Worauf achten bei Klavierlehrer

J

jeta

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31. Juli 2010
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Guten Abend ihr Pianisten und Musiker,

neben einem Klavier, welches fast mein eigen ist suche ich parallel auch einen Klavierlehrer. Auf was achtet ihr besonders?

Heute hatte ich einen erste Probe-Stunde. Sie erzählte zuerst was sie macht, ihren Werdegang etc. und machte mir auch von Anfang an klar, dass nichts ohne Noten läuft (sie hat wohl oft Leute, die dem nicht gewachsen sind). Mir gefällt diese Direktheit grundsätzlich.

Sie ist auch gleichzeitig Harfen-Lehrerin und besitzt ein Konzertexamen in Harfe.

Zu Beginn zeigte sie mir dann die Grundlagen, Haltung der Hand und ich sollte schon ein erstes Stück spielen, damit sie ungefähr sieht, ob ich für sie was tauge.

Dabei wäre sie beinahe vom Stuhl geflogen als ich ihr alle meine Entchen & Bruder Jacob mit beiden Händen vorspielte und sie das schon für ziemlich außergewöhnlich hielt und sie das noch niemals bei ihren Schülern gesehen hätte, und ich das ohne Vorerfahrung mit Links (Ha, Witz) schaffe und die meisten schon an einer Hand scheitern würden, ich aber (als Linkshänder wohlgemerkt) keine Probleme damit hatte. Ob das jetzt nur schön reden war um mich einzufangen, keine Ahnung.

Gleichzeitig wollte sie mir aufgrund dessen schon eine Stunde "schenken", weil ihr das so gut gefallen hat.

Als ich dann an der Wand ein Plakat hängen sah wo sie mit meinem Gesangslehrer abgebildet war (nagut, die Namen) bin ich fast vom Stuhl geflogen :D Tja, die Welt ist schon klein. So schlecht kann sie ja dann nicht sein ;)

Ich bat sie, mir ein Stück vorzuspielen, sie lehnte ab, da sie heute schon so viele gelehrt hatte.
Pro Stunde verlangt die Dame (bzw. pro 30 Minuten) 60 Euros im Monat (also 15 Euro die Stunde).

Von der Chemie war es grandios.

Nächste Woche habe ich noch eine Probe-Stunde bei einer anderen, mal sehen.

Sie wohnt auch ganz in der Nähe, nur weiß ich nicht ob das mit dem Alle-meine-Entchen nur ein Trick war (ich mag das ja nicht so vorgespiele) und ob ich hätte noch mehr fragen sollen. Zudem verweigerte sie ja (ok, mit einem Lächeln) eine kleine Vorführung ihrer Fähigkeiten.

Was hätte ich noch beachten sollen? Sie bot mir auch an, mir bei einem Klavier-Kauf behilflich zu sein.

Ich bin übrigens 21 und mache gerade viel mit Musik, da ich es noch studieren will und das Klavierspiel auch dafür brauche, um die Aufnahmeprüfung zu bestehen.

Schöne Grüße
 
Sie erzählte zuerst was sie macht, ihren Werdegang etc. und machte mir auch von Anfang an klar, dass nichts ohne Noten läuft.

Ich habe ja keine Ahnung, wie sie das genau formuliert hat, aber es gilt dann doch zumindest sehr abzuklären, ob die Gute überhaupt methodisch angemessen vorgeht - d.h. das Hören zur Führungs-Aktion des Spielens und Lernens macht! Natürlich sind Noten sehr wichtig und absolut zweckmäßig, aber so kategorisch formuliert klingt das doch ein bißchen komisch und 19.-Jahrhundert-Gouvernanten-mäßig...

Zu Beginn zeigte sie mir dann die Grundlagen, Haltung der Hand und ich sollte schon ein erstes Stück spielen, damit sie ungefähr sieht, ob ich für sie was tauge.

Hat sie das wirklich so gesagt? Daß sie Dich testen will, ob Du gut genug bist, um tatsächlich bei ihr anzufangen? Finde ich dann voll daneben! Zumal wenn Du als klaviermäßig ganz Unerfahrene zu ihr kommst!

Dabei wäre sie beinahe vom Stuhl geflogen als ich ihr alle meine Entchen & Bruder Jacob mit beiden Händen vorspielte und sie das schon für ziemlich außergewöhnlich hielt und sie das noch niemals bei ihren Schülern gesehen hätte, und ich das ohne Vorerfahrung mit Links (Ha, Witz) schaffe und die meisten schon an einer Hand scheitern würden, ich aber (als Linkshänder wohlgemerkt) keine Probleme damit hatte.

