Wie oft üben?

Verrückt geworden? Jetzt wird hier aber wirklich übertrieben!
:lol:
Meinst du das denn wirklich ernst? Ich habe das eine Zeit lang relativ genau dokumentiert. Ich halte 10-30 Stunden für ein Stück auch als Amateur für absolut angemessen. Klar hat man als Amateur, wenn man auch mal ein Konzert geben möchte, keine Chance, nur Stücke zu spielen, für die man so lange braucht, aber in einer reinen "Lernphase" ist das doch völlig in Ordnung?! Es sollte IMO immer ein schweres Stück dabei sein, hinzu kommen einige "leichteren" Stücke. Bei Stücken, die man in <5-10 Stunden beherrscht (natürlich auch abhängig von der Dauer des Stückes), habe ich persönlich nicht den Eindruck, dass sie mich weiterbringen - mag aber auch sein, dass ich mich irre. Für mein notdürftiges YT-Video der 1. Ungarischen Rhapsodie von Liszt habe ich hingegen über 60 Stunden über 2,5 Monate verteilt geübt, und im Nachhinein (aber auch schon damals) deckt sich das mit meiner Beobachtung, dass es einfach zu schwer war/ist.
 
Zumindest wenn man noch ein Kind ist sind doch immer die Lehrer schuld :-D
 
Ich habe Schwierigkeiten damit, das Problem zu verstehen. :denken:

Vorweggeschickt:
1. Unterschiedliche Individuen zeigen unterschiedliches Lernverhalten. Ursache sei dahingestellt.
2. Je größer das bereits erarbeitete Repertoire, desto leichter erarbeitet man sich etwas Neues.

Die Frage ist ja aber jetzt, ob es effizienter ist, jeden Tag je 15 Minuten Stück A und Stück B zu üben, oder - ab einem gewissen Level - nur noch abwechselnd jeden zweiten Tag je 30 Minuten. Gerade hier frage ich nach Erfahrungen, sofern es welche gibt.

MEINEM Lernverhalten entspricht weder das eine noch das andere. Das wäre so dermaßen sinnlos, dass ich - falls mangelnde Zeit mir so eine Herangehensweise abnötigen würde - freiwillig nur nette Anfängerliteratur spielen würde.

Das wirft zudem noch die Frage auf, ob man als Amateur mit einer täglichen Übezeit von 60-90 Minuten überhaupt Stücke spielen sollte, für die man 30 Stunden oder mehr (sprich 2-3 Monate, da man ja auch noch andere Stücke übt) benötigt. :konfus:

Das unterliegt der persönlichen Entscheidung. Will ich das Stück - ja oder nein. Falls ja: Dann ist man auch bereit, alles Nötige dafür zu tun. Falls das Nötige aus irgendwelchen Gründen nicht geht oder nicht zu gehen scheint, geht´s halt nicht. :denken:

Wir sind uns sicher auch einig, dass
a) 3 Tage in Folge 6 2/3 Stunden nicht viel bringen.

Abermals Widerspruch: Nach MEINEM individuellen Lernverhalten bringt Deine Variante a am meisten.

Grundsätzlich sind Päuschen gut, damit der Inhalt des Trichters Zeit hat zu "sacken". Sofern man die Päuschen frei selbst bestimmen kann.

Kleine Anekdote: Ich bin der Variante a -Typ, logo mach ich Päuschen zwischendurch. Selbstbestimmt, dann, wenn ich das Gefühl habe, dass ich eine brauche.
In der vergangenen Woche hatte mein Mann Urlaub und war bestürzend "aktiv". Ich konnte sicher sein, im Halbstundentakt und selbstverständlich in den Augenblicken höchster Konzentration mit lässlichen Fragen/Mitteilungen/Geräuschen/Bitten gestört zu werden

"Du, irgendwie funktioniert mein WLAN nicht, könntest Du mal gucken?"
"Ich geh mal rasenmähen!"
"Wunder Dich nicht, ich habe eine Waschmaschine aufgesetzt."
"Könntest Du mal rausbekommen, wie die Öffnungszeiten bei XY sind?"
"Ich suche den Garagenschlüssel - weißt Du, wo er ist?"
"Habe ich Dir schon gesagt, dass ich am Fr bei XY in ABC eingeladen bin? Würdest Du mich hinfahren? Ich komm mit dem Taxi zurück."
"Wir haben doch ein [Werkzeug/Gerät XY]. Ich finde es nicht."
"Ich gehe in die Stadt. Brauchst Du was?"
"Wie war noch mal der Name unseres Gärtners?"
"Die Hunde wollten unbedingt zu Dir [wuselwuselkläffbellspielanspringrumrenn]!"
"Ich erreiche niemanden bei XY. Könntest Du mal checken, ob ich die richtige Telefonnummer habe?"
"Wo finde ich dieses Zeug gegen Flecken im Teppich?" u.dgl.m.

