Wie schaffe ich es, mir ein Repertoir anzueignen?

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Astrid

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Hallo zusammen,

irgendwie eine blöde Überschrift, aber mir viel nichts besseres ein.

Mir ist folgendes aufgefallen:

Jetzt spiele ich schon seit 2 Jahren und habe auch ebenso lange Unterricht.
Aber wenn jetzt jemand käme und sagte: "spiel doch mal was vor" dann könnte ich nicht ein einziges Stück mehr.:(

Die, die ich mal auswendig konnte, habe ich wieder vergessen und nach Noten spielen kann ich auch nicht.

Also es ist ja nicht so, dass ich ständig vorspielen möchte :D
aber ich hatte mir damals als ich anfing so vorgestellt, dass ich - je nach Stimmung - mich einfach ans Klavier setze und ein paar schöne Stücke, die ich eben gehofft hatte bis dahin gelernt zu haben, vor mich hin spiele.

Dem ist leider überhaupt nicht so!!!

Wie kann ich es denn schaffen, dass ich die Stücke, an denen ich ja teilweise wochen- wenn nicht monatelang übe, nicht so schnell wieder vergesse???? Irgendwie ist da ja sehr ineffektiv!!

Habt ihr da Tipps für mich?
Oder kommt das erst mit der Zeit?
Kann man irgendwann so gut Noten lesen, dass man einfach ein Heft nimmt und losklimpert?????
Wie geht das?

Liebe Grüsse
Astrid
 
ich kaufe noch ein "e" für Repertoire ;)
 
Jetzt spiele ich schon seit 2 Jahren und habe auch ebenso lange Unterricht.
Aber wenn jetzt jemand käme und sagte: "spiel doch mal was vor" dann könnte ich nicht ein einziges Stück mehr.:(

Was Du beschreibst, ist ein typisches "Späteinsteiger-Symptom"

Man will das Klavierspielen am besten gleich mit dem "Fantaisie-Impromptu" anfangen und wundert sich, dass das nicht funktionieren kann.

Ich hab es ein bischen krass ausgedrückt, aber ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass der erwachsene Anfänger nicht die Geduld aufbringt, mit einfachen Stücken anzufangen und den Schwierigkeitsgrad der Stücke didaktisch sinvoll aufzubauen.

Fazit: ich denke, du spielst zu schwere Stücke.

Bevor ich dir konkrete Tipps zum Aufbau deines Repertoires geben kann, meine Frage an dich, welche Stücke hast du schon gespielt?

PS: Zu Chang: Vergiss es! Chang ist ein Laie, der seine pseudowissenschaftliche Schrift mit der Methode der Klavierlehrerin seiner Kinder begründet. (Steht im Vorwort) Auf dieser Webseite, die auch noch miserabel, eigentlich gar nicht, gestaltet ist, stehen einige Behauptungen, die für den Anfänger eher kontraproduktiv oder sogar gefährlich sind.
 
Repertoire

Hallo Astrid,
ich glaube nicht, daß du bisher zu schwere Stücke gespielt hast.
Du hast sie einfach noch nicht oft genug wiederholt, nach Pausen des Spielens dieser Werke.
Einfach einmal die alten und auch einfacheren Werke hervorkramen und wieder spielen. Kann auch dem Vomblattspielen zuträglich sein.

Je länger und öfter Du früher eingeübte Stücke wieder spielst, umso besser sind sie dann "im Repertoire".

Wenn ich jetzt im fortgeschrittenen Alter Stücke, die ich einmal auswendig konnte wie z.B. Waldsteinsonate, spielen möchte, habe ich auch Probleme, die schwierigen Passagen korrekt hinzubekommen. Je länger ich aber ungestört dabei bin, und je mehr ich mich freigespielt habe, umso besser laufen dann diese schwierigen Teile. Das geht meistens nach ca. 1 Std fast von allein, ohne auf Noten zu sehen, ja sogar besser, als wenn ich hinsehe.
Das scheint mir ganz normal zu sein.

Und immer schön das Impromptu üben für das nächste Forumtreffen.

Gruß Hartwig
 
Hallo Franz,

also mal abgesehen von so kleinen Ministücken habe ich bisher folgendes "gespielt":

- J.S.Bach: Präludium Nr. 1 (allerdings in der Version von Heumann und schon ziemlich bald nachdem ich angefangen hatte zu spielen)
- W.A. Mozart: Sonate in C-Dur KV 545 2. Satz
- Chopin: einen Walzer (da haben wir mal über den Fingersatz diskutiert, erinnerst du dich?) Mit dem bin ich aber noch nicht fertig, bin noch mitten drin am üben.
- Schumann: das Stück heisst einfach nur "Stückchen" ??? Das kann ich jetzt gerade so einigermassen. Ist auch nur eine A-4 Seite :D

So, hilft das jetzt weiter?
Du hast recht, dass ich zu ungeduldig bin, aber es ist vielleicht auch so, wie Harwig sagt, dass ich die alten Dinger einfach öfter mal wieder hervorholen müsste, um sie dann ins Gehirn zu brennen.....

Liebe Grüsse
Astrid

P.S.:
@ Hartwig: no comment ;) (bezüglich des letzten Satzes...)
 
Wie kann ich es denn schaffen, dass ich die Stücke, an denen ich ja teilweise wochen- wenn nicht monatelang übe, nicht so schnell wieder vergesse???? Irgendwie ist da ja sehr ineffektiv!!

Hallo Astrid,

zu diesem verbreiteten (!) Phänomen will ich mal noch einen ganz anderen Aspekt zur Sprache bringen: daß es nämlich für viele Leute, die Klavierunterricht nehmen, eine Riesenkluft gibt zwischen den Stücken, die sie sich in monatelanger Arbeit mühselig eingepaukt haben (für's auswendigspielen) und den Stücken, die sie so einfach mal zwischendurch vom Blatt abspielen können. Bei manchen existiert diese zweite Sorte von Stücken überhaupt nicht. Entweder das Stück wird auswendig gespielt - oder es geht eben garnichts. Daß man Stücke einfach so vom Blatt abspielen kann, ohne irgend eine Vorbereitung, ohne "da muß ich erst mal 3 Wochen vorher üben!", sondern Noten aufklappen und losspielen, gehört überhaupt nicht zum Erfahrungsschatz vieler Klavierspieler. Wie kommt das? Ich denke, es ist reine Gewohnheitssache. Wenn man nie vom Blatt spielt, sondern seine Stücke immer gleich Takt für Takt auswenig lernt, dann ist der direkte Zugang zum Notentext versperrt. Dann sind die Noten nichts zum Lesen, sondern etwas zum Auswendiglernen, und wenn die Finger wissen, was sie tun müssen, dann stören die Noten nur noch. Ich hatte da einen völlig anderen Unterricht, Blattspiel und Notenlesen waren etwas Selbstverständliches für mich. Ich finde, daß viele Klavierlehrer da mal umdenken sollten, vom Stücke andressieren wegkommen und den Schülern das Notenlesen beibringen. Aber ich fürchte, das wird nicht passieren. Weil Auswendigspielen ja so eine hohe Anerkennung genießt und wer nach Noten spielt, der ist zu dumm zum Auswendigspielen...

Haydnspaß, heute mal etwas sarkastisch ;)
 
Hallo Franz,

also mal abgesehen von so kleinen Ministücken habe ich bisher folgendes "gespielt":

- J.S.Bach: Präludium Nr. 1 (allerdings in der Version von Heumann und schon ziemlich bald nachdem ich angefangen hatte zu spielen)
- W.A. Mozart: Sonate in C-Dur KV 545 2. Satz
- Chopin: einen Walzer (da haben wir mal über den Fingersatz diskutiert, erinnerst du dich?) Mit dem bin ich aber noch nicht fertig, bin noch mitten drin am üben.
- Schumann: das Stück heisst einfach nur "Stückchen" ??? Das kann ich jetzt gerade so einigermassen. Ist auch nur eine A-4 Seite :D

So, hilft das jetzt weiter?
Du hast recht, dass ich zu ungeduldig bin, aber es ist vielleicht auch so, wie Harwig sagt, dass ich die alten Dinger einfach öfter mal wieder hervorholen müsste, um sie dann ins Gehirn zu brennen.....

Liebe Grüsse
Astrid

P.S.:
@ Hartwig: no comment ;) (bezüglich des letzten Satzes...)


Ich weiß nicht was du unter "Ministücken" verstehst, wenn das alle "richtigen" Stücke sind, die du in den 2 Jahren gespielt hast, dann wundert mich nicht, dass dein Vorspiel ein "Negativ-Erlebnis" war.

Du mußt dir die Stücke förmlich ins Hirn hineingeprügelt haben.

Ich bleibe bei meiner Einschätzung, du hast zu schwere und viel zu wenige unterschiedliche Stücke gespielt.

Dass du ein konkretes Ziel hast - Schubert Impromptu As-Dur - ist gut.

In so einem Fall versuche ich den Schüler zu überzeugen, einen etwas längerfristigen Arbeitsplan zu machen und umzusetzen, um am Ende zum Ziel, dem Impromptu zu kommen.

Zunächst würde ich zusammen mit dem Schüler mal anschauen, was für technische musikalische und auch musiktheoretische Fertigkeiten Voraussetzung sind um das Stück wirklich zu bewältigen.

Bleiben wir beim Beispiel Schubert Impromptu.
Alle Schubert Impromptus auch das "kleine" As-Dur op.142/2 sind musikalisch wie technisch hoch anspruchsvolle Stücke die man nicht unterschätzen sollte. Natürlich kann man die Noten oberflächlich irgendwie spielen, das wird dich aber nicht zufriedenstellen.

Das Hauptproblem liegt hier in der Melodieführung der rechten Hand. Zunächst mußt du technisch in der Lage sein, jeweils den obersten Ton der Akkorde hervorzuheben, d.h. etwas lauter zu spielen. Das nächste Problem besteht darin, die Melodietöne dynamisch noch so (fein) zu nuancieren, dass das Ganze eine Melodie wird. Das ist wirklich sehr schwer. Eine Voraussetzung dafür wäre, zunächst einstimmige Melodien wirklich zum "singen" zu bringen.

Dies ist übrigens ein Grundsatzproblem, bei der Mondscheinsonate 1. Satz und vielen anderen Stücken haben wir änliche Aufgaben. Diese Klangbeherrschung muss man sich früher oder später aneignen, wenn man nicht nur "rumklimpern" will.

Natürlich muss man auch mit den gebrochenen Akkorden im 2.Teil klarkommen, auch hier gibt es eine Melodie zu herausarbeiten.

"Melodieführung" kannst du hervorragend an deinem Schumann "Stückchen" lernen. Weiterhin würde ich dir zunächst meinen "Standartfahrplan" empfehlen.
  • Notenbüchlein für Anna-Magdalena: mindestens 5 Stücke
  • Schumann: Album für die Jugend: Mindestens 5 aus Nr.1 - 12 (oder weitere in vergleichbarer Schwierigkeit.
  • Bach. zweistimmige Inventionen: Nr.1, Nr.4, Nr.8 (oder andere)
Wenn du das gelernt hast, das heißt die Stücke klanglich differenziert, musikalisch ausgestaltet und überzeugend sicher sielen kannst, kann man schauen wie es mit schwereren Stücken, z.B Schubert, steht.

Speziell als Vorübung für das Impromptu kann man noch spezielle Stücke spielen, um die Melodieführung des 4. und 5. Fingers schulen z.B. Schumann Kinderszenen: Von fremden Ländern und Menschen.

Jetzt wirst du wahrscheinlich sagen, das dauert Jahre...
Wenn du zielstrebig arbeitest, ist dies der schnellste Weg, du wirst deine Fertigkeiten viel scheller entwickeln, als wenn du wieder monatelang an einem zu schweren Stück herumübst und doch am Ende alles wieder vergißt.

Übrigens halte ich alle Stücke, die ich dir empfohlen habe, auch die aus dem "Notenbüchlein" für große Musik, die es absolut wert ist, gespielt zu werden.

Besorg dir Aufnahemen von großen Pianisten. Das "Album für die Jugend" habe ich kürzlich in einer großartigen Aufnahme entdeckt. Bei Amazon kannst du reinhören.

Der Pianist Michael Endres: Der im Jahr 1848 komponierte Zyklus Album für die Jugend Op. 68, bestehend aus 43 Klavierstücken, ist mit einer Aufführungsdauer von über 70 Minuten das umfangreichste Klavierwerk von Robert Schumann. Es ist in 2 Unterteilungen gegliedert, Nr. 1 bis 18 „Für Kleinere“ und Nr. 19 bis 43 „Für Erwachsenere“. Es ist eine seiner ungewöhnlichsten und auch vielschichtigsten Kompositionen für Klavier und in seiner Bedeutung bis heute nicht genug gewürdigt: mehr

Anfangen würde ich an deiner Stelle mit: Musette D-Dur aus dem Notenbüchlein. Wie man das angehen kann haben wir hier schon mal besprochen. https://www.clavio.de/forum/showthread.php?t=1844
 
Hallo Franz,

mit "Ministücken" meine ich, dass ich z.B. mehr oder weniger den Heumann durchgespielt habe.
Dann immer wieder mal das eine oder andere Stück aus der Russischen Klavierschule (Band1), dann habe ich noch eine Ungarische Musikschule, aus der ich diverse Etüden gespielt habe.
Sehr viel Hanon zu Beginn meines Unterrichts und auch ein bisschen Cherny. Dann so Stücke über 1-2 Zeilen zum Blattspiel üben.

Nach Heumann habe ich eine andere Klavierschule angefangen von Martin Keeser. Das sind natürlich immer Bearbeitungen.

Diese "Ministücke" habe ich so in 1-2 Wochen eingeübt, dann noch ca. 1 Woche gespielt und dann kommt das nächste.
Die "grossen" Sachen übe ich dann immer noch dazu, also Mozart, Chopin usw.

Ich bin der Meinung, dass ich die Stücke ganz gut spielen konnte, sonst hat mich meine Lehrerin noch eine weitere Woche üben lassen.
Nur habe ich die meistens nicht intensiv geübt und auch nicht alle auswendig gelernt, so dass ich jetzt keins von denen mehr flüssig spielen kann.

Aber ich werde meine Lehrerin mal mit den von dir genannten Stücken konfrontieren. Mal sehen, was sie dazu sagt.

Liebe Grüsse
Astrid
 
Hallo Franz, lange nicht gesehen und doch wiedererkannt.
Mit Interesse habe ich deine Ausführungen über Schuberts kleines Impromtu,na,na, gelesen.
Danach die Mondschein Sonate 2. Satz.
Thema gebrochene Akkorde.
Sind doch keine Triolen oder?
Oder bringe ich da alles durcheinander, aber beim Schubert Impromto sind doch Triolen im Trio oder gebrochene Akkorde?

Gruß Chief
 
Also mein Tipp zur Aneignung eines Repertoires ist, sich nicht zu sehr drauf zu konzentrieren.
Spiel einfach. Üb deine Sachen ohne ans Auswendiglernen zu denken. So lerne ich meine Stücke immer auswendig. Sonst machst du dir viel zu viel Druck.
Nebenher lernst du auch noch das richtige Blattspielen (also nach Noten).

Und dann, wenn du eines auswendig kannst, spiel es einfach alle 1 bis 2 Wochen ein-/zweimal. Dann hast dus auch dauerhaft.
Und diese kleinen Stückchen von denen du erzählt hast. Spiel die genauso ernsthaft wie die großen und lern sie dabei auswendig. Mann muss gerade bei solchen Sachen klein Anfangen. Wie bei Gedichten, in der 3. Klasse sind es noch 4Zeiler, in der 6. dann schon große Balladen. Und die lernt man auch am besten, indem man sie einfach durchließt/durchspricht, ohne groß ans lernen zu denken.


oli
 

Hallo Franz, lange nicht gesehen und doch wiedererkannt.
Mit Interesse habe ich deine Ausführungen über Schuberts kleines Impromtu,na,na, gelesen.
Danach die Mondschein Sonate 2. Satz.
Thema gebrochene Akkorde.
Sind doch keine Triolen oder?
Oder bringe ich da alles durcheinander, aber beim Schubert Impromto sind doch Triolen im Trio oder gebrochene Akkorde?

Gruß Chief

Hallo Chief,
bei dir bin ich mir nie sicher, ob du mich auf den Arm nehmen willst, oder deine Ausführungen ernst meinst.

Ich gehe mal von letzterem aus:
Die Triolen im Trio sind gebrochene Akkorde - am Anfang bestehend aus dem Des-Dur Dreiklang.
Die Begriffe "Triolen" und "gebrochene Akkorde" schließen einander nicht aus.

"Triole" bezieht sich auf den Rhythmus:
Eine Triole (von lat. tri- = „dreifach“) ist eine Gruppe von drei aufeinander folgenden Noten des selben Wertes, die an Stelle einer geraden Zahl von Noten (in der Regel zwei) desselben Wertes unter Beibehaltung der Gesamtdauer gesetzt werden. Im einfachsten Fall erklingen also drei gleichlange Töne in dem Zeitraum, der im regelmäßigen rhythmischen Fluss von zwei Tönen eingenommen wird. Eine Triole kann natürlich auch Pausen oder kleinere Notenwerte enthalten.

