Welche Ziele habt Ihr, oder wie reguliert Ihr Euren Ehrgeiz?

beo

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Zu diesem Thema wurde ich gerade inspiriert.

Natürlich habe ich den Wunsch richtig gut zu spielen. So gut, dass niemand hört, dass ich Anfänger bin... Auch will ich immer wieder mehr Musiktheorie betreiben, besser Noten lesen lehrnen, mehr und schwierigere Stücke spiele, etc.

Aber ich pfeif mich doch immer wieder zurück und mach mir klar, das ich nicht mehr kann als Üben und auch das nicht immer, weil mein Hauptleben eben nichts mit Musik zu tun hat. Und dann kommt es am Ende doch nur noch darauf an, dass es mir Freude macht.

Ich bin gespannt, auf Eure Beiträge.
 
mein Ziel ist Freude an der Musik zu haben.

Das soll jetzt warscheinlich die politisch Korrekte Antwort sein.

Aber so ganz unproblematisch ist auch diese nicht. Was ich an Musik selbst produziere hat durchaus noch eine deutliche Tendenz mich zu frustrieren, pure Freude ist das nicht.

Ich hatte den Titel schlecht gewählt, und habe das jetzt mal korrigiert.
 
Aber so ganz unproblematisch ist auch diese nicht. Was ich an Musik selbst produziere hat durchaus noch eine deutliche Tendenz mich zu frustrieren, pure Freude ist das nicht.

Ja natürlich frustriert zunächst einmal das eigene Unvermögen. Das ist die Motivation zu üben.
Und dann kommt die Freude wenn es besser wird. Und die hört nie auf, denn der Zyklus Frust - Üben - Freude ist endlos und in jedem Stadium und Level gleich, egal ob Anfänger oder Fortgeschritten.
 
Es gibt Nahziele, mittelfristige Ziele und ein gewisses "vielleicht irgendwann mal soweit kommen xxxx zu spielen".
Das Nahziel sind die aktuellen Übungsstücke. Um gezielt zu üben gebe ich mir im Moment 30 min pro Stück und versuche in dieser Zeit möglichst viel dazuzulernen. (Angefangen hatte ich mit 15 Min)
Ist ein Stück abgehakt, weiß ich schon das nächste Wunschstück. Ist es noch zu schwer, baut meine wunderbare Klavierlehrerin was Vorbereitendes ein. Ohne ihre Unterstützung ginge eh kaum was voran.

Mittelfristig übe ich Pedalspiel, da ist der Frustzyklus leider noch lang nicht überwunden. Da muß nicht der Ehrgeiz reguliert werden...aber ich denke dann an die langfristigen Ziele, die ohne Pedal eben überhaupt nicht angegangen werden können.
Durch manche Durststrecken muß und will man einfach durch.
LG Barbara
 
Habs mal korrigiert.

Zum Thema:
Meine Ziele: gar keine
Wie ich meinen Ehrgeiz reguliere: Ich muss da wirklich aufpassen und habe meine Übestunden auf praktisch null gefahren, damit ich noch Zeit genug habe, andere Dinge nicht zu machen. :-D
 
Das ist im Grunde meine (Klavier-)Lebensfrage. Vielleicht sagen dir auch die Themen was, die ich dazu im Laufe der Zeit erstellt habe. (z.B. hier und hier)

Ich habe meine Anforderungen und Erwartungen an mich selbst im Laufe der Zeit runtergefahren. Ich finde es sehr hilfreich, Kontakt zu Profi-Musikern zu haben, denn es gilt, was auch für das Üben generell gilt: Solange man das, was man erreichen möchte, noch nicht kann, macht man sich in aller Regel falsche Vorstellungen darüber! Ich habe viel mit Gleichaltrigen zu tun gehabt, die an der Musikhochschule studieren und dabei für mich auch eine überraschende Entdeckung gemacht: So viel Zeit und Mühe, wie hier investiert wird, will ich tatsächlich gar nicht aufwenden. Als ich mir klargemacht habe, wie viele Stunden am Tag ein Profi für einen langen Zeitraum (u.U. sein Leben lang) mit Musik verbringt, da habe ich gemerkt, dass mir das zu viel ist. Ich habe andere Interessen und vielleicht brenne ich dann doch zu wenig für das Klavierspielen (oder dieses "Brennen" verteilt sich zu sehr auf Gebiete wie theoretisches Interesse, Interesse an CD-Aufnahmen etc., sodass fürs Üben selbst nicht mehr genug übrig bleibt). Mir kam jedenfalls der Gedanke: Sind die anderthalb Meter Tastatur nicht ein bisschen eng, um darauf sein halbes Leben zu verbringen?!

Ich akzeptiere mehr und mehr, dass man bestimmte Höchstleistungen (Chopin-/Liszt-Etüden etc.) eben nicht haben kann oder nicht in gleicher Qualität etc. haben kann, wenn man nicht gleichzeitig gewillt ist, so viel Zeit und Mühe zu investieren wie einer, der sich so intensiv damit auseinandergesetzt hat, wie das für virtuoses, künstlerisches Klavierspiel nunmal notwendig ist. Eigentlich eine sehr einfache Erkenntnis, aber das eigene Wunschdenken führte mich zumindest die längste Zeit meiner Klavierkarriere in die Irre.

lg marcus
 
@.marcus. Das deckt sich nur bedingt mit dem was mir dazu durch den Kopf geht. Als Anfänger, ist man damit konfrontiert dass es extrem langsam geht. Man lernt ein Stück, arbeitet immer wieder daran und irgendwie scheint es unmöglich, sich nicht zu verspielen. Bei mir ist das zumindest so. Eventuell weil ich neben meinem Beruf etc. einfach keine Konzentrationsresourcen übrig haben, und wenn dann mal Wochenende ist, und der Kopf freier, dann haben sich die Finger ans stolpern gewöhnt.
Das sind zumindest meine Gründe, weil ich ja nicht will, solange ich den Weg es zu schaffen noch nicht gefunden habe.
Andere werden andere Schwierigkeiten haben. Aber ohne Ehrgeiz bleibt man bei solchen Schwierigkeiten auch stecken, wer keinen Ehrgeiz hat hört auf! Deswegen ist der Ehrgeiz gut und wichtig. Ehrgeiz kann aber auch übertrieben werden, und vor allem die Mitmenschen nerven.

Als ich den Thread gestartet habe, hatte ich viel weniger Verständnis für Leute die Fragen "Wie gut seit Ihr in...?", es hat mich genervt. Jetzt ein paar Stunden später, ist mir bewusst geworden: Diese Fragen sind eventuell nichts weiter als ein Ausdruck von dem Frust, den man als Anfänger ausgesetzt ist. Ob ich zu der Erkenntnis auch im Stillen für mich gekommen währe, kann ich jetzt natürlich nur noch vermuten, ist aber auch Egal.
 

Das sind gute Fragen....
Ziele: ich weiß nicht. Immer das nächste Stück gut spielen. Ein paar Stücke immer gut auswendig spielen können, weil es Spaß macht sich einfach an irgendein Klavier setzen zu können und zu spielen.

Vielleicht irgendwann Chopin spielen, aber da hätte ich noch nicht mal ein bestimmtes Stück im Kopf.

Mein aktuelles Ziel ist es einen neuen guten Klavierlehrer zu finden.

Und ich möchte niemals die Elise spielen...


Ehrgeiz regulieren:
Muss ich nicht. Meine Kinder, mein Beruf etc sorgen dafür, dass es sich selbst reguliert.
In der Klavierstunde ist's halt immer schwer, weil man da ja alles perfekt machen möchte.
Aber heute, in der letzten Std bei meinem bisherigen KL, ist es mir tatsächlich geglückt ein Stück das mir sehr viel bedeutet fehlerfrei so zu spielen, dass ich zufrieden bin. :girl:

Lg
 
@marcus das liest sich irgendwie,wie eine Entschuldigung und ein wenig nach "die Hoffnung aufgegeben.
Warum? Nur weil man es jetzt noch nicht kann?
Hey ich hab mein Leben lang Zeit,so gut zu werden wie ich will.
Und wenn ich irgendwann Rentner bin, kann ich es denn ganzen Tag tun (so wie ich gesund bin, schließlich muss ich davon leben können bei der Renten Aussicht meiner Generation....:-D).

Und auch wenn ich das Klavier spielen wirklich liebe, und schon seid Jahren an nichts mehr so viel Freude, Vergnügen aber auch Leistungs Wille, angegangen bin, ist es mir doch eher mittel zum Zweck.

Ich möchte irgendwann so gut sein, dass ich meine eigenen Ideen spielen kann.
Das ich das, was ich mir im Kopf denke, auch in Noten und und in Musik fassen kann.
Das Niveau muss erreicht werden, weil ich nicht der Bremsklotz meiner kreativität sein will.

Außerdem ist es wirklich was wert um gelernt zu werden.
Ich fände es gut, wenn es meine Enkel noch lernen und erleben können.
 
Oh ich hoffe du meinst nicht mich?
Ich tu das nicht für andere, dass ist mit vollkommen egal.
Das ist der Punkt den ich erreichen möchte.

Wobei es schon ein cooler Gedanke wäre, wenn meine Gedanken andere spielen wollen wurden.

Und wenn,dann mache ich es für den Ruhm,ich bin ne fame bitch :schweigen::-D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wollte auch nie Pianistin werden, ich wollte Ärztin werden. Aber dann haben meine Eltern gesagt "Kind, mach was Gscheits". Da hab ich mich halt zur Aufnahmeprüfung gequält. Es war der Schock meines Lebens, dass ich die auch noch bestanden hab. Seitdem vergammle ich vor dem Klavier und werde regelmäßig weit weg ins Ausland geschickt, wo ich vor Heimweh fast umkomme. Und immer dieser Lärm beim Üben... 24-Stunden-Schichten und Kinder, die mir die Hose vollkotzen klingen da viel verlockender.
:-D
 
Als Anfänger, ist man damit konfrontiert dass es extrem langsam geht.

Ganz normal.
Fast alle erwachsenen Anfänger unterschätzen massiv wie schwierig es ist ein Instrument zu lernen. Deswegen ist auch die Drop Out Rate so extrem hoch. Nur die Liebe zur Musik hilft einem dran zu bleiben.
Was sonst kann einem dazu bringen so irrwitzige Zeiten vor einem Sarg sitzend zu verbringen?
 

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