Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
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Hier etwas Eigenes zu spielen, setzt eine intensive Beschäftigung mit Improvisation/Komposition voraus, was nicht bei allen klassischen Pianisten gegeben ist.
Das kann sonst ganz schön mühsam sein:

Danke für diesen Youtube-Link. Äußerst spannend. Dem Entstehungsprozeß samt den zugrundeliegenden Gedanken mitzuverfolgen. Im übrigen beweist die Dame auch eine gehörige Portion Humor.
 
Bisher dachte ich, Kadenzen seien die Grundbausteine der Harmonik. Aber wie soll ich es auch besser wissen: Sie waren in meinem Klavierunterricht kein Thema, üben musste ich stur Akkorde in jeweils nur einer Tonart.
:-(

Danke für Eure Rückmeldungen.
 
Ich habe heute mit der Mazurka op. 7, Nr. 2 von Chopin angefangen.

1) Verstehe ich das richtig, dass hier sehr wenig Pedal verwendet werden soll? Ich würde das Pedal hier z.B. nur am Ende der Takte 4 und 5 nehmen, um den A-moll Akkord zu binden. Die Akkorde in den Takten davor sind mit Staccato Punkten markiert, also kein Pedal und die Akkorde in den Takten 4 und 5 haben keine, also eher legato (mit Pedal) spielen?

2) Wie ist der Phrasierungsbogen bei den (insbesondere Staccato) Akkorden gemeint? Der zweite Akkord soll leiser und noch kürzer genommen werden?

3) Die Akkorde in den Takten 7 und 8 haben keine Phrasierungsbögen. Was ist damit gemeint - legato wenn es geht und wenn nicht (beim Sprung zur Bassnote) dann eben nicht legato?


mazurka1.jpg
 
Bisher dachte ich, Kadenzen seien die Grundbausteine der Harmonik.

Dank an meinen Klavierlehrer, der hatte mir das erzählt.
Dank an meinen Musiklehrer, der hatte uns das auch erzählt.

Und in Deinem Fall:
Das Problem, dass man oft nicht weiß, was man nicht weiß, sonst würde man ja nachschauen. ;-)
Wenn da stehen würde 'In der Klaptogrpsierung spielte er ...' würde man denken: den Begriff kenne ich nicht, schau ich nach. Bei 'Kadenz' kommt ja so ohne weiteres nicht auf die Idee, dass man ihn nicht kennen könnte.

Oder, wie er vor über 20 Jahren sagte:
"...
there are known knowns; there are things we know we know. We also know there are known unknowns; that is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns - the ones we don't know we don't know.
..."
-- Donald Rumsfeld, 12. Februar 2002

Grüße
Häretiker
 
Das Wort Kadenz ist ein typisches musikalisches Teekesselchen (wie Birne: zum Essen, zum Leuchten).
Kadenz in der Harmonielehre: Akkordfolge, die eine Tonart bestätigt
Kadenz im Instrumentalkonzert: frei Improvisierter solistischer Abschnitt, meist zwischen Reprise und Coda.
Es gibt eine Verbindung zwischen diesen beiden Bedeutungen, die Kadenz beginnt meist auf dem Dominant Quartsextvorhalt und endet in der Regel mit dem Quintfall V - I.
 

Huhuuuu!
Ich mal wieder :005:

Ich stelle mir jetzt seit einigen Wochen eine Frage, bezüglich des Notenlernens.
Also...

Ich weiß natürlich mittlerweile wo sich CDEFGAH auf der Klaviatur befinden und wenn mir jemand wörtlich SAGEN würde "spiel ein F" ist das kein Problem... Mein Problem ist eher die Koordination beim richtigen LESEN der Note und sie sofort der Taste auf der Klaviatur zuordnen zu können.
Ich muss immer erst überlegen, oder tatsächlich abzählen... Wenn ich mal nen "Anfang" habe, ist es leichter, so orientiere ich mich dann auch beim spielen... Ich spiele ja erst seit einigen Monaten... habe aber irgendwie nicht das Gefühl dahingehend Fortschritte zu machen...

