Wie seid Ihr zum Jazz gekommen?

  • Ersteller des Themas Alex Schmahl
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Alex Schmahl

Guest
Hallo Jazz(klavier)freunde,

ob Jazzpianist oder begeisterter Jazzhörer (ich bin eher Letzteres - aber das kann ich richtig gut ;) ), könnt Ihr sagen wann, wo und wie Euch die Jazz-Muse geküsst hat? Hattet Ihr ein besonderes Erlebnis, eine bestimmte Jazzplatte oder etwas ähnliches - und seither lässt Euch der Jazz nicht mehr los?

Also bei mir war das erste einschneidende Erlebnis mein damaliger Klavierlehrer, der mit mir, ich war gerade 12 Jahre alt, die Harmonien von "´Round Midnight" und der Musik, die ich auf dem Walkman hatte, ich glaube es war "Iron Maiden", durchging. (Super Satz: 6 Kommas :oops: ) Irgendwie bekam ich damals schon das Gefühl, Jazz sei irgendwie etwas Besonderes.

Das zweite Erlebnis war die Platte "Oscar Peterson Trio - Live at the Blue Note", da war ich 15 und fand die irgendwie gut. Danach kam erstmal 3-4 Jahre nichts (warum auch immer?!) und schließlich hab ich die Platte "Michel Petrucciani - Au Theatre Des Champs-Elysees" gehört. Die hat mich einfach mitgerissen und seitdem bin ich dem Jazz erlegen.

Also, wie sieht´s bei Euch aus?


jazzlastige Grüße

Alex
 
Bei mir war es so, dass ich damals als ich ca 16 oder 17 war auf Onyx Sonntags Abends ein Jazztrio gesehen hab (relativ unbekannt). Danach habe ich dann im Jazz-Keller eines CD-Ladens diverse Sachen durchgehört und habe auch bei meinen Eltern diverse Platten probegehört...
Elio
 
Ich glaube, mein erstes Erlebnis war die Scheibe "Friday night in San Francisco" von Al di Meola, John Mc Laughlin und Paco de Lucia.
Faszinierender Flamenco, Gitarre zwar, aber immer noch unschlagbar für mich.
Klavier kam dann erst etwas später, vor allem über meine einstige Vorliebe für High Fi und das Label DMP, das vor allem Jazz in erstklassiger (klanglicher) Qualität bietet.

Der Hartmut
 
Hallo Hartmut,

das kann ich bestätigen, ich habe von DMP die CD von Manfredo Fest - Just Jobim. Auf meiner guten Anlage kommt alles glasklar in den Raum, vor allen Dingen die Räumlichkeit fasziniert.

Gruß,
elio
 
Also bei mir war´s so, dass ich einfach als Kind schon gerne improvisiert habe. Meine (klassische) Lehrerin hat mir dann irgendwann mit 13 Take Five gezeigt, und dann wollte ich plötzlich mehr. Ich bin zu Jazz-Konzerten gegangen, habe mir alle möglichen Oscar Peterson und Dave Brubeck-LP´s überspielt und versucht, die eine oder andere Phrase nachzuspielen, ohne jedoch zu wissen, was es war. Jazz-Lehrer gab´s bei uns zu der Zeit noch keinen.
Mein Schlüssel-Erlebnis hatte ich so mit 16 auf dem Marturaball meiner Schwester.
Da stand ein Flügel auf der Bühne und daneben ein Schlagzeug. Irgendwann, als die Tanzmusik fertig war, habe ich mich einfach hingesetzt und gespielt. Plötzlich war da noch ein Schlagzeuger, den ich vorher noch nie gesehen hatte, und herausgekommen ist eine Jam-Session, die bis 8 Uhr morgens gedauert hat. Ab dem Zeitpunkt wusste ich eigentlich, wo ich hin wollte...
 
Bei mir ist das ein Weilchen her, aber ich glaube, dass das wirklich einschneidende Erlebnis bei mir ein Live Konzert war. Im Mainzer Schloss gab es ein Konzert zu dem mich ein Freund mitschleppte weil er wußte, dass ich mich für Musik unterschiedlicher Kulturen interessierte. Versammelt waren bei diesem Konzert dann wirlich sehr verschieden Kulturen in Vertretung von Karl Berger Piano und Vibraphon, Peter Kowald Bass, Charlie Mariano Sax, Trilok Gurtu Tabla und noch ein paar die mir nicht mehr einfallen. Das war jedenfalls eine echt geballte Ladung guter Musik. Mit Klavier hatte ich da noch nix zu tun aber die Liebe zum Jazz war da.
 
