Klasse!
darüber habe ich für mich noch nie nachgedacht, da allerlei rhythmische Komplikationen ja zu den jeweiligen Musikstücken dazugehören, also prinzipiell in das so genannte "Klangvorstellungsvermögen" hineingehören.
kann es sein, dass hier eher der Umgang mit als "schwierig/widerborstig im ausführen" erkannten polyrhythmischen und/oder synkopischen Stellen gemeint ist?
dazu:
polyrhythmische Stellen sind dann schwierig, wenn beide Hände z.B. Doppelgriffe oder Akkorde in Kontrastrhythmen ausführen sollen (Akkorde mit 3 zu 4 in Chopins Nocturne op.48,2), dagegen sind sie eigentlich "unproblematisch", wenn man 3:4, 3:5 etc. schnell und jeweils einstimmig zu spielen hat (z.B. manche Skrjabin Etüde)
---- Lösung: erst sicherstellen, dass mans einzeln wirklich kann, dann gleich im Tempo ohne nachdenken mit beiden Händen, dabei auf der Zählzeit immer eine "Station" oder einen Akzent machen
komplizierte synkopische Stellen:
z.B. die Synkopen in der "Boogie"-Variation aus op.111
---- sind die wirklich kompliziert, oder sieht das Notenbild nur so aus??? Heute sind wir alle doch dank der so genannten "U-Musik" bestens auf allerhand Synkopen programmiert!
Doch, zwei Sachen gibt es, da hatte ich wirklich Mühe beim einüben:
Skrjabin Vers la Flamme
Skrjabin Sonate Nr.5
...und ich gebe es gerne zu: da habe ich gerechnet (kleinstes gemeinsames Vielfaches etc.), da habe ich es mir grafisch auf Millimeterpapier klar gemacht, wann und wo die Töne kommen sollen - und das hatte ich dann elend lange mit Metronom auf dem kleinsten gemeinsamen Vielfachen tickend geklimpert, bis zum schnellsten "Tick-Wert", und dabei die offizielle "1" im Takt wüst betont. ------ was war der Ärger? Den Kopf, das Bewußtsein an den Detailablauf zu gewöhnen.
ok, danach gings dann flinker und ohne Befürchtungen
trotzdem: danke für diese Fragestellung, denn sie hat mich zum nachdenken gebracht.
ein anderes Thema hier wäre, wie man jemandem beibringt, dergleichen zu üben...