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Tastensucher

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13. Aug. 2008
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Meine Enkelin ist zwei Jahre und neun Monate alt. Wenn Opa Klavier spielt, oder auch manchmal von selbst, möchte sie auch spielen. Anfänglich schlug sie wahllos Tasten an, mit der Zeit nimmt sie bewusst die Töne wahr (so mein Eindruck). Mal links die tiefen, mal rechts die hohen und auch in der Mitte.

Wie kann ich ihr Interesse weiter wecken, ohne sie zu überfordern?

Gruß,
Tastensucher
 
Wiedermal ein Beispiel für Defizite der Sozialkompetenz durch antiautoritäre Erziehung.
Völliger Quatsch. Ich bin streng erzogen worden (immer früh zu Bett, auch mal Arschvoll, wenig Taschengeld etc.). Von antiautoritär keine Spur. Nur bei meinen Interessen hat man mich einfach machen lassen statt sich wie heutige Turboeltern dauernd vermeintlich fördernd einzumischen.
 
Also aus Omasicht kann ich mich dem Vorschlag von @Klimperline anschließen. Meine beiden großen Enkel haben sich als sie klein waren sehr für mein Klavier interessiert. Wir haben zusammen gesungen und ich habe sie am Klavier spielen lassen. Als sie in die Schule kamen kam dann der Klavierunterricht dazu.
Meine beiden ganz kleinen Enkelinnen freuen sich sehr wenn ich sie auf den Schoß nehme und ihnen mit der rechten Hand die Melodie von La le Lu oder einem anderen Kinderlied vorspiele und dazu singe.
 
Um mal ne Antwort zu geben: Es gibt Musikalische Früherziehung, Instrumentenkarussell, Kinderchöre für kleine Kinder etc., das ist alles schön, ohne Druck, macht Spaß und ist sinnvoll.
Ansonsten halte ich persönlich nicht immer etwas davon, Kinder nur machen zu lassen. Kinder brauchen Vorbilder, Führung und Orientierung. Sie wissen noch nicht, dass Unlust zeitweilig sein kann, es irgendwann anstrengend wird, man Tiefs und Durststrecke überwinden kann und sich danach noch besser fühlt etc.
 
Völliger Quatsch. Ich bin streng erzogen worden (immer früh zu Bett, auch mal Arschvoll, wenig Taschengeld etc.). Von antiautoritär keine Spur. Nur bei meinen Interessen hat man mich einfach machen lassen statt sich wie heutige Turboeltern dauernd vermeintlich fördernd einzumischen.
Manchmal habe ich bei deinen Posts den Eindruck, dass es gut wäre, wenn dir deine Eltern auch heute manchmal noch den Arschvoll geben würden oder könnte deine Aggression in den Posts darin ihre Ursache haben ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kinder brauchen Vorbilder, Führung und Orientierung. Sie wissen noch nicht, dass Unlust zeitweilig sein kann, es irgendwann anstrengend wird, man Tiefs und Durststrecke überwinden kann und sich danach noch besser fühlt etc.

Durststrecken zu überwinden ist gerade das, was Kindern und Jugendlichen meiner Beobachtung nach immer schwerer fällt. Und manche können das auch nicht mehr von ihren Eltern lernen.
 
Vielen Dank für die Anregungen. Das ergab ja wieder eine Diskussion, die weit über das hinaus ging, was ich eigentlich wollte.
An Hasenbein: ich bin kein Helikopter-Opa, aber vielleicht gehen unter "fördern" unsere Auffassungen etwas auseinander.
Gemeinsam "Singen und locker vom Hocker" scheint mir für das Alter die beste Empfehlung zu sein. Mal sehen, was draus wird.

Gruß,
Tastensucher
 

Gemeinsames Singen (am besten anlassbezogen, was im Kindergarten gesungen wird, oder Weihnachtslieder) ist sowieso klasse, ansonsten "lassen": Melodien (Einfinger-Methode) nach Gehör selbst finden lassen, zugucken lassen, experimentieren lassen.
Noten aufstellen (allein schon für Dich;-), schöne große Kindernoten), aber nicht ungefragt aufdrängen. Wenn sie clever ist, guckt sie sich das bei Dir ab: Dass Du, wenn Du mal nicht weiter weißt, Erkenntnisse aus diesen Punkten gewinnst. Irgendwann will sie an der Erkenntnis teilhaben und bringt sich das günstigstenfalls selbst bei.