Wenn's ernst gemeint war: Ey, Du bist nicht 5, sondern 21! Da ist das doch überhaupt nicht erstaunlich! Sehr schlechtes Zeichen in bezug auf ihre Fähigkeiten, würde ich sagen!

Wenn's nur als Schönreden gemeint war: Unehrlichkeit und Manipulativität haben im Klavierunterricht nichts zu suchen! Also auch sehr schlechtes Zeichen! (Und außerdem könnte es bedeuten, daß sie händeringend Schüler sucht - warum wohl?)

Gleichzeitig wollte sie mir aufgrund dessen schon eine Stunde "schenken", weil ihr das so gut gefallen hat.

Ich glaub's ja nicht - arbeitet die sonst bei 'ner Werbeagentur oder Versicherungsfirma???

Ich bat sie, mir ein Stück vorzuspielen, sie lehnte ab, da sie heute schon so viele gelehrt hatte.

Ja nee, is richtig...:rolleyes:
Ich bin nach x Unterrichtsstunden häufig auch nicht mehr so fit und klar in der Birne, das ist richtig - aber man sollte ja wohl in der Lage sein, jederzeit was Kleines vorzuspielen (und sei es mit entschuldigenden Worten, man sei schon ein bißchen abgeschlagen, blabla..., da bricht man sich nun wirklich keinen Zacken aus der Krone).

Pro Stunde verlangt die Dame (bzw. pro 30 Minuten) 60 Euros im Monat (also 15 Euro die Stunde).

30 Minuten?
Ist das ihre normale Unterrichtseinheit, oder wolltest Du es so?
30 Min. sind einfach zu kurz, das ist echt nur die absolute Notlösung für finanziell Klamme.
Sollte die Lehrerin wissen und Dir eigentlich sagen!

LG,
Hasenbein
 
Hallo Jeta,

erst einmal Glückwunsch zur erfolgreichen Probestunde. Dass die Chemie stimmt ist in jedem Fall eine wichtige Voraussetzung. Schwer zu beurteilen ist natürlich schon, warum die Lehrerin nicht bereit war etwas vorzuspielen. Vielleicht wollte Sie Dich nicht demotivieren vs. "alle meine Entchen" oder sie wollte aus einem anderen Grund nicht. Schwer zu sagen - bei meiner letzten Probestunde (bei mir wars jedoch der Wiedereinstieg) wurden meist schon ein zwei Stücke angespielt, die ich selber möglicherweise erlernen sollte.

Wozu ich in jedem Fall raten würde ist aber ein längerer Unterricht als 30 min, wenn Du planst baldig eine Aufnahmeprüfung in Angriff zu nehmen. Da macht schon eher 60 min /Woche Sinn. 60 Euro im Monat sind für einen ausgebildeten Lehrer schon fast "verdächtig" günstig - hängt natürlich aber auch davon ab, in welcher Region Du lebst. Hier zahlt man bei einem solide ausgebildeten Lehrer tendenziell doppelt soviel - also eher 30 Euro /30 min...

Das mit dem großén Lob kann schon ehrlich gemeint gewesen sein - ich glaube schon, dass manch ein Erwachsener sich wirklich schwer im Spiel mit beiden Händen tut. Aber natürlich ist ein gesundes Maß aus ehrlicher Anerkennung und Fordern wichtig - letzteres hilft mir meist auch über mich hinaus zu wachsen...

Viel Erfolg weiterhin!
 
Hallo Jeta,

in diesem Thread gibt es meiner Ansicht nach ein paar sehr gute Beiträge zur Beschreibung eines guten Klavierlehrers:

https://www.clavio.de/forum/klavierlehrer-forum/8258-macht-einen-guten-lehrer-aus.html

Ansonsten finde ich es gut, dass Du bei verschiedenen Kl Probestunden nimmst.

Meine allererste Probestunde fand übrigens auch bei einer Kl statt, die ein anderes Instrument im Hauptfach studiert hatte und bin heute heilfroh, nicht dort geblieben zu sein. Zwischen dieser Lehrerin und meinem jetzigen Klavierlehrer liegen Welten, sowohl in der Art und Weise des Unterrichtens als auch im eigenen Spiel!

Wenn sie auch beim nächsten Mal mit einer Ausrede das Vorspiel verweigert wäre ich schon ein wenig skeptisch. Gerade für einen Anfänger ist es doch hilfreich, wenn der Kl vorspielen kann, was er vom Schüler gerne hören würde.
Ihr Angebot, Dir beim Klavierkauf helfen zu wollen, spricht dagegen wieder für sie, die Sache mit den Enten kann ich nicht beurteilen. Da Du aber offensichtlich einige musikalische Vorerfahrungen besitzt, wundert es mich nicht, dass Du diese Aufgabe gleich lösen konntest.

