Ich meine nur das mechanische Üben mit Metronom unter Ausschaltung jeglicher Hirnfunktion. Das bringt nichts. Wenn man eine Stelle nicht kann (beim Gnomus ist z. B. die letzte Zeile schwer), sollte man erstmal nachdenken, warum man die nicht kann, und wo das Problem eigentlich seine Ursachen hat. Und das ist - zumindest bei mir - immer zwischen den Ohren. Was ich schnell genug denken kann, können meine Finger auch spielen. Und schnell genug denken kann ich eine Stelle, wenn ich sie musikalisch verstanden habe. Nicht unbedingt sofort, aber nach einiger Übung. Einfach mit Metronom drauf los zu üben, hilft deshalb nicht weiter. Das Prinzip gilt auch für Tonleitern und Arpeggien - man muss sie so schnell bzw. langsam üben, das das Hirn noch mitkommt und nicht die Kontrolle verliert. Es kommt in erster Linie darauf an, die klangliche Genauigkeit und rhythmