Wie kann ich auswendig spielen gegen Noten lesen tauschen?

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Astrid

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Hallo zusammen,

ich spiele seit ca. 1 Jahr, habe eine Klavierlehrerin einmal pro Woche und komme so auf etwa 30-45 min üben pro Tag, aber leider auch nicht jeden Tag....

Mein Problem ist, dass ich die Noten nur beim ersten einstudieren des Stückes mühsam lese, dann aber sehr schnell alles auswendig kann und eher auf meine Finger schaue als auf die Noten. Ich erkenne Fehler meistens mit dem Gehör und probiere dann solange herum, bis es stimmt, anstatt mal auf die Noten zu schauen!!

Mit meiner Lehrerin übe ich das Notenlesen an ganz einfachen Stücken, die meistens für beide Hände parallel die gleichen Noten und Fingersätze hat, so dass ich mich nur aufs Lesen konzentrieren kann.
Allerdings sehe ich eher: die nächste Note ist eine Taste weiter, die nächste wieder 2 Tasten runter. Ich sehe nicht: das ist ein c und danach kommt ein f oder was auch immer.

Wenn ich dann aber eine Weile nicht spiele, vergesse ich das Stück natürlich wieder und fange wieder total von vorne an. Das nervt.

WIE kann ich das in meinem Hirn abschalten, dass ich die Noten auswendig lerne, statt sie zu lesen?

Könnt ihr mir helfen?? Versteht ihr was ich meine?

Vielen Dank schon mal und liebe Grüsse
Astrid
 
Gut ist selber Noten schreiben. Wer schreiben kann, kann auch lesen. Spiele einfach was auf dem Klavier, was irgendwie klingt und dann schreibst Du es auf. Ansonsten must Du das "ABC" halt einfach auswendig lernen. Mit der Zeit wird das schon, 1 Jahr ist nicht so viel, um eine "Sprache" zu lernen.
Mit steigendem Fortschritt wirst Du auch auf komplexere Stücke stoßen, die Du dann nicht so schnell auswendig kannst. Spätestens hier wirst Du gezwungen sein, in "C-D-F" anstatt in Tasten zu denken.
 
Also, ich erzähl jetzt einfach mal wies bei mir war...


Ich hatte anfangs auch Probleme, mit dem Spielen nach Noten. Der Grund hierfür war, das ich ein recht gutes Notengedächtnis habe. Klingt zunächst mal nach was gutem, aber daraus ergab sich, dass ich jedes Stück schon relativ schnell auswendig konnte (waren damal natürlich noch keine so komplexen Stücke), und daher schon recht schnell nicht mehr auf die Noten schauen musste, was dazu führte, das mir im Nach-Noten-Spielen total die Übung fehlte.

Um das auszugleichen hab ich geschlossen, dies neben den Stücken mit denen ich richtig beschäftigt war separat zu üben, bin in die Stadtbibliothek, hab mir dort massenweise leichte Noten besorgt, (größtenteils Volksliedersammlung, Tänze etc, alles in allem mehrere hundert verschiedene Stücke), mir das alles kopiert (was einige Stunden gedauert hat :roll: ), mit dann den ganzen Stapel an Kopien neben das Klavier gelegt und jeden Tag ein paar von den Stücken vom Blatt weg durchgespielt, und immer, wenn ich ein Stück durch hatte, hab ichs wieder ganz unten in den Stapel geschoben, so das ich erst alle paar hundert anderen durchspielen muss, bevor ich wieder zu einem gleichen Stück komme. So lief ich nicht Gefahr, mir das Stück unbeabsichtigt auswendig zu merken, und diese Methode hat mir sehr geholfen.

Aber eignetlich ist das gar nicht schlecht, wenn man du Musik schon recht schnell im Kopf hat und sich selbst mit dem Ohr kontrollieren kann... dann entwickelt man schneller ein Gefühl für die richtigen Töne zu den richtigen Tasten! :wink:
 
Vierhändig vom Blatt spielen könnte auch helfen. Bei mir war das jedenfalls so.
Gruß Hartwig
 
Hallo zusammen,

danke schon mal für die Antworten bisher.

die hundert Kopien werde ich mir glaube ich nicht machen, aber vielleicht wirklich mal öfter die einfachen Stücke aus dem momentanen Notenbuch, das ich habe, durchspielen. Und jedes mal ein anderes.

Ein bisschen machen wir das schon so (Klavierlehrerin und ich), aber vielleicht noch zu wenig intensiv. Oder ich bin einfach zu ungeduldig.....

