Etwas OT:
Danke, Olli. Allerdings scheint es sich bei dem "Tournament Galop" deines hochverehrten Nickname-Paten um ein ziemlich dreistes Plagiat zu handeln (war er zu faul, sich selbst was auszudenken, oder hielt er, à la Guttenberg, seine Abschrift für eine eigene Idee [...] ).
Jedenfalls steht hier
Tournament galop, RO264 (Gottschalk) - from CDA66915 - Hyperion Records - MP3 and Lossless downloads Folgendes:
Man müsste mal genauer nachschauen, ob Gottschalk aus diesen "Diebstählen" nun was eigenes gemacht hat, oder nicht. Das angesprochene Stück von Quidant gibt's hier:
Grande Etude-Galop, Op.21 (Quidant, Alfred) - IMSLP/Petrucci Music Library: Free Public Domain Sheet Music
Gottschalks "Galop" hier:
Tournament Galop (Gottschalk, Louis Moreau) - IMSLP/Petrucci Music Library: Free Public Domain Sheet Music
HUHUU Zoel !
( smilie gezockt ! )
Du bereitest mir SCHLAAAAFLOSE Nächte :D
Toller Fund von Dir, von diesem Alfred Quidant. Ja, man muss WAHRSCHEINLICH sagen, dass Gottschalk schon ein Schlingel war.
Dieses
gottgleiche Genie :D .... hat wohl öfter mal Dinge aufgeschnappt, und dann verarbeitet. Ein Schlingel !! *ggg*
( Doch andere waren nicht anders. Genauso könnte man fragen, ob Scott Joplin im "peacherine Rag" bei Gottschalks "La Gallina" gezockt hat.. ( hatte ich in meinem "Gottschalk"-Thread mal kurz angedacht.. ) .. der seinerseits evtl. bereits vorhandene volkstümliche Melodien, die es ebenfalls bereits GAB, verarbeitet hat.
Zusätzlich ist mir aufgefallen, dass die Tonart nicht wie in Deinem Zitat von Hyperion angegeben, "Des-Dur" ist, sondern Es-Dur, UND man müsste mal prüfen, ob sich Quidant ( der der ältere war ) und Gottschalk ( der der jüngere, aber zuerst verstorbene war ) , sogar mal z.B. in Frankreich über den Weg gelaufen sind, UND wenn das so wäre, wie ihr Verhältnis gewesen wäre..
Sehr interessant, was Du da herausgefunden hast, Zoel !!!
Interessant wäre auch, WANN Quidant seinen Galopp komponiert od. veröffentlicht hat. Gottschalks Tournament Galop ist mit 1854 in Offergelds Katalog eingetragen. Da war Gottschalk 25.
ALLGEMEIN möchte ich jedoch anmerken, dass das "Klauen" m.E. Berufskrisiko - und Berufsfreude - von Komponisten dargestellt haben mag und darstellt - von früher bis heute, und in der etwas "verworrenen" Ära der Zeit, die wir liebevoll "Romantik" nennen, erst recht nichts Ungewöhnliches gewesen sein dürfte - trotzdem wir heute mit unserem "klaren Blick" so einiges AUFDECKEN können...
Auch kann ich nicht mit der Anmerkung unten in den Quidant-Noten konform gehen, dass Quidants Galopp "more interesting" als Gottschalks Galopp ist.
Gottschalk ist der Bessere. Sein Satz ist einfacher, klarer, durchschaubarer, und archaischer !! Das ( aber nicht nur das ) macht ihn m.E. so BESONDERS unter ALLEN !!
Vergleich mal mit dem Liszt-Galopp: Was der da auspacken musste um nen super Galopp hinzukriegen...
Zusätzlich gibts m.E. auch vielfältige UNTERSCHIEDE in den beiden, Quidants und Gottschalks, Werken. Wenngleich auch viele Gleichheiten / Ähnlichkeiten.
Letzter "point":
Gottschalk ist dafür bekannt, Themen aufzuschnappen und zu verarbeiten. Das liegt darin begründet, wie und wo er aufwuchs und lebte und erzogen wurde und studiert hat. Böswilliges Kopieren von älteren Berufskollegen möchte ich ihm daher auf keinen Fall unterstellen. ;) Außerdem wusste er auf Konzerten m.E. seine Kompositionen und auch seine Bearbeitungen von Werken anderer Komponisten NACHDRÜCKLICH zu vertreten. ;)
Ich guck aber nochmal, ob ich weiteres zu den beiden ( Quidants und Gottschalks ) Galopps finde. Wenn ja, ziehe ich meinen Gottschalk-Thread hervor!
Auf alle Fälle VIELEN DANK für diesen Hinweis, Zoel !!
Ganz viele Grüße von: Olli !!