Es ist nicht einfach pointiert, es ist sehr provozierend und abwertend.
Was nimmst du das denn so persönlich?! Es ist halt meine Sicht der Dinge und ich hatte das Wort "Digitalkrücke" schließlich auch in Anführungsstrichen geschrieben.
Und du bringst wieder was durcheinander: Es ging hier nicht um Klangqualität sondern um den Spaß am Musikmachen, den du beim Einsatz von Digitalpianos in sehr deutlicher Sprache angezweifelt hast.
Nein, habe ich nicht. Ich habe nur in deutlicher Sprache zu bedenken gegeben, dass "der Funke" an einem Digitalpiano im Gegensatz zu einem echten Klavier unter Umständen nicht überspringt. Mit "subjektiv empfundene Qualität der Musik" bezog ich mich übrigens nicht auf die Klangqualität als solche, sondern eben auf das subjektive Empfinden des Klangs, von dem der Spaß am Spielen abhängt. Aber das tut jetzt wenig zur Sache, denn das Thema "Funke überspringen" hat im Grunde wenig bzw. nur sekundär mit dem Spaß am Spielen zu tun.
Es sind nämlich zwei ganz verschiedene Dinge. Spaß am Musikmachen kann man sowohl am Digitalpiano als auch am Klavier oder
flügel haben. Natürlich. Ich hab auch immer wieder Spaß an meinem Digitalpiano. Aber das heißt noch lange nicht, dass der Funke überspringt. "Funke überspringen" bedeutet, dass ich innerlich berührt werde, dass ich begeistert werde, dass etwas in Bewegung kommt, dass ich motiviert werde, mich hingezogen fühle, mich innerlich verändert fühle, dass ich mich erfrischt und belebt fühle. Für den "Spaß am Spielen" ist das nicht unbedingt nötig, - obgleich dieser enorm steigt und zur richtigen Freude wird, wenn der Funke überspringt.
Aber das passiert am Digitalpiano nicht, - zumindest mir nicht. Warum nicht? Da es vielen anderen genauso geht, liegt es nahe, den Grund dafür in der unterschiedlichen "Beschaffenheit" des Klavier- bzw. Digitalpiano-Klangs zu suchen. Und wenn man sich diesen Unterschied anschaut, findet man sehr stichhaltige Anhaltspunkte und Erklärungen für die Reaktion (bzw. fehlende Reaktion) auf den Digitalpiano-Klang. An dieser Stelle will ich mal auf
DIESEN THREAD verweisen und Klaviermacher zitieren, der diesen Unterschied sehr schön beschrieben hat:
Ich versuche zu erklären, daß jeder angeschlagene Klavierton anders ist als der vorige. Du kannst nieeeee zwei gleiche Töne produzieren. So wie es keine zwei gleichen Schneeflocken auf der ganzen Welt gibt. Und das macht die Musik lebendig, das Klavier lebendig. Wenn Du Digi spielst, dann kommt schätz ich mal alle paar Sekunden exakt der gleich aufgenommene Ton wie er vorhin war. Exakt bedeutet wirklich der selbe Ton und nicht eine kleine Variation davon.
Das sehe ich ganz genauso und es lässt erahnen, warum einen der Klang des Digitalpianos bei allem vordergründigen Spaß am Spielen so wenig berühren kann.
Wenn es nun darum geht, dass ein Wiedereinsteiger einen neuen Zugang zum Klavierspielen finden will (so wie Astronaute), dann fühlt er sich noch nicht so sicher und probiert aus. In dieser Situation ist es durchaus relevant, ob er auf einem Digitalpiano oder auf einem echten Klavier spielt. Einen alten "Klavierhasen" wird das Spielen am Digitalpiano sicher nicht generell vom Klavierspielen abbringen, aber bei einem suchenden Anfänger oder Wiedereinsteiger wäre ich mir da nicht so sicher.
Grüße von
Fips