Dass die Chemie stimmen sollte ist selbstverständlich, aber als alleiniges Kriterium nicht ausreichend. Ich würde mich auf jeden Fall weiter umsehen, was Du ja offensichtlich auch vorhast.

Viel Glück!
 
@hasenbein

Also mit den 30 Minuten hatte ich zuerst angesprochen, um erst einmal für 2 - 3 Monate zu sehen, ob das reicht. Sie hat mir auch 45 Minuten angeboten.

Mit den Noten war das so (ich bejahe das), dass es am Anfang klar auch ohne geht, sie aber wohl Erfahrung hat, dass die Schüler einfach keinen Zugang zu den Noten haben und dadurch ein Weiterkommen im späteren Verlauf stark eingeschränkt ist, da man ja auch zuhause üben soll.

Sie hat übrigens nicht den Eindruck gemacht, dass sie knapp bei Schülern ist, sie hat mir sogar geraten mich anderweitig umzuschauen; denke nicht, dass sie wenig Schüler hat. Nebenbei hat sie ja auch noch Auftritte und arbeitet gelegentlich in der Musikschule (Harfe).

Das Lob; keine Ahnung, mich hatte das schon stark erstaunt und es kam auch nicht gespielt rüber. Klar, Alle meine Entchen ist ein kleines Liedchen, nur hat sie wohl bei dem Großteil ihrer Schüler (eigentlich alle, sie meinte ich wäre der erste) den Fall gehabt, dass sie keinen Plan von den Tasten hatten, verkrampft in der Hand waren, schon mit der rechten Hand stark überfordert waren und ich das beim ersten mal sofort mit beiden hinzaubere. Ja, das ist kein Liszt-Niveau oder Chopin, aber naja :D

@amber5, 30 Minuten reichen nicht, meinst du? Ich hatte vor erst 30 Minuten, später dann 45 pro Woche zu nehmen.

Die Preise sind übrigens so niedrig weil es ein kleines Dorf ist. Da kann man nicht mehr verlangen; gut, sie ist sogar 5 Euro runtergegangen, weil sie, da ich in der Ausbildung bin, mir eine Erleichterung bieten will, wegen des geringen Verdienstes.

Also, sie ist ja hauptsächlich studierte Harfen-Musikerin (was für ein Instrument...) und mit dem Klavier ist evtl. nur eine Nebensache gewesen. Sie wollte aber später einen anderen Weg durchziehen, da ich ja eben studieren will und das andere Maßnahmen erfordert.

Ich schaue mir einfach die andere Lehrerin nächste Woche an, die hat wohl eine Warteliste, wie sie schon am Telefon erwähnte....

@klimperline: Vorerfahrung eigtl. keine. Ein wenig Gitarre, aber nur Akkorde und Noten auch erst seit einem Monat in der Musikschule. Danke für den Thread, werde ich mir durchlesen!

Danke für die Beiträge!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Und darf ich mal fragen, welches kleine Dorf das ist?

Ich mein, die Kombination Harfe/Klavier find ich schon hart. Hat ja nicht viel miteinander zu tun beides...
Und ich las zufällig vor ein paar Tagen von einer ähnlichen Kombination hier in Berlin. Aber das ist halt kein kleines Dorf :-)
 
Hallo Jeta,

30 Minuten Unterricht finde auch ich recht kurz. Bei meiner Klavierlehrerin sind es 45 Minuten, und selbst die sind soooo schnell um ...

Mein Klavierunterricht sieht häufig so aus, dass zunächst Oktav-, Akkord-, Arpeggio- oder ähnliche Übungen gemacht werden. Dann spiele ich das vor, was ich die Woche über geübt habe, darüber wird dann gesprochen, vertieft, korrigiert, oder was auch immer nötig ist. Danach üben wir neue Sachen, gewöhnlich sehen wir sie erst an, ich bekomme sie erklärt, danach vorgespielt, dann spiele ich, erst nur rechts, dann nur links, dann beide Hände zusammen, dann wird auch hier noch etwas gezeigt, besprochen, korrigiert, eventuell noch einmal gespielt. Zwischendurch kommen dann noch die nötige Theorie, neue Tonleitern, Übungen etc. In der dann noch verbleibenden Zeit (falls überhaupt vorhanden) wiederholen wir auch mal etwas Älteres (dazu kann man dann auch noch Pedal üben, Metronom, andere Technik) und zum Abschluss spielen wir 2 bis 3 Stücke (Stückchen) vierhändig.

