"Wütende", "wilde" Klavierwerke

Z

Zoel

Guest
Bis jetzt habe ich vor allem ruhige, melancholische, getragene oder fröhliche, tänzerische, verspielte Stücke eingeübt. Was kennt ihr denn für Stücke, bei denen man richtig "die Sau rauslassen" und sich kontrolliert abreagieren kann? Es können auch sehr schwere Stücke erwähnt werden, im Grunde bin ich aber eher auf der Suche nach etwas, das auch ich spielen kann, gerne auch etwas Modernes. Es sollte z. B. vollgriffig und toccata-artig sein.
Etwa in der Art der folgenden Werke (oder etwas einfacher):
Beethoven: Die Wut über den verlorenen Groschen
Mussorgsky: Baba Yaga
Alkan: Allegro barbaro
Bartók: Allegro barbaro
Prokofiev: Toccata d-Moll, Suggestion diabolique

Bestimmt fällt euch noch mehr ein ;)
Zoel
 
Beethoven Sturmsonate, Waldsteinsonate Pathetique
Mozart Sonate A Moll
Bach Toccata D Dur, d moll
 
Aram Chatchaturian - Toccata. Kurz, nicht zu schwer, macht mächtig was her.
 
Aram Chatchaturian - Toccata. Kurz, nicht zu schwer, macht mächtig was her.
Danke, das ist genau das, was ich gesucht habe! Daran werde ich mich mal versuchen.

Eine geniale Komposition, sieht aber äußerst schwer aus.

Vielen Dank für die zahlreichen guten Tipps!
Zoel
 
Meine mir spontan einfallende Favouriten:

Chopins "wilden" Etüden:
op. 10 Nr. 12 Chopin Etude Op 10 No.12 HQ - YouTube die Etüde op. 25 Nr. 12 Chopin's Op.25 No.12 (Ocean) Etude Audio + Sheet Music - YouTube

Aber auch in den Baladen von Chopin ist immer wieder was los.
Ebenfalls im Fantasie-Impromptu op. 66, teilweise doch ganz wild und macht riesen Spaß.

Szymanowski
Prelude op. 1 Nr 5
Karol Szymanowski - Preludes No. 5 & 6, Op. 1 - YouTube

Moszkowski:
Caprice Espagnol
Moszkowski Caprice Espagnol Score - YouTube

Modernes:
Lutoslawski
Die erste Etüde
Lutoslawski - Two Studies for Piano - YouTube
 
Etwas OT:
Danke, Olli. Allerdings scheint es sich bei dem "Tournament Galop" deines hochverehrten Nickname-Paten um ein ziemlich dreistes Plagiat zu handeln (war er zu faul, sich selbst was auszudenken, oder hielt er, à la Guttenberg, seine Abschrift für eine eigene Idee :D ).

Jedenfalls steht hier Tournament galop, RO264 (Gottschalk) - from CDA66915 - Hyperion Records - MP3 and Lossless downloads Folgendes:
Es existieren unzählige „konzertabschließende“ Galoppe aus dieser Zeit, die wahre Publikumserfolge sind. Der bekannteste ist vielleicht Liszts Grand galop chromatique, doch keiner ist Gottschalks Galopp ähnlicher als Mazeppa, étude-galop de concert, Op. 21, von dem unbekannten französischen Pianisten und Komponisten Alfred Quidant (1815–1893). Mazeppa und der Tournament Galop haben dieselbe Grundtonart (Des-Dur), ihre ersten vier Takte sind völlig identisch und, mit Ausnahme einer Achtelnote, entsprechen die ersten acht Takte von Quidants zweitem Thema Gottschalks drittem Thema Note für Note. Ist dies nun musikalischer Diebstahl oder einfach Zufall?
Man müsste mal genauer nachschauen, ob Gottschalk aus diesen "Diebstählen" nun was eigenes gemacht hat, oder nicht. Das angesprochene Stück von Quidant gibt's hier:
Grande Etude-Galop, Op.21 (Quidant, Alfred) - IMSLP/Petrucci Music Library: Free Public Domain Sheet Music
Gottschalks "Galop" hier:
Tournament Galop (Gottschalk, Louis Moreau) - IMSLP/Petrucci Music Library: Free Public Domain Sheet Music
 

Etwas OT:

Danke, Olli. Allerdings scheint es sich bei dem "Tournament Galop" deines hochverehrten Nickname-Paten um ein ziemlich dreistes Plagiat zu handeln (war er zu faul, sich selbst was auszudenken, oder hielt er, à la Guttenberg, seine Abschrift für eine eigene Idee [...] ).

Jedenfalls steht hier Tournament galop, RO264 (Gottschalk) - from CDA66915 - Hyperion Records - MP3 and Lossless downloads Folgendes:

Man müsste mal genauer nachschauen, ob Gottschalk aus diesen "Diebstählen" nun was eigenes gemacht hat, oder nicht. Das angesprochene Stück von Quidant gibt's hier:
Grande Etude-Galop, Op.21 (Quidant, Alfred) - IMSLP/Petrucci Music Library: Free Public Domain Sheet Music
Gottschalks "Galop" hier:
Tournament Galop (Gottschalk, Louis Moreau) - IMSLP/Petrucci Music Library: Free Public Domain Sheet Music


HUHUU Zoel !

( smilie gezockt ! )

Du bereitest mir SCHLAAAAFLOSE Nächte :D

Toller Fund von Dir, von diesem Alfred Quidant. Ja, man muss WAHRSCHEINLICH sagen, dass Gottschalk schon ein Schlingel war.

