Yamaha Silent oder Bechstein Vario Duet

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Pandabär123

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11. Feb. 2023
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Hallo Zusammen,

ich bin Wiedereinsteiger im Klavierspiel (habe früher ca. 12 Jahre auf einem Yamaha Clavinova E-Piano gelernt). Inzwischen habe ich wieder Klavierunterricht (auf einem Bechstein-Klavier) und möchte nun ein Klavier mit Silent-Funktion kaufen. Wie andere im Forum bin ich letztlich bei Yamaha vs. Bechstein gelandet. Unsere Kinder (6 und 8 Jahre) haben vor kurzem mit dem Klavierunterricht begonnen, wobei natürlich unsicher ist, ob sie auch dabeibleiben. Für meine Frau ist die Silent-Funktion ein absolutes Muss. Durch das E-Piano bin ich gewöhnt zu späterer Stunde mit Kopfhörer zu spielen. Meine aktuelle Einschätzung ist, dass ich die Silent-Funktion 50%-60% benutzen werde. Dabei sehe ich den Vorteil weiterhin auf der gleichen Klaviatur zu üben.

Mein bisheriger Eindruck ist, dass das Yamaha SH2 System besser ist als Vario Duet, aber die Bechstein Klaviere der Academy und Residence Serie (R4) fühlen sich akustisch etwas besser in meiner Wahrnehmung an bzw. bieten mehr Möglichkeiten, wenn ich mein Klavierspiel in den nächsten Jahren weiter entwickeln möchte. Idealerweise nehme ich ein Klavier, welches ich dann auch über eine sehr lange Zeit spiele und nicht nach 5-10 Jahre verkaufe, um es durch ein besseres zu ersetzen, da ich erneuten Lieferaufwand, Klavierverkauf etc. gerne vermeiden würde.

Bei Yamaha sagt mir das SE122 am meisten vom Anschlag, Spielgefühl und Klangcharakter zu. Bei Bechstein hat mir das Academy A6 bzw. A124 Imposant gefallen sowie auch das Residence 118. Vario Duet ist allerdings deutlich teurer als SH2 / SH3 und nicht besser. Das Klavier wird in einem ca. 14 qm großen Raum stehen; das Klangvolumen muss daher nicht maximal sein. Bei Yamaha habe ich das Gefühl, dass das SE122 für meine Bedürfnisse bereits eines der Besten aus der Reihe ist (abgesehen vielleicht vom SU-7 welches mir zu groß ist). Habt ihr Erfahrungen mit den genannten Klavieren und Tipps, ob noch weitere Gründen für ein Bechstein Klavier sprechen? Gibt es Erfahrungen, wenn der Bechstein Händler das Vario Duet System noch nachrüstet vor dem Verkauf, da es ja nicht in allen Klavieren ab Werk kommt?

Macht es Sinn ein neueres gebrauchtes Bechstein Klavier (maximal 4 Jahre alt) zu kaufen (Mietrückläufer, Ebay, …) oder ist aus Garantiegründen, direkte Ansprechpartner beim Händler etc. ein Neukauf empfehlenswerter?

Vielen Dank schon einmal für eure Sichtweisen und Tipps.
 
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Macht es Sinn ein neues gebrauchtes Bechstein (maximal 4 Jahre alt) zu kaufen (Mietrückläufer, Ebay, …) oder ist aus Garantiegründen, direkte Ansprechpartner beim Händler ein Neukauf empfehlenswerter?
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Da ich selber recherchiere am Gebrauchtmarkt: ein BECHSTEIN (also Bechstein-Bechstein und nicht Hoffmann oder Zimmermann mit Vario Duet gebraucht von privat zu bekommen , ist quasi unmöglich. Ob ein Händler einen etwaigen Rabatt nun als Ausstellungsstück, Tageszulassung oder sonstwas ausweist, erscheint mir dagegen egal.
Ansonsten kann ich aus leidvoller Erfahrung nur dringend empfehlen, nur explizit das jeweilige Instrument zu kaufen, das auch konkret angespielt wurde.
Der digitale Sound, so Midi vorhanden, kann beliebig verändert werden. Klaviatur und akustischer Klang eher nur durch EInwurf nicht gerader kleiner Münzen.
 