Danke jedenfalls und liebe Grüsse
Astrid
 
Als ich nach langer Pause wieder angefangen habe Klavier zu spielen konnte ich auch nur Stücke auswendig lernen und dann die Noten beiseite legen, also es war kaum vom-Blatt-Spiel möglich.

Nach einiger Zeit und durchfingern von vielen verschiedene Stücken in allerlei Tonarten hat sich das mittlerweile vollkommen geändert, mittlerweile fällt mir das Auswendiglernen schwerer.
Das Auswendiglernen mit purer "Merkerei" finde ich schwieriger, als das etwas auswendig in den Fingern zu haben.

Elio
 
In Bezug auf das Auswendigspielen mache ich immer eine interessante Beobachtung: Es sind die (für mich jedenfalls) richtig schweren Stellen, die als erstes auswendig fluppen, wohingegen ich viel leichtere oft nur schwer oder gar nicht auswendig reinkriege. Jüngstes Beispiel ist der "Liebestraum": Für den vergleichsweise leichten ersten Teil brauche ich die Noten vorm Gesicht und kriege es ohne einfach nicht gereget. Aber ab da, wo die linke Hand mit C-Dur anfängt und man dann richtig schön reinhaut, läuft das Ding auswendig bis nach dem Lauf rechter Hand. Für den Schlussteil brauche ich dann wieder die Noten. Ist schon 'ne komische Sache mit dem Gehirn und was da alles so abgeht oder auch nicht...

Auswendige Grüße
Tosca
 
Das gleiche Problem wie Astrid habe/hatte ich auch. Ich spiele Stücke eine Woche nach Noten und danach mehr oder weniger auswendig und dann halt auch nach Gehör. Was dann oft mein problem war/ist, ist, dass ich irgendwelche kleinen fehler einbaue, die ich mir dann angewöhne, oder aber in etwas längeren, komplexeren Stücken auf einmal nicht mehr weiter weiß, oder ein totales Blackout habe und dann so schnell auch nicht die richtige Zeile in den Noten finde um vom Blatt weiter zu spielen.
Teilweise hat sich das gegeben, als die Stücke irgendwann etwas komplexer waren, was mir auch geholfen hat, war sich die Noten ganz genau an zu gucken und zu analysieren, sich Harmonien zu merken etc. Wenn man zumindenst weiß, warum wann was gespielt wird, passiert auf jeden Fall das mit den Blackouts nicht mehr so oft. Mittlerweile ist es so, dass ich zwar immer noch das meiste auswendig spiele, aber auch von Noten spielen KANN. Was manchmal auch hilft, auf jeden Fall bei mir, ist, zu versuchen, an jeder x-beliebigen stelle in den noten einzusetzen. Dadurch denkt man nochmal mehr über das Stück nach, als wenn man es einfach so runterspielt...
Ich hoffe, das war jetzt noch ein einigermaßen brauchbarer Post, es ist schließlich schon nach zehn Uhr, da müssen kleine Kinder wie ich ins Bett =)
Liebe Grüße Annika
 
Meine Klavierlehrerin gab mir den Tipp, bei Passagen, die auswendig laufen, immer "Haltepunkte" zu haben, bei denen man auf die Noten guckt, um sich zu orientieren, wo man gerade ist. Das klappt auch.
Sonst passiert es mir nämlich auch öfters, dass ich spiele, eine Stelle läuft mehr oder weniger unbewusst auswendig, ich gucke gar nicht mehr aufs Blatt, komme plötzlich raus und finde nicht mehr rein, weil ich gar nicht weiß, wo ich bin. Jetzt versuche ich, immer bestimmte Noten als Fixpunkte zu haben.

Gruß
Tosca
 
Hallo Annika,

das finde ich eine gute Idee, einfach mal mitten im Stück probieren einzusetzen. Da muss man dann nämlich genau wissen, welche Noten es sind und wo sie auf dem Klavier sind. Wenn man das öfter mal macht, sollte man sich doch ziemlich gut auskennen im Stück.

Oder wie Tosca vorschlägt mit Fixpunkten.

Das probiere ich glaube ich mal aus, aber im Moment klemmen in meinem Stück, das ich gerade übe, noch 3 Takte, die muss ich zuerst mal separat hinbekommen, sonst nützt es nichts, einfach so loszuspielen.
(Ich übe seit ein paar Wochen die Mozart Sonate C-Dur KV 545, den mittleren Teil Andante)

Liebe Grüsse
Astrid
 

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