altes englisches Oberdämpferklavier

Schmeiß der Gerät in den Müll.
Eine Micrometerschraube, oder so sollte genauer messen als ein Meßschieber. Ein Wunder ist, dass trotz dieses Wirrwarrs, oder so die Stimmung hält.

Gauf! :017:
 
Schmeiß der Gerät in den Müll.
Eine Micrometerschraube, oder so sollte genauer messen als ein Meßschieber. Ein Wunder ist, dass trotz dieses Wirrwarrs, oder so die Stimmung hält.
Welches Wirrwarr? Mikometerschrauben sind ja, wie oben bereits geschrieben ziemlich exakt bezüglich ihres Gewindegangs und man kann im Zweifel jede Messung auf den Winkel ihrer Umdrehungen reduzieren. Ich habe die Trommel jetzt noch etwas verschoben und nun ist das Ergebnis schon eindeutiger, oder?
Es bleibt also bei Wirbeln mit einem Durchmesser von 6,5mm, die ich nun partiell gegen 6,7mm Wirbel ausgetauscht habe. Der Austausch läuft aber weiter, sobald ich mit der Restaurierung der Mechanik weitergekommen bin. Ich erlerne gerade erst das Entfernen von Filzen mit einem feuchten Lappen und einem Bügeleisen und das exakte Schneiden von Leder und Filzen.
Eine Freundin von mir nennt mich gerne liebevoll "alten Ossi", weil ich immer versuche defekte Geräte eher zu reparieren als sie durch neue zu ersetzen. Ich halte das für ein Markenzeichen von mir und auf die gleiche Art behandle ich gerade mit großer Vorsicht dieses alte Klavier.
Und in diesem Zusammenhang mal eine Anfrage an Euch, ich suche noch
  • zwei oder drei Hammerstiele mit 5,5mm Durchmesser
  • eine Hammernusskapselschraube als Holzrundkopfschraube 4,5mm x 15mm
Die üblichen Bezugsquellen würden mir voraussichtlich 88 Hammerstiele und mindestens 200 Schrauben liefern, ich benötige aber tatsächlich nur maximal obige Anzahlen.
Wenn jemand also solche Dinge noch herumliegen hat und mir natürlich kostenpflichtig zusenden möchte, würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße

Sascha Hoffzimmer
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Mein Tipp:
Oberdämpfer ist Mist! Vergiss es! Das wird niemals was werden!
Entkernen und das Gehäuse für was anderes nehmen. Für was?
Kannst dir selber aussuchen!
Jeden Cent, den du da hineinsteckt, ist verloren!
 
Mein Tipp:
Oberdämpfer ist Mist! Vergiss es! Das wird niemals was werden!
Entkernen und das Gehäuse für was anderes nehmen. Für was?
Kannst dir selber aussuchen!
Jeden Cent, den du da hineinsteckt, ist verloren!
Was die neuen Besitzer mit dem alten Instrument vorhaben, kam auf den Seiten 1 und 2 bereits zur Sprache, auch der Tipp mit dem Möbelstück. Wenn ein Faden nur fünf Seiten umfasst, könnte man ja auch mal den bisherigen Verlauf "querlesen".

Auch kann man nicht pauschal sagen, dass Oberdämpfer immer Mist sind, da gibt es von Firmen wie Blüthner oder Ibach durchaus Gegenbeispiele je nach bevorzugter Literatur:
https://www.clavio.de/threads/oberdaempfer-vor-ur-teile.12843/

LG von Rheinkultur
 
Mein Tipp:
Oberdämpfer ist Mist! Vergiss es! Das wird niemals was werden!
Entkernen und das Gehäuse für was anderes nehmen. Für was?
Kannst dir selber aussuchen!
Jeden Cent, den du da hineinsteckt, ist verloren!

Ich kann diese Abneigung gegen Oberdämpfer nicht nachvollziehen, zumal sich diese Mechanik wesentlich angenehmer spielen läßt als beim Unterdämpfer - hier spielt man nicht gegen die Dämpferfedern an, welche mit zunehmenden Tastentiefgang ihren Widerstand erhöhen, hier wird einfach das Gewicht des Dämpfers auf die Taste übertragen was dem Anschlag eines Flügels näher kommt. Ich persönlich würde mich freuen wenn Hersteller diese Mechanik wieder aufgreifen würden und auch neue Klaviere wieder mit OD Mechanik ausgetattet würden - aber dank dieser unsinnigen Vorurteile gegen Oberdämpfer wird wohl kein Hersteller dieses Wagnis eingehen.

LG
Henry
 
Ach übrigens, wen es denn interessiert: ich konnte mit Hilfe von Bill Kibby ja herausfinden, wer wohl hinter dem Verkauf meines Pianos gesteckt hat. Er hat das Archiv von Southport kontaktiert und konnte folgende Anzeige aus dem Jahr 1900 ausfindig machen.
Die Bezeichnung Teacher's Piano & Co. auf unserem Klavier war also nur eine OEM-Bezeichnung für Markenklaviere anderer Hersteller von diesem Händler. Nach einer Bezeichnung im Rahmen, stammt es wohl von Joseph Wallis & Sons Ltd.
Die Oberdämpermechaniken dieser Zeit, ich habe es in einem früheren Beitrag schon mal erwähnt, wurden wohl bis zu Beginn des ersten Weltkriegs aus Deutschland importiert.
 

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Eine Micrometerschraube, oder so sollte genauer messen als ein Meßschieber.:017:

Ich hab zu Ostzeiten überhaupt keine Mikrometerschraube gehabt, da gab es sogenannte "Lehren" für Saiten und für Wirbel...war aber relativ sinnlos, da Wirbel in der Regel nur in zwei Größen erhältlich waren; 6,75 und 7,80mm. Saiten hab ich schon garkeine erst bestellt, die hab ich mir nach Bedarf von Kollegen geholt welche noch Bestände des guten alten Röslaudrahtes hatten - den handelsüblichen "russichen Klingeldraht" konnst vergessen.
Meine erste Mikrometerschraube bestellte ich mir nach der Wende bei (damals) Baumgärtel und Meyne, die kam so etwas um die 200 oder 300 Mark...so genau weiß ich des nimmer. Die ist allerdings derart genau daß ich damals gewaltig ins Schwitzen geraten bin - mir riß eine alte Seite unter dem Kreuzzug, ich habe sie gemessen und die Maße von 0,985 abgelesen...die Stärke gibt es nicht und ich hatte nicht daran gedacht daß Saiten mit dem Alter auch dünner werden können - also zog ich eine 17ner ein, welche auch gleich wieder riß. Die 17,5er (1,000) hingegen hat gehalten und geklungen.

LG
Henry
 
Entspricht meiner Erfahrung. Ne Nummer stärker kann echt Sinn machen!
 
Und hey Leute. Immer dran denken, wir sind hier im Klavierbau unterwegs, nicht im Maschinenbau oder der Präzisionswerkzeugfertigung. Also nicht verrückt machen oder verwirren lassen. Oder wie mein Ausbildungsmeister immer sagte: Taste Dich im Zweifelsfall ran, probiere aus und vermittle so gut es geht, Hauptsache der Klang passt und es spielt homogen!
 

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