Mein Dynamisches Mikrofon, das mal so um die 50 Euro gekostet hat konnte ich problemlos am PC anschließen. (ist ein miniklinkenanschluss). Aber ob da eine Stromspeichung erfolgt, keine Ahnung
Dynamische Mikrofone benötigen keine Spannungsversorgung und lassen sich somit an Eingängen von Computersoundkarten direkt betreiben, wobei dies klanglich nicht unbedingt erste Wahl ist. Zudem sind Ausgänge von Consumer-Artikeln im Regelfall unsymmetrisch ausgeführt (z.B. Klinke oder Miniklinke), wohingegen professionelleres Equipement zumeist mit symmetrischen Anschlüssen ausgestattet ist, da bei dieser Übertragungsart Störeinstreuungen unwahrscheinlicher sind.
Ich hatte mal ein zweifaches Audiokabel am PC hängen (beide Seiten miniklinke). Als ich mit der Hand gegen die andere Miniklinke kam habe ich ganz schön einen gewischt bekommen, was dafür sprechen würde, dass da Strom durchgeht.
Dies wiederum ist ein gänzlich anderes Phänomen, es hat nichts mit der Phantomspeisung zu tun. Hierbei handelt es sich um Potentialunterschiede der beiden Geräte. Sobald man nun die Gerätemassen verbindet (und sei es per Hand), fließt bei unterschiedlichen Potentialen ein Ausgleichsstrom.
Andererseits, das Mikro ist verdammt leise, wenn ich etwas aufnehmen wollte. Schon von 10 cm entferntes Sprechen führte zu Problemen? Das spricht dafür, dass kein Strom durchfließt und es zwar funktioniert aber sehr schlecht, da die eigentliche Verstärkung des Sounds ausbleibt.
Die Beobachtung ist richtig, aber die Schlussfolgerung falsch. Zunächst benötigen Kondensatormikrofone die Spannungsversorgung nicht zum Verstärken des Signals. Vielmehr benötigt die Kondensatorkapsel eine Spannung, um das elektrische Feld aufzubauen. Das Ausgangssignal ist extrem hochohmig, weshalb man es nicht über lange Leitungen transportieren kann. Daher ist direkt hinter der Kapsel ein Impedanzwandler eingebaut, der ein niederohmiges Ausgangssignal zur Verfügung stellt. Auch dieser Impedanzwandler benötigt Strom. Das Ausgangssignal von Kondensatormikrofonen ist jedoch immer höher, als das von dynamischen Mikrofonen. Trotzdem wird im Regelfall ein zusätzlicher Vorverstärker benötigt.
In vielen Soundkarten ist am Mikrofoneingang ein Vorverstärker installiert, der jedoch im Regelfall keine guten klanglichen Eigenschaften hat. Für dynamische Mikrofone reicht die Verstärkung zumeist nicht aus, bzw. bei hohen Verstärkungen hört man starkes Rauschen oder Einstreuungen von Geräuschen aus dem Computer.
Die beste Wahl ist immer ein externes Audio-Interface, welches per USB oder Firewire mit dem Rechner verbunden wird. Damit umgeht man die genannten Probleme.
Oder ist das normal, dass diese dynamischen Gesangsmikros nur bis 10cm vernünftig funktionieren?
Generell sind dynamische Mikrofone unempfindlicher als Kondensatormikrofone. Die Membran eines dynamischen Mikrofones hat ein viel höheres Gewicht, weshalb mehr Schall nötig ist, um sie in Schwingung zu versetzen. Sehr vereinfacht, bildlich gesprochen.