Damit ist die dreiviertel Stunde wirklich proppenvoll und ich glaub nicht, dass viel davon entbehrlich ist.

30 Minuten reichen nicht, meinst du? Ich hatte vor erst 30 Minuten, später dann 45 pro Woche zu nehmen.

Ich glaube nicht, dass die Anfangszeit weniger wichtig ist, als die spätere. Eher im Gegenteil. Wenn es irgendwie machbar ist, dann nimm lieber 45 Minuten. Gerade wenn du Klavier fürs Studium brauchst!!!

Pro Stunde verlangt die Dame (bzw. pro 30 Minuten) 60 Euros im Monat (also 15 Euro die Stunde). (…) Die Preise sind übrigens so niedrig weil es ein kleines Dorf ist.

Ich bezahle 75 Euro pro Monat (auch tiefste Provinz ;-) ) für 45 Minuten, und das ist hier der „Standartpreis“ (den ich eigentlich zu günstig finde, wenn man Studienzeiten mit berücksichtigt, und hochrechnet, was am Ende dabei rumkommen kann.)


Bei der Preisgestaltung wäre es sinnvoll, abzuklären, ob es unterrichtsfreie Ferien gibt, die du mitbezahlen musst und ob von dir oder dem Klavierlehrer veranlasste Ausfallzeiten nachgeholt werden.

In rechtlicher Hinsicht ist es außerdem wichtig, keine zu langen Vertragsbindungen einzugehen. Eine Kündigungsfrist von einem Monat zum Monatsende finde ich in Ordnung, wesentlich mehr nicht.

Außerdem muss natürlich die Chemie stimmen. Einiges, was du über die Klavierlehrerin berichtet hast, war mir persönlich recht unsympathisch. Aber wahrscheinlich ist es bei mir anders angekommen, als es von ihr tatsächlich gemeint und von dir empfunden wurde. Auf jeden Fall solltest DU den Unterricht als angenehm empfinden und mit dem künftigen Klavierlehrer gut zu Recht kommen.

Ich finde, die Chemie sollte auch in musikalischer Hinsicht stimmen. Schwierig, wenn du als Klassik-Freak ausschließlich aktuelle Pop-Hits spielen musst, oder umgekehrt.

Außerdem sollte ein Klavierlehrer natürlich sein Metier gut beherrschen und ebenso gut rüberbringen können; ich denke mal auch Wert auf korrekte Ausführung legen und gute musikalische Gestaltung, anstatt im Schnelldurchlauf nur zu vermitteln, welche Taste man wann treffen muss. Und Freude am Klavierspielen sollte auch vermittelt werden, denke ich.

Es gibt übrigens keine Regel, wonach man bei jedem Klavierlehrer nur eine Probestunde nehmen darf. Ich hatte bei meiner Klavierlehrerin drei, schon allein deshalb, weil ich anfangs noch kein Instrument besaß. (Natürlich Probestunden bezahlen!)

Gut finde ich es, dass dir die Klavierlehrerin ihre Hilfe beim Instrumentenkauf angeboten hat. Falls es am Ende ein anderer Klavierlehrer sein soll, diesen am besten fragen, ob er dir auch hilft.

Liebe Grüße,
Nuri
 
Hallo Jeta,

30 Minuten Unterricht finde auch ich recht kurz. Bei meiner Klavierlehrerin sind es 45 Minuten, und selbst die sind soooo schnell um ...

Mein Klavierunterricht sieht häufig so aus, dass zunächst Oktav-, Akkord-, Arpeggio- oder ähnliche Übungen gemacht werden. Dann spiele ich das vor, was ich die Woche über geübt habe, darüber wird dann gesprochen, vertieft, korrigiert, oder was auch immer nötig ist. Danach üben wir neue Sachen, gewöhnlich sehen wir sie erst an, ich bekomme sie erklärt, danach vorgespielt, dann spiele ich, erst nur rechts, dann nur links, dann beide Hände zusammen, dann wird auch hier noch etwas gezeigt, besprochen, korrigiert, eventuell noch einmal gespielt. Zwischendurch kommen dann noch die nötige Theorie, neue Tonleitern, Übungen etc. In der dann noch verbleibenden Zeit (falls überhaupt vorhanden) wiederholen wir auch mal etwas Älteres (dazu kann man dann auch noch Pedal üben, Metronom, andere Technik) und zum Abschluss spielen wir 2 bis 3 Stücke (Stückchen) vierhändig.

