Arbeiten am Klavier - Kosten ???

R

Romantiker

Dabei seit
30. Mai 2009
Beiträge
179
Reaktionen
0
der klavierstimmer war heute bei mir und hat mir nach dem stimmen noch mitgeteilt, dass in der näheren zukunft wahrscheinlich einmal ein paar arbeiten an meinem klavier ausgeführt werden müssten.

kurz zu meinem klavier: es ist ein grotrian-steinweg klavier, das ungefähr 30-40 jahre alt ist (gehört mir aber erst seit 5 jahren).

er sprach über folgende arbeiten:

1. Die Tasten haben ja (also die taste als ganzes nich nur das, was vorne "rausguckt) haben ja zwei so "löcher" die mit filz "ausgeschlagen" sind. eins von unten, wo die taste auf so einem metallstift steht und eins weiter vorne, dass durch die ganze taste (also von oben nach unten ) geht. da meinte er dass sich der filz da total abgenutzt hätte und die stifte da dann bald schon auf dem holz laufen. er meinte, da sei wohl nie was dran gemacht worden. hier müsste man die tasten komplett ausbauen und neu "ausschlagen".

2. die hämmer sind an ihren vorderseiten von den seiten sehr tief "eingekerbt". er meinte dies führt dazu, dass man nicht mehr den bestmöglichsten anschlag hat und auch nich mehr so eine feine abstufung erzeugen kann. ein austausch sei aber noch nich nötig, da die hämmer noch genug "substanz" hätten, man müsse sie lediglich "abziehen"(wie auch immer das geht).

3. dann meinte er in vernbindung damit dann noch iwas von achsenüberprüfung. und nach den arbeiten(das würde in der werkstatt gemacht) kämen hinzu noch ca. 5 stunden intonieren und sowas bei mir zuhause.

so ich hoffe jemand der sich da auskennt, kann mit meinen laienhaften beschreibungen etwas anfangen.

da er das nur flüchtig erwähnte, hatten wir noch nicht über kosten gesprochen.
kann das hier jemand schätzen??
 
Dein Klavierstimmer schlägt dir vor, die Tasten neu zu "garnieren" und den Filz der Hammerköpfe wieder in Form zu bringen (nennt man "abziehen". Keine Sorge, die Hammerköpfe bleiben dran ...)
Ist üblich. Kann man machen. Muss man?
Bist du denn mit dem Klang und der Spielart unzufrieden? Würdest du dir Verbesserungen der klanglichen Vielfalt und eine präzisere Mechanik wünschen?
 
ja wünsche tu ich mir das auf jeden fall. manchmal würde ich klanglich noch gerne etwas mehr rausholen und ein paar töne, die klingen auch nich so besonders toll, weil man um sie richtig zum klingen zu bringen eigtl zu hart anschlagen muss wegen den rillen (hat er mir so erklärt)

aber wie siehts bei so arbeiten denn mit den kosten aus??
 
Hallo.
ich versuche mal einen ungefähren Kostenplan aufzustellen.
Also hämmer abziehen und nachintonieren wird dann wohl auch nötig sein:
könnten 4-6 stunden werden a 60€= 300€-400€
Tasten neu garnieren: hm, 2-3 stunden a 60 €= 120€-180€
und Achsenprüfung oder neu einstellen der Mechanik: 5 stunden a 60€=300€
Stimmen kannst du dann ja wohl auch ;) sagen wir 100€
Anfahrt: 50€-100€

Also insgesamt musst du warscheinlich von 800-1300€ ausgehen.
Alles aber nur ungefähr, und es gibt sicherlich billigere oder teurere Klavierbauer. Am besten fragst du den Klavierbauer nach, den du nehmen willst, dass dieser eine Preisvorstelung abgibt.
Viel Glück mit dem Klavier noch.
LG
Sven
 
Warum rufst Du nicht den Klavierstimmer an und bittest ihn um einen Kostenvoranschlag? Das wäre so die übliche Vorgehensweise.

Grob würde ich den Aufwand auf 10-20 Stunden schätzen - mal (ganz grob) 65 Euro .... da wärst Du dann bei rd. 1000 Euro. Da so eine Generalüberholung nur alle Jubeljahre gemacht wird (gemacht werden muss) fände ich das angemessen ... und bei einem hochwertigen Klavier ist das auch angemessen. Oder?

Gruss

Hyp
 
Und was ist daran besser wenns zuhause gemacht wird?
 
