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Stephan
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Wo bleibt der Spaß? : morgen, übermorgen, überübermorgen, überüberübermorgen: dann hast Du Spaß an dem Stück, weil die Fundamente stabil sind, die Fehler eliminiert. Aber auch heute schon: weil du es in diesem langsamen Modus völlig fehlerfrei spielen kannst. Kommt denn nicht schon der Faktor "Spaß" auf, wenn das Einstudieren professionell ist, und frei von Fehlern, wenn es garantiert, einen guten Erfolg zu erzielen?
Klavier zu lernen fördert Tugenden, die heute in einer extrem schnelllebigen Spaß-und Genussgesellschaft verloren zu gehen drohen:
Disziplin, Geduld, auch mal auf etwas warten können, Freude empfinden an der eigenen Entwicklung, Muße.
Und wenn die "strenge" Übephase beendet ist, kann doch nun wirklich jeder die "Just-for-fun"-Stücke aus dem Repertoire spielen, oder etwa nicht?
Es ist so schade, wenn auch begabte Schüler sich durch Ungeduld das schönste Hobby verderben.
Ach, und Grüße an Deine Lehrerin!
Klavier zu lernen fördert Tugenden, die heute in einer extrem schnelllebigen Spaß-und Genussgesellschaft verloren zu gehen drohen:
Disziplin, Geduld, auch mal auf etwas warten können, Freude empfinden an der eigenen Entwicklung, Muße.
Und wenn die "strenge" Übephase beendet ist, kann doch nun wirklich jeder die "Just-for-fun"-Stücke aus dem Repertoire spielen, oder etwa nicht?
Es ist so schade, wenn auch begabte Schüler sich durch Ungeduld das schönste Hobby verderben.
Ach, und Grüße an Deine Lehrerin!

Oh glaub mir, an Disziplin und Geduld mangelt es mir nicht - so als berufstätiger Mutter dreier Söhne! Und dass man Stücke langsam übt ist auch klar. Aber ehrlich gesagt, macht mir ein mit Herz und Bauch schmissig gespieltes Stück mit hin und wieder Fehlern mehr Vergnügen als ein perfekt gespieltes zwanghaft langsam "erzeugtes". Man muss ja schließlich die Takte, die man schon kann zugunsten der schwierigen auch exakt so langsam spielen .... und das zieht sich immer so hin und schmälert den Genuss beträchtlich.



) Glaub's mir einfach, es ist verrückt, aber es ist so. Du musst alle Passagen komplett verinnerlicht haben, so, dass Du nie zwischen unterbewußtem und bewußtem Spiel hin-und her zu schalten brauchst. Liest Du bewusst die "einfache" Stelle, und spielst sie mehr oder weniger jedesmal vom Blatt, ohne sie aber wirklich in allen Details auswendig zu kennen, und gehst dann über in eine schwierige Passage, für die das bewusste Denken und Analysieren viel zu langsam ist, kann auch hier schon das Ungeheure passieren, wie auch umgekehrt. Und: Vorsicht generell, eine Passage als "leicht" zu bezeichnen: dies sollte sich höchstens auf den technischen, nicht aber musikalischen Anspruch beziehen. Es gibt extrem schwierige Passagen, wo die Spannung kaum zu halten ist, die technisch völlig lapidar sind. Na, denn...