Macht es Sinn ein neues gebrauchtes Bechstein (maximal 4 Jahre alt) zu kaufen (Mietrückläufer, Ebay, …) oder ist aus Garantiegründen, direkte Ansprechpartner beim Händler ein Neukauf empfehlenswerter?
Mietrückläufer gibt es ohnehin nur vom Händler.
Bei Kauf von privat jedenfalls eine Begutachtung durch einen Fachmann. Im Verhältnis zum Kaufpreis ist das ein kleiner Betrag und es jedenfalls wert.

Garantie gibt es beim Kauf manchmal nur für den Erstkunden, dh eine eventuell noch verfügbare Restgarantie erlischt dann beim Weiterverkauf. (Wichtige Unterscheidung zwischen Garantie und Gewährleistung!)
 
Hallo Pandabär,

bei mir war es letztes Jahr eine ganz ähnliche Entscheidung wie bei dir, auch zwischen Yamaha (YUS1 mit SH2 Silent) und Bechstein (damaliger Favorit war das Academy A4).
Geworden ist es letzten Endes ein gebrauchtes Bechstein Residence Contur 118 aber mit dem alten Vario System, da es von 2017 ist.

Das Silent System bei Yamaha ist deutlich besser als Bechstein, beim ersten Testen im Laden war ich nicht mal sicher, ob die Silent Funktion aktiviert war. Aufgrund meines Berufes, nutze ich viel das Silent System, zur Zeit eigentlich fast mehr als akustisch, weil ich erst spät zum Spielen komme.

Leider habe ich an das Vario Duet nicht mehr so konkrete Erinnerungen, wie gut oder schlecht das im Vergleich zum alten Vario System war. Aber das habe ich auch in einem Bechstein Centrum getestet. Jedoch wäre ein neues Academy A4 mit Silent System etwas über meiner preislichen Schmerzgrenze gewesen, da es zusammen ca. 22 TEUR gekostet hätte.

Als Hobbyspieler habe ich immer wieder überlegt, ob es nicht einfach vernünftiger wäre, das günstigere Yamaha YUS1 (hatte ein Angebot für 14.900, war aber auch das TransAcoustic) zu nehmen, da der Klang schon echt schön war und das Silent System am besten ist.
Am Schluss war für mich der akustische Klang jedoch etwas entscheidender, da ich selbst beim SH2 System einfach nicht denselben Spaß am spielen habe, wie beim Akustischen. Für mich hatte das Bechstein etwas mehr Seele und Charme als das Yamaha.
Ein weiterer, aber eher unbedeutender Punkt war, dass ich hoffe irgendwann mal einen Flügel zu haben und, dass das Bechstein Klavier dann noch einen höheren Verkaufswert hat.

Ich würde dir zu dem Klavier raten, bei dem du am differenziertesten Spielen kannst, damit du dein Können wirklich verbessern kannst. Ich habe das Gefühl alle Silent Systeme sind doch sehr verzeihend beim Spielen und alles klingt "schöner". Ohne Silent Modus sieht das aber dann manchmal anders aus :D
 
Es gibt auch das BÖSENDORFER UG-120 werksseitig mit dem Yamaha SH2-System .
 
Ich würde da mal ganz pragmatisch und vielleicht unromantisch rangehen:

Kauf Dir ein gutes Klavier ohne Silent und noch ein zweites E-Piano (ebenfalls ein gutes!) dazu. Das kostet insgesamt eher weniger und so hättest Du viel mehr Auswahl bei den Klavieren.

Da Ihr alle 4 spielt braucht Ihr sowieso mindestens 2 Standorte. Warum nicht mit einem zusätzlichen E-Piano (z.B. in einem der Kinderzimmer) einen dritten Standort einrichten, dann seid Ihr mit dem gleichzeitig Üben noch flexibler.


Silent ist was tolles, wird aber auch ein bisschen überbewertet (ich hatte selbst lange ein Yamaha-Silent). Das ultimative High-End-Rundumsorglos-Paket, das man sich wünscht, ist es am Ende meist doch nicht, und man ist markenmäßig auf Yamaha, Kawai und mittlerweile Bechstein beschränkt. Ich weiß nicht wie Silentklaviere als Wertanlage dastehen, aber das Problem ist dann immer, dass man 10 Jahre später ein hochwertiges Instrument mit veralteter Elektronik hat. Die Silentsysteme kann man natürlich später entfernen ohne den Wert des akustischen Instrumentes zu mindern, aber will man das wirklich? Wenn Platz vorhanden ist würde ich immer Nicht-Silent-Instrument plus E-Piano bevorzugen.

