Lernmethode von Wei Tsin Fu

  • Ersteller des Themas chrzaszczyk
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Ich finde, ihr hängt euch jetzt zu sehr am Notenlesen auf.
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Ich kann mir gut vorstellen, dass wenn das intellektuelle Zentrum die Aufgaben des motorischen Zentrum fälschlicher Weise beim Klavierspielen übernimmt, dass es dann mit der Technik hapert;


Lieber Rudl,

ich weiß, dass es verschiedene Hirnregionen gibt. Ich weiß auch, dass ich, um ein technisches Problem zu lösen, oft vielschichtig herangehen muss. Ganz sicher muss ich dabei auch meinen Verstand benutzen! Ich bin leider kein Spezialist, aber ich bin mir sicher, dass bei komplexen Tätigkeiten nicht nur eine Hirnregion betroffen ist! Hören, Fühlen, Wahrnehmen zusammen mit strukturiertem Üben - da ist bestimmt eine Menge im Oberstübchen los! :p

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich finde, ihr hängt euch jetzt zu sehr am Notenlesen auf.
wer ist "ihr"?
...es sind die Proselytenmacher der so genannten Schneemann-"Methode" und "Hirn-Akademie", welche gerne verbreiten, dass ausgerechnet das Notenlesen (der anspruchsloseste Bestandeil des Klavierspielens) einer besonderen Lehre bedürfe... als habe man das Notenlesen neu entdeckt: das wirkt exakt so, als käme irgendwer plötzlich auf die Idee, er habe jetzt dank göttlicher Inspiration die Buchstaben erfunden oder die Kaffeemaschine :D


Ich habe die Texte der beiden Wei Tsin Fu Verteidiger vor einigen Tagen nur überflogen; es war was von von verschiedenen Gehirnregionen die Rede, und es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass
beim lernen von Allerlei ziemlich viel im Oberstübchen stattfindet,
noch lange nicht alles davon erforscht oder gar erklärt ist,
kein einziger Neurologe oder Neurobiologe irgendwem empfiehlt, dies per Vorder- und jenes per Hinterhirn zu tätigen...
usw.


Zusätzlich möchte ich noch sagen, dass ich die pädophilen Vorlieben des Herren Wei Tsin Fu verabscheue.
das zuständige Gericht wird klären, ob es sich lediglich um Vorlieben oder um Straftatbestände handelt.

p.s. mißverstehe diesen Beitrag nicht als Kritik an Deinem Beitrag - es ist nur so, dass es allmählich strapaziös ist, mehrmals dieselben Argumente wiederholen zu müssen (leider deshalb, weil die beiden Adepten des "Eremiten" weder viel äußern, noch genaues und leider auch nicht auf Argumente eingehen)
 
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oh bitte bitte bitte lies doch den Internetkrempel vom selbsternannten "Hirnforscher" und "Eremiten" und schreib hier bissle was dazu - auch zu dem Vorder-Hinterhirn-Notenlese-Zeugs
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Hallo Rolf,

ich habe ja auch von linker und rechter Gehirnhälfe des Neocortex gesprochen; grob gesagt funktioniert die linke digital und die rechte analog. Dazwischen liegt der sog. Balken. Meiner Meinung nach trainiert Klavierspielen mehr als andere Tätigkeiten diesen Balken, so dass ein Austausch zwischen den beiden Hälften stattfinden kann.

Rudl
 
Hallo Rolf,

ich habe ja auch von linker und rechter Gehirnhälfe des Neocortex gesprochen; grob gesagt funktioniert die linke digital und die rechte analog. Dazwischen liegt der sog. Balken. Meiner Meinung nach trainiert Klavierspielen mehr als andere Tätigkeiten diesen Balken, so dass ein Austausch zwischen den beiden Hälften stattfinden kann.

Rudl

Dann wird das ja laut dem Mann/Frau vom Fach auch nicht stimmen. Bin ja mal gespannt, was es da für Erklärungen gibt.

Rudl
 
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ich habe ja auch von linker und rechter Gehirnhälfe des Neocortex gesprochen; grob gesagt funktioniert die linke digital und die rechte analog.

Ganz so einfach ist's bestimmt doch nicht mit den Gehirnhälften. Ich meine, letztens gelesen zu haben, dass die ganze Trennung in emotionale Hälfte und analytische Hälfte völliger Humbug sei.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Journalist was richtig hat, ist nicht größer als 1:50

@ Nica: Schrieb das der Fünfzigste? Oder auch einer von den übrigen 49?

Spannendes Thema ...

Liebe Grüße,
Nuri
 
emotionale Hälfte und analytische Hälfte völliger Humbug sei.

Gut, ich habe aber geschrieben grob gesehen: analog und digital.