@Klimperline
Zu "unserer Zeit" war das leider oft so. :-( Pädagogischer Mainstream war damals, die Kinder so lange wie möglich "Kind" sein zu lassen ("Kind" in diesem Fall von den Anwendern gleichsetzt mit - ich überspitze - "dummes Mängelwesen, das mit vielen Fragen nervt und das erst in der Schulzeit von einem Tag auf den anderen das Recht zu lernen bekommt"). Nachdem man erkannte, wie unsinnig diese Sichtweise de facto ist, schlug der Mainstream ins Gegenteil um: Das Kind als Trichter, in das so früh wie möglich so viel wie möglich aktiv hineingestopft wird.

Für aufgeweckte Kinder gibt es eigentlich nichts Schlimmeres als dieses vertröstende "dafür bist Du noch zu klein" (was übersetzt meistens heißt: "Ich habe jetzt keinen Bock, einen Erklärungsversuch zu starten.") Wenn Fragen kommen, müssen sie ernst genommen und qualitativ hochwertig, aber dennoch kindgerecht beantwortet werden (so einfach ist das :-D). Wenn keine Fragen kommen, muss man die Antworten nicht aufdrängen. ;-)
Mangel an Fragen gibt es bei Kindern dieses Alters eher nicht. :-) Nicht zu unterschätzen: Jede einzelne Frage ist für das Kind in dem Moment wichtig, und die Antwort wird noch als unumstößliche "Wahrheit" aufgefasst und in das sich bildende Weltbild eingepflegt. Wehe den Erwachsenen, wenn das Kind mitbekommt, dass es mit einer "falschen" Auskunft abgespeist wurde...
 
Gemeinsam "Singen und locker vom Hocker" scheint mir für das Alter die beste Empfehlung zu sein. Mal sehen, was draus wird.

Du bist genau auf dem rechten Weg!


Durststrecken zu überwinden ist gerade das, was Kindern und Jugendlichen meiner Beobachtung nach immer schwerer fällt. Und manche können das auch nicht mehr von ihren Eltern lernen.

Prinzipiell gebe ich Dir recht, warne aber davor, das altersmäßig so zu verallgemeinern. Kinder (vorpubertär) setzen sich von ganz alleine "auf den Hosenboden" und durchdringen spielerisch ihre "Tiefs", vorausgesetzt, es ist GENUG LANGEWEILE vorhanden. Deren Absenz, die stete Verfügbarkeit von Amusement/Konsum ist in meinen Augen ausschlaggebend für den Mangel an Fantasie, Empathie und Durchhaltevermögen.

Und natürlich das elterliche Vorbild. Wer als Kind nie erspürt, dass Mama/Papa etc eigentlich gar keinen Bock haben, aber da einfach mal durchmüssen, der wird das auch für sich nie erlernen.
 
Irgendwie verkorkst ausgedrückt...
(Nicht nur) Kindern muss langweilig sein, damit sie kreativ werden können. Und besonders kreative Menschen brauchen Langeweile, damit ihnen vor lauter aufgedrückter Ablenkung ihre Kreativität nicht abhanden kommt (bzw. nicht zum Ausdruck kommen kann).
 

Ich finde, es braucht Freiraum, Halt und Möglichkeiten , wenn Kinder das Signal geben auch gezieltere Anleitung. Meine Nichte hat durch meinen Bruder immer Zugang zu Instrumenten gehabt und hört ihn musizieren, so ist das Interesse da und sie hat früh angefangen am Klavier zu probieren...ab dem vierten Lebensjahr hat sie jetzt Klavierunterricht, und ich bewundere ihren unverstellten Zugang zum Instrument und zur Musik, die sie schrittweise entdeckt ohne, wie wir Erwachsenen Jammern oder Murren oder Macken. Bei sehr jungen Kindern würde ich nur begleitend zur Seite stehen, jedoch nicht eingreifen oder anleiten, wenn das Kind selbständig auf seine Weise entdeckt.
 