Ein gebrochener Akkord ist einfach ein Akkord, bei dem die einzelnen Töne nicht gleichzeitig, sondern nacheinander (in kurzen Abständen) erklingen. Im Grunde das gleiche wie "Arpeggio"

Von Mondschein Sonate 2. Satz war nicht die Rede.
PS: Bitte verschone mich mit der Frage, wie man beim Schubert das Pedal benutzt. ;)
 
Melodienführung

Hallo Franz,

<<Zunächst mußt du technisch in der Lage sein, jeweils den obersten Ton der Akkorde hervorzuheben, d.h. etwas lauter zu spielen.>>

was Du da über Melodienführung sagst, dem stimme ich voll zu. Daher glaube ich ja auch, daß der Mittelteil (Trio) vom Impromptu ruhig erst langsamer gespielt werden sollte von Astrid, um eben diesen Klang der oberstenTöne hervorheben zu können. Dabei st es unerheblich, ob es Akkorde sind, die gebrochen gespielt werden oder Triolen.
Da ist Deine Erklärung ja auch OK.
Nur zum Üben der gebr. Akkorde gibst Du mir sicher Recht, sollte man zunächst akkordisch vorgehen, wie ja auch im 3. Satz der Mondscheinsonate.
Gruß Hartwig
 
Wenn ich noch mal auf Astrids ursprüngliches Begehr zurückkommen dürfte...

Mein Klavierlehrer empfiehlt die Top-Five Strategie: Fünf Lieblingsstücke durch gelegentliche Wiederholungen pflegen. Und wenn was schöneres Neues hinzukommt, kommt dafür etwas anderes in's Archiv.

Wiederbelebtes Fastvergessenes scheint übrigens fester im Gedächtnis fixiert zu werden - las ich mal und meine es zu erleben. Und Blattspiel wäre natürlich auch toll: schließlich können wir ja viel mehr Gedichte lesend vortragen (gut vortragen, wenn man sie hinreichend kennt), als auswendig gelernte. Wenn's Notenlesen nur genausoschnell ginge...

Grüßle vom Manfred
(der sich zeitweise auch mit den Top Three begnügt).
 
Hallo Astrid,

ich glaube, der Umstand, dass du bisher kein Repertoire aufgebaut hast, hängt wohl am ehesten damit zusammen, dass dir die Stücke, die du bisher spieltest, keinen Spaß gemacht haben. Ich hab´ in meinen zwei Jahren, die ich bisher spiele, auch viele Stücke, die ich mühsam einpaukte,(gänzlich verordnet) wieder vergessen. So gesehen ist mein Repertoire auch recht bescheiden, allerdings begeistern mich die Werke, die ich noch kann, immer noch. Ich nehme lieber in Kauf, mich ein paar Monate mit einem schwierigen Stück zu beschäftigen, als in der gleichen Zeit drei einfache zu lernen. Ich glaube, du solltest in dieser Beziehung etwas mehr Souveränität entwickeln und weniger darauf hören, welche Czerny-Etüde jetzt gerade am besten geeignet für dich sei und welche Klavierschule du "unbedingt" durcharbeiten solltest. Das Spiel muss dir Freude bereiten, dein Repertoire muss dich anspornen, neue, schwierigere Sachen in Angriff zu nehmen. So seh` ich das jedenfalls.
Ich kann die weit verbreitete Annahme, wonach diese und jene Klavierschule angepriesen werden, um den höchst vorstellbaren Fortschritt überhaupt zu bewerkstelligen, überhaupt nicht verstehen. Eigentlich spiele ich nur und habe Spaß dabei ;.). Ab und zu gibt`s noch Bartok, dem Prima Viesta wegen, aber nur unter Protest;.)
Mein Rat also; Spiele nur das, was dir wirklich gut gefällt, auch wenn es länger dauern sollte.
Schließlich ist es DEIN Hobby und es soll DIR Spaß machen. Dann kriegst du auch ein schönes Repertoire zusammen;.)

Viele Grüße,

Latur
 
Zu schwere Stücke mir geht´s auch so

Zitate von Franz:

Du mußt dir die Stücke förmlich ins Hirn hineingeprügelt haben.