Bin natürlich auch auf die neuesten Forschungsergebnisse diesbezüglich gespannt.

Dass das Gehirn aber aus Grosshirn, Kleinhirn, Reptilienhirn und noch mehreren wichtigen Drüsen nicht mehr aufgebaut sein soll glaube ich noch nicht so ganz.

Rudl
 
@ Nica: Schrieb das der Fünfzigste? Oder auch einer von den übrigen 49?
Erstaunlich finde ich vor allem, dass viele Journalisten nicht mal in der Lage sind, sich Notizen zu machen - bei einem sehr hohen Prozentsatz der Artikel, bei dem ich die "echte" Wahrheit kenne, wurden Fehler gemacht. Spannenderweise nicht nur welche, die man auf mangelndes Fachwissen zurückführen kann, sondern da wurde mal ein Thomas zum Peter, eine 17jährige zur 19jährigen, Uhrzeiten, Daten, Orte und Programm wurde vertauscht, vergessen, verändert. Ich würde gern mal wissen, ob das bei allen anderen Artikeln auch zutrifft, denen ich immer so schön glaube...

Wie das in der Fachpresse aussieht (Wissenschaftsjournalismus usw.) weiß ich nicht. Und vielleicht herrscht die Schlamperei auch nur bei kleinen Tageszeitungen vor, die Zeit, FAZ usw. dürften sich das nicht erlauben können...
 
Dass das Gehirn aber aus Grosshirn, Kleinhirn, Reptilienhirn und .....

Lieber Rudl

Ich kann dich beruhigen - DU HAST KEIN REPTILIEN-Hirn - medizinisch-biologisch zumindest.
Wenn Du in eine gute Universitätsbuchhandlung (oder -Bibliothek) mit medizinischer Abteilung gehst, kannst Du Bücher mit guten Bildern zum anatomischen Aufbau des menschlichen Gehirns finden.

Was Du meinst, ist etwas anderes. Im Laufe der Evolution haben sich immer wieder "zusätzliche Hirn-Bereiche", quasi schalenmäßig um bereits bestehende Bereiche entwickelt. So hat das menschliche Gehirn in seinen inneren Teilen ähnliche anatomische Strukturen wie das von Reptilien. In keinem medizinisch-wissenschaftlichen Anatomieatlas dürftest Du aber ein "Reptilienhirn" finden - (wohl aber in reißerischen populärwissenschaftlichen Artikeln....) - wenn sich das GANZE GEHIRN in der Evolution verändert, könnte natürlich auch dieser innere Teil einer Veränderung unterlegen sein...... aber populärwissenschaftlich macht es sich halt gut: Mensch, Du hast in deinem Hirn ein Reptilienhirn.......das läßt sich verkaufen.

Schreibt jemand: ".... Mensch, in deinem Gehirn gibt es im inneren Strukturen, die sind vergleichbar mit den Gehirn von Reptilien, aus welchen sie sich vermutlich entwickelt haben und könnten auch noch vergleichbare Funtionen übernehmen.." so verstehen das nicht viele und es wird sich deshalb kaum verkaufen lassen - auch wenns die deutlich exaktere Beschreibung ist.

Deshalb bekommt man populärwissenschaftliche Hefte und Bücher für einen Bruchteil des Preises von wissenschaftlichen Publikationen. Sie werden VIEL häufiger verkauft und müssen keineswegs exakt recherchiert werden - nächste Woche sind sie schon von neuem populärwissenschaftlichen Ergüssen ergänzt und überholt. Ihr Zweck ist, Geld zu verdienen. Kein Herausgeber macht das, um möglichst umfassend die breite Bevölkerung zu informieren - möglichst viel Geld verdienen ist hier das Schlüsselwort.

Demgegenüber werden viele wissenschaftliche Arbeiten z.B. als Doktorarbeit auf Eigenkosten verlegt, haben nicht mal den Umfang einer durchschnittlichen Monats-Illustrierten, kosten aber 3-stellige Eurobeträge, so man sie kaufen möchte.......kauft aber fast niemand, weil sie fast niemand versteht. Diese wären aber "wissenschaftlich exakt".

Hebi - der sich doch wundert - wie man mit diesem Thema schon auf weit über 300 Beiträge kommt
 
Mich interessiert vielmehr, ob sie möglicherweise manche Teilfähigkeiten,
die unentbehrlich sind, effektiver als andere Methoden vermitteln kann.

Das wurde bereits vor Threadseite Numero 30 ausführlich erläutert, aber das scheint Dich ja relativ wenig zu interessieren...

