4 Händige Stücke

Ich würde hier noch Dvořáks Legenden op. 59 in den Raum werfen.
 
@antje2410 :

Bei Schnittke würde man sich andere Musik erwarten. Er hat das interessanterweise für den "Tag der Hausmusik" geschrieben.
Steht bei mir auf der Liste von "Möchte ich irgendwann mal spielen".
 
Hat man zwei Klaviere oder Flügel zur Hand, ist natürlich auch Mozart, KV 448, nicht zu verachten:

 
3 Klaviere sind 4händig anderthalbfach...
:trink191:
oine geht no...
 
@Klafina Ja, ich war auch überrascht. Eigentlich ist das Original für Violine und Klavier, und wurde später für Orchester bearbeitet.
 
Eine interessante Perle unter den unbekannten Stücken sind die Variationen in d-moll Op. 86 von Heinrich von Herzogenberg für Klavier vierhändig. Kann man sich bei ISMLP herunterladen.
 
Schöne Idee, den Faden hoch zu schieben @Triangulum . Da beteilige ich mich doch mal.

Da die Dolly-Suite von Fauré* original 4händig gesetzt wurde, empfehle ich sie mal in diesen Faden (bezugnehmend auf den Faden"Wiegenlieder")


(Die beiden Pianisten sind sehr, sehr gut, und andere Konzerte von ihnen unbedingt hörenswert)


*war übrigens der Tochter von Faurés Geliebter gewidmet, was zumindest einen Verdacht aufkommen lässt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Vermutlich fangen wir jetzt erst einmal mit Schuberts Fantasie in F Moll an.

Man kann selten eindeutig sagen, irgendetwas ist das größte Werk von irgendetwas oder irgendwer ist der größte Komponist in irgendeinem Bereich. Aber ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und sage, das ist das größte Meisterwerk für vier Hände. So wie Bach DER größte Orgelkomponist ist, ist dieses Werk DAS größte Werk für Klavier zu vier Händen; vielleicht gibt es noch Konkurrenz, wenn man so Sachen wie Beethovens Große Fuge oder vielleicht auch Strawinskys Sacre mitrechnet, mehr Qualität geht aber auf jeden Fall nicht.
Ich hoffe, Caroline von Esterhazy wusste zu schätzen, was Schubert ihr da komponiert hat und hat gut genug gespielt.

Ich übe das Stück derzeit mit einer Freundin, die in Japan bereits ein Musikstudium absolviert hat und gerade versucht, ins Konzertfach Klavier reinzukommen - ergo deutlich besser ist als ich. Sie spielt Primo, ich Secundo.
Erstmal scheint das Stück technisch eher harmlos. Die erste Hürde ist dann aber, dass man sich nicht so sehr in die Quere kommt. Man muss gut aufeinander abgestimmt sein, sonst verknotet man gegenseitig die Finger. Dadurch, dass man dem anderen Platz lassen muss, muss man teils mit ungewohnter Technik spielen, was dann beim Secundo beispielsweise die erstmal sehr harmlos wirkenden Terzen in Scherzo oder die Triolenläufe im Finale schwer erscheinen lässt als im ersten Moment.
Der nächste Punkt ist, dass man wie oft bei Schubert noch mehr technische Sicherheit benötigt, um den Klang angemessen kontrollieren zu können. Das Stück reagiert überaus sensibel auf einzelne Töne, die nicht zeitlich exakt in der Zeit oder unontrolliert in der Dynamik sind. Bei Schubert sind Technik und Musikalität oft besonders schlecht trennbar.
Wenn man das alles bewältigt hat, hat man aber noch immer nicht die musikalische Komplexität erfasst. Das Stück ist ja ein bisschen mit der Wandererfantasie oder Liszts h-Moll-Sonate vergleichbar wie eine Sonate mit vier durchlaufenden Sätzen mit Fugato statt Rondo am Ende angelegt, allerdings als Duett von zwei (nicht ganz gleichberechtigten) Partnern und ohne nennenswerte Virtuosität.
Man muss gleiche Motive durch Unmengen von Klangfarben und Nuancen führen, wir sind noch weit davon entfernt, das einigermaßen angemessen zu machen.
 

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