Dieses gottgleiche Genie :D .... hat wohl öfter mal Dinge aufgeschnappt, und dann verarbeitet. Ein Schlingel !! *ggg*

( Doch andere waren nicht anders. Genauso könnte man fragen, ob Scott Joplin im "peacherine Rag" bei Gottschalks "La Gallina" gezockt hat.. ( hatte ich in meinem "Gottschalk"-Thread mal kurz angedacht.. ) .. der seinerseits evtl. bereits vorhandene volkstümliche Melodien, die es ebenfalls bereits GAB, verarbeitet hat.

Zusätzlich ist mir aufgefallen, dass die Tonart nicht wie in Deinem Zitat von Hyperion angegeben, "Des-Dur" ist, sondern Es-Dur, UND man müsste mal prüfen, ob sich Quidant ( der der ältere war ) und Gottschalk ( der der jüngere, aber zuerst verstorbene war ) , sogar mal z.B. in Frankreich über den Weg gelaufen sind, UND wenn das so wäre, wie ihr Verhältnis gewesen wäre..

Sehr interessant, was Du da herausgefunden hast, Zoel !!!

Interessant wäre auch, WANN Quidant seinen Galopp komponiert od. veröffentlicht hat. Gottschalks Tournament Galop ist mit 1854 in Offergelds Katalog eingetragen. Da war Gottschalk 25.

ALLGEMEIN möchte ich jedoch anmerken, dass das "Klauen" m.E. Berufskrisiko - und Berufsfreude - von Komponisten dargestellt haben mag und darstellt - von früher bis heute, und in der etwas "verworrenen" Ära der Zeit, die wir liebevoll "Romantik" nennen, erst recht nichts Ungewöhnliches gewesen sein dürfte - trotzdem wir heute mit unserem "klaren Blick" so einiges AUFDECKEN können...

Auch kann ich nicht mit der Anmerkung unten in den Quidant-Noten konform gehen, dass Quidants Galopp "more interesting" als Gottschalks Galopp ist.

Gottschalk ist der Bessere. Sein Satz ist einfacher, klarer, durchschaubarer, und archaischer !! Das ( aber nicht nur das ) macht ihn m.E. so BESONDERS unter ALLEN !!

Vergleich mal mit dem Liszt-Galopp: Was der da auspacken musste um nen super Galopp hinzukriegen...

Zusätzlich gibts m.E. auch vielfältige UNTERSCHIEDE in den beiden, Quidants und Gottschalks, Werken. Wenngleich auch viele Gleichheiten / Ähnlichkeiten.

Letzter "point":

Gottschalk ist dafür bekannt, Themen aufzuschnappen und zu verarbeiten. Das liegt darin begründet, wie und wo er aufwuchs und lebte und erzogen wurde und studiert hat. Böswilliges Kopieren von älteren Berufskollegen möchte ich ihm daher auf keinen Fall unterstellen. ;) Außerdem wusste er auf Konzerten m.E. seine Kompositionen und auch seine Bearbeitungen von Werken anderer Komponisten NACHDRÜCKLICH zu vertreten. ;)

Ich guck aber nochmal, ob ich weiteres zu den beiden ( Quidants und Gottschalks ) Galopps finde. Wenn ja, ziehe ich meinen Gottschalk-Thread hervor!

Auf alle Fälle VIELEN DANK für diesen Hinweis, Zoel !!

Ganz viele Grüße von: Olli !!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vielen Dank, Olli, zu deinen Überlegungen zu diesem musikalischen Krimi ;)
Habe nochmal nachgeschaut: Beide Galops (sowohl Quidants als auch Gottschalks) stehen in Es-Dur (nicht Des-Dur), scheint wohl ein Tippfehler auf der Hyperion-Seite zu sein.
Nach meinem Post hatte ich mich dann auch gefragt, ob es so sicher ist, dass Gottschalk von Quidant geklaut hat, oder ob es nicht auch umgekehrt sein könnte... Leider steht bei IMSLP nicht das Kompositionsjahr des Galops von Quidant. Es scheint auch, dass man mit simplen Googeleien hier kaum weiterkommt (hab auf die Schnelle jetzt nichts gefunden). Die Frage bleibt trotz unserer Ermittlungen also erstmal ungeklärt: Wer ist der Dieb? ;)
Liebe Grüße
Zoel
 
Die Wut über den verlorenen Groschen ist schon recht genial, allerdings auch recht arbeitsintensiv.
Dem Madel hier hat man wohl offensichtlich das Taschengeld gestrichen, es wirkt doch recht überzeugend und man ist fast geneigt sich ein wenig mit zu ärgern:



:D :D :D



Viele Grüße

Styx
 
Hi Styx ;)

Hier im Link steht zwar "Einbetten auf Anfrage deaktiviert", aber direkt auf Tube gehts. Das ist doch diese Natalia Schwarmova!

Nicht schlecht. Aber sie lehnt so am Stuhl ;)

LG, Olli !
 
Ich finde folgendes Stück gut zum Abreagieren.

Skrjabin - op.11 Nr.6

Wenn es ein bisschen schwieriger und wilder sein darf, dann...

Schostakowitsch - Sonate Nr.1

Genau genommen, ist das aber alles Kinderkram. Das ultimative Stück zum Abreagieren, hat mir Lotusblume kürzlich gezeigt...

Ustvolskaya - Sonate Nr. 6

Fragt sich nur, ob da ein schöner Spaziergang an der frischen Luft nicht sinnvoller ist... :D

Viele Grüße!
 
Den Ustvolskaya hätte ich gerne als Abschiedsmusik auf meiner Beerdigung als letzten Gruß:D
 

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