Wundermittel langsames und LEISES Üben?

- leise spielen heißt nämlich alles andere, als daß das automatisch locker ist!!
leider ist das oft so, selbst auf technisch sehr fortgeschrittenem Niveau (Klavierstudenten)

"langsam und leise" für schnelle oder aufwändige Sachen ist zunächst eine Beschreibung von Klang und Tempo einer Übeweise, hierbei zumeist aber eine, welche in doppelter Hinsicht nichts mit dem Klang und Tempo des geübten Stücks zu tun hat (z.B.den Außenteilen der Baba Yaga wird man nicht gerecht, denn diese grimme Hexe ist keine nuschelnde Omi)...
wenn man obendrein nicht weiß, wie dieses Üben sinnvoll zu geschehen hat und wann es überhaupt angebracht ist, dann nützt es nichts!
1. muss man die dynamische Palette schon drauf haben (!), damit ein schnelles forte nicht zur nutzlosen Anstrengung wird - tja, wie ärgerlich, denn das bedeutet, dass man das geübte eigentlich schon können muss (und sei es nur abschnittweise) ansonsten lernt man hierbei NICHT, wie elastisch-locker forte gespielt wird
2. ist 1. vorhanden, dann muss klar sein, dass langsam nur die Abfolge der Töne, KEINESFALLS die Beweungen meint! übt man leise und langsam die Baba Yaga, dann gefälligst mit 100% sicheren blitzschnellen Bewegungen, sodass locker und ohne Zweifel (treffsicher) jeder Griff lange genug berührt wird, bevor er angeschlagen wird - das erhöht die erforderliche Treffsicherheit und hilft beim automatisieren der Abläufe (klar muss, wer das übt, virtuose Techniken schon drauf haben, denn die Baba Yaga ist technisch sehr anspruchsvoll)

steht das in diesem Buch? (um Hasenbeins Lieblingswendung zu zitieren) wenn nicht, dann kann man es kicken. peng. aus. :D:D
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vielen Dank an alle für die erhellenden Antworten, in denen wichtige Punkte angesprochen wurden. :p Gerade für solche Diskussionen, bei denen ich dazulernen und u. U. auch meine Meinungen revidieren kann, habe ich mich ja hier angemeldet! Ich werde in Zukunft deutlich kritischer mit den Gedanken von Rennschuh umgehen, obwohl ich gerade den Bezug auf Zen weiterhin interessant finde. Aus dem Buch von Rennschuh habe ich auch den Hinweis, dass Claudio Arrau seinen Schülern das Buch von Herrigel "Zen in der Kunst des Bogenschießens" empfahl. Kann Klavierspielen nicht eine ähnliche Art von Zen-Übung wie das von Herrigel beschriebene Bogenschießen sein, wenn man konzentriert, langsam (nicht unbedingt leise!) übt?
 
Kann Klavierspielen nicht eine ähnliche Art von Zen-Übung wie das von Herrigel beschriebene Bogenschießen sein, wenn man konzentriert, langsam (nicht unbedingt leise!) übt?

Was ist denn Deiner Meinung nach Zen?

Und was ist an "langsam und konzentriert üben" Deiner Meinung nach eine Zen-Übung?

Wenn Du diese Fragen nicht beantworten kannst, ist leider auch Deine Aussage, Du fändest Rennschuhs Zen-Bezüge interessant, wertlos, da ja erstmal bekannt sein müßte, was Zen überhaupt ist.

LG,
Hasenbein
 
Was ist denn Deiner Meinung nach Zen?

Und was ist an "langsam und konzentriert üben" Deiner Meinung nach eine Zen-Übung?

Wenn Du diese Fragen nicht beantworten kannst, ist leider auch Deine Aussage, Du fändest Rennschuhs Zen-Bezüge interessant, wertlos, da ja erstmal bekannt sein müßte, was Zen überhaupt ist.

