Ja stimmt, um fleissiges Üben kommt man einfach nicht herum. Für mich persönlich ist es allerdings Gift, mich mit einem "du musst" unter Druck zu setzen.
Hm, irgendwie verstehe ich das nicht so ganz. Du bist doch keinerlei Druck ausgeliefert, ob mit oder ohne Klavierlehrer. Du machst es freiwillig, aus Spaß, als Hobby. Keiner zwingt dich, irgendetwas in einer bestimmten Geschwindigkeit zu lernen. Sieh es doch aus der aristotelischsen Sicht: Klavierspielen ist eine der Tätigkeiten, die man um ihrer selbst Willen ausführt. Das ist nicht wie Kochen, Putzen, Bäume fällen, Diät machen, ein Kleidungsstück nähen - das sind Tätigkeiten, die man hauptsächlich deswegen ausführt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen: zu essen haben, Ordnung schaffen, Heizmaterial herstellen, abnehmen, was zum Anziehen zu haben. Allein überhaupt Klavierspielen zu können und zu dürfen, sollte einen schon glücklich machen. Und das ist bei leidenschaftlichen Spielern eigentlich immer der Fall, völlig unabhängig davon, ob noch ein Nebenziel verfolgt wird. Als Hobbyspieler hast du doch überhaupt keinen äußeren Zwang, spielen oder üben zu müssen. Entweder du machst es gern oder gar nicht. Hängt ja nichts davon ab. ;)
Ein Mensch, der mir in einer schwierigen Zeit sehr geholfen hat, meinte mal (hat irgendwen zitiert, keine Ahnung, wen...): "Wirklich will man etwas dann, wenn es wirksam wird." Das ist seither mein Prüfstein, wenn mal wieder irgendwelche Wünsche in mir keimen, ich aber meinen A**** nicht hochbekomme. Das heißt, man muss auch gewisse Dinge in Kauf nehmen, wenn man ein Ziel wirklich erreichen will. Ich wäre z. B. gern ausdauernder beim Laufen, aber mein Wille ist nicht stark genug, als dass ich dreimal wöchentlich durchs Stadion oder den Wald keuchen würde :D ; also hab ich eingesehen, dass es mir wohl doch nicht so wichtig ist und habe das Ziel hinten angestellt.
Du musst einzig und allein für dich entscheiden, ob es dir wichtig ist, mehr oder weniger gut Klavierspielen zu können. Wenn ja, dann nimmst du etwas langweilige Übezeiten in Kauf, die Belohnung dafür ist der Fortschritt und ein schönes Stück Musik. Wenn nein, ist es ja auch nicht schlimm. Nur muss die Motivation dafür und die Entscheidung darüber ausschließlich aus dir selbst kommen. Wenn man wirklich gern spielt, empfindet man ja auch den Großteil der Übezeit nicht als Qual. Wenn man gerne rätselt, empfindet man ja auch nicht das leere Kreuzworträtsel als Last, sondern als Herausforderung, der man sich gerne stellt. Ebenso gilt es beim Klavierspielen, so manche Nuss zu knacken, und allermeistens gefällt es einem ja, auch, wenn es anfangs schwierig anmutet.
Hierzu noch ein Wort:
Kati schrieb:
Aber vielleicht kennt jemand hier eine sinnvolle und motivierende Methode / effektive Übungen, mit wenig Aufwand möglichst schnell wieder zum alten Niveau zurückzukommen?
Oder hilft doch nur eines: üben, üben, üben?
Ebensowenig, wie äußerer Zwang gut ist, wird eine von außen herangetragene Motivation allzu lange anhalten. Bleib einfach dran, und zwar ohne Zwang und ohne äußere Motivation. Dann siehst du schon, ob du wieder Gefallen dran findest oder nicht ;)