LG

TJ
 
Es wird die nächsten Jahre wohl eher darauf hinaus laufen daß Klaviere ohne Silent, egal ob neu oder gebraucht, kaum zu verkaufen gehen - spezielle Einzelstücke und hochwertigste Modelle mal davon ausgenommen.
Die deutsche Traditions-Industrie hat ja leider schon in vielen Bereichen gezeigt daß das Beharren auf alten Meinungen oft dazu führt daß man in der Bedeutungslosigkeit endet.
 
Es wird die nächsten Jahre wohl eher darauf hinaus laufen daß Klaviere ohne Silent, egal ob neu oder gebraucht, kaum zu verkaufen gehen - spezielle Einzelstücke und hochwertigste Modelle mal davon ausgenommen.
Die deutsche Traditions-Industrie hat ja leider schon in vielen Bereichen gezeigt daß das Beharren auf alten Meinungen oft dazu führt daß man in der Bedeutungslosigkeit endet.
Wahrscheinlich hast Du leider recht. Trotzdem muss etwas, bloß weil es Mainstream geworden ist, nicht unbedingt das einzig richtige sein...

Wenn es sehr gute nachrüstbare Silentsysteme für egal welche Marke zum OK-Preis gibt, springe ich auch wieder auf den Zug auf... Ist aber noch nicht so!
 
Vielen Dank für die Rückmeldungen.

Die Lösung Klavier und E-Piano habe ich auch schon überlegt. Aber der Vorteil auf der gleichen Klaviatur zu üben finde ich sehr praktisch. Ich würde es abends schon Schade finden, wenn ich dann nicht auf einem richtigen Klavier üben könnte. Trotzdem kann man sich natürlich für den Preis des Silent Systems ein sehr gut E-Piano kaufen und es fühlt sich etwas authentischer an auf einem E-Piano den digitalen Sound zu haben.

Vermutlich ist es schwieriger das Klavier nach 10 Jahren mit einem dann alten Silent-System zu verkaufen; aber mein Plan ist natürlich mit den Klavier dann auch „alt“ zu werden. Und ich vermute mal, dass man die Silent-Systeme nicht so gut nachrüsten kann (aber vielleicht kommt so etwas ja mal).

Bösendorfer UG-120 mit SH2 klingt nach einer optimalen Luxus-Lösung. Falls jemand dazu Erfahrungen hat, bin ich sehr gespannt.

In Bezug auf das differenziertere Spiel würde ich die Bechstein Residence Reihe dem Yamaha SE etwas bevorzugen; aber fast auf Augenhöhe mit der Bechstein Academy Reihe.
 
Seit ca. 2008 spiele ich auf einem Zimmermann mit Silentsystem (damals als "by Bechstein" deutlich hochwertiger als die heutigen Modelle). Ein Yamaha war damals auch in der Auswahl, kam für mich aber wegen des spitzen, dynamischen Klangs nicht in Frage. Klanglich spielen Yamaha und Bechstein sehr anders.

Das Silentsystem war angesichts des hohen Preis relativ schlecht, aber der Platz für ein zweites elektronisches System war nicht da. Zusätzlich wurde bei den meisten Silentsystemen zumindest früher die Auslösung der Mechanik verändert, was das pianissimo spielen erschwert (auch wenn die Stummschaltung nicht aktiviert ist). Das Silentsystem ist deshalb aus meiner Sicht eine sehr teure Notlösung. Ich würde die Kombi E-Piano (z.B. Roland FP-90X ist IMHO sehr gut) und Bechstein bevorzugen.
 

Was konkret ist an diesem Piano mit Silent schlecht ?
Das Piano ist sehr gut. Die Silent-Einheit nicht. Der Sound-Generator klingt nicht realistisch: keine Resonanzen, die Töne klingen zu kurz. Die Abnehmer sind mechanisch und verursachen manchmal Kratzgeräusche an den Tasten. Ich habe den Sound-Generator deshalb nie genutzt, sondern ein besser klingendes Instrument auf einem Laptop angesteuert. Das aktuelle Vario hat einen wesentlich besseren Klang und einen optischen Abnehmer, benötigt aber glaube ich immer noch die Änderung der Auslösung.
 
