Argumente für ein Musikstudium?

C

Christoph

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Hallo,
nachdem beide Musiklehrer mir unabhängig voneinander nahe gelegt haben, ob ich nicht Musik studieren will, hab ich mir selbst mal Gedanken dazu gemacht. Prinzipiel würd ich es schon gerne machen, nur sind Eltern beides beinharte Naturwissenschaftler, für die es gar nicht in Frage kommt so eine "brotlose Kunst" wie Musik zu studieren. Nicht mal für einen Musikleisungskurs konnt ich die begeistern.
Jetzt brauch ich gute, "rationale" Argumente pro Musik, die sicher nicht nur ich gut gebrauchen kann. Hoffe ihr könnt mir bei helfen..........

LG Christoph
 
An was für ein Musikstudium denkst du denn?

Ich musste nie Argumente suchen dafür. Ich habe den Wunsch geäußert und niemand hatte Einwände (wobei ein paar der Berufsmusiker aus Familie und Bekanntenkreis mir davon abgeraten haben, weil es sehr schwer sein kann) da ich aber von anderen gehört habe, dass es toll ist und sich lohnt behalte ich dieses Ziel weiter im Auge.
Sind deine Musiklehrer nicht ein Argument? Die leben doch auch, obwohl (oder weil?) sie Musiker sind.
Gibt genug Beispiele für Musiker die trotz der Brotlosen kunst jeden Tag ihr Essen am Tisch haben. (Leider gibt es auch welche die wirklich eine Brotlose Kunst ausüben, aber die sind dann ja meistens nicht bekannt)


Haben deine Eltern Argumente dagegen? (Bis auf das mit der Brotlosen kunst)


oli
 
Willst Du studieren oder Deine Eltern?
Ich finde da gibt es gar keine Diskussion.
Du gehst hin und sagst: "Ich studiere Musik. Und wenn Euch dass nicht passt, kommt
ihr im Alter ins Heim."
 
:D Hiob


So würd ichs jetzt nicht ausdrücken, aber ich frage mich auch, warum dir deine Eltern zu sagen haben, welche LKs du nehmen sollst?
Ich würde deinen Eltern sagen dass du dich eben für Musik sehr interessierst und du einen Berufsweg einschlagen willst der deinen Interessen entspricht.
Kannst ja nebenbei noch Lehramt auf Sicherheit machen...
 
Ja. Ich würde meinen Eltern was husten, würden sie mir verbieten, Mathe-Physik LK zu machen (Musik gibts nicht :( )
Es ist doch deine Sache, was du studierst, meine Oma meinte auch immer "Studier das was gebraucht wird" aber gebraucht wird doch auch musik
Du musst doch auch einen Beruf ausüben mit dem du 40 Jahre lang leben sollstg!
Außerdem erweitert Musik den Horizont.
Ich meine, ich habe auch keine Argumente für Musik, aber haben deine eltern Argumente dagegen?
 
Wie alt bist du denn?
Wenn du nicht gerade erst 14 oder 15 bist, dann nimm es einfach selber in die Hand. Es ist deine Leben.....mach was du willst und nicht, dass was deine Eltern gerne hätten.........am Anfang werden sie sicher nicht vor Freude in die Luft springen wenn du ihnen sagst dass du Musik studieren gehst. Aber mit der Zeit werden sie sicher merken, dass es gut so war.
 
nachdem beide Musiklehrer mir unabhängig voneinander nahe gelegt haben, ob ich nicht Musik studieren will, hab ich mir selbst mal Gedanken dazu gemacht. Prinzipiel würd ich es schon gerne machen, nur sind Eltern beides beinharte Naturwissenschaftler, für die es gar nicht in Frage kommt so eine "brotlose Kunst" wie Musik zu studieren. Nicht mal für einen Musikleisungskurs konnt ich die begeistern.
Jetzt brauch ich gute, "rationale" Argumente pro Musik, ...

Argumente für das Musikstudium:
-Es gibt genügend Musiker, die nicht am Hungertuch nagen.
-Man sollte das tun, was einem Spaß macht und wofür man die Fähigkeiten mitbringt.
-Wenn sich Musik als "Irrweg" erweist, kann man immer noch etwas anderes hinterher studieren. Umgekehrt ist das weniger gut möglich, da die musikalischen Fähigkeiten umso besser gefördert werden können, je jünger man ist.