Damit ist die dreiviertel Stunde wirklich proppenvoll und ich glaub nicht, dass viel davon entbehrlich ist.
Nagut, Übungen sind aber für zuhause, so stelle ich es mir vor. Vierhändig muss auch nicht sein ;)

Ich hatte sie ganz am Anfang darauf angesprochen, wie sie ungefähr unterrichtet und sie auch gefragt, ob sie das nach Hanon (?) macht, da ich darüber nur schlechtes gehört habe. Hatte sie auch auf Chang angesprochen, kennt sie nicht.

Danach wollte ich auch lernen, da ich schon viele seeehr positive Erfahrungen zu Chang gehört habe. Ich behaupte auch einfach mal (hört hört), dass mir das Klavierspiel keine Probleme bereiten wird und ich gut voran komme.


Ich glaube nicht, dass die Anfangszeit weniger wichtig ist, als die spätere. Eher im Gegenteil. Wenn es irgendwie machbar ist, dann nimm lieber 45 Minuten. Gerade wenn du Klavier fürs Studium brauchst!!!
Meine Idee war, mir dort neue Sache zeigen zu lassen - vor allem Haltung, Anschlag etc. -, Korrektur derselben und dann zuhause im Anschluss weiterzumachen. Sie bot mir ja die erste Stunde frei an, wenn ich mich für sie entscheide werde ich es mir dort überlegen, ob ich danach auf 3/4 auf aufstocke.

Ich bezahle 75 Euro pro Monat (auch tiefste Provinz ;-) ) für 45 Minuten, und das ist hier der „Standartpreis“ (den ich eigentlich zu günstig finde, wenn man Studienzeiten mit berücksichtigt, und hochrechnet, was am Ende dabei rumkommen kann.)
Okay, 75 Euro ist relativ günstig.

Ich weiß nicht wie alt du bist Nuri, bei ihr wird bis 21 Jahre noch als "Kind" berechnet. Es scheint hier auch eine recht hohe Anzahl an Lehrern zu geben (Angebot).

Bei der Preisgestaltung wäre es sinnvoll, abzuklären, ob es unterrichtsfreie Ferien gibt, die du mitbezahlen musst und ob von dir oder dem Klavierlehrer veranlasste Ausfallzeiten nachgeholt werden.

In rechtlicher Hinsicht ist es außerdem wichtig, keine zu langen Vertragsbindungen einzugehen. Eine Kündigungsfrist von einem Monat zum Monatsende finde ich in Ordnung, wesentlich mehr nicht.
Stimmt, wo du es erwähnst. Man zahlt in den Schulferien auch die Gebühr ohne Unterricht. Die Kündigungszeit ist 4 Monate (oh man). Wenn ich länger darüber nachdenke hat mich wohl das Klavier sofort verzaubert und alles andere wurde ausgeblendet...

Außerdem muss natürlich die Chemie stimmen. Einiges, was du über die Klavierlehrerin berichtet hast, war mir persönlich recht unsympathisch. Aber wahrscheinlich ist es bei mir anders angekommen, als es von ihr tatsächlich gemeint und von dir empfunden wurde. Auf jeden Fall solltest DU den Unterricht als angenehm empfinden und mit dem künftigen Klavierlehrer gut zu Recht kommen.

Ich finde, die Chemie sollte auch in musikalischer Hinsicht stimmen. Schwierig, wenn du als Klassik-Freak ausschließlich aktuelle Pop-Hits spielen musst, oder umgekehrt.
Guter Aspekt den ich hätte nachfragen sollen. Wär schon schlecht später Pop zu spielen (Klassik rrrrr...!)

Außerdem sollte ein Klavierlehrer natürlich sein Metier gut beherrschen und ebenso gut rüberbringen können; ich denke mal auch Wert auf korrekte Ausführung legen und gute musikalische Gestaltung, anstatt im Schnelldurchlauf nur zu vermitteln, welche Taste man wann treffen muss. Und Freude am Klavierspielen sollte auch vermittelt werden, denke ich.
Das ist jetzt nur eine Mutmaßung, aber evtl. hatte sie einen Voll-Anfänger mit Null Erfahrung erwartet und niemanden der studieren will.
Es gibt übrigens keine Regel, wonach man bei jedem Klavierlehrer nur eine Probestunde nehmen darf. Ich hatte bei meiner Klavierlehrerin drei, schon allein deshalb, weil ich anfangs noch kein Instrument besaß. (Natürlich Probestunden bezahlen!)

Gut finde ich es, dass dir die Klavierlehrerin ihre Hilfe beim Instrumentenkauf angeboten hat. Falls es am Ende ein anderer Klavierlehrer sein soll, diesen am besten fragen, ob er dir auch hilft.