Das Piano ist sehr gut. Die Silent-Einheit nicht. Der Sound-Generator klingt nicht realistisch: keine Resonanzen, die Töne klingen zu kurz. Die Abnehmer sind mechanisch und verursachen manchmal Kratzgeräusche an den Tasten. Ich habe den Sound-Generator deshalb nie genutzt, sondern ein besser klingendes Instrument auf einem Laptop angesteuert. Das aktuelle Vario hat einen wesentlich besseren Klang und einen optischen Abnehmer, benötigt aber glaube ich immer noch die Änderung der Auslösung.

2008 hatte Yamaha schon viele Jahre Erfahrung und entsprechenden Vorsprung bei Silent.
Die von vielen Herstellern dann "adaptierten" Systeme können da nicht mithalten.
Das sollte man immer berücksichtigen, wenn man von akustischen Silent-Pianos spricht.
 
Es gibt auch das BÖSENDORFER UG-120 werksseitig mit dem Yamaha SH2-System .

Vielen Dank für die Rückmeldungen.

Die Lösung Klavier und E-Piano habe ich auch schon überlegt. Aber der Vorteil auf der gleichen Klaviatur zu üben finde ich sehr praktisch. Ich würde es abends schon Schade finden, wenn ich dann nicht auf einem richtigen Klavier üben könnte. Trotzdem kann man sich natürlich für den Preis des Silent Systems ein sehr gut E-Piano kaufen und es fühlt sich etwas authentischer an auf einem E-Piano den digitalen Sound zu haben.

Vermutlich ist es schwieriger das Klavier nach 10 Jahren mit einem dann alten Silent-System zu verkaufen; aber mein Plan ist natürlich mit den Klavier dann auch „alt“ zu werden. Und ich vermute mal, dass man die Silent-Systeme nicht so gut nachrüsten kann (aber vielleicht kommt so etwas ja mal).

Bösendorfer UG-120 mit SH2 klingt nach einer optimalen Luxus-Lösung. Falls jemand dazu Erfahrungen hat, bin ich sehr gespannt.

In Bezug auf das differenziertere Spiel würde ich die Bechstein Residence Reihe dem Yamaha SE etwas bevorzugen; aber fast auf Augenhöhe mit der Bechstein Academy Reihe.

Ich habe sowohl Bechstein Vario als auch Yamah SH2 angespielt und SH2 mal zuhause gehabt, zwischen beiden liegen Welten. Das Sampling und die Spielart sind bei Bechstein längst nicht so gut wie bei Yamaha. Die Klaviere hingegen ab der Academy Serie auch für mich mit deutlich mehr Charme, schönerem Klang und besserem Spielgefühl. Die Yamahas sind gute Übeinstrumente, mehr nicht. Selbst bei dem SE fand ich den Klang für den Preis nicht überzeugend, auch nicht das Spielgefühl. Das SU7 hingegen ist wirklich toll, würde aber dann trotzdem zum Elegance empfehlen, hier ist Bechstein auch wieder für mich besser.

Geschockt war ich von den Bösendorfern: Das 120er ist wirklich nicht überzeugend, spielerisch und klanglich. Leider hat es bei dem 120er eine Yamaha Mechanik! Für fast 40k€ niemals, auch nicht mit Silent. Das größere Bösendorfer ist auch überhaupt nicht auf einer Ebene mit dem Concert 8 oder dem Steinway K-132. Da liegen Welten dazwischen.

Wenn es Silent sein muss dann das beste Yamaha mit Silent nehmen. Wenn es nicht unbedingt sein muss würde ich zuerst zu Bechstein Concert, dann zu Steinway, dann vielleicht Förster etc greifen :)
 
Was hat denn das Bechstein für eine Mechanik?
Will Bechstein nicht verraten, die Diskussion gab es schonmal hier. Teile kommen aus China, ist aber trotzdem eine 1A mechanik.
Ist die so schlimm? Du empfiehlst sie gleich im nächsten Absatz.


Wenn schon Bösendorfer, dann wohl besser gleich einen Flügel. Geld ist sekundär... ;)
Ich empfehle höchstens das SU7 aber erst nach vielen anderen. Die Yamaha Mechanik ist nicht so gut wie Bechstein, Steinway etc
Fehlt da nicht jemand in der Liste? Wenn ich heute im Lotto gewinnen würde dann würde ich morgen Geld nach Bayreuth tragen.
:D Hab ich nie angespielt aber kommt noch
 

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