Allerdings solltest Du in Ruhe darüber nachdenken, ob Du auch mit einem anderen Beruf "genauso glücklich" (oder noch mehr?) werden könntest...
Wenn Du unbedingt Musiker werden möchtest, solltest Du Dich auf jeden Fall auf eine Aufnahmeprüfung vorbereiten...Diese Chance solltest Du nutzen - egal, wie Deine Berufsentscheidung später ausfällt. So hast Du das Gefühl, nichts verpaßt zu haben.

Nur mal aus Neugier: Welche Leistungskurse hast Du nun? Und hättest Du stattdessen lieber Musik genoemmen?
 
Und wiegesagt, wenn sie sich querstellen, erinnere sie dezent ans Altenheim.
 
Wer würde das Studium denn bezahlen?
Sag deinen Eltern doch einfach, dass du das machen möchtest, womit du glücklich bist und das das Geld dabei nicht immer im Vordergrund stehen muss (solang man irgendwie über die Runden kommt).

Ich stehe momentan auch vor der Entscheidung: Musik (Hauptfach Klavier natürlich) oder Abi zuende machen und Medizin studieren (und damit in die Forschung, am besten Humangenetik).
Das sind ja eigentlich auch zwei völlig unterschiedliche Richtungen...
Beides mache ich gerne und ich möchte weder auf meine geliebten Hefezellchenmutanten, noch auf mein Klavier verzichten.
Meine Klavierlehrerin ist der Meinung, dass man Klavier nicht studieren sollte, wenn man es nicht als absoluten Lebensinhalt sieht.

Das Problem bei mir ist, dass ich mich schnell entscheiden muss (bis Februar). Dir würde ich auch empfehlen, dich "locker" auf eine Aufnahmeprüfung vorzubereiten (ohne dich da unter Druck zu setzen) und dann später zu entscheiden.

lg
 
Beides mache ich gerne und ich möchte weder auf meine geliebten Hefezellchenmutanten, noch auf mein Klavier verzichten.
(...)Das Problem bei mir ist, dass ich mich schnell entscheiden muss (bis Februar).

Hallo Sabri,

na, bei Dir scheint die Entscheidung doch schon klar zu sein:

Hefezellmutanten als Beruf und Klavier als Hobby - läßt sich vereinbaren.

Klavier als Beruf und Hefezellmutanten als Hobby - klingt schon schwieriger...

Oder Doppelstudium?
 
Ich würde sagen, es kommt wirklich darauf an, was das genaue Berufsziel ist. Es gibt schon viele Leute. die eben musikbegeistert sind, aber keine wirkliche Vorstellung von der beruflichen Realität haben. Auf der anderen Seite ist die Konkurrenz schon rein zahlenmäßig (aber auch qualitativ) riesig.

Also Berufsziel Schulmusiker oder Kirchenmusiker würde ich schon noch als realistisch ansehen. Orchestermusiker kommt als Pianist/Organist ja nicht in Frage.

Als freier Künstler ist das Wort von der "brotlosen Kunst" nicht so ganz abwegig.
 

Erst mal danke für die vielen Posts und Vorschläge!
Musik Lk hätte ich auch ohne elterlichen Segen genommen, bin aber auf einem math.naturwis. -Gym. und da ist eh kein Musik Lk zustande gekommen. Jetzt hab ich Chemie und Deutsch (lerer würdn sich im grabe Umdrehen wenn die sehen tuten Was ich hier manchmal schreib;))

In Sachen Verplantheit, Tendenz zur Faulheit, Schlampigkeit und Experementierfreude steckt in mir auch noch ein kleiner Chemiker. Hab schon als Kleinkind d.h. vor dem Musizieren, Sachen gemixt um zu sehen was dabei herrauskommt, sie angezündet etc. und gekostet was dann einmal ein Besuch beim Arzt zur Folge hatte. Danach hab ich nicht mehr probiert. Chemie, was mir eig. sehr gut gefällt, also auch noch ein potenzielles Studienfach. Aber Musik ist halt doch was ganz Anderes.

Da ich noch am finanziellen Tropf meiner Erzeuger hänge, kann ich Musik eig. vergessen, es sei denn ich könnte sie überzeugen, oder siehe zu, dass ich woanderst Kohle herbekomme. Würd ich Chemie nehmen, hätt ich die volle finanzielle Unterstützung.

Kann man es eig. bewältigen zwei Sachen parallel zu studieren? Ansonst wär es echt keine schlecht Idee erst mal Musik zu machen, zu schauen wie es läuft und dann noch notfalls Chemie zu machen. Aber wie alt ist man dann nach einem Abschluss?! - kann dann fast wieder in Rente gehen.