Das Klavier bleibt sowieso stehen, der Klavierbauer nimmt nur Klaviatur und Mechanik mit, da reicht ein PKW und es fallen keine Speditionskosten an.
 
Tasten neu garnieren: hm, 2-3 stunden a 60 €= 120€-180€

Wenn ALLE Tasten neu garniert werden, so ist das nicht in der Zeit zu machen. Ich habe Michael diese Arbeit zügig ausführen sehen - das dauert DEUTLICH länger. Immerhin müssen 352 winzige Filzchen sauberst (!!!) entfernt werden und ebenso wieder 352 eingeklebt. Wenn man periphere Arbeiten aussen vor lässt und je Filzchen illusorische 30 Sekunden unterstellt, so landen wir bereits ohne Schneiden, Dämpfen, Kleber heiß machen etc. bereits bei 6 h.

und, @ Klavierbauermeister: Wenn man das zuhause mitverfolgen darf, dann wird niemand bei der Rechnung die Stirn runzeln, erst recht nicht, wenn ihm bereits nach sauberer Entfettung von 88 Achstiften die zarten Fingerlein schmerzen...
 

Sag niemals nie(mand): Selbst wenn die Rechnung noch so klein ausfallen würde, wird es immer jemand geben, dem es noch zu teuer ist. Auch wenn er kostenlos zuschauen darf.;)

Shigeru

Wenn man das zuhause mitverfolgen darf, dann wird niemand bei der Rechnung die Stirn runzeln, erst recht nicht, wenn ihm bereits nach sauberer Entfettung von 88 Achstiften die zarten Fingerlein schmerzen...
 
Ja, Shogeru; das ist schade. Und Teilsymptom der Krankheit in unserem Land. Dabei gibt es den Kant'schen Kategorischen Imperativ....:confused:
 
Hallo in die Runde,
da hier die Rede von einem Grotrian-Steinweg Klavier ist, ein paar Worte über meine Erfahrungen damit: Ich kenne einige Instrumente aus jener Zeit und sie überwältigen durch einen eigenen, weder weich noch harten Klang;

ich spiele gelegentlich auf einem "Modell 110" , steht bei einer nahen Verwandten und ich muss immer wieder feststellen, dass selbst fabrikneue grössere Instrumente mit diesem Klang kaum mithalten können, obwohl die Lady das Piano kaum pflegt:-(

Ob Fugen von Bach, Haydn-Sonaten oder grosse Romantik wie Liszt Petrarca-Sonette...mich verzaubert das kleine Piano immer wieder.

Wen es interessiert: Hatte zuletzt die Originalrechnung aus dem Jahre 1960 in den Händen : 3450.- DM

Romantiker, Du machst wohl kaum was falsch, wenn Du in Dein Grotrian etwas investierst, vielleicht auch dann erst wenn Dich Klang und/oder Spielart stören.

Gruss myway
 
@ myway:

da kann ich nur zustimmen. mein klavier hat mir immer super gefallen, weiß nich genau was für n modell es is(müsst ich mal nachgucken...steht das irgendwo?)

ich fands auch immer toll an meinem grotrian, dass der klang eben relativ ausgewogen ist, so ein gutes mittelmaß von hart und weich.

und was ich überwältigenderweise noch hinzufügen muss ist, dass ich das klavier, das trotz seiner ca. 30 oder 40 jahre eigtl noch super in schuss war,
von bekannten meines vaters für 200€ bekommen (sie wollten eigtl gar nix dafür, war aufgrund eines umzugs und sie waren dann froh, dass das klavier, auf dem seit ihre kinder aus dem haus waren niemand mehr gespielt hat, bei jemandem war, der sich daran erfreut hat.)

also ich kann nur sagen, da hab ich unglaublich schwein gehabt :):):)
und gerade, weil ich das klavier quasi "geschenkt" bekommen habe, fällt es denke ich leichter jetzt etwas hineinzuinvestieren:)
 
@ Romantiker:

wenn Du Dich es etwas zerlegen traust, kannst Du innen die Seriennummer herausfinden, und damit (über Internet-suche) das ungefähre Baujahr. Mit der eigentlichen "Modell-Nomenklatur" bei Grotrian kenne ich mich nicht aus, Du könntest zum Vergleich auf der Grotrian-Seite nach einem ähnlichen heutigen Modell suchen;

Das war ein Glücksgriff, schau mal spasseshalber was die deutschen Oberklassehersteller wie Bechstein, Blüthner, Grotrian -Flügel/Klaviere heute -gut erhalten- so gebraucht kosten...

LG myway
 

Zurück
Top Bottom