Liebe Grüße,
Nuri
Die (erste) Probestunde, Kennenlern-Stunde wird doch nicht bezahlt..

Ich schaue einfach nächste Woche bei der zweiten Lehrerin (sind die alle weiblich oder was? :D) und dann mal schauen. Okay, sie hatte auch nur eher zweitklassiges Klavier (als Anfänger sage ich, das war ein Anfänger-Klavier). Ist wahrscheinlich nur ein Ding neben der Harfen-Geschichte.

Grüße
 
Das ist jetzt nur eine Mutmaßung, aber evtl. hatte sie einen Voll-Anfänger mit Null Erfahrung erwartet und niemanden der studieren will.

Was heißt hier "hatte sie erwartet"?

Es gehört dazu, daß ein Lehrer mit einem neuen Schüler ein vernünftiges, ausführliches Erstgespräch führt - das kann am Telefon oder persönlich im Unterrichtsraum sein. Und dabei fragt er genau Vorerfahrungen und Ambitionen des Schülers ab!

Sie hätte es also wissen müssen!

Neenee, Du merkst schon, von der guten Frau ist abzuraten.

LG,
Hasenbein
 
Was heißt hier "hatte sie erwartet"?

Es gehört dazu, daß ein Lehrer mit einem neuen Schüler ein vernünftiges, ausführliches Erstgespräch führt - das kann am Telefon oder persönlich im Unterrichtsraum sein. Und dabei fragt er genau Vorerfahrungen und Ambitionen des Schülers ab!

Sie hätte es also wissen müssen!

Neenee, Du merkst schon, von der guten Frau ist abzuraten.

LG,
Hasenbein
Ja, es klang so, als ob sie das schon stark beeindruckt hat, mit alle meine Entchen (ja, Leute!) und Rythmus sowie Harmonie, und als ich ihr erzählte dass ich seit 2 Monaten Musiktheorie in der Musikschule pauke stürzte sie vollkommen ab ("Was, du gehst seit dann und dann in die Musikschule und lernst ohne parallel Klavier/was auch immer Theorie, trocken ohne Zusammenhang? Sag mal, wo genau hast du die Drogen versteckt?").

Hatte mich von ihrem Lachen und ihrem Klavier verzaubern lassen... ich bin schwach.. :D

War erster Versuch, man kann nur lernen...


Danke, Grüße
 
Hallo jeta,

hat sie denn nur Nebenfach Klavier gehabt oder dies auch noch als Hauptfach studiert? Ich würde nur bei jemandem Unterricht nehmen, der das auch als Hauptfach studiert hat!

Nebenbei (das ist jetzt sehr unpopulär und vielleicht krieg' ich ja von hasenbein einen drauf :D ) hat es für einen KL durchaus Vorteile, bei einem Klavierkauf zu helfen - nämlich dann, wenn ich mit dem Schüler zu dem Händler meines Vertrauens gehe und 5% Provision einsacke :p !

Liebe Grüße

chiarina
 

Nebenbei (das ist jetzt sehr unpopulär und vielleicht krieg' ich ja von hasenbein einen drauf :D ) hat es für einen KL durchaus Vorteile, bei einem Klavierkauf zu helfen - nämlich dann, wenn ich mit dem Schüler zu dem Händler meines Vertrauens gehe und 5% Provision einsacke :p !

Da muß man unterscheiden: Wenn ich von dem Händler und vor allem von dem für den Schüler ausgesuchten Instrument wirklich vollen Herzens überzeugt bin, dann ist es o.k., Provision einzusacken.

Nicht aber, wenn man (wie leider heutzutage recht üblich) Kunden überredet, was zu kaufen, nur damit man Geld bekommt.

LG,
Hasenbein
 
Da muß man unterscheiden: Wenn ich von dem Händler und vor allem von dem für den Schüler ausgesuchten Instrument wirklich vollen Herzens überzeugt bin, dann ist es o.k., Provision einzusacken.

Nicht aber, wenn man (wie leider heutzutage recht üblich) Kunden überredet, was zu kaufen, nur damit man Geld bekommt.

LG,
Hasenbein

Naja, der Mensch/die Menschin ist schwach..... Wehret den Anfängen , sage ich da. Wenn ich wüsste, mein KL bekommt Provision für die Vermittlung, und er hat mir das nicht vorher gesagt, würde ich sofort kündigen, wenn ich es erfahren würde, denn es wäre für mich ein massiver Eingriff in die Vertrauensbasis...... Da gefällt mir die Variante viel besser, dem/der KL den Zeitaufwand bei der gemeinsamen Klaviersuche angemessen zu bezahlen.
 
