Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
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PS: wie wird denn dann aber notiert, falls der Komponist möchte, dass der Ton gehalten wird?
Wenn ich als Komponist unbedingt die Figur in der linken Hand notieren möchte, damit sie durchgehend vorhanden ist, aber ich den Ton nicht angeschlagen haben möchte, würde ich das a der linken Hand in die obere Notenzeile schreiben und die beiden as (Plural von a, nicht a flat) mit einem Haltebogen verbinden.
Aber einfacher wäre es, wie @Demian schon geschrieben hat, das a in der linken Hand wegzulassen und eine Achteltriolenpause zu notieren.
 
Die meisten „Profi“-Einspielungen empfinde ich als zu schnell. Ein flüssiges „eloquentes“ Tempo sollte es in der Tat sein, aber die Tempobezeichnung Beethovens lautet auf deutsch: „heiter, aber nicht allzusehr“. Kommentar meines Lehrers in solchen Fällen: „Es spielt nicht der am besten, der als erster fertig ist.“
Uiiih, danke, die "Eloquenz" gefaellt mir! Mit ein bisschen Heiterkeit dazu, das muesste machbar sein!
 
Wenn ich als Komponist unbedingt die Figur in der linken Hand notieren möchte, damit sie durchgehend vorhanden ist, aber ich den Ton nicht angeschlagen haben möchte, würde ich das a der linken Hand in die obere Notenzeile schreiben und die beiden as (Plural von a, nicht a flat) mit einem Haltebogen verbinden.
Aber einfacher wäre es, wie @Demian schon geschrieben hat, das a in der linken Hand wegzulassen und eine Achteltriolenpause zu notieren.

Alternativen dazu sind auch das a in der linken Hand mit Klammern zu versehen. Auch der Fingersatz "0" ist mir schon begegnet, wenn ein Ton zu einer Stimme gehört, aber nicht angeschlagen werden soll, weil dieser bereits mit der anderen Hand angeschlagen ist.
 
Die Bewegung der LH unterbricht das liegende a der RH.
Das halte ich für eine problematische bzw. missverständliche Formulierung.
Denn die Begleitstimme unterbricht nicht die Melodie, sie spielt für eine Achteltriole denselben Ton wie die Melodie, das ist etwas fundamental anderes.
Am besten stellt man sich vor, es seien zwei verschiedene Instrumente. Daraus folgt, dass das a der Melodie anders klingen muss als das a der linken Hand. Man darf das a der linken Hand keinesfalls als "Unterbrechung" der Melodielinie rechts empfinden, im Idealfall soll gar nicht auffallen, dass es derselbe Ton ist.
Wie erreicht man das? Das ist am Klavier gar nicht schwer, wenn man richtig pedalisiert, also das a der linken Hand bei gehaltenem Pedal weich und leicht anschlägt, während das nicht zu schwach angeschlagene a der rechten Hand durch das Pedal fortklingt.
Grundregel: Bei Tondopplungen hat immer die Stimme mit dem kürzeren Notenwert Vorrang.
Wo hast Du diese "Grundregel" her?
Klanglich kann doch keine Begleitstimme, die zufällig für einen oder mehrere Momente denselben Ton wie die Melodiestimme spielt, "Vorrang" haben.
Die Aufgabe ist doch, auch in diesem Fall die Klangebenen klar darzustellen und die Phrasierung der Hauptstimme nicht zu stören. Und wie gerade dargestellt, ist man Klavier dank des Pedales bestens in der Lage, solche Stellen klanglich korrekt zu spielen. Bei anderen Tasteninstrumente ist das anders, da muss man sich bei jeder entsprechenden Stelle genau überlegen, ob es musikalisch sinnvoll ist, deine "Grundregel" anzuwenden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, zur Klärung: Der Begriff „Vorrang“ ist so gemeint, dass nicht der längere Ton bewirkt, dass der kürzere nicht gespielt wird, sondern dass der kürzere den längeren unterbricht, wobei mit „Unterbrechen“ natürlich nicht ein musikalisches Unterbrechen gemeint ist (ich vermutete, das sei klar, sonst wäre es ja nicht so notiert), sondern nur das nötige Absetzen des langen Tons.

