Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
  • Erstellungsdatum

@rolf und @antje2410:

"Unbequem" war wohl der falsche Ausdruck für die Quintole. Ich finde sie vom Bewegungsablauf her nicht unbequem, aber ich scheitere immer wieder - besonders nach dem Schwung dieses Handübersatzes - daran, das pp richtig zu dosieren.

Was haltet ihr von der Alternative linker 5er auf das fis, 2 auf cis und 1 auf h, damit ich wieder in den gewohnten/notierten Fingersatz 2 auf a gelange?
 
@Marlene Ich spiele die Quintole mit 5 3 1 2 1, dadurch muß der 2. Finger nicht kurz hintereinander zwei weit entfernte Töne anschlagen, finde ich viel weniger hektisch als das a mit 2 zu spielen, und die Hand dreht sich ruhig nach oben.
 
Dieses Zitat von @Flieger habe ich aus meinem Thema über pathophysiologische Probleme extrahiert.

Die Berücksichtigung individueller Gegebenheiten (Schmerzen, aber auch Anatomie wie Fingerlänge oder -beweglichkeit, etc.) ist meiner Meinung nach kein überzogener Anspruch.

Das Thema Fingerlänge ist mir gestern beim Durchsuchen meiner Datei mit Spieltipps begegnet. Dort habe ich den Tipp eines Clavionisten notiert der gesagt hat, dass es eine Grundregel für den Fingersatz gäbe: Kurze Finger (1 und 5) auf weiße Tasten, lange Finger (2, 3, 4) auf schwarze Tasten.

Meine beiden kurzen Finger geraten aber recht häufig auf schwarze Tasten, z.B. wenn ich im Bass am Ende einer Triole ein FIS oder GIS spiele.

Stimmt diese "Grundregel" und sollte man sich bei der Wahl des Fingersatzes möglichst danach richten?
 
Eigentlich habe ich gemeint, dass je nach Handanatomie eventuell ein anderer Fingersatz als notiert besser passt.

Stimmt diese "Grundregel" und sollte man sich bei der Wahl des Fingersatzes möglichst danach richten?
Ja, ABER es ist eine sehr grobe Grundregel, mit vielen Ausnahmen. Der Fingersatz hat zwei Ziele:
1) Die Noten sollen möglichst leicht zu spielen sein.
2) Der Fingersatz soll die Dynamik / die musikalischen Idee unterstützen.

Wenn man nach einem Fingersatz sucht, kann man einmal vorrangig mit 2,3 und 4 die schwarzen Tasten belegen und schauen, wie gut das funktioniert. Wenn nicht, sollte man nicht stur daran festhalten.

Wenn man einen Akkord wie G#0 spielt (also gis, h, d, f, gis), dann sind 1 und 5 auf schwarz, der Rest auf weiß. Genau entgegen der Grundregel. Diese Regel steht also nicht ganz oben auf der Prioritätenliste... ;)
 
Stimmt diese "Grundregel" und sollte man sich bei der Wahl des Fingersatzes möglichst danach richten?
diese deine Frage ist unsinnig @Marlene denn schau mal:
wenn du einen vollgriffigen Fis-Dur Akkord #f-#a-#c-#f anschlagen willst, dann wird das nicht ohne 1 und 5 funktionieren:
a) weil nur noch drei Finger übrig sind :lol::lol: und das ist einer zu wenig für vier Tasten
b) weil diese "Regel" nicht dümmlich als absolut und ausnahmslos verstanden werden darf!

die Regel ist nützlich, um sich in Skalen- und Dopelgriff-Figuren zurecht zu finden, wobei auch hier je nach Kontext genügend "Ausnahmen" (wie 1 auf schwarz) vorkommen.