Nebenbei (...) hat es für einen KL durchaus Vorteile, bei einem Klavierkauf zu helfen - nämlich dann, wenn ich mit dem Schüler zu dem Händler meines Vertrauens gehe und 5% Provision einsacke :p !

kommt sich das Verb "helfen" eingepfercht zwischen "Vorteile haben" und "einsacken" nicht recht fremd vor??
:D
...ja, der schnöde Mammon, das goldene Kalb...

penitentiam agite!!
Zitat von Nikolai Gogol:
Am besten wird es sein, ihn einen Unternehmer, einen Erwerber zu nennen. Der Erwerbssinn ist an allem schuld: ihm entspringen Geschäfte, die die Umwelt als nicht ganz sauber betrachtet.
(die toten Seelen)
:D :D
 
kommt sich das Verb "helfen" eingepfercht zwischen "Vorteile haben" und "einsacken" nicht recht fremd vor??

...ja, der schnöde Mammon, das goldene Kalb...

penitentiam agite!!
(die toten Seelen)


Ja, dieses Wort ...... :D :D ! Ich möchte betonen, dass ich, bescheuert wie ich bin, die Klaviere meiner Schüler immer von privater Hand mit ihnen gekauft habe, natürlich ohne Provision! :D Dafür haben sie dann für 2200€ gebrauchte, schöne Klaviere von Ibach, Steinway (Kleinklavier), Bechstein etc. erhalten. :klavier:

Grundsätzlich finde ich es schon in Ordnung, Provision zu nehmen, denn man hat als KL manchmal erheblichen Zeitaufwand. Aber wie gubu sagt - mit offenen Karten spielen!

Viele Grüße

chiarina
 
Hallo jeta,

hat sie denn nur Nebenfach Klavier gehabt oder dies auch noch als Hauptfach studiert? Ich würde nur bei jemandem Unterricht nehmen, der das auch als Hauptfach studiert hat!

Das ist absolut entscheidend! Sonst kann es Dir passieren, dass es Dir so wie mir geht. Nach einer "Probestunde des Grauens" bin ich regelrecht bei meiner "guten Frau" geflüchtet. Sie konnte mir noch nicht mal das Stück, das sie mit mir machen wollte, vorspielen.

Das war übrigens eine total langweilige Haydn-Sonatine (grauenvoll!), bei der ich die vorgedruckten Fingersätze, die aber für meine Hand gar nicht passten, nehmen musste, weil sie mir kategorisch verbot, eigene Fingersätze zu verwenden und diese gar noch in die Noten schreiben zu wollen. Igitt! O-Ton "In meinen Stunden werde ich Sie ganz einfach zwingen, nichts in die Noten zu schreiben". Also, da hört´s echt auf: Spaß mit Zwang ist nicht mehr wirklich lustig. Berufliche Zwänge und Pflichten habe ich schon genug - bloß nicht auch noch in meiner Freizeit und dann auch noch für diese "lustvolle Qual" bezahlen müssen ...

Meine war von Hause aus Klarinettistin und unterrichtet sonst nur Anfänger. Sie war schon bei der Erwähnung der Namen Chopin, Beethoven und Mendelssohn (also die Sachen, die ich sonst so spiele) fassungslos und äußerte sarkastisch : "Also so was mache ich mit Ihnen ganz sicher nicht. Erwarten Sie bitte nicht von mir, dass ich Ihnen ein Klavierkonzert vorspiele": Nee, is klar. Und 40 EUR pro 60 Minuten sollte der Spaß (die Qual) auch noch kosten. Danke für Backobst. Echt!!

Bliebe in meiner ostsächsischen Region nur noch die Alternative "Musikschule". Da ich mich aber nicht vertraglich binden möchte und etwa pro Monat vorhatte, mal eine Stunde zu nehmen, ist das auch nicht wirklich so ne tolle Option.

Also im Ernst. Da verzichte ich lieber ganz auf Unterricht und gehe weiter selbstständig vor (man hat ja im eigenen Unterricht als Kind gelernt, wie man sich Stücke erarbeitet). Und wenn ich was nachlesen will, kann ich die wirklich intensivste Klavierschule, die es gibt, empfehlen: "Mit eigenen Händen - Selbstverwirklichung durch kreatives Klavierüben", geschrieben von Seymour Bernstein (Schott Musikstudienbuch). Da findet man soviele Tipps (u. a. auch zur Körperspannung und zu den Gefühlen). Da lese ich oft nach, das ist sehr gut geschrieben und enthält viele Übungen, die man auch selbst ausprobieren kann (25 EUR bei amazon.de).