Tja... Ich plante für meinen 27 Geburtstag eine kleine Party, hatte aber Probleme mit der Musikwahl... Bis dato hat man bei mir nur Klassik und elektronische "Tsching-Bumm" Musik gefunden. Das wollte ich den Gästen nun wirklich nicht antun. Also fragte ich einen Arbeitskollegen, ob er nicht ein paar CDs für mich hätte. Dieser nette Mensch (mittlerweile mein musikalischer Ziehvater in sachen Jazz und Klassik) lud mich ein zum Probehören... Er empfahl mir diverse Bossa Nova Sachen, Jobim, Getz, Spyro Gyra, also auch Funk, Soul, Blues usw.. die ich auch gerne annahm. Die Party war ein Wahnsinn und voll schön... Ich bemerkte anschließend, dass ich nicht alle CDs laufen ließ und blieb da bei einer hängen. Das gute Stück hieß "Good Vibrations" von Louis Mazetier.

Harlem Stride, Piano Solo....

Tja das wars dann... ;) Das Ganze ist jetzt drei Jahre her und seit dieser CD bin ich ein "hoffnungsvoller" Stride-Anhänger und arbeitete mich immer tiefer in den Jazz Dschungel.
Was mich allerdings etwas stört, ist die Tatsache, dass es kaum noch jemanden gibt, der Stride hört. Bei den wenigen Konzerten (vorwiegend im Münchner Raum) ist die Anhängerschaft sehr gesunken und ich bin immer der Jüngste.
Man muss also behaupten, dass Stride im Jazz mittlerweile etwas spezielles geworden ist... Also da ist nix mit Gleichaltrigen und so... :cry: Leider!
Seitdem versuche ich immer wieder auch junge Menschen dafür zu begeistern. Mit mäßigem Erfolg...
Aber wir haben es immerhin fertig gebracht, und bei uns in Salzburg schon zwei Konzerte im klassischen Stride-Stil veranstaltet. Das war ja eine absolute Premiere in der Mozartstadt und die Rückmeldungen waren zum Teil auch hymnisch. Das bestärkt natürlich.... :)

Ich besuche nun regelmäßig Jazzkonzerte. Für einen Gonzalo Rubalcaba fahr ich auch gerne mal nach München, für einen Keith Jarrett ist mir auch der Weg nach Wien nicht zu weit... Wir haben den Salzburger Jazz Herbst... Immer in super Besetzung, und in unserem einzigen Jazz Club regelmäßig Sessions mit "einheimischen" Jazzmusikern, die aber zum Teil auf derart hohem Niveau spielen, dass ich oft nur noch den Kopf schütteln, und einfach nicht glauben kann was ich da höre. Auch der Nachwuchs läßt sich mittlerweile sehen...

Ich bin wirklich spät dazugestoßen, aber dafür ist es jetzt um so schöner... :lol:
 
Zitat von Alex Schmahl:
... Also bei mir war das erste einschneidende Erlebnis mein damaliger Klavierlehrer, der mit mir, ich war gerade 12 Jahre alt, die Harmonien von "´Round Midnight" und der Musik, die ich auf dem Walkman hatte, ich glaube es war "Iron Maiden", durchging. (Super Satz: 6 Kommas :oops: ) ...
Ich habe extra eine Weile gewartet, Alex, ob du es noch richtigstellst: Es müssten eigentlich 7 sein! :roll:
 
Mensch, da hast Du aber lange gewartet. Muss Dir echt am Herzen liegen ;-). Kommasetzung war noch nie meine Stärke... Also, wo ist denn nun der Fehler 8) ;-) .

Grüße
 
Verrate ich nicht. :P
 
Ich denke, es stimmt. :wink:
 

Ich hoffentlich auch.

Also, ich habe zuerst, als ich mit dem Saxophonspielen angefangen habe, fast nur Klassik gespielt (. :lol: :wink: Na? :!:). Dann kam ich nach 1 Jahr in ein Saxophon-Ensemble. Nach den Weihnachtsliedern haben wir Stücke von L. Niehaus gespielt. Ich dachte, hm, ja, das ist Jazz, ganz ok.
Später haben wir das dann auch im Unterricht angefangen, als die Frage bestand, mit welchem Buch weitergemacht werden sollte.
Jetzt spiele ich Jazz-Etüden und imrpovisiere über Aebersolds PlayAlongs.
Dann dachte ich, "hm, warum nicht auch auf Klavier?" und habe mir das Jazz Piano Buch von Mark Levine zu Weihnachten gewünscht. So, hier bin ich nun und lerne immer noch die II-VI-I Verbindungen auswendig :roll: :-D.