Hab Gott sei Dank noch ein bisschen Bedenkzeit.........
 
Da ich auch schon länger über ein Studium nachdenke habe ich ein paar Kommentare für dich.

Grundsätzlich würde ich an deiner Stelle mal mit deinen wehrten Erzeugern sprechen, ob sie denn nicht möchten dass du deinen Lieblingsberuf ausübst der mit einem Lieblingsstudium verbunden ist, damit du ihnen nicht irgendwann deprimiert und mit dem Strick in der Hand vorwirfst, sie hätten dir deine Zukunft als Weltklassemusiker versaut? :D
Nein, im Ernst, die Eltern sollten doch die Wünsche der Kinder verstehen, oder, wenn nicht verstehen, dann wenigstens unterstützen, solange sie nicht völlig an den Haaren herbeigezogen sind.

Als nächstes nochmal die Frage, was genau du studieren willst.
Leider gibt es nicht viele Auswahlmöglichkeiten.
Pianist (/Ensembel) scheidet (vermutlich) aus; Dirigent ist fast genauso schwierig, wenn man davon leben möchte.
Korrepetitor ist nur möglich, wenn man mit herrausragendem Prima-Vista-Spiel-Talent gesegnet ist.
Klavierlehrer an einer Musikschule ist eine Möglichkeit.
Eine weitere wäre Lehramt Musik - allerdings darf man da nicht erwarten, noch viel Zeit zum selbst-musizieren zu haben. Sehr theoretisch.
Kirchenmusiker ist ein erreichbares Ziel; man muss jedoch Orgel spielen können, hat sehr ungemütliche Arbeitszeiten (dafür kann man sich die z.T. selbst einteilen) und die Kirchen sind pleite. Aber man macht selbst Musik.

So, ein paar Argumente für Nicht-Musiker zu Musik Lehramt:
- man hat geregelte Arbeitszeiten, die sich sehr gut mit Familie vereinbaren lassen (morgens sind die Kinder auch in der SChule; man könnte auch halbtags arbeiten um nachmittags für sie da zu sein).
- Beamtentum
- Nicht allzuschlecht bezahlt; Aufstiegsmöglichkeit
- Erreichbares Ziel (im Vergleich zum Pianisten)
- In Kombination mit einem anderen Schulfach gar nicht so schlechte Berufschancen...
- "Breite Ausbildung", d.h. man lernt im Studium alles ein bisschen (Dirigieren, Musiktheorie, Pädagogik, Haupt-, Nebeninstrument,...)

Mehr fällt mir nicht ein.
Viel Erfolg!

Stilblüte

ps: Falls sie dir den Finanziellen Hahn abdrehen wollen, komme ihnen einfach mit Bafög :D
 
Also ganz ehrlich, meine Meinung?
Du hast in der Musik nichts verloren. Ein Studienplatz sollten die
Leute bekommen, die mit ihrer ganzen Seele Musik machen wollen,
die es als Kunst verstehen, deren Berufung es ist, deren Verpflichtung
gegenüber der Menschheit. Die alles stehen und liegen lassen für
ihr Studium und ihren Studienplatz. Dazu gehörst Du offenbar nicht!

Du solltest lieber das machen, was Mami und Papi wollen und nicht
was Du selbst machen willst. Wenn Du die Musik lieben würdest,
wäre es Dir vollkommen gleich, ob Du damit später Geld verdienst,
ob Mami und Papi happy sind oder nicht.

Musik zu studiere hat nämlich nichts mit Berufsaussichten oder
Geld verdienen oder mit Sicherheit zu tun. Sondern mit Kunst,
Selbstverwirklichung.
Aber für Dich ist es wohl besser, Du verwirklichst Mami und Papis
Vorstellungen, damit Du später heimelig und mit einer guten Rentenversicherung
im geerbten Einfamlienhaus leben kannst, wo dann iiiiiirgendwo in der Ecke
ein Klavier steht.

Viel Spaß beim Pülverchen abmischen und in den Sessel pupsen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Stilblüte, du hast noch folgende Studiengänge vergessen (die mir spontan einfallen):

Komposition/Musiktheorie
Tontechnik
Musikwissenschaft

Wären auch Alternativen ;)
 
Hach Hiob :kuss:
*g*

Ich wäge halt lieber ab um mich dann zu entscheiden bevor ich dann als Musiklehrer für desinteressierte Schrazen ende. Bei Musik Lehramt könnt ich mir auch gleich die Kugel geben.
Spiele erst 1,5Jahre Orgel und mein Lehrer meint, die Fähigkeit und der Einsatz (spiele schon mal von 9Uhr abends bis 5 Uhr morgens) ist da um musikalisch was zu erreichen.
Also suche ich auch nach praktischen Argumenten um mein "Künstlerdasein" zu legitimieren.