Wenn ich neue Stücke lerne, hab ich auch eher das Gefühl die Anschläge mehr oder weniger "auswendig" zu lernen, anstatt die Noten richtig zu lernen. Also... Auswendig ist vielleicht auch das falsche Wort, weil aus dem Kopf kann ich die Stücke trotzdem nicht spielen, ich muss dennoch das Notenblatt vor mir liegen haben, aber ich sehe es einfach noch nicht auf den ersten Blick.

Meine Fragen daher:
Ist das normal am Anfang?
Sollte ich mehr Zeit ins Notenlesen investieren anstatt Stücke zu lernen?
Oder ergibt sich das schon mit der Zeit einfach, wenn ich weiter Lieder übe?
 
Die flüssige Zuordnung von Noten zu Tasten ist Ergebnis von Training. Den richtigen Namen def Note auf Anhieb zu benennen ist sicherlich wichtig. Für das Spielen NOCH wichtiger ist es aber, Routine im Erkennen der Intervalle, also der „relativen“ Tonhöhenabstände zueinander zu erlangen. Ich fand es in meinem Unterricht damals hilfreich, daß mein Lehrer mir klargemacht hat: die Intervalle sind nach den lateinischen Ordnungszahlen benannt, also erste Stufe, zweite Stufe dritte Stufe. Beim Stufenzählen wird die Ausgangsstufe mitgezählt. Terzen, Quinten, Septimen (die ungeradzahligen [2x+1] Intervalle) sind im Notenbild leicht zu erkennen: Linie-Linie oder Zwischenraum-Zwischenraum. - Der Rest ist Üben …
 
Ich weiß natürlich mittlerweile wo sich CDEFGAH auf der Klaviatur befinden und wenn mir jemand wörtlich SAGEN würde "spiel ein F" ist das kein Problem... Mein Problem ist eher die Koordination beim richtigen LESEN der Note und sie sofort der Taste auf der Klaviatur zuordnen zu können.
Das F befindet sich links von dem Block mit den drei schwarzen Tasten. :-) Das ist schon einmal eine große Hilfe, finde ich. Links von dem Block mit den zwei schwarzen Tasten ist das C. Rechts von dem Block mit den zwei schwarzen Tasten ist das E. Links von dem Block mit den zwei schwarzen Tasten ist das F. Rechts von dem Block mit den drei schwarzen Tasten ist das H.

Damit hast Du schon vier Töne, die Du sofort erkennen kannst. Wenn Du nun bei genau diesen Tönen mal überlegst, wo in der Mitte der Tastatur befindet sich diese Note auf dem Notensystem? Das mittlere C, wo immer alles anfängt beim Klavierunterricht, befindet sich (im Violinschlüssel) auf der ersten Hilfslinie unter dem Notensystem, beim Bass-Schlüssel auf der ersten Hilfslinie über dem Notensystem. Das ist also schon mal eine Note, die man gut einordnen kann. Zumindest in dieser Oktave.

Das nächsthöhere C befindet sich dann (im Violinschlüssel) zwischen den Zeilen, weil das bei einer Oktave immer so ist. Ist der untere Ton auf einer Linie, ist derselbe Ton in der nächsten Oktave zwischen den Linien. Und umgekehrt. Ist der untere Ton, beispielsweise das F (im Violinschlüssel), zwischen den Linien, ist das F in der nächsten Oktave auf der Linie. Beim E ist es wie beim C (auf der Linie bzw. zwischen der Linie ein Pfannkuchen über dem C), und beim H ist es genauso. Das liegt genau in der Mitte des Notensystems oder auch eine Note unter dem C.

Bei Intervallen und Akkorden ist das genauso. Du siehst die Abstände, und dann befindet sich der Ton entweder auf der Linie oder zwischen den Linien. Bei Terzen sind alle Noten zwischen den Linien und dann übereinander gestapelt wie ein Pfannkuchenturm, wenn sich die unterste Note zwischen den Linien befindet, und wenn die unterste Note auf der Linie ist, ist der Pfannkuchenturm auch auf der Linie.