Ich bleibe bei meiner Einschätzung, du hast zu schwere und viel zu wenige unterschiedliche Stücke gespielt.


Das Hauptproblem liegt hier in der Melodieführung der rechten Hand.

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Frage an Franz

Hallo Franz,

Ich spiele schon einige Jahre Klavier mit entsprechendem Unterricht. Habe jedoch keinen blassen Dunst von Theorie und bin auch ein recht schlechter Notenleser.

Gespielt habe ich z.B. Mondscheinsonate 1. Satz oder. Die Mozart Fantasie in d-dur (glaube es ist die d-dur) oder z. die Gymnopedie Nr. 1..

Ich denke auch das ich meist Stücke lerne die eigentlich zu schwer sind. Nun zu meine Frage:

Zur Zeit lerne ich von Beethoven, das Stück „Lustig/Traurig“ ich dachte es wäre einfach aber „Hallo“ ich beisse mir die Zähne aus , weil der 1.Teil ganz schön schwierig ist. Eigentlich hat spielt man ja 3 Stimmen.

Tue ich mich einfach schwer damit oder ist dieses Stück wirklich gar nicht so leicht wie man denkt ?

Gruß Norbert
:x
 
Hallo Norbert,
ich nehme an, daß Du das Notenlesen und die Theorie doch irgendwann einmal angehen solltest. Manches könnte Dir dann leichter fallen - Du mußt ja nicht gleich übertreiben mit dem Wissensdrang.
Und zu "Lustig/Traurig" fällt mir im Augenblick nur ein: Üben. Ohne Dich dabei zu beobachten, ist es für mich schwer eine bessere Hilfe zu geben. Ich find es nicht zu schwierig für Dich.
Dein Lehrer wird sicher ja auch Hilfen geben.

Beim nächsten Treffen solltest Du auch einmal am Klavier die zuletzt gespielten Stücke ohne Scheu vortragen und evtl. darüber sprechen oder Deine Schwierigkeiten erläutern, wenn man sie nicht schon direkt erkennt.
Du hast ja bei unserem Treffen sehr aufmerksam schon zugehört und mit mir ja auch intensiv gesprochen.

Gruß Hartwig
 
Frage an Franz

Hallo Franz,

Ich spiele schon einige Jahre Klavier mit entsprechendem Unterricht. Habe jedoch keinen blassen Dunst von Theorie und bin auch ein recht schlechter Notenleser.

Gespielt habe ich z.B. Mondscheinsonate 1. Satz oder. Die Mozart Fantasie in d-dur (glaube es ist die d-dur) oder z. die Gymnopedie Nr. 1..

Ich denke auch das ich meist Stücke lerne die eigentlich zu schwer sind. Nun zu meine Frage:

Zur Zeit lerne ich von Beethoven, das Stück „Lustig/Traurig“ ich dachte es wäre einfach aber „Hallo“ ich beisse mir die Zähne aus , weil der 1.Teil ganz schön schwierig ist. Eigentlich hat spielt man ja 3 Stimmen.

Tue ich mich einfach schwer damit oder ist dieses Stück wirklich gar nicht so leicht wie man denkt ?

Gruß Norbert
:x


Tatsächlich sind es 4 Stimmen - der 1.Teil ist wie Choral oder ein kleiner Streichquartettsatz komponiert. In der Tat ist es nicht so leicht, wie es dem ersten Anschein nach aussieht, mit dem Schubert Impromptu, das Astrid spielen wollte, ist das Stück aber nicht vergleichbar, auch Mozart Fantasie d-moll und Monscheinsonate sind viel schwerer und auch länger. Deshalb denke ich, dass es schon machbar sein müsste.

Wie beim Schubert muss die Oberstimme (die 1.Geige) dynamisch über den anderen Stimmen "singen" und das ist immer eine anspruchsvolle Aufgabe, wenn man diese Klangbeherrschung noch nicht gelernt hat.

Zunächst mal würde ich die Melodie, die Oberstimme (Nicht die gesamte rechte Hand) allein üben bis sie wirklich "singt", das heißt wirklich melodisch klingt. Ebenso die anderen Stimmen - auch diese haben melodischen Gehalt, den man rausarbeiten muss. Dann kann man Kombinationen üben z.B Oberstimme/Bass oder alle Unterstimmen ohne Melodie.

