Welche Ziele habt Ihr, oder wie reguliert Ihr Euren Ehrgeiz?

Ganz schrill:

Mich fasziniert vor allem der Prozess des Werdens und der Aneignung. Wie langsam aus einem Haufen Noten grandiose Musik wird. Wie man hier und da versteckt genialische Harmoniewendungen findet und staunen darf, dass ein Mensch auf solche Ideen gekommen ist. Wie langsam aus einer Holzkiste mit einigen Metallsträngen und Filzschlegeln durch die leibhaftige Einwirkung meiner selbst und die Unterstützung längst verstorbener Personen (und einer quicklebendigen Klavierlehrerin) MUSIK entsteht.

Kurzum: Die Überwindung des Nichts. Der Nachvollzug von Großem.

Wie lange es dauert und wie viel Mühe es kostet, ist unerheblich. :-)
 
Meine Ziele: Klavierstücke, die mir gefallen klangschön und flüssig spielen, den
Puls des Stückes fühlen und auf dem Klavier umsetzen, kleine Stücke
Selbst komponieren, die Fähigkeit Lieder zu begleiten, wie auf der
Gitarre, Bluesstücke spielen und improvisieren
Mit meiner Freundin unser Projekt Klassik meets Schlagzeug ( vor-
läufiger Name) zu verwirklichen und etwas zustande bringen
Zufriedenheit


Regulierung meines Ehrgeizes: realistische Betrachtung meiner Fähigkeiten und
Möglichkeiten, ständiges Erinnern an meinMotivation
Instrumente zu spielen als wichtige positive
Ressource
für die Psychohygiene
 
Oh Barrat, das hast du so schön gesagt. Das kann ich Wort für Wort so unterschreiben.
Mein Ziel: Die Überwindung des NICHTS. Das ist doch was, das baut auf. Das was ist, ist nicht viel, aber mehr wie gestern. Und nicht zu vergessen, man hat die Möglichkeit dieses NICHTS zu überwinden.

So Geschwurbel aus.

Mein Ziel ist ein paar schöne Stücke fließend spielen zu können. Mit der Musik zu fließen und dabei einfach abzuschalten. Wenn es sich dann auch noch für andere irgendwann schön anhört, bin ich zufrieden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es hat lange gedauert aber so langsam bildet mein Gehirn die entsprechenden Nervenverbindungen, dass ich Tasten wirklich kontrolliert spielen kann z.B. legato oder staccato, p oder f . Naja vielleicht kann ich irgendwann doch mal ein langsames Stück schön und fast fehlerfrei spielen...à suivre
 
Es hat lange gedauert aber so langsam bildet mein Gehirn die entsprechenden Nervenverbindungen, dass ich Tasten wirklich kontrolliert spielen kann z.B. legato oder staccato, p oder f . Naja vielleicht kann ich irgendwann doch mal ein langsames Stück schön und fast fehlerfrei spielen...à suivre
Ja, ich find's auch immer wieder erstaunlich, was man aus schlechtem Gear alles rausholen kann.
 
@marcus das liest sich irgendwie,wie eine Entschuldigung und ein wenig nach "die Hoffnung aufgegeben.
Warum? Nur weil man es jetzt noch nicht kann?
Hey ich hab mein Leben lang Zeit,so gut zu werden wie ich will.
Und wenn ich irgendwann Rentner bin, kann ich es denn ganzen Tag tun (so wie ich gesund bin, schließlich muss ich davon leben können bei der Renten Aussicht meiner Generation....:-D).
Nunja, das steckt auch irgendwie drin. Wenn man sich zuvor überschätzt hat bzw. die Schwierigkeit des Unterfangens unterschätzt hat, dann entstehen überzogene Erwartungen, z.B. man übt 30min am Tag eine Chopin-Etüde, nach einem Monat fragt man sich frustriert, warum die Fortschritte so langsam kommen.
Ich bin mit Hoffnungen ein bisschen vorsichtiger geworden, weil enttäuschte Hoffnungen einfach sehr wehtun können. Es macht auch keinen Spaß, wenn das Hobby regelmäßig zur Sinnkrise führt.

lg marcus
 
Mein Wunsch ist, dass ich

- Noten flüssig lesen, Stücke schneller lernen,
- anspruchsvolle Stücke schön und in hörbarer Qualität spielen,
- eine Melodie, die ich nach Gehör spielen kann, automatisch harmonisieren und begleiten,
- Theorie mehr verstehen und das in mein Spiel einbauen kann.

Ich hoffe, es klappt.
 
Meine Ziele.... enorm. Ich habe Stücke die ich so schnell nicht spielen werden kann. So in 10 Jahren vielleicht... Und ich habe kleine Ziele. Die sind eher erreichbar. Meinen Ehrgeiz unter Kontrolle halte ich nicht. Das macht zum Glück mein Lehrer für mich, ansonsten wäre das Chaos vorprogrammiert.
 
Da ich blutiger Anfänger bin liegt quasi noch alles vor mir. Daher ist alles und vorallem gute Grundlagen mein Ziel.

Ich hab auch so ein paar stücke die ich gerne mal spielen wollen würde die aber noch weit weiit in der ferne liegen. Daher ersteinmal Häppchen für häppchen dazu lernen. Gibt auch einfachere sachen die schon in planung sind.

Aber mein nähestes ziel ist fürs erste nen KL zu finden mit dem ich auskomme und welcher in mein Budget passt. Und mir klar werden was ich denn genau lernen mag bzw. in welcher reihenfolge bzw. was mir wichtiger ist.
 

Meine Meinung nach inzwischen etlichen Jahren als erwachsener Anfänger, geht in Richtung von @.marcus. Ich war auch in dem Alles-ist-möglich-Modus, aber die Wahrheit ist, dass eben nicht alles möglich ist. Es gibt immer Ausnahmen, die ich bewundere, (und die sind bestimmt alle hier versammelt), aber mit dem Aufwand, den ein durchschnittlicher Berufstätiger für ein Hobby investieren kann, ist einfach deutlich weniger möglich, als man sich das hier im Forum gegenseitig erzählt.

Ein kleines Repertoire von einfachen bis mittleren Stücken aufrecht zu erhalten ist aus meiner Sicht, das, was funktioniert. Und selbst das ist aufwändig genug. Ab und an erarbeitet man sich ein neues Stück und lässt dafür ein anderes herausfallen.

Um anspruchsvolle Stücke schön, also so wie man sie von diversen Aufnahmen "gewöhnt" ist, zu spielen, braucht man ein Musikstudium. Ich kenne keinen erwachsenen Anfänger, der an den Punkt kam, das zu können. Die meisten spielen viel zu schwere Stücke ganz grauenhaft. Dabei differieren Außen- und Innensicht oft ganz erheblich. Ganz schlimm wird es, wenn sie sich dazu noch so versnobbt geben, dass z.B. Einaudi unter ihrem Niveau ist.

Ja, das klingt nicht besonders motivierend, finde ich aber besser, als die üblichen Luftschlösser, die hier gern gebaut werden ... alles ist möglich ... irgendwann klappt das ... man muss nur genug üben usw.
 
Um anspruchsvolle Stücke schön, also so wie man sie von diversen Aufnahmen "gewöhnt" ist, zu spielen, braucht man ein Musikstudium. Ich kenne keinen erwachsenen Anfänger, der an den Punkt kam, das zu können. Die meisten spielen viel zu schwere Stücke ganz grauenhaft. Dabei differieren Außen- und Innensicht oft ganz erheblich. Ganz schlimm wird es, wenn sie sich dazu noch so versnobbt geben, dass z.B. Einaudi unter ihrem Niveau ist.

Im Grunde ist es wie bei Chören, wer bei der Stückauswahl unterm Maximum bleibt macht am meisten Eindruck. Was allerdings bei uns Laien auch wieder egal ist, solange wir nur für uns spielen, zählt nur was uns Freude macht.

Das mit Einaudi, könntest Du allerdings fehlinterpretiert haben. Der ist gewiss nicht unter meinem Spielniveau, aber wenn ich den spiele muss ich den auch hören. Und ich mag keine ständigen Wiederholungen, sowas nervt mich, auch bei "anspruchsvollem" Jazz, aber je einfach des so höher der Nervfaktor für mich. Andere empfinden Wiederholungen nicht als nervig sondern als meditativ, die spielen das dann, und genau so soll es sein. Das Einzige was nicht gut ist, ist den Geschmack seiner Mitmenschen in Frage zu stellen.
 
Ein paar Stücke immer gut auswendig spielen können, weil es Spaß macht sich einfach an irgendein Klavier setzen zu können und zu spielen.
Das kann man nur bestätigen. Dafür muss man jedoch immer wieder üben, damit es möglichst unbewusst fließt. Gerade im fortgeschrittene Alter hält Tanzen, Musik hören und spielen sowie Singen wichtige Gehirnregionen fit. :-)
https://www.abendblatt.de/ratgeber/article107698658/Mit-60-noch-Klavierspielen-lernen.html
 
Zuletzt bearbeitet:
mein primärziel ist, spielen zu können, woran ich gerade denke.
 
Kennt ihr die Situation oder vielleicht besser gesagt das Gefühl,
wenn man vor Ergriffenheit eine Gänsehaut bekommt?

Mit einer einfachen Version von Amacing Grace gelang das und ich hatte mein Ziel erreicht. Nachdem ich bisher nur ganz einfache Stücke gespielt habe, könnte ich mir ein neues Ziel setzen. Nämlich, diese einfachen Stücke irgendwann viel besser spielen zu können. Am Ende werde ich mich im Winter doch wieder mehr mit dem Klavier befassen.
 
mein primärziel ist, spielen zu können, woran ich gerade denke.
mein primärziel ist, komponieren/improvisieren zu können, woran ich gerade nicht denke. Es soll aus dem Unterbewusstsein fließen.

Kennt ihr die Situation oder vielleicht besser gesagt das Gefühl, wenn man vor Ergriffenheit eine Gänsehaut bekommt? ... Mit einer einfachen Version von Amacing Grace gelang das ... werde ich mich im Winter doch wieder mehr mit dem Klavier befassen
Klar kennen wir das. Musik oder fehlende Heizung im Winter? :coolguy:
 
Ich fang ja gerade an möchte aber trotzdem etwas dazu beitragen:

Ich habe 2 langfristige Ziele:

1. Ich möchte im Rahmen des Mögliche das Instrument soweit verstehen und bedienen können, dass ich darauf frei spielen kann. Ich Möchte das Klavier genauso nutzen können, wie jetzt die Gitarre. Mich einfach ransetzen können und spielen. Sei es für mich alleine, beim Komponieren, oder beim Jammen mit Freunden. Aufgeteilt heisst das vor allem, dass ich einen Haufen Akkorde zuordnen können muss, in der Lage sein muss, diese Klangvoll umzusetzen und zugleich in der Lage sein möchte, mit der rechten Hand ein wenig "rumzududeln" ;-)
2. Ich möchte endlich die Theorie, die ich mein ganzen Leben lang ignoriert bzw. abgelehnt habe, verstehen. Zumindest so weit, dass mir 1. einfacher fällt, als heute auf der Gitarre. Ich kann zwar einen ganzen Batzen Akkorde, nicht gelernte Akkorde erarbeiten scheitert aber schon anhand der fehlenden Theorie. Melodien dazu ausdenken passiert nicht on the fly, sondern durch viel rumprobieren (Bis auf eine bisschen erweiterte Pentatonik ist da leider nicht viel :( ).

Wie reguliere ich mich?
Ich achte sehr stark darauf, wie konzentriert ich bin und auf meine aktuelle Lernkurve. Wenn ich merke, dass ich gerade abbaue, also gefühlt schlechter werde, mach ich eine Pause. Wird es nach der Pause nicht besser, lass ich es für den Tag sein. Auf Krampf weitermachen bringt zumindest mich nicht weiter. Das passiert, je nachdem, wie schwierig das, was ich lerne ist, meistens nach 20-60 Minuten. Das ist in meinen Augen ein guter Zeitraum.

Zum Thema Frustration:
Ich versuche mich nicht an Frust festzubeißen. Gerade jetzt, wo ich eben erst anfange mit dem Klavierspielen, ist es schon heftig zu sehen, wie sehr Links und Rechte Hand nicht zeitgleich wollen. Das ist um so frustrierender, wenn man dachte, das müsste man eigentlich beim Schlagzeugspielen gelernt haben. Sich aber hier zu ärgern und Frust zu schieben hilft ja aber nicht weiter. Wenn ich merke, dass ich anfange mich zu ärgern/den Spaß verliere, spiel ich kurz etwas, was ich kann, auf dass ich aber Stolz sein kann. Das erste Stück, an dem ich mich versucht habe, war eine einfache Version des "The Entertainer", bei dem am Ende eine Passage kommt, wo auf Achtel in der Melodie, Viertel für die linke Hand gespielt wurden. Das hinzubekommen, war das erste riesige Glücksgefühl, was ich hatte, wofür ich aber ordentlich üben musste. Immer, wenn etwas nicht klappt, spiel ich diesen Part um mich dran zu erinnern, dass es schon irgendwann klappt und dann um so schöner sein wird. Jedes mal, wenn ich das mache (ist ja noch nicht so lange her ;-) ) kommt ein Teil dieses Glücksgefühls wieder. Das Motiviert mich ungemein, weiter zu machen.
 

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