Gruß

Razo!

P.S. Übrigens ist das so ungewöhnlich nicht, mir eigenes Wissen selbstständig zu erschließen. Beruflich ist das bei mir an der Tagesordnung. Da bekomme ich ja auch nichts "vorgebraten".
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nun, ich würde darauf achten, das mein Lehrer genau das spielen kann

Nun, ich würde darauf achten, das mein Lehrer genau das spielen kann, was ich lernen möchte und mir das auch so gut und einfach vermittelt, so dass ich Schritt für Schritt weiss, was zu Üben ist.

Der Lehrer sollte meinem Spiel zuhören können und meine Schwächen erkennen und gezielt darauf hinweisen wie man das verbessert. Man kann auch gemeinsam neue Lösungen finden, Unterricht muß ja nicht immer eine Einbahnstraße sein.

In einer einzigen Stunde oder 30 min kann man das musikalische Miteinander sicher noch nicht nicht so gut einschätzen, ich denke, erst nach paar Stunden dann besser.

Aber klar - die Sympathie - oder auch nicht - spürt man sofort;-) Das reicht aber leider nicht aus, wenn man weiter kommen will.
;)
Viel Glück
Kat
 
Nun, ich würde darauf achten, das mein Lehrer genau das spielen kann, was ich lernen möchte und mir das auch so gut und einfach vermittelt, so dass ich Schritt für Schritt weiss, was zu Üben ist.

Hallo Kat,

da hast Du auf ganz unvoreingenommene und geraqdlienige Weise etwas sehr richtiges gesagt!!!

Manchmal trifft man auf Erklärungen wie: "der Klavierlehrer ist wie ein Coach oder Trainer beim Tennis oder Fußball, er muss gar nicht Tore schießen können" usw. - - na ja, wer möchte bei einem Nichtschwimmer das Schwimmen lernen? :) :)

herzliche Grüße,
Rolf
 
Hallo,

hier übrigens die Fortsetzung meiner Story über die erwähnte Musiklehrerin. Was ich nun erzähle, hat sich in den letzten Tagen ereignet. Da unterhielt ich mich mit einer Nachbarin, deren Tochter (6 Jahre alt) in den Unterricht dieser erwähnten "Expertin" geht (besser ging - Gott sei Dank für sie!). Ganz schnell haben ihre Eltern dieses Experiment abgebrochen, da die Lehrerin das kleine Mädchen immer anschreit, wenn es was falsch macht (muss man sich mal überlegen!!!).

Die kleine Kerstin ist logischerweise total verängstigt, wenn sie zur Stunde "muss" und weint viel (Das ist ja wohl abartig!). Jedenfalls geht sie seit 2 Wochen in die Musikschule und da herrscht ein anderer Umgang. Sie wird sanft an das Instrument herangeführt.

Der Abbruch des Unterrichts erfolgte allerdings (zwangsweise) "ein Glück, möchte man meinen" auch noch aus einem anderem Grund.

Die "grand dame" erklärte nämlich auf einmal, nun keinen Unterricht mehr geben zu wollen, da ihr Mann schon länger schwer erkrankt sei und sie auch privat Probs hätte, so dass sie sich jetzt von ihm trennt und in ihre alte Heimat (Raum Halle/Weimar) zurückgeht. Menschlich ist das wohl auch eher was zum absoluten "in-die-Tonne-Treten" bei dieser Frau. Und so jemanden soll man sich anvertrauen, damit sie einem musikalisch weiterhilft? Never - ever !!!

Also in punkto Feinfühligkeit, die meiner Ansicht nach Musiker und Musiklehrer auszeichnen sollte, auch im Hinblick auf "mindestens vernünftigen" menschlichen Umgang benimmt die sich ja wohl wie der berühmt-berüchtigte Elefant im Porzellanladen.

Ich war erschüttert, als meine Nachbarin mir das erzählte. Mir tut vor allem ihr kleines Mädel total leid. Ich kann mir vorstellen, dass diese Schilderung hier sicherlich totales Entsetzen hervorruft. Da muss der neue Lehrer sicherlich sehr einfühlsam und intensiv vorgehen, um den angerichteten Schaden da wieder zu beheben. Na, ja - bei dem Gesagten ist mir das auch klar, dass ich mit dieser Person wohl kaum auf einen grünen Zweig gekommen wäre. Mein Lebensmotto ist überhaupt: "Wer weiß, wozu es gut ist ..." und siehe da ... :D

Gruß

Razo!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

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