Auf der Suche nach *meinem* Klavier - oder Flügel :)

  • Ersteller Ersteller Coda
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- Grundsätzlich hat der Flügel einen sehr schönen, eher hellen, singenden, klaren Klang.
- Für mein Empfinden war er noch leicht verstimmt und nicht so gut reguliert. Der Bass hatte erwartungsgemäß eher weniger Wumms; dann fiel mir noch auf, dass die Töne im oberen Diskant etwas schrill waren. Ich habe eine Aufnahme gemacht, mal gucken, ob ich es schaffe, die hochzuladen. Hatte aber das Gefühl, dass da einfach mal ein guter Techniker ran müsste...
- Die Tasten sind nicht superduper leichtgängig. Bei Piano und Pianissimo hatte ich wieder das Problem, dass manche Töne nicht kamen. Ich musste mich schon sehr auf den Anschlag konzentrieren, damit das nicht passiert, im unteren Diskant aber eben sehr häufig. Mich nervt das, weil mein altes Klavier zuhause dieses Problem auch immer hatte...ist jetzt die Frage, ob man das in den Griff bekommen kann. Grundsätzlich gefiel mir das Spielgefühl sehr gut.
- Hatte eher das Gefühl, das Instrument "schenkt einem nix", was aber grundsätzlich ja nicht schlecht sein muss. Ich bin ja auch recht eingerostet, habe 3 Jahre nicht wirklich gespielt...
- Das rechte Pedal knarzte leider, was ich mit der Zeit doch etwas anstrengend fand (und er hat natürlich nur zwei, hmm, ist das ein Problem für mich?)
Hallo Coda,
wir haben auch einen Schiedmayer & Soehne zu Hause, mit 175 cm Länge. Der hat auch einen hellen, manchmal aufdringlichen Klang im Diskant. Ich denke aber, dass man dass durch Intonieren und Raumgestaltung noch verfeinern könnte. Ist aber bei uns gerade nicht aktuell. Allerdings finde ich den Bass für diese Länge wirklich nicht schlecht.
Unser Flügel war am Anfang auch nicht so leichtgängig wie andere (z.B. ein alter Vorkriegs-Bechstein, den ich mal angespielt hatte) und überhaupt nicht reguliert. Unsere Klavierstimmerin hat sich dann zwei Tage mit dem Instrument auseinandergesetzt und reguliert. Seitdem ist er schön gleichmässig zu spielen. In der ersten Zeit hatte ich auch Probleme pianissimo zu spielen. Das ist jetzt nach drei Jahren aber nicht mehr so. Entweder habe ich mich dem Flügel angepasst und im Spiel verbessert oder er spielt sich jetzt einfach flüssiger? Man muss einfach dranbleiben. "Schenkt einem nix", trifft es wohl ganz gut. Man merkt, dass das eigene Spiel mit der Zeit besser wird.
Pedalknarzen haben wir von Zeit zu Zeit auch mal. Es wurde was dran gemacht, aber es trat dann wieder auf. Für den Moment einfach mal die Stange in eine andere Position drehen, hat geholfen. Es hat wohl auch was mit den Jahreszeiten zu tun, denn jetzt hatten wir es monatelang gar nicht mehr. Unser Flügel hält die Stimmung gut. Aber durch die Luftfeuchteveränderungen während des Jahres verstimmt er sich schon ein bisschen. Allerdings ist die Stimmung dann wieder normal, wenn das ganze Jahr durch ist und wir uns wieder im selben Monat wie bei der letzten Stimmung befinden. Zweimal im Jahr stimmen wäre hier vielleicht eine Lösung.
Ehrlich gesagt, mochte ich den Flügel am Anfang nicht so gern, aber jetzt ist er mir ans Herz gewachsen. :004:

Wenn ich könnte, würde ich das gute Stück aus dem Seniorenheim auch mal gerne anspielen. Nur zum Vergleich.
 
Warum so wenige gute Pianinos von privat?

Will man ein gutes, recht zeitloses Instrument, das wenig Platz verbraucht, an dessen Existenz man sich gewöhnt hat und dessen Verkauf mäßigen Erlös aber einiges an Umständen verspricht, unbedingt loswerden? Ein gutes Instrument kauft man idR nur, wenn man damit auch etwas anzufangen weiß.

Meine Theorie:

Die guten Exemplare sind wohl gern gelitten und werden auch von Händlern angekauft, die haben ihren Markt. Einen Stutzflügel hingegen gewinnbringend erfolgreich zu verkaufen ist für einen Gewerbebetrieb meines Erachtens schwieriger, deshalb ist das Interesse an den einfacheren Exemplaren wohl gebremst und es bleibt oft nur der Privatverkauf um das sperrige Ding loszuwerden.
 
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[QUOTE="Austro-Diesel, post: 938368, member:

Meine Theorie:

Die guten Exemplare sind wohl gern gelitten und werden auch von Händlern angekauft, die haben ihren Markt. Einen Stutzflügel hingegen gewinnbringend erfolgreich zu verkaufen ist für einen Gewerbebetrieb meines Erachtens schwieriger, deshalb ist das Interesse an den einfacheren Exemplaren wohl gebremst und es bleibt oft nur der Privatverkauf um das sperrige Ding loszuwerden.
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Der Markt für kleine Flügel - neu oder gespielt - vom Fachhandel ist prozentual im Vergleich zu Klavieren deutlich größer als vor einigen Jahren.
Dies bezieht sich aber fast ausschließlich auf die gängigen Fabrikate Yamaha - Kawai - Steinway - Bösendorfer - Schimmel …
Kein Händler kauft freiwillig einen Schiedmayer - Seiler - Rönisch - Essex oder Ähnliches .
 

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