Wasserschaden - Totalschaden? vorsicht, gruselig!

Hallo HoeHue,
auch in Restauratorenkreisen ist Elfenbein ein hochumstrittenes Thema. (und das bei meinem Nickname!)
Als Ersatzstoffe werden hier Knochen (im besten Fall Rind) und in kleinen Abmessungen die Taguanuss verwendet.
Die Firma Dictum bietet in verschiedenen Abmessungen Knochen aus Wasserbüffelknochen und andere Ersatzmaterialien (siehe: Startseite | DICTUM GmbH - Mehr als Werkzeug unter Materialien)
Ein anderer Ersatz ist Elforyn (siehe elforyn | Startseite) Es besteht aus einer Mischung verschiedener mineralischer Grundstoffe, eingebunden in einer lichtstabilen Harzkomponente.
Drücke Dir alle Daumen, dass alles klappt.
Gruß Ivory
 
Es gibt verschiedene Qualitäten von Elfenbein. Jene mit der Ursprünglichen Handelsbezeichnung A+ und A sind nicht mehr erhältlich. Es gibt noch B und C Ware. Elfenbein als Vorder- und Hinterplättchen geteilt ist auch erhältlich nur schwieriger zum verarbeiten. Bei geteiltem Belag fällt weniger "Abfall" an und wurde daher vor der Massenmordung der Elefanten der 70er Jahre eingesetzt. Das Feigenblatt, mit dem sich heute viele Menschen als Naturbewahrer schmücken ist schnell ab, wenn man den allgemeinen Umgang mit der Natur betrachtet... Natürlich sind Elefanten wunderschöne Tiere, die aber bestimmt nicht so schnell aussterben werden wie viele andere, unbeachtete Lebewesen.

Ein Wort noch zur Haptik. Wenn es blos das alleine wäre, könnte man wirklich verzichten. Die gesamte Spieltechnik ändert sich bei Kunststoff. Der Finger will nicht gerne gleiten und nicht gerne kleben. Bei Sprüngen rutscht man schneller in die Nachbartaste und bei Glissando klebt man statt zu rutschen. Es macht also zwei entgengesetzte ungünstige Dinge. Auch bei den "naturnachgebauten" vermeintlich besserem Tastenbelagsmaterial. Man kann natürlich seine Technik umstellen und kommt dann irgendwie zurecht.

Weiters wärmt sich Naturmaterial wesentlich schneller an und hilft Leuten mit kalten Fingerkuppen bzw. Fingern. Auch spielt es eine Rolle ob man eher schwitzt in den Fingern oder trocken bleibt. Jemand mit viel Fingerschweiss tut sich nochmals leichter bei echtem Naturmaterial. Der Knochenbelag ist eine gute Alternative, weil er genau das tut, was Elfenbein auch tut und hat noch den Vorteil, dass es länger hält und sich nicht so schnell abnutzt wie Elfenbein, dass ja doch nach ein paar Jahrzehnten ziemlich durchgespielt werden kann. Ja, mehrere Jahrzehnte täglich stundenlanger Freude am musizieren. Das ist für Orgelbauer zuwenig, daher wird dort gerne mit Knochen gearbeitet. Das soll ja zumindest 2, 300 Jahre halten.

An einem einzigen Ausflugstag, einer Anschaffung fürs gemütlichere Haus und Dingen mit einer Halbwertszeit von knapp einer Woche wird überhaupt nicht nachgedacht, wieviel Natur unwiederbringlich kaputt gemacht wird. Also lasst die Kirche im Dorf...

LG
Michael
 
An einem einzigen Ausflugstag, einer Anschaffung fürs gemütlichere Haus und Dingen mit einer Halbwertszeit von knapp einer Woche wird überhaupt nicht nachgedacht, wieviel Natur unwiederbringlich kaputt gemacht wird. Also lasst die Kirche im Dorf...
in diesem Sinne wäre es auch lächerlich, die République de Côte d'Ivoire zu einer Namensänderung überreden zu wollen... ;)
 
So ein kleines bisschen bringen verbote schon. Die rüsselträger wären ansonsten bereits geschichte. Ich hab nichts gegen eine verwertung des erlegten tieres. Es sieht aber leider so aus, dass komplette kadaver mit kugel im kopf und abgesägten stoßzähnen in der savanne verfaulen. Das hat nichts mit verwertung zu tun. So geschiehts auch mit haien und gorillas, nashörnern etc. Wenn ich den wert solcher raubgebauten Rohstoffe mindern kann, indem ich zeitgemäßes Material einsetze, dann tu ich das.
 