Hören tu ich das manchmal. Maceo Parker hats mir angetan, obwohl dir ja eigentlich auch mehr Funk als Jazz macht.
 
ich eigentlich durch meinen lehrer der mich durch den jazz begleitet.
ich war immer begeistert schon wenn er Konzerte gab und beispielweise mit seinem Quartett Herbie Hancock oder so spielte. Ich war schon immer begeistert von der Vielfalt der Rhytmen der Melodik usw. das ich es auch selbst machen wollte. Ich kaufte mir diverse Alben von Herbie Hancock, Keith Jarret, Oscar Peterson ... etc.
Naja und wenn man einmal begonnen hat will man gleich nicht mehr aufören

wies nun einmal so ist.
 
Also ich muss gestehen, dass ich anfangs (vor mittlerweile 14 Jahren) eher zwangsläufig zum Jazz verdonnert wurde und erst nach und nach die Liebe dazu entdeckt habe.
Mein damaliger Ex-Freund war ein ganz ausgezeichneter Jazz-Kontrabassist, hatte so ca. 5x die Woche Auftritte und hörte rund um die Uhr Jazz. Wodurch ich natürlich verpflichtet war, mitzuhören. :roll:
Mit der Zeit fing mir aber vieles zu gefallen an und ich blieb vor allem bei Stanley Jordan, Jim Hall, Pat Metheny, Gary Peacock und John Patitucci hängen. Und natürlich - nicht zu vergessen - Keith Jarrett und Chick Corea. (*Haupt verneig*)

Heute höre ich fast mehr Jazz als anderes und es wäre zu schade gewesen, wenn ich den damaligen Kick in diese Richtung verpasst hätte.
Selbst Jazz zu spielen, vor allem zu improvisieren, bin ich leider nicht in der Lage - ich brauch für alles und jedes Noten.... :oops:
 
@Wu Wei

Ich habe nochmal unsere Lektoratsabteilung konsultiert ;-). Nach einer Diskussion bis in die Morgenstunden waren sich die Orthographologen nicht ganz einig. Letztlich wurde aber entschieden: Selbst dann wenn nach einem "Also" ein Hauptsatz folgt, ist das Komma nach der neuen Rechtschreibung optional! (Folgt nach "Selbst dann" eigentlich ein Komma? ;-))

Grüße
 
Zitat von Wu Wei:

Hab ich wohl überlesen ;-).

Zitat von Wu Wei:

Hm, sicher? Wenn ich mal aus einem Hauptwerk der abendländischen Literatur zitieren darf: "Bei manchen Wortgruppen kann ein Komma zwischen ergänzenden Wort und dem Bindewort gesetzt werden..." Beispiel: "...ausgenommen (,) wenn..." (Pons - Deutsche Grammatik und Rechtschreibung) Das passt doch auch auf "Selbst dann (,) wenn...", oder?

Zitat von Wu Wei:
Über das Siebte Komma haben wir aber immer noch nicht geredet!

Doch, haben wir. Der letzte Stand war, dass Du mir es nicht verraten wolltest :evil:. Ich glaube, ;-) ich werd´ verrückt... :P
 
Ok, hier nun also meine Geschichte: Ich hab' ca. 1983/84 in einer WG mit Studienkollegen gewohnt. Da lief im Radio immer so eine Jazzsendung mit Walter Richard Langer -- ja damals gabs noch fast tägliche Jazzsendungen im Radio. Ja und eines Tages hat er eine Platte von Tete Montoliou im Radio gespielt die mich komplett vom Hocker gerissen hat - ab da wars mit mir geschehen und meine Jazzlaufbahn begann und hält bis heute (etwas abgeschwächt) an. Ich hab' mir dann gleich die Platte gekauft und permanent gehört. Tete Montoliou war übrigens ein blinder katalanischer Pianist aus Barcelona der leider schon verstorben ist. Sein Bepop war genial -- er hat ausgiebige Touren mit Lionel Hampton gemacht. Siehe hier:

http://www.answers.com/topic/tete-montoliu

Ich mag ihn bis heute -- seinen Stil hör ich nach den ersten paar Takten raus.

Ciao // Tom
 

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