...wenn man diese oft genug nützliche Regel stur auf alles anwenden will, kann man sich ja einen Oktavenfingersatz ohne kurze Finger basteln - das wird sicher sehr spaßig (extrem-stretching der Oberklasse)
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn man nach einem Fingersatz sucht, kann man einmal vorrangig mit 2,3 und 4 die schwarzen Tasten belegen und schauen, wie gut das funktioniert. Wenn nicht, sollte man nicht stur daran festhalten.
dafür das "like"

ein prominentes Beispiel ist Chopin, Etüde op.25,6 "Terzen":
- die chromatischen Skalen und Figuren der "Terzen"etüde (Doppelgriffe, siehe Beitrag zuvor) wenden die "Regel" an.
- die diatonischen Figuren (z.B. die H-Dur Stelle) weichen davon ab, indem sie alle 13-24-13-Griffe (vier Tasten) ohne Rücksicht auf die Tastenlage beibehält (später bei Liszt in der Sonate findet sich eine vergleichbare Stelle, wo dieselbe Spielfigur ohne Rücksicht auf Tastenlagen mit 1-2-3-4 gespielt werden soll - eine der ganz raren Stellen, in welchen im Manuskript ein Fingersatz steht)

Man kann schlaubergerisch einwenden, dass das keine Anfängerliteratur ist - ja, ist es nicht, aber die flexiblen (!) Fingersatz- bzw. Bewegungsmuster von Chopin & Liszt sind gewiß sinnvoller und praktikabler, als so manches andere ;-) und statt stur zu meinen, es müsse absolut und immer und überall gültige Kurzregeln geben, könnte man mit etwas mitdenkender Eigeninitiative auf das kommen, was @Flieger sehr schön formuliert hat; es deckt sich mit den Mustern von (sie vorherigen Satz)
 
Bei 6 b gehen solche Grundregeln über Bord. Auf Nimmerwiedersehen. Und nehmen die Motivation mancher Pianisten mit.;-)

Außerdem, wenn man
Kurze Finger (1 und 5) auf weiße Tasten, lange Finger (2, 3, 4) auf schwarze Tasten.
wörtlich nimmt, spielt man C-Dur nur mit 1 und 5.

Ordentlich formuliert wäre es wohl: "Die schwarzen Tasten sollten vorrangig mit 2,3,4 gespielt werden." Erstens entfernt "vorrangig" den Anspruch, eine absolute Regel zu sein und zweitens erlaubt es so 2,3,4 auch, weiß zu spielen.
 
6 bs, das ist doch schon wieder einfach.
Da ist doch fast jeder Ton eine schwarze Taste.
Einfach nur darauf achten, dass man den Rhythmus einigermaßen einhält; welche Tasten man dann drückt, ist fast schon egal, irgendwie wirds bei "nur Schwarz" schon nach was klingen...😁😁
 

Hm... Ich sehe da ein Ces, welches auf einer weißen Taste landen wird. Das F ebenso. Und dann gibt es noch B-Dur-Akkorde mit unvermindertem D... (Takt 6, rechte Hand: nur einer der vier Töne des Akkordes auf scxhwarzer Taste)
Das Ces fällt nicht unter "nur schwarz". "Nur schwarz" ist Fis-Dur Pentatonik.
Ich habe mich nicht auf das Notenbeispiel bezogen, sondern auf die von mir zitierte Aussage.
 
Pentatonik klingt auch irgendwie wie ein alkoholisches Getränk.
 
Ich liebe schwarze Tasten, je mehr, umso besser.
Fast schade, dass es am Klafünf nur vier davon gibt ... oder andersrum.

Nebenbei ein rassistisches Instrument (die schwarzen Tasten sind unterrepräsentiert).

Da kommt gleich die Frage auf, ob man die schwarzen Tasten überhaupt (unter) drücken darf ... schließlich sind die ja in der Minderheit.
 