OK, also nochmaaaaal:

Ja, es ist denkbar, daß die Methode, so wie sie hier von Clemens und Markus beschrieben wird, die Teilfähigkeit des Notenlesens und Blattspiels auf eine bestimmte Weise (Noten sehen -> richtige Tasten schnell drücken) effektiver als andere Methoden vermitteln kann.

"Gut" wäre die Methode dann, wenn diese Teilfähigkeit für das Erlernen des Instrumentalspiels tatsächlich gebraucht würde und zweckmäßig wäre.

Das ist aber nicht der Fall. Denn es handelt sich um folgenden Ablauf:

Noten sehen -> Tasten aufgrund visueller Analyse drücken -> Ohr wird erst danach eingesetzt, um zu kontrollieren, ob's richtig war bzw. "wie sich das Stück, was ich gerade spiele, denn so anhört".

Dieser Ablauf ist nach übereinstimmender Meinung aller bedeutenden Klaviermethodiker des Vor-19.- und Nach-19.-Jahrhunderts (Zeitangabe grob!) NICHT derjenige, der zu Musizieren im engeren Sinne mit befriedigenden Ergebnissen führt, sondern derjenige, der zu mechanistischem Spiel führt, welches bestenfalls eine Art "Simulation" guten Spiels zustande bringt. Geh mal zu einem beliebigen Musikschul-Vorspiel eines Wald-und-Wiesen-Klavierlehrers, da wirst Du sehr viele derartig spielender Schüler hören können - erkennbar daran, daß das die nicht so guten Schüler sind.

Richtig vermittelt, sind Noten immer Symbole für eine Klangvorstellung. D.h., 1) ist ein Klavierunterrichtsbeginn ohne Noten zweckmäßig, so wie man ja auch ERST sprechen lernt und DANN irgendwann die Symbolschrift der Sprachlaute lernt, alles andere würde einem hirnrissig erscheinen; 2) Neue Dinge auf dem Notenblatt (neue Tonfolgen, Akkorde, Übungen, Stücke) müssen immer zuvörderst eine Erweiterung der im Geist des Schülers gespeicherten Klangmöglichkeiten sein, nicht aber eine Erweiterung der "Fingerbewegungsmöglichkeiten" - letztere sind immer nur eine, durch die Instrumentbedingungen unvermeidliche, Folge der ersteren.

(Man erkennt jemanden, der auf solch richtige Weise gelernt hat, übrigens daran, daß ihm das Erlernen eines zweiten Instrumentes nicht besonders schwer fällt.)

Denn hier

Fettdruck von mir

sind vorwiegend didaktische Ziele formuliert und es ist für eine pädagogische Fachkraft sehr wichtig, den Unterschied zu kennen! Das sind keine Methoden!

Ich vermute mal, Chiarina, Idoitmyway hat wegen dieser Äußerung (die natürlich völlig richtig ist) beschlossen, nichts mehr zu schreiben.

Denn für jemandem, der angeblich "sich seit 30 Jahren an einer Hochschule mit Didaktik und Methodik beschäftigt" (eigene Aussage von ihm) ist das natürlich überaus peinlich!!

Hier gibt es nur 2 Möglichkeiten:

a) Idoitmyway sagt die Wahrheit über seine Hochschultätigkeit - dann hätten wir es aber mit jemandem zu tun, dessen Didaktik- und Methodikunterricht Studenten lieber meiden sollten, da ja beim Dozenten offenbar sogar absolute Grundlagen nicht sicher vorhanden sind, und die Aussage "ich bin aber schon 30 Jahre dabei!" hätte äußerst zweifelhaften Wert... oder

b) Idoitmyway ist gar kein Hochschullehrer mit Didaktik- und Methodikschwerpunkt, sondern spiegelt das hier nur vor, um die Diskussion in seinem Sinne zu beeinflussen bzw. sich wichtig zu machen.

Ich hoffe mal, da ich meinen netten Tag habe, daß es "nur" Möglichkeit b) ist.

LG,
Hasenbein
 
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Denn es handelt sich um folgenden Ablauf:
Noten sehen -> Tasten aufgrund visueller Analyse drücken -> Ohr wird erst danach eingesetzt, um zu kontrollieren, ob's richtig war bzw. "wie sich das Stück, was ich gerade spiele, denn so anhört".

Das verstehe ich nicht: Wenn ich doch vom Blatt spiele sehe ich nicht die Tasten an. Wie meinst du das da oben, Hasenbein?

Ich mache es so: Note ansehen, Taste anschlagen (dabei die nächste Note ansehen) und dann mit dem Ohr hören wenn es der falsche Finger war. Aber meine KL hat mir dringend geraten nicht die Tasten anzuschauen.
 
Lieber hasenbein,

unsere Aussagen über andere - sagen mehr über uns - als über die anderen aus
 

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