Danke für die vielen Tipps. Ich muss mein Rhythmusgefühl mehr schulen, das weiß ich auch. Was an meinem Lied für mich so schwer ist ist, dass ich im Baßschlüssel viel umgreifen muss, das habert immer noch und im Violinschlüssel ich die Finger sehr strecken muss (ich hab sehr kleine Hände und kann keine Oktave greifen) und auch da muss ich Sprünge machen die nicht gut gelingen. Dann werden im Baßschlüssel 2 Noten angeschlagen, dann eine weitere während die erste gehalten wird - während rechts gleichzeitig zwei Noten gespielt wird aber beim Nächsten Schlag die erste Note nicht gehalten wird. Alles so kreuz und quer. Da komm ich auch immer wieder durcheinander und halte eine Note wo keine gehalten werden muss und umgekehrt. Mein schwerstes Stück ist das für mich. Aber ich übe jetzt langsamer und die Hände mehr getrennt.
Erst wenn die beide besser sind probier ich es wieder zusammen....
Mal von Anfänger zu Anfänger nach 12 Monaten: Ich habe gerade mit zwei Liedchen mehrere Wochen/Monate gekämpft, dass man an grundlegenden Fähigkeiten zweifeln könnte...und es sind genau die Symptome, die Du schilderst. Ich habe es geknackt! Bei dem einen Lied war der Schlüssel: AUFHÖREN Violin- und Basschlüssel GETRENNT zu verstehen und GAR getrennt zu üben: Das KANN Blödsinn sein. Denn: Die rhythmisch-melodische Linie, um die es ging, wurde vom Bassschlüssel an den Violinschlüssel übergeben. Als ich die GEHÖRT habe, konnte ich begreifen, dass der Bassschlüssel nun auch mitten im Takt wieder eine (neue) Bassbegleitung übernommen hat, als die Melodie oben angekommen ist. JETZT war es leicht und sinnvoller zu üben. Mein Ansatz, getrennt zu üben war also die Ursache der Schwierigkeiten gewesen.
Bei dem anderen Lied spiele ich konsequent erst ein paar Mal die Melodie, bis der synkopische Rhythmus sitzt und dann begreife ich den Basschlüssel mit wildem Fingersatz als harmonisch-rhythmische Ergänzung. Beides zusammen war anfangs (unbegreiflich lange!) absolut unmöglich, was aus heutiger Sicht ebenfalls unverständlich ist. Wenn man es kann, ist es ganz leicht!
Hab den Mut, das Notenbild "auszudünnen" und lass Noten weg, bis das Unverzichtbare sitzt.
Das rhythmische Bild der Takte ebenfalls als Einheit betrachten und ausklatschen. Ich möchte Hasenbein an dieser Stelle danken, der mir in einem Post mal meinen grundsätzlichen Lernansatzfehler klar gemacht hat.... Es hilft schon, auszuprobieren, was andere sagen.
ENJOY!
PS: Nach meiner Erfahrung sind zahlreiche Klavierschulen mit sehr viel Intelligenz von guten Klavierlehrern absolut sinnvoll in der Progression gestaltet. (Ausnahmen bestätigen die Regel). Es wäre eine Anmaßung zu glauben, ein beliebiger Klavierlehrer könne eine bessere Progression kennen. Ein guter Klavierlehrer sollte nur immer sinnvolle VOR-Übungen kennen, um eine neue Progressionsstufe zu nehmen. In einer guten Klaiverschule gibt es keine Übung, die man auslassen kann, sonst wäre sie ja nie aufgenommen werden. Es gibt nur Übungen, die gehen ganz schnell und manche, die brauchen Wochen, bis der Knoten platzt!
Gegen rhythmische Schwächen: Eine SCHLÜSSELÜBUNG für mich war "Shorts", S. 45, Margret Feils, Play Piano. Eine Schlüsselübung ist in meiner Definition eine an sich einfache Sache, die ein grundsätzliches musikalisches Problem offenbart. Schlüsselübungen darf man nicht überspringen, man muss sie immer wieder wiederholen.