Wenn man ein größeres Intervall hat, beispielsweise eine Quarte, ist das nicht gleichmäßig, und wenn der untere Ton ein C ist, auf der Linie unter dem Notensystem beispielsweise, ist die Quarte darüber zwischen den Linien, das wäre dann nämlich das F. Bei der Quinte ist es wieder so, dass beide Töne auf der Linie sind, denn das wäre der Abstand C zu G. Und so weiter. So hat meine Klavierlehrerin mir das mit den Intervallen erklärt und wie ich mich damit orientieren kann.

Eine gute Orientierung sind auch immer die Dreiklänge und deren Umkehrungen. Da hast Du zuerst Terzen übereinandergestapelt, dann in der 1. Umkehrung den Sextakkord und in der 2. Umkehrung den Quartsextakkord. Da kannst Du Dir also schon mal merken, wie eine Quarte und eine Sexte in der jeweiligen Tonart aussieht. Und so arbeitet man sich langsam an die Sache heran. :-)

Notenlesen ist keine große Kunst, und es lohnt sich, sich damit zu beschäftigen, um sich besser orientieren zu können, finde ich. Das vermindert auch die Unsicherheiten beim Spielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Klavierlehrer lobt mich immer, dass ich für einen Anfänger sehr gut Noten lesen könne.
Bis zum Lesen des Beitrags von Piano2278 habe ich ihm das geglaubt! 🥴
 
Ich weiß natürlich mittlerweile wo sich CDEFGAH auf der Klaviatur befinden und wenn mir jemand wörtlich SAGEN würde "spiel ein F" ist das kein Problem...

Das F befindet sich links von dem Block mit den drei schwarzen Tasten.

Ihr wisst, dass es die von Euch genannten nur in einer einzigen Oktave gibt?

Nur mal so am Rande, damit die Begrifflichkeiten nicht durcheinander geraten.
;-)
 
Ich habe mal wieder Fragen :)

1) Pedalgebrauch bei Beethoven's Sonate op49.1, erstem Teil. Ich verwende da so gut wie gar kein Pedal, höchstens kurz bei wenigen Akkorden, aber das auch nur optional. Wie kann man das besser machen?
Es gibt ältere Notenausgaben bei IMSLP, wo sehr viel Pedal angegeben wird und z.B. bei Alberti-Bass-Stellen durchgehend genommen wird, aber das ist wahrscheinlich veraltet, nicht zeitgemäß und zerstört die Non-Legato Artikulation. Richtig?


2) Pedalgebrauch bei Bach's Adagio aus BWV 974. Hier verwende ich viel Pedal und wechsle es bei jedem Achtel. Bei manchen Takten, wo es viele Noten gibt, klingt das dann zu verwaschen. Wenn ich aber kein Pedal nehme, klingt das aber von der Klangfarbe her anders als der Rest. Was tun?

3) Ich übe seit Wochen eine Bach's Invention und das ist sehr sehr harte Arbeit. Hände einzeln sind kein Problem, auch technisch ist das einfach. Aber Hände zusammen zu bringen und auswendig zu lernen, bleibt die mit Abstand härteste Arbeit, die ich jemals am Klavier gemacht habe. Ich schaffe höchstens 20-30 Minuten am Tag, dann muss ich ein anderes Stück üben, mein Tages-Polyphonie-Limit ist erreicht.
Das ist aber schon meine vierte oder fünfte Invention und ich habe eigentlich erwartet, dass mit jeder weiteren Invention die Arbeit an der nächsten einfacher wird. Aber das ist überhaupt nicht der Fall, das ist genauso schwer wie die erste Invention. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wieviel Arbeit in einer vierstimmigen Fuge auf 5-6 Seiten steckt. Wird das jemals einfacher?
 

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