Fishi, ja. Wo fällt einem oft was ein? Abends in Bett. Es muss nicht zwangsläufig Langeweile sein, aber eine Art passiver Leerlauf. Das Gehirn fängt dann recht schnell an, sich mit sich selbst zu beschäftigen.
Mein Beitrag bezog sich aber auf das überwinden von Schwierigkeiten, und da teile ich deine These nicht unbedingt. Kinder überwinden vielleicht nicht die Schwierigkeit (von allein), sondern denken sich ein neues Spiel aus, das einfacher ist.
 
Ich würde auch nicht von Langeweile sprechen (vielleicht, weil ich das in den letzten Jahrzehnten äußerst selten hatte und mir so gar nicht vorstellen kann).
Ich glaube eher, Kreativität entsteht in einer Phase von (Tiefen)Entspannung.
 
Ich denke auch dass Singen mit dem Kinde der beste Weg ist.
Meine 2-jährige steht total auf Singspiele im Kreis, Kniereiter, eben alles bei dem Musik und Bewegung verbunden sind.

Das Klavier erforscht sie auch und kopiert mich dabei: Die Noten müssen auf dem Notenständer sethen und werden auch immer umgeblättert. :-D

Wenn man selbst nicht so viele Singspiele kennt, kann man ja Youtube befragen, der Kanal von Simone Sommerland hat da viel Auswahl. Auswendig lernen und ohne Bildschirm mit dem Kind singen!
Oder man geht zu einem Kurs für Kleinkinder und Eltern/OmaOpa. Da lernt man auch viele neue Lieder, zusätzlich lernen die Kinder andere Kinder kennen und die Erwachsenen lernen auch neue Leute kennen. Vielleicht schafft man es sogar sich von dem Wettbewerbsgedanken, der gerne in solchen Kursen herrscht, zu befreien.

Bei uns sind auch immer Lieder beliebt, die die aktuelle Lebenswelt des Kindes abbilden: Winter, Schnee, Weihnachten, Kindergarten, und was sonst noch alles im Kinderleben einer 2-jährigen passiert.

Viel Spass beim Singen!
 
Vielleicht reden wir ja nicht von Langeweile, sondern ist's die Muße, die uns fehlt?

Für mich ist Langeweile ein negativ besetztes Wort und heißt so viel wie "Ich kann gerade gar nichts mit mir und meiner Welt anfangen."
Kommt bei mir äußerst selten vor.

Muße ist vermutlich ein (älteres) Synonym für das, was wir heute unter Entspannung verstehen. (für mich: in der Sauna, im Schwimmbad, auf dem Sofa, ....)

@nispi

Kniereiter sind leider total aus der Mode. Das ist ausgesprochen schade, weil dadurch ein gutes Rhythmusgefühl vermittelt wird.
Ich habe sehr gerne Kniereiter mit meinen Kindern gemacht (und da diese oft so kurz waren, neue Verse dazu gedichtet - Stichwort Entspannung und Kreativität).
 
Kniereiter sind leider total aus der Mode. Das ist ausgesprochen schade, weil dadurch ein gutes Rhythmusgefühl vermittelt wird.
Ich habe sehr gerne Kniereiter mit meinen Kindern gemacht (und da diese oft so kurz waren, neue Verse dazu gedichtet - Stichwort Entspannung und Kreativität).

Wer will denn keine Kniereiter mehr? Die Eltern?

Alle Eltern die ich kenne machen das mit ihren Kindern und sind immer dankbar für neue Kniereiter-Lieder. Auch im Musikkurs werden immer wieder Kniereiter gemacht.
 
Wer will denn keine Kniereiter mehr? Die Eltern?

Alle Eltern die ich kenne machen das mit ihren Kindern und sind immer dankbar für neue Kniereiter-Lieder. Auch im Musikkurs werden immer wieder Kniereiter gemacht.

Die Eltern, die sich gezielt dafür interessieren, machen das sicher auch nach wie vor.
Aber die Selbstverständlichkeit, mit der (Groß)Eltern das früher tagtäglich mit ihren Kleinkindern machten, scheint mir geschwunden zu sein.
(Allein schon bei der Nennung des Wortes würden viele große Augen machen: Kniereiter - was ist das denn?)
 

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