Zen kann man auf viele Arten definieren. Für manche ist es einfach eine buddhistische Lehre, für andere eine religionsunabhängige Praxis des meditativen "Stillen Sitzens" (za-zen). Ich würde eher für letzteres votieren oder sogar noch weiter gehen: Zen ist die eine Übungsweise, zu Natürlichkeit und Gelassenheit zurückzufinden, ob nun beim Abwasch oder beim Klavierüben.
Vieles darüber, worum es beim Zen geht, lässt sich auch in dem Buch von Herrigel nachlesen.
Dass dieses Buch auch heute noch Musikstudenten empfohlen wird (danke chiarina für den Hinweis), spricht für es.
 
Zen ist die eine Übungsweise, zu Natürlichkeit und Gelassenheit zurückzufinden, ob nun beim Abwasch oder beim Klavierüben.

Der Zen-Meister würde Dir mit seinem Stock eins überziehen für diese Antwort.

Du hast (erwartungsgemäß, man kann's Dir auch überhaupt nicht verübeln) noch nicht verstanden, was Zen eigentlich ist.

Was ist es? Jedenfalls keine weitere Entspannungsübung. Und auch kein Mittel, ein besserer oder "natürlicherer" Mensch zu werden.
 
Nein. Kannst Du nicht. Zen ist genauso wenig eine Wellness-Technik wie Yoga eine Wellness-Technik ist (die im Westen gebräuchlichen Techniken, bei denen man aus dem Yoga entlehnte Körperhaltungen einnimmt, haben nur den Namen Yoga geklaut, haben mit dem wirklichen Yoga aber so viel zu tun wie die bei Ikea hingestellten Pappfernseher mit richtigen Fernsehern zu tun haben).

Zen ist überhaupt keine Technik, auch keine Tätigkeit oder Methode.
 
Es gibt doch Tante Wiki. Und hier steht sogar was Vernünftiges: „Ich würde gerne irgend etwas anbieten, um Dir zu helfen, aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“
 

Ich sehe hocherfreut, Ihr, Fisherman und Chiarina, wißt Bescheid! :-)
 
...wenn man, um das eigene Klavierspiel zu verbessern, Zen, Schattenboxen, Akupunktur, Karate, Samuraischwert und Bonsaibäumchen betreibt, sich also die komplette Palette fernöstlicher Weisheit reinzieht, dann muss man auf jeden Fall das Klavier nicht so oft stimmen, wie wenn man diese Zeit zum üben einsetzen würde....
:D:D:D:D
 
Gutes Buch über Zen: http://www.amazon.de/Ohne-Worte-ohne-Schweigen-Zen-Geschichten/dp/3502645027

Das Beste des Buches sind allerdings die 112 tantrischen Mediationsmethoden im Anhang. Unter anderem tolle Atemtechniken in zwei Sätzen beschrieben.

Wenn ich so einen Quatsch schon höre.

Solche Bücher sind allenfalls geeignet, garantiert zu verhindern, daß leichtgläubige Eso-Fans vielleicht doch noch den Kern von Spiritualität erfassen.

"112 Meditationsmethoden" - der "Hanon" der Esoterik? :D
 
...wenn man, um das eigene Klavierspiel zu verbessern, Zen, Schattenboxen, Akupunktur, Karate, Samuraischwert und Bonsaibäumchen betreibt, sich also die komplette Palette fernöstlicher Weisheit reinzieht, dann muss man auf jeden Fall das Klavier nicht so oft stimmen, wie wenn man diese Zeit zum üben einsetzen würde....
:D:D

Also wenn man Karate auf den Klaviertasten macht, muß wahrscheinlich am Anfang das Klavier öfter gestimmt werden, und wenn man mehr Übung darin bekommt, kriegt der Klavierbauer richtig Arbeit... :D:D
 
Also wenn man Karate auf den Klaviertasten macht, muß wahrscheinlich am Anfang das Klavier öfter gestimmt werden, und wenn man mehr Übung darin bekommt, kriegt der Klavierbauer richtig Arbeit...

Ich kann´s auch nicht empfehlen. Mir ist mal bei einem leichten Karateschlag, um einen Basston besonders zu betonen, die Saite gefetzt.
 

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