Was mich reizen würde wäre Kirchenmusik:
- aktives musikalisches Leben
- man arbeitet solistisch und als Leiter von Grppen (Chöre, Ochester, etc.)
 
@ Hiob:
Wenn man jemandem den Hals rumdreht, kommen da auch ganz schöne Töne raus, und dafür muss man nicht mal studieren. :cool:

(darf bei Bedarf von den Admins gelöscht werden...)

@ Christoph:
Ich wäge auch momentan ab, ob ich nicht auch lieber Kirchenmusik studieren sollte. Da bin ich nämlich Musiker und kein Theorievermittler.
Problem dabei: Ich spiele noch nicht Orgel... Also hast du mit 1,5 Jahren ja schonmal einen Vorteil.
Ich könnte aber auch Lehramt beginnen und mich auf das Kirchenmusikstudium vorbereiten und dann den Studiengang wechseln.

Verstehe ich das also richtig, du möchtest Kirchenmusik studieren?
Da ist es natürlich nicht ganz einfach, "außenstehende" zu Überzeugen.
Meine Eltern sind Kirchenmusiker, und ihre Geschwister verstehen auch nicht, warum das übehaupt stressig sein kann, man "spielt" ja nur...
Argumente:
- man hat viel mit Leuten zu tun
- breit gefächerte Aufgaben (Gottesdienste/Konzerte spielen, Chorarbeit, Orgel/Klavierunterricht)
- viele Freiheiten (Schwerpunkt Orgel, Schwerpunkt (Kinder-?)Chorarbeit; Möglichkeit, große Oratorien, Kindermusicals aufzuführen)
- (immerhin) feste Anstellung
- man muss nicht Auswendig spielen :D
- als Musiker allgemein: Falls man keine Arbeit findet, kann man sich immer noch mit Klavierunterricht über Wasser halten (geht schlecht bei anderen Berufen).

Grüße
 
Hi,

also erst einmal kenne ich genug Musiker, die sehr, wirklich sehr gut leben! Von so einem Gehalt kann ich später nur träumen. Natürlich gibt es auch Gegenbeispiele. Aber birgt nicht fast jeder Beruf seine Risiken? Warum in einem Beruf versauern, der einem keinen Spaß macht?
Zu den verschiedenen Richtungen ist ja schon alles gesagt worden. Ich selbst studiere ja leider kein Musik. Aber an vielen Hochschulen gibt es auch die Möglichkeit in Kurse hineinzuschnuppern. Dann kann man sich später eher für eine bestimmte Richtung entscheiden.
So, und jetzt nicht denken, ich sei faul: Schon mal über so etwas wie ein 'Berufsfindungsjahr' nachgedacht. Ich selbst habe es nicht gemacht, weil es damals für meine Eltern einfach nicht infrage kam. Manchmal bereue ich es heute. In so einem Jahr kann man auch an verschiedene Schulen gehen, sich alles angucken. Manche Unis haben dafür sogar extra Einrichtungen. Eine Freundin von mir war ein Jahr lang an einer Uni und hat sich so ziemlich alle Richtungen, die es gibt, angeschaut. Vorteil: Manche Fakten über einen bestimmten Studiengang erfährt man (leider) erst, wenn man wirklich an der Uni ist. Bei so einem 'Findungsjahr' bist du dann ja quasi drin und lernst alle Fakten kennen. Vielleicht findest du dann ja auch Argumente gegen deine Eltern. Kannst ja auch gleichzeitig in Naturwissenschaftskurse gehen, und ihnen dann sagen, dass das eher nichts für dich ist. Damit hättest du auch 'guten Willen' gezeigt. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg!

LG

Siri
 
Kann man es eig. bewältigen zwei Sachen parallel zu studieren? Ansonst wär es echt keine schlecht Idee erst mal Musik zu machen, zu schauen wie es läuft und dann noch notfalls Chemie zu machen.

Ich kenne einen Pianisten/Arzt. Er hat zunächst Musik, besser Klavier, studiert und erfolgreich abgeschlossen. Anschließend nahm er den zweiten Bildungsweg in Angriff, nämlich das Medizinstudium. Auch hier schloss er erfolgreich ab.
Heute ist er Gefäßspezialist an einer Klinik und parallel ein sehr erfolgreicher Hobbypianist! Wunderbar!
 

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