Nebenbei ein rassistisches Instrument (die schwarzen Tasten sind unterrepräsentiert).
Um Gottes Willen, nicht weitererzählen, sonst:
- dürfen die weissen Tasten nicht mehr vor den schwarzen gelehrt und gelernt werden.
- Muss Parität herrschen, also Chopin op. 10,5 Gut! Beethoven op. 53 schlecht!! In Klavierabenden muss jedes C-Dur Stück kompensiert werden.
- werden die 'schwarzen' Tasten umbenannt in Keys of colour (KoC)
- Muss möglichst auf Cembali mit umgekehrter Tasten-Farbe umgeschaltet werden
- werden Mozart und Prokofieff (zu viele C-Dur Werke!) aus dem Repertoire genommen.
- C-Dur, F-Dur und G-Dur werden zusammen mit a-Moll (die anderen moll-Tonarten sind wegen der Alterationen im oberen Tetrachord weniger problematisch) mittelfristig verboten; Camouflage (C-Dur Stücke in His-Dur umschreiben) wird unnachsichtig verfolgt, es zählt die niedergedrückte Taste!
Längerfristig wäre eine Neuordnung der Tastatur ins Auge zu fassen (jeweils 6 weiße Tasten und 6 KoC pro Oktave, oder die Verwendung neuer unproblematischer Tastenfarben). In eher linken Haushalten wird dann weiß zu rot und schwarz zu grün?
- wird an jeder Musikhochschule und Musikschule, sowie in den verbliebenen Schulen mit Schulmusik ein/e Tastenfarbendiskriminierungsbeauftragte/r (d, w, m) eingestellt, mit allen Berechtigungen Zuwiderhandlungen zu sanktionieren! Ein/e Bundestastenfarbendiskriminirungs-oberbeauftragte/r koordiniert den Kampf gegen diese Form des Rassismus.
Zugleich wird eine Kampagne "Gut-Freund/in mit den Obertasten" gestartet um eine positive Stimmung und Akzeptanz zu bewirken.

Vorteil: Angst vor vielen Vorzeichen (KoC) ist out, darf zum Mindesten nicht mehr artikuliert werden! Spielt mehr Scriabin!

Überhaupt wäre im Sinne der psychischen Gesundung unserer Gesellschaft über eine Ächtung des Wortes 'schwarz' - und anderer negativ besetzter Vokabeln! - endlich ernsthaft nachzudenken.

Man stelle sich, wie viel fröhlicher wir alle die letzten 2 Jahre verbracht hätten, wenn rechtzeitig das gesamte Vokabular, welches mit dem Corona-Virus zusammenhängt und unsere Hirne und Herzen belastet, schlicht verboten worden wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein/e Bundestastenfarbendiskriminirungs-oberbeauftragte/r koordiniert den Kampf gegen diese Form des Rassismus.
Recht so!
Ergänzend @Alter Tastendrücker
Ein Tastatur-Rassismen-Expertengremium wird den/die/* BTFD-Oberbeauftragte/r/* darauf hinweisen, dass ein Rassist aus Naziland namens Beethoven als lügnerischer Terrorist verboten und vergessen und mit Aufführungsverbot belegt werden muss. Dieser Lügenbold hatte in abwertender Absicht die Tonart h-moll recte b-minor als "schwarze Tonart" diskriminiert (op.106) und war nicht davon abzubringen, das Adjektiv schwarz anders als negativ konnotiert zu verwenden. Diese krasse Form von böswilliger rassistischer Sprach- und Musikverfälschung muss politisch korrekt ausgemerzt werden!
 
Längerfristig wäre eine Neuordnung der Tastatur ins Auge zu fassen (jeweils 6 weiße Tasten und 6 KoC pro Oktave, oder die Verwendung neuer unproblematischer Tastenfarben).
(Auf meinem Logo gibt es nicht eine weiße Taste :-D, was bin ich bereits vor fast 20 Jahren vorauseilend politkorrekt gewesen!:-D)

Bringt mich auf den Gedanken: würde man die Tasten in beliebiger Verteilung (Schachbrettmuster sozusagen, oder evtl. unregelmäßig, oder sogar in jeder Oktave anders) s/w anordnen, könnte man die Schüler vielleicht noch schneller dazu bringen, eben nicht immer auf die Tasten zu starren :-D.
 

Zurück
Top Bottom