Mein naturgegeben ausgeglichenes und freundliches Gemüt schäumte teilweise. Ich habe das Gefühl, diese Woche war übetechnisch mehr oder weniger für die Katz´. :blöd:

Mit ganz kurzen Einheiten komme ich jedenfalls nicht klar, und schon gar nicht, wenn von vornherein feststeht, dass die Übeeinheit max. 30 min dauern wird.
 
Kleine Anekdote: Ich bin der Variante a -Typ, logo mach ich Päuschen zwischendurch. Selbstbestimmt, dann, wenn ich das Gefühl habe, dass ich eine brauche.
In der vergangenen Woche hatte mein Mann Urlaub und war bestürzend "aktiv". Ich konnte sicher sein, im Halbstundentakt und selbstverständlich in den Augenblicken höchster Konzentration mit lässlichen Fragen/Mitteilungen/Geräuschen/Bitten gestört zu werden

"Du, irgendwie funktioniert mein WLAN nicht, könntest Du mal gucken?"
"Ich geh mal rasenmähen!"
"Wunder Dich nicht, ich habe eine Waschmaschine aufgesetzt."
"Könntest Du mal rausbekommen, wie die Öffnungszeiten bei XY sind?"
"Ich suche den Garagenschlüssel - weißt Du, wo er ist?"
"Habe ich Dir schon gesagt, dass ich am Fr bei XY in ABC eingeladen bin? Würdest Du mich hinfahren? Ich komm mit dem Taxi zurück."
"Wir haben doch ein [Werkzeug/Gerät XY]. Ich finde es nicht."
"Ich gehe in die Stadt. Brauchst Du was?"
"Wie war noch mal der Name unseres Gärtners?"
"Die Hunde wollten unbedingt zu Dir [wuselwuselkläffbellspielanspringrumrenn]!"
"Ich erreiche niemanden bei XY. Könntest Du mal checken, ob ich die richtige Telefonnummer habe?"
"Wo finde ich dieses Zeug gegen Flecken im Teppich?" u.dgl.m.

Mein naturgegeben ausgeglichenes und freundliches Gemüt schäumte teilweise. Ich habe das Gefühl, diese Woche war übetechnisch mehr oder weniger für die Katz´. :blöd:

.

Was das Thema des Fadens betrifft: :super:

Zur herrlichen Anekdote: :lol:

1. Der Garagenschlüssel hing hinter einem anderen Schlüssel.
2. Das Fleckenentferner-Zeug stand im Schrank etwas weiter hinten und war nicht
auf den ersten Blick zu erkennen.
3. Der Gärtner heißt Herr Baum!
 
Ich habe Schwierigkeiten damit, das Problem zu verstehen. :denken:

Vorweggeschickt:
1. Unterschiedliche Individuen zeigen unterschiedliches Lernverhalten. Ursache sei dahingestellt.
2. Je größer das bereits erarbeitete Repertoire, desto leichter erarbeitet man sich etwas Neues.
Ich wollte Erfahrungen und Meinungen dazu, wie man - sagen wir mal, eine feste Wochenübungszeit, am besten über die Tage und einzelnen Stücke verteilt. Offensichtlich gibt es keine klaren Empfehlungen. Das ist aber auch ein Ergebnis für mich, nämlich dass ich einfach so weitermache wie bisher.

MEINEM Lernverhalten entspricht weder das eine noch das andere. Das wäre so dermaßen sinnlos, dass ich - falls mangelnde Zeit mir so eine Herangehensweise abnötigen würde - freiwillig nur nette Anfängerliteratur spielen würde.
Das würde mich überhaupt nicht zufriedenstellen. Dafür habe ich schon zu viele wirklich anspruchsvolle Stücke gespielt, selbst wenn mir bei (fast) jedem klar war, dass es jeder Berufsmusiker noch besser spielen würde.
Auch von mir eine kleine Anekdote: Wenn ich mit Freunden oder Verwandten zu einem Klavierabend gehe, kommt häufig die Aussage "Das kannst du doch auch spielen", insbesondere wenn ein Stück gespielt wird, dass ich auch schon gespielt habe. Ich sage dann immer "Nein. Nicht so". Nur diejenigen, die viel davon verstehen, wissen, was ich meine. Nur einmal habe ich in einem Konzert die Bénédiction de dieu dans la Solitude von Liszt gehört, die ich zu dem Zeitpunkt selbst gespielt habe. Das war das erste und einzige Mal, wo ich danach dachte, ich hätte es besser gespielt, zumindest musikalisch.

Abermals Widerspruch: Nach MEINEM individuellen Lernverhalten bringt Deine Variante a am meisten.
Ich habe noch einige Wochen frei. Vielleicht sollte ich es mal eine Woche lang ausprobieren. Fragt sich, ob man ohne Weiteres seine Übezeit von momentan ca. 2 Stunden auf 8 erhöhen kann.
 