Hallo Schliedücker, da gehe ich mit Dir gerne konform. Die Frage ist nur: Verringern wir den Wert von Elfenbein etc.pp, indem wir das Material komplett verbieten? Oder passiert nicht genau dadurch das Gegenteil? Ist nicht eine beschränkte, kontrollierte Nutzung (deren Erträge dann aber zumindest indirekt in den Schutz laufen müssen) die bessere Lösung? Das gilt natürlich nicht für Perversionen wie Nashornpulver, Tigerpenis, Bärengalle oder Haifischflossen. Aber auch hier sind bereits wieder die starken und exotischen Tiere das "sexy" Thema. Es gab mal eine Zeit, da ist man gegen Legebatterien auf die Strasse gegangen. War auch gut so. Und hat auch geholfen. Aber immer noch teilen sich 9 Hühner bei "Bodenhaltung" einen qm – sind es nur 6 Hühner, dann reden wir bereits von BIO. Zur Verdeutlichung: Dem lebewesen Huhn steht für sein ganzes armes Leben eine Fläche zur Verfügung, die ungefähr seiner Körperlänge und seiner dreifachen Körperbreite entspricht. Das nennen wir dann BIO und sind in höchstem Maße gewissenberuhigte Gutmenschen.

Bis heute gibt es kein Mittel gegen die zunehmende Empfindlichkeit der Bienen gegen die Varroamilbe (Nebenfolgen der Zucht? Pestzide, Fungizide, Hormone? Monokulturen?). Zusätzlich gibt es jüngst das mysteriöse "Bienensterben" und keiner weiß, woran es liegt. Dabei wäre die Erforschung dieser Umstände DRINGEND geboten, wenn wir nicht - im worst Case - den Gürtel DRASTISCH enger schnallen wollen. Abgesehen von einzelnen Professoren sind mir keine nationalen oder gar internationalen Forschungsteams mit nennenswerten Budgets bekannt...
Nochmals zur Erinnerung: Es geht um das drittwichtigste Tier in der globalen Ernährung!!!! Für Vegetarier ist es sogar das Wichtigste!!!!

Es wäre schön, wenn die Öffentlichkeit ihr Augenmerk auch auf die weniger spektakulären Tierarten legen würde. Hier sind Organisationen und Presse gefordert, Nachhilfe zu leisten.
 
Ein Wort noch zur Haptik. Wenn es blos das alleine wäre, könnte man wirklich verzichten. Die gesamte Spieltechnik ändert sich bei Kunststoff. Der Finger will nicht gerne gleiten und nicht gerne kleben. Bei Sprüngen rutscht man schneller in die Nachbartaste und bei Glissando klebt man statt zu rutschen. Es macht also zwei entgengesetzte ungünstige Dinge. Auch bei den "naturnachgebauten" vermeintlich besserem Tastenbelagsmaterial.
Das genannte "Larinim", vermutlich ist das von Ivory genannte Elforyn ähnlich, ist in Bezug auf das "kleben" und "rutschen" (aus meiem subjektiven Empfeinden heraus) schon erheblich besser, als die meissten Kunsstoffbeläge, die ich sonst kenne. Aber ein kleines bisschen nach Plastik fühlt es sich schon an. Es bleibt wohl ein Kompromiss.
Man kann natürlich seine Technik umstellen und kommt dann irgendwie zurecht.
Dazu muss man erst mal eine Technik haben ;-)
Der Knochenbelag ist eine gute Alternative, weil er genau das tut, was Elfenbein auch tut und hat noch den Vorteil, dass es länger hält und sich nicht so schnell abnutzt wie Elfenbein, dass ja doch nach ein paar Jahrzehnten ziemlich durchgespielt werden kann. Ja, mehrere Jahrzehnte täglich stundenlanger Freude am musizieren. Das ist für Orgelbauer zuwenig, daher wird dort gerne mit Knochen gearbeitet. Das soll ja zumindest 2, 300 Jahre halten.
Damit widersprichst Du also ganz klar Fischermans "meine (!!!) gehört zu haben". Das klingt doch gut. Wie siehts mit der Anfälligkeit gegen Verschmutzung aus?
 
Der Fischermann war sich sehr unsicher (daher auch 3 Ausrufezeichen) und zieht gerne seine Aussage mit tiefstem Bedauern zurück. Tatsächlich meinte ich genau das von Micha gehört zu haben - aber vielleicht war es auch das Mammutelfenbein? Könnte das hinkommen, Micha? Oder bin ich völlig gaga?
 
Der Fischermann war sich sehr unsicher (daher auch 3 Ausrufezeichen) und zieht gerne seine Aussage mit tiefstem Bedauern zurück.
Das war kein Vorwurf, tatsächlich sind mir als unsicher kenntlich gemachte Aussagen lieber, als sicher Behauptete, die sich dann doch nur als dreiviertelwahr herausstellen.

Nee. Ganz sicher nicht. ;-)
 
Also das Mammutelfenbein ist noch schneller runter als Elfenbein guter Qualität, dass es aber eh nicht mehr neu gibt. Vom Härtegrad ist Knochen das Härteste, gefolgt von Elfenbein bester Güte, weicher werdend zu B und C Qualität .. Mammut ist ähnlich weich.

Bei Knochenbelägen kann es zu Schmutzeinlagerungen kommen, das ist bei der Röhrchenstruktur von Knochen nicht verhinderbar. Das gibt dann so kleine schwarze bzw. dunkle gefärbte Pünktchen die sozusagen in die Oberfläche dringen und durch normales säubern nicht wieder weg gehen (ähnlich der Mitesser im Gesicht :D ) Der seitliche Tastenspeck stört mich aber viel eher als dieser tiefer sitzende Schmutz schön polierter Knochenbeläge, wobei die Oberfläche selbst leicht sauber gehalten werden kann. Insgesamt hat der hellste Knochenbelag immer einen leicht gräulichen Stich. Durch die Buttersäure im Fingerschweiß verfärbt sich der Belag aber gleich wie bei Elfenbein ins Gelbliche.

Man könnte die Tasten alternativ auch mit Ebenholz belegen, wenn man durch das negative Tastenbild nicht irritiert wird.

Auf jeden Fall würde ich mir selbst NIE Kunststoff antun wollen...

LG
Michael
 
Auf jeden Fall würde ich mir selbst NIE Kunststoff antun wollen...

Sondern?


@fisherman: Du hast völlig recht. Keine S... interessiert sich ernsthaft für das Bienensterben etc. Wenn man sich all diese Nebenschauplatztragödien auf einmal vor Augen führt, bleibt einem eigentlich nur noch die Resignation und ein "Sorry" an unseren Nachwuchs. Viele Dinge sind aber ganz einfach zu lösen: Nicht kaufen. Wenn keiner mehr Tropenholz kauft, bleiben die Regenwälder stehen. Übertragbar auf alles andere würd ich behaupten. Elfenbein ist noch so angesagt wie Rauchen in der Öffentlichkeit.

Auf jeden Fall würde ich mir selbst NIE Elfenbein antun wollen...
Sieht weder schöner aus, noch fühlt es sich toller an, noch ist die Produktion irgendeiner Weise für so etwas Nebensächliches wie ein Tastaturbelag zu akzeptieren.

Meine Meinung.
 
Sondern?


@fisherman: Du hast völlig recht. Keine S... interessiert sich ernsthaft für das Bienensterben etc. Wenn man sich all diese Nebenschauplatztragödien auf einmal vor Augen führt, bleibt einem eigentlich nur noch die Resignation und ein "Sorry" an unseren Nachwuchs. Viele Dinge sind aber ganz einfach zu lösen: Nicht kaufen. Wenn keiner mehr Tropenholz kauft, bleiben die Regenwälder stehen. Übertragbar auf alles andere würd ich behaupten. Elfenbein ist noch so angesagt wie Rauchen in der Öffentlichkeit.

Auf jeden Fall würde ich mir selbst NIE Elfenbein antun wollen...
Sieht weder schöner aus, noch fühlt es sich toller an, noch ist die Produktion irgendeiner Weise für so etwas Nebensächliches wie ein Tastaturbelag zu akzeptieren.

Meine Meinung.
Ist ja auch ok, wenn Du lieber auf Kunststoff setzt. Ich ziehe mir schon nichts an, wo Polyester drinnen ist.
Wie gesagt hat es spieltechnische Auswirkungen, die für Naturmaterial sprechen. Man kann ja auch für Digis sein, und meinen es wäre die bessere Sache, all die Halbleiter und das Zeugs... Ich bins nicht.:cool:

LG
Michael
 

Viele Dinge sind aber ganz einfach zu lösen: Nicht kaufen. Wenn keiner mehr Tropenholz kauft, bleiben die Regenwälder stehen.
Ich fürchte, so einfach ist das doch nicht. Dann müßte man beispielsweise auch auf Biosprit verzichten, was ganz konsequent praktisch unmöglich geworden ist (öffentliche Verkehrsmittel wären zumindest ein Schritt in die Richtung).

Einen "ganzheitlicheren" Ansatz (wie von Fisherman hier mehrfach angedeutet) halte ich da für vielversprechender.
 
Viele Dinge sind aber ganz einfach zu lösen:
...
Wenn keiner
...
irgendeiner Weise für so etwas Nebensächliches
...
zu akzeptieren.
...
Meine Meinung.

Naja, man kann sich natürlich auch fragen, inwieweit es überhaupt noch akzeptabel ist, unsere Umwelt mit soetwas nebensächliches wie unserer jämmerlichen Existenz zu belästigen. Man kann immer von zwei Seiten vom Pferd fallen.
Ich erlaube mir, mir und anderen zuzugestehen jeweils zumindest ein Stück weit darüber zu entscheiden, was einem als nebensächlich erscheint.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich versteh gar nicht wie die heutigen Pianisten seit Jahrzehnten mit Kunststoffbelägen klar kommen ...
 
@Micha,: Danke! Habs verwuzzelt. Also - Mammut weich, geringe Haltbarkeit / Knochen - Verschmutzung

@ HoeHue: Habs auch nicht als Angriff aufgefasst - um Himmelswillen. ICH würde - glaube ich - Knochen nehmen. Oder, wenn Du es legitim kriegst, 1A-Elfenbein...

@ Schlieduecker: Nochmal zum Elfenbein. Schau mal, ich schätze jetzt mal frech die gesamte Elefantenpoulation weltweit auf 500.000 Expl.Davon werden manchen gerissen, manche sterben einsam und wieder andere müssen geschossen werden oder werden tatsächlich nur aus Jux und Tollerei getötet. Die schätze ich jetzt mal ganz, ganz vorsichtig auf 10-30.000 Expl. / Jahr. Und all dieses Elfenbein willst Du vergammeln lassen? Wäre es nicht besser, das ganz legal zu versilbern und das Geld dafür zu verwenden, dass die Leute dort eben nicht wildern, nicht die letzten Bäumchen aus Brennholzmangel umreissen? Und wenn wir es dann schon versilbern, dann bitte für Sinnvolles wie Tastenbeläge statt für Tüddelkram für Nippesfans. Von der Gegenrechnung mal ganz zu schweigen - immerhin substituiert ja das Elfenbein dann (chemische) "Ersatzprodukte".

bleibt einem eigentlich nur noch die Resignation und ein "Sorry" an unseren Nachwuchs
Das erstere: Nein. Das Zweite: Jein. Besser ist es, unsere Kinder zu mündigen Menschen zu erzielen und ihnen das Hirn mitzugeben, nicht alles zu glauben und unsere Fehler nicht zu wiederholen. Und nicht vergessen: Bereits kleinste Dinge ziehen in der Folge einen Rattenschwanz hinter sich her. Ich bin das beste Beispiel: Wir haben hier Imker, die sehr aktiv sind. Die haben nun Frau und Tochter angefixt. Abgesehen davon, dass die beiden schon die nächsten Freundinnen "bekehrt" haben, hat das ganz direkte Auswirkungen. Meine Löwenvernichtungsaktionen (alle 5 Jahre) sind nun völlig tabu. Die Wiesen werden nicht mehr gemäht. Ich brauche kein Gift mehr und weniger Benzin. Dafür hab ich mehr Freizeit. Diese Zeit nutze ich zu mehr Spaziergängen statt Auto. Das hält mich ein wenig gesünder. Ich brauch vielleicht das eine oder andere Medikament wniger oder nie oder später....

Und diese Ketten lassen sich endlos fortsetzen. Im Guten wie im Schlechten. Was wir tun müssen, ist, uns von unserer Kleinkinddenke zu verabschieden (Kleine Dinge verändern eben nicht nur kleines!!!) Wir müssen merken, dass wir sehr wohl VIEL verändern können.
 
Lieber Schliedücker, ich muss Dir nochmals einen eigen Post widmen. Nimm es nicht als Angriff, bitte! Aber die Sache liegt mir am Herzen und vielleicht gebe ich dem einen oder anderen auch einen Denkanstoß, daher mach ich das nicht per PN.

Nicht kaufen. Wenn keiner mehr Tropenholz kauft, bleiben die Regenwälder stehen.
Genau das ist falsch! Vollkommen eindimensional und ohne die beschriebenen Ketten- und Wechselwirkungen zu beachten. Jetzt mach ich erst mal die fiese Methode und frage, worauf Du im Garten/Balkon sitzt? Stahl oder Plaste? Ökobilanz katastrophal? Holz? Aus den hehren deutschen Waldfabriken? Die so bewirtschaftet sind, dass die Artenvielfalt den Bach runtergeht? Aber das ist die blöde und irgendwie fiese Methode, weil man damit eigentliches alles plattmachen kann.

Dabei ist der Begriff Tropenholz schon mal völlig daneben. Er ist nicht definiert - hat nur (heute) eine negative Aura. Und ihn mit Regenwäldern zu verbinden ist erst recht daneben, weil gerade die besonders harten Hölzer aus niederschlagsarmen Gebieten kommen. Aber lassen wir mal das Bild von den bösen Stühlchen aus Tropenholz stehen. Woher wissen wir denn, ob dies über Raubbau erzeugt wird und nicht Aufforstungsprogrammen und Entwicklungshilfe zugute kommt? Zertifikate? Können wir denen trauen?

Regenwald: Lassen wir auch dieses Bild mal stehen und auch das böse Tropenholz von dort herkommen. Was ist für den Wald am besten? Wenn einzelne, wertvolle Bäume ausgeschlagen und für tolle Flügel verwendet werden? Wenn vernünftiges Bauholz "geerntet" wird? Wenn die Vollernter der Papierindustrie zuschlagen? Wenn gar nichts geschlagen wird, sondern mittels Brandrodung Weideflächen für die Rinderherden (der katholischen Kirche - sorry ,-)) geschaffen werden?

Wir machen uns einen Kopf um Plantagen-Eukalyptus und an der Pazifik-Westküste vor Vancouver streckt die Papier(!!!)industrie die gierigen Finger nach den letzten verbliebenen (kleinen!!!) Regenwäldern aus - Bush sei Dank.

Was können wir tun? Auf jeden Fall nicht Stammtischparolen nachplappern. Überführte Übeltäter an den Pranger stellen, sie dauerhaft boykottieren (no mercy!!!) und dies dann aber auch den Unternehmen / Personen mitteilen! Gute, nachvollziehbare Aktionen unterstützen, ja, auch mit Schotter! Wir müssen weg von Kurzlebigkeit, weg von Moden - hin zur Nachhaltigkeit in dem Bereich, DEN WIR SELBST überblicken können. Es ist definitiv besser, ich kaufe mir einen Stuhl aus Mahagoni (Reizwort) und benutze diesen ein Leben lang als während meines Lebens 10x Billigware von IKEA zum letztendlich gleichen Preis zu kaufen. Rechne ich nun noch meine Wege und meine Zeit mit ein, wird es noch klarer. Jetzt hab ich aber - pfui! - Tropenholz gekauft.

Tropenholz, Regenwald, Elefanten, Nashörner, Wale - das sind die großen Totschlagwörter. Und wehe, man tut da nicht mit. Unter den Freundinnen meiner Töchter kommen nicht wenige aus "Bio-Öko-Haushalten". Kratzige Kleider vom Schäfer um die Ecke, Birkenstocks an den Füssen, leben im Holzhaus mit Wärmepumpe und Solar und fahren auf dem Kleinwagen den Atomkraft-Nein-Danke-Sticker spazieren. Und dann stehen die Mädels am Herd und kommen aus dem Staunen nicht heraus, dass man ja Tomatensauce selbst machen kann...

Die Geburt eines Kälbchens, eines Fohlens miterleben. Selbst Apfelsaft oder Holundersirup machen (und wenns nur eine Flasche ist). Einen gegen die Scheibe geflogenen Vogel aufpäppeln. Igel überwintern. Selber Pflanzen hegen und ernten. Ein Fisch fangen, töten, ausnehmen und aufessen. Erklären, warum das gut ist und weshalb anderes schlecht. Einen Schweinetransporter mit dem Abschuss eines Wildschweins vergleichen. Wieso so viele Greifvögel im Winter an den Strassen sitzen. Dass Regenwürmer nicht eklig sind. Kröten sammeln.

Auch die harten Dinge nicht auslassen (altersabhängig): Wer beim Schlachten eines Schweins nicht zusehen kann, hat kein Fleisch verdient. Fleisch kommt nicht vom Supermarkt - es kommt vom Tier! Wer das nicht sehen und anfassen will, der kriegt keines. Wasser kommt nicht aus der Leitung oder Flasche, sondern vom Fluss. Pflanzen haben Läuse und Raupen. Die muss man eben vorher wegmachen. Und das Blut muss aus dem Schwein oder dem Fisch laufen.

Das ist es, was wir den Kindern mitgeben müssen. Zusammenhänge!!! Da liegt die Wurzel zum Verstehen (und Verändern) - nicht in der Tropenholzverweigerung. Tropenholz, das ist weit weg. Der Wal auch. Die Mühlkoppe, die ist hier. Manchmal noch. Außerdem kann man die auch mal mit der Hand fangen, was beim Wal schwierig wird.

Änderungen beginnen hier!!!!

Sorry für "Mein Wort zum Sonntag" - im nächsten Leben werde ich Prediger. ...und "saufe Wein" ;)
 
Hallo,

ohne jetzt in diese Diskussion miteinzusteigen:

Ich habe mir einfach alte Flügeltasten vom Schrott geholt, den Belag runtergenommen und auf meine Flügeltasten geklebt. So haben die Beläge bei mir eine gute ehrfurchtsvolle Verwendung gefunden anstatt irgendwo in der Müllverbrennung zu landen. Mit Mühe und Zeit eine schöne lohnenswerte Sache.

Beste Grüße

H.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich habe mir einfach alte Flügeltasten vom Schrott geholt, den Belag runtergenommen und auf meine Flügeltasten geklebt. So haben die Beläge bei mir eine gute ehrfurchtsvolle Verwendung gefunden anstatt irgendwo in der Müllverbrennung zu landen. Mit Mühe und Zeit eine schöne lohnenswerte Sache.
Zumal ich aus berufenem Munde gehört habe, dass Du das ganz ordentlich hingekriegt hast, wäre ja mein Plan auch gewesen, die alten Beläge wieder aufzukleben, mit den alten Tasten hätten wir das auch sicher so gemacht. Aber auf neuen Tasten ist das wohl nicht so sinnvoll. Vielleicht finden ja auch die alten Beläge nochmal irgendwann eine sinnvolle Verwendung. Wegwerfen werd' ich sie auf jeden Fall nicht.
 

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