Und mit Grundregel ist der grundsätzlich am häufigsten auftretende Fall gemeint.
 
,sondern nur das nötige Absetzen des langen Tons.
Aber der lange Ton soll doch gar nicht "abgesetzt" werden. Wenn man ihm im Pedal hält und neu und in anderer Klangfarbe anschlägt, ist da nichts "abgesetzt". Es soll ja gerade der Eindruck von zwei verschiedenen Instrumenten erreicht werden, von den das eine unbeeindruckt einen längeren Ton spielt während das andere denselben Ton berührt.
 
Ja, richtig. Das widerspricht doch gar nicht dem manuellen Ablauf, den ich meinte. Um diesen ging es @Cecilie doch ursprünglich, wenn ich sie richtig verstanden habe. Aber natürlich ist dein ergänzender Hinweis zum Pedal wertvoll.
 
Das nicht (dank Pedal), aber die Taste muss von der rechten Hand früher losgelassen werden als die notierte Notenlänge.

Die Frage ist, wie sinnvoll es aus musikalischer Sicht überhaupt ist, die Oktave a-a' zu binden, das a auf ZZ. 1 also über die volle Länge zu halten.

Wenn man das geklärt hat, könnten sich hier so manche Überlegungen evt. in Luft auflösen...
 
Die Frage ist, wie sinnvoll es aus musikalischer Sicht überhaupt ist, die Oktave a-a' zu binden, das a auf ZZ. 1 also über die volle Länge zu halten.

Wenn man das geklärt hat, könnten sich hier so manche Überlegungen evt. in Luft auflösen...
Das ist sicher richtig, gerade bei einem nicht langsamen Tempo. Es ging mir hier eher um die Grundsätzlichkeit des Wahrnehmens und der Darstellung der beiden Stimmen. Gleich, wie lang man das a der rechten Hand hält, es muss anders klingen als derselben Ton der linken Hand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, richtig. Das widerspricht doch gar nicht dem manuellen Ablauf, den ich meinte. Um diesen ging es @Cecilie doch ursprünglich, wenn ich sie richtig verstanden habe. Aber natürlich ist dein ergänzender Hinweis zum Pedal wertvoll.
Ja, ich dachte an den manuellen Ablauf, der ist geklaert, danke.

Jetzt kommt aber bei den Beitraegen das Pedal ins Spiel. An das hatte ich auch gedacht und fuer mich ganz alleine entschieden, es im ganzen Stueck nicht zu verwenden, da ich mir vorstell(t)e, dass aufgrund der diversen Staccati und Portati, der Triolen-Begleitung und der Laeufe das Ganze dann schnell zu breiig wird. Dies auch in Anbetracht der Tatsache, dass ich die Pedalarbeit (noch) nicht perfekt beherrsche.

Hier kommt also eine Zusatzfrage: Das ganze Stueck mit oder ohne Pedal? Oder nur an ganz bestimmten Stellen?
 

In Takt 16 der Händel-Sarabande 1 HWV 448 (d-Moll, 3/4-Takt) verunsichert mich die Achtelpause in der linken Hand etwas. Ist das so zu interpretieren, dass das gleichzeitig erklingende f zu einer anderen Stimme gehört als die folgende drei Achtelnoten g, f und e? Das würde für mich zumindest erklären, weshalb das f und diese drei Achtel nicht mit einem Balken als Gruppe visuell zusammengefasst wurden. Wie muss ich dem Ganzen beim spielen Rechnung tragen? Wäre nach dem f kurz absetzen und dann g,f und e legato hier eine stimmige Interpretation?

hwv448_sarabande1_t16.jpg
 
Das f gehört ins obere System. Dort »fehlt« nämlich an der Stelle eine Note. ;-) Was die Interpretation von Händel-Sarabanden angeht, möchte ich mich vornehm zurückhalten. Das wissen andere bestimmt besser…
 
Es ist ein 3 Viertel Takt mit 6 Achteln. Die Rechte Hand spielt f' - c' - f in Achteln und hat dann eine Achtel- und eine Viertelpause, also 6 Achtel, alles okay. Die Linke hat das Viertel F, dann die erwähnte Achtelpause und die 3 Achtel der zweiten Takthälfte. Also auch komplett!
 

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