Offensichtlich gibt es keine klaren Empfehlungen. Das ist aber auch ein Ergebnis für mich, nämlich dass ich einfach so weitermache wie bisher.
Wenn du doch damit klar kommst, ist es doch okay.
Allerdings lese ich so ein wenig heraus, dass dir deine Art zu üben etwas monoton vorkommt....

Hier irgendwo im forum gab es ein Video von einer Vorlesung, bei der das musikalisch üben und was es im Hirn bewirkt, beleuchtet wurde.
Ich hab mir den kompletten Beitrag angesehen (ich glaube 4 Videos á30 min).
Vielleicht solltest du dir die mal ansehen.

Mir hat das folgendes gebracht:
Vorher hab ich einfach geübt, worauf ich Lust hatte, eben bis mir die Lust vergangen ist. Das konnte sich bedeuten, dass ich einen ganzen Abend an Stück X gesessen hab, und dann vom Klavier weg bin.
Aber irgendwann hörst du nicht nur auf, etwas Geist zu erfassen und aufzunehmen, sondern die Ergebnisse werden schlechter (Penelope Effekt).
Gut, als Anfänger mit täglich 1-2 Stunden ist es natürlich fraglich ob man diesen Punkt erreicht....:-D

Allerdings hab ich mein üben dadurch etwas "Strukturiert".
Ich steh zb täglich um 6 auf obwohl ich erst um 8 aus dem Haus muss, damit ich jeden Morgen 30min für das Klavier Zeit habe.
Da ist meine Konzentration am höchsten und da Übe ich die Themen durch, welche mit am schwersten fallen.
Rhythmus zb...
Also klickt bei mir jeden Morgen das Metronom und ich spiele 15 min Tonleitern und sonstige Übungen.
Die anderen 15 min gehen dann für mein "Hauptstück" drauf.

Abends, wenn ich von der Arbeit komme geht's nochmal ne stunde (meist direkt wenn ich zur Tür rein bin und ein Kaffee hatte) ans Klavier.
Auch da ist mein Hauptstück das erste woran ich übe. 20 Minuten später Wechsel ich auf andere Sachen, egal ob ich noch Lust und Energie hab.
Einfach damit der Kopf was anderes zu tun hat. Ich nicht die immer gleichen Bewegungen ausführe (da wäre sonst die Penelope wieder) und um meine Ohren mal zu entspannen.
Ich glaub nämlich, die machen noch vor dem Kopf schlapp und gehen recht schnell auf "Ach, klingt doch gut, lass mich in ruhe " über..... Faules pack da :-D

Sollte ich echt mal nach einer konzentrierten Stunde noch Lust haben, mach ich immer eine Pause und danach spiele ich nur Sachen die ich schon kann (vermeintlichen kann) damit auch hier wieder nicht immer das gleiche vorkommt.


Es ist wahrscheinlich so ein zwei schneidiges schwert... Jemand der das Klavier lernen gelernt oder studiert hat, würde mit 1 Stunde vielleicht überhaupt nicht klar kommen und kaum sein Niveau halten können . Vielleicht weil sein Hirn auf Leistung getrimmt wurde und weil da mehr intuitiv läuft. Das verzögert den Punkt auch, bis die Konzentration nach lässt.
Was aber nicht heißt, dass 1 Stunde (und somit ein paar wenige Minuten pro Stück) keinerlei Fortschritte bringt.

Gerade beim tippen drüber nach gedacht, wird man wohl auch einen ganzen 8 Stunden tag an einem Stück sitzen können, man darf sich nur nicht an den selben Stellen fest beißen.
So könnte man 20 Minuten in den Rhythmus investieren, 20 in die Betonung, ein paar mal 20 Minuten auf mehrerer schwere stellen und 20 Minuten nur Übergänge spielen.

Hauptsache es wird nicht monoton.

Was ich auch gerne rein bringe ist, dass ich von Stück 1 zu Stück 2 ne kurze Übung rein bringe. Oder zwischen zwei Übungen ein kurzes Stück spiele.

Jetzt stelle ich mal ne Vermutung auf :
Egal ob du täglich 1 oder 12 Stunden Zeit hast, die größten Erfolge stellen sich ein, wenn du abwechslung (früh genug!) einbringst und eben diese monotonie gar nicht aufkommen lässt.

Zitat von Dommm3E:
Das war das erste und einzige Mal, wo ich danach dachte, ich hätte es besser gespielt, zumindest musikalisch.
:super:
Den Punkt muss man auch erstmal hören können.
 
Zuletzt bearbeitet:

@backstein
Also ich werde das auch machen, meine Übung, die ich mit Metronom machen muss auf den Morgen verlegen. Für mich ist das kein Horrorszenario, wieso auch? Die Videos von der Vorlesung habe ich ebenfalls gesehen. Fand ich auch interessant.
 
Hat mir da jemand eventuell den Link oder den Beitrag aus dem Forum? :konfus:

@saugferkel: Dafür ist aber dein Lernfortschritt beträchtlich, wenn man so deine Einspielungen und Instagramposts verfolgt ;-)
 

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