Wie lernt man nun Akkorde so zu "färben", dass die Oberstimme etwas lauter klingt? Ich gebe meinen Schülern gerne folgende Vor-Übung: Der oberste Ton wird zuerst angeschlagen, kräftig mit vollem, schönem Ton, die Unterstimmen folgen eine 16tel später pp. (Sehr langsam üben, quasi in Zeitlupe)

LustigTraurig.jpg


Um dein Notenlesen zu verbessern, würde ich das Stück "nach Noten" auswendig lernen. Du solltest zuerst die Akkordstruktur analysieren, das ist hier nicht besonders kompliziert T - D7 - T - D ... Dann würde ich die Noten aller Stimmen auswendig lernen, ohne zu spielen. Einen Abschnitt lesen - Noten weg: Notennamen auswendig aufsagen erst dann auswendig spielen, usw.

Dieses "Gehirn-Jogging" habe ich hier schon einmal beschrieben:
https://www.clavio.de/forum/showthread.php?t=1844

Um den Bezug zu den Noten nicht zu verlieren, sollte man auch auswendig gelernte Stücke immer wieder nach Noten spielen.
 
Hallo Franz,

<<Zunächst mußt du technisch in der Lage sein, jeweils den obersten Ton der Akkorde hervorzuheben, d.h. etwas lauter zu spielen.>>

was Du da über Melodienführung sagst, dem stimme ich voll zu. Daher glaube ich ja auch, daß der Mittelteil (Trio) vom Impromptu ruhig erst langsamer gespielt werden sollte von Astrid, um eben diesen Klang der oberstenTöne hervorheben zu können. Dabei st es unerheblich, ob es Akkorde sind, die gebrochen gespielt werden oder Triolen.
Da ist Deine Erklärung ja auch OK.
Nur zum Üben der gebr. Akkorde gibst Du mir sicher Recht, sollte man zunächst akkordisch vorgehen, wie ja auch im 3. Satz der Mondscheinsonate.
Gruß Hartwig

Hallo

Um ein Stück zu spielen muss ich überhaupt noch nicht technisch in der Lage sein. Wenn man dass Stück übt, sei es jetzt ein Impromtu oder ein Scherzo, dann gelangt man doch erst zu dieser Technik. Es bringt doch nichts, immer nur auf dem enfachen Kindergarten- Niveau zu bleiben, sondern man sollte sich bemühen rasche Technische Fortschritte zu machen. Dies gelint mir aber nicht, wenn ich nur Stücken spiele, die meinem Niveau entsprechen.

David
 
Hallo Franz,
zu Deinem "Standartfahrplan":
  • Notenbüchlein für Anna-Magdalena: mindestens 5 Stücke
  • Schumann: Album für die Jugend: Mindestens 5 aus Nr.1 - 12 (oder weitere in vergleichbarer Schwierigkeit.
  • Bach. zweistimmige Inventionen: Nr.1, Nr.4, Nr.8 (oder andere)
Habe mir gerade von L. Mozart das "Notenbuch für Nannerl" (Schott ED 9006) gekauft.
Wäre das auch eine Alternative zu dem "Notenbüchlein für Anna-Magdalena"?
Bin Klavier-Anfänger (1 Jahr..noch ohne Musiklehrer) Noten habe ich erst lernen müssen!!
Ich bin wohl auch zu schnell an schöne wohlklingende Stücke gegangen !!! Bisher u.a. : Für Elise, Mondschein Sonate, 1. Satz, Sonata facile, 2. Satz, Präludium Nr. 1, Erster Verlust, op 68/16, zurzeit Sonate in C, Haydn, XVI:1.

... und nun habe ich bei den einfachsten Stücken Probleme u.a. beim "Notenbuch für Nannerl" die Noten der rechten mit den Noten der linken Hand zusammen zu bringen!!!
Vereinfacht gesagt: Bei einem kurzen Stück, was nicht so toll klingt in meinen Ohren, das behält mein Langzeitgedächtnis nicht, bei einem längerem Stück (s. oben) was ich lange geübt habe, kann ich ohne auf die Noten zu schauen auswendig spielen, d.h. die Noten würden mich nur irritieren!
Abhilfe?: Ich werde mich mal an dem "Standartfahrplan" von Franz orientieren.
Oder etwa so?: zwei Drittel der Übezeit mit Übungsstücken, ein Drittel z.B. mit einem etwas schwierigem Stück z.B. einer Sonate/Sonatine?
Mit musikalischem Gruß
Gerd
 

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