Unterrichtsvertrag

Übrigens, nicht nur Klavierlehrer haben das Problem, dass sie von der Zahlung ihrer "Kunden" abhängig sind. Bei vielen Mandanten lasse ich mich auch vorab bezahlen, bevor ich überhaupt das Gespräch beginne, geschweige denn die Akte anlege...
 
Die Unterstellung, jemand würde Steuern hinterziehen, ist ein indirekter Aufruf dazu? Langsam wird es hier ein bisschen kurios. :-D

In gewisser Hinsicht schon, wenn ich behaupte ein überwiegender Teil der KL würden schwarz arbeiten, so ermutige ich doch andere KL ebenfalls dunkelgrau zu arbeiten. So frei nach dem Motto "machen doch alle so".
Abgesehen davon, muß ich auch exe zustimmen; hier zu behaupten Klavierlehrer würden schwarz arbeiten, erfüllt schon den Straftatbestand der falschen Anschuldigung (oder wie des im Juristendeutsch heißt).
Wenn es hier wirklich jemanden gäbe, welcher das Finanzamt bescheißt, so müßt des auch bewiesen werden . jedoch hier alle KL mehr oder minder den Generalverdacht der Schwarzarbeit auszusetzen, ist schon arg.
LG
Alb
 
Zudem ist es ein indirekter Aufruf zur Steuerhinterziehung....... :dizzy:
Und solche Behauptungen schädigen einen ganzen Berufsstand und nähren Klischees: Musiker haben bekanntlich nur ihr Hobby zum Beruf gemacht und deshalb für ihren brotlosen Spaßberuf gar keine höhere Bezahlung verdient, die mit qualifizierten anständigen Berufen vergleichbar wäre. Dann kommt noch einer mit der Behauptung, dass diese Typen auch noch die Kohle schwarz kassieren.

Für solche Unterstellungen müsste es dem Nick gemäß kräftig einen auf die Mütze geben - ist da ein gewisser Bildungsbürgerjäger aus der Dauersperrung unter neuem Namen wieder auferstanden aus Ruinen?

LG von Rheinkultur
 
Mir scheint hier die schon häufiger propagierte Meinung durch "Der KL ist der nützliche Idiot, der gefälligst froh sein kann, wenn er mich unterrichten darf. Im Übrigen hat er nach meiner Pfeife zu tanzen und meine Bedingungen zu akzeptieren, weil ich als Schüler der König bin und der KL mein Sklave. Anspruch auf faire und kalkulierbare Bezahlung hat er sowieso nicht, weil er ja mit der Klimperei nur seinem Hobby frönt." (/Sarkasmus aus)

Dieser Threat spricht mal wieder Bände. Ich bin sehr froh, dass ich nicht auf solche Brötchengeber angewiesen bin ...
Sehe ich anders: Wenn ich ohne Vertrag arbeite, dann ist das ein Gleichgewicht der Wertschätzung, dass jeder der beiden jederzeit aufhören kann. Es empfiehlt sich also, gut miteinander auszukommen und sich zu bemühen.
(und es ist nicht meine Aufgabe, mir als Schüler Gedanken zu machen ob mein Klavierlehrer die Einnahmen versteuert)
 
Für mich als Instrumentallehrerin ist es schlimm zu lesen, was für Einstellungen manch ein erwachsener (!) Schüler hat. Auch ich mache Verträge, die die Höhe der Kosten, die Unterrichtszeit, Aufall von Stunden, Krankheitsfälle etc. abdecken, sonst steht man da und darf Stunden nachholen, die jemand 30 Minuten vorher absagt. Und was macht man mit dieser plötzlich frei gewordenen Zeit und/oder dem plötzlich wegfallenden Geld?
Bitte versucht auch mal die Seite des hauptberuflichen Lehrers zu sehen, der auf das Geld angewiesen ist und bei vielen Schülern auch gar nicht die Möglichkeit hätte, irgendwelche Stunden nachzuholen.
 
In gewisser Hinsicht schon, wenn ich behaupte ein überwiegender Teil der KL würden schwarz arbeiten, so ermutige ich doch andere KL ebenfalls dunkelgrau zu arbeiten.

Die Schlussfolgerung "Ach, die anderen arbeiten schwarz, dann mache ich es doch auch mal so" ist interpretationsabhängig und könnte wohl kaum jemandem angelastet werden, der offensichtlich Steuerhinterziehung nicht gutheißt.

hier zu behaupten Klavierlehrer würden schwarz arbeiten, erfüllt schon den Straftatbestand der falschen Anschuldigung (oder wie des im Juristendeutsch heißt).

"Falsche Verdächtigung" meinst du? Nein, tut es nicht.

Bitte lasst doch mal die Kirche im Dorf. Man kann eine Aussage auch falsch finden und kritisieren, ohne mit juristischen Kategorien um sich zu werfen, die völlig unpassend sind.
 
Auch ich mache Verträge, die die Höhe der Kosten, die Unterrichtszeit, Aufall von Stunden, Krankheitsfälle etc. abdecken, sonst steht man da und darf Stunden nachholen, die jemand 30 Minuten vorher absagt. Und was macht man mit dieser plötzlich frei gewordenen Zeit und/oder dem plötzlich wegfallenden Geld?.

Hast du schon mal einen deiner Schüler verklagt oder umgekehrt? Falls nicht, dann war der schriftliche Vertrag strenggenommen nicht nötig und jede mündliche Vereinbarung wäre äquivalent gewesen.

Versteh mich nicht falsch: 30 Minuten vorher absagen und ähnliches ist nicht akzeptabel, gegenseitiger Respekt und Anstand ist unbedingt nötig, aber man sollte nicht vergessen, dass das Bestehen eines Vertrags noch nicht seine rechtliche Durchsetzung ist. Die Vorstellung, dass ein Fall vor Gericht landet, in dem ein Schüler eine von ihm kurzfristig abgesagte Stunde einklagt, erscheint mir hochgradig absurd.
 

Sehe ich anders: Wenn ich ohne Vertrag arbeite, dann ist das ein Gleichgewicht der Wertschätzung, dass jeder der beiden jederzeit aufhören kann. Es empfiehlt sich also, gut miteinander auszukommen und sich zu bemühen.
(und es ist nicht meine Aufgabe, mir als Schüler Gedanken zu machen ob mein Klavierlehrer die Einnahmen versteuert)

Ich bin da vielleicht sehr konservativ; ein aufrichtiger und ehrlicher Mensch, wird auch seinen Staat nicht betrügen, ganz gleich was er von den Gesetzen persönlich hält. Ein Mensch, welcher den Staat betrügt, hat auch keine Skrupel seine Auftraggeber zu betrügen.
LG
Alb
 
Hast du schon mal einen deiner Schüler verklagt oder umgekehrt? Falls nicht, dann war der schriftliche Vertrag strenggenommen nicht nötig und jede mündliche Vereinbarung wäre äquivalent gewesen.
Leider - nein. Es macht einen Unterschied, ob man das schriftlich festhält oder nicht.
Ist dir schonmal aufgefallen, dass in Kaufhäusern in Umkleidekabinen Aufkleber von einem Augenpaar hängen?
 
Ok, vielleicht kaufst du nur in Kaufhäusern, die das nicht machen. Mir fällt das immer besonders auf, seit ich mal darüber gelesen habe (weiß leider die Queller nicht mehr) - nachweislich fühlen sich Leute mehr beobachtet, wenn irgendwo ein Aufkleber mit Augen hängt, als wenn keiner da hängt, und klauen weniger - obwohl es ja ganz offensichtlich ist, dass es nur ein Aufkleber ist und keine echte Überwachung, geschweige denn ein Mensch. Das ist ein psychologischer Effekt.
Selbes gilt für den Vertrag - wenn man irgendetwas schriftlich festgehalten hat, unterschrieben hat, quasi eine "Zeremonie" draus gemacht hat, hält man sich eher daran. Es ist klar, dass man nichts einklagt. Aber ein Wortbruch wiegt gefühlt schwerer bei einem schriftlichen Vertrag.
 
dieses Buch hier würde ich einigen hier dringend empfehlen:super:



die beliebte deutsche Unart, Tagesordnungspunkte, die teilweise weit im Vorfeld des eigentlichen Zusammentreffens festgelegt wurden, stur abzuhaken. Die minutiöse
Ablaufplanung von Geschäftstreffen, das sture Abhaken von Gesprächspunkten sowie das Durchdrücken von bis ins Detail vorbereiteten Konzepten entspricht dem negativen deutschen kleinkarrierten Stereotyp des rouleau compresseur, der deutschen Dampfwalze, die sich durch mangelnde Reaktivität und Anpassungsfähigkeit auszeichnet und neue Ideen einfach platt walzt.

Geschäftskultur Frankreich, conbook-Verlag 2014, ISBN 978-3-943176-53-7,
 
Bei vielen Mandanten lasse ich mich auch vorab bezahlen, bevor ich überhaupt das Gespräch beginne, geschweige denn die Akte anlege...
ja, das ist das Üble an Anwälten: die kassieren immer. Egal, ob die "Leistung" was taugt oder nicht. Ich nehme dieses Volk auch nicht mehr in Anspruch. War gerade mal wieder allein vor Gericht (gegen die GEZ) und es hat gereicht. Ich glaube, die Richter honorieren sowas. Seit zwei Jahren führe ich Prozesse gegen eine Betrügerbande, die mich abgezogen haben. Jetzt habe ich alle Titel zusammen und muß nur noch den Gerichtsvollzieher beauftragen. Es geht gut ohne Anwälte. Wer Argumente hat, kann für sich selbst sprechen. Ab und zu muss man sich bei Gericht erkundigen, wie dies oder jenes Verfahren funktioniert, aber die Rechtspfleger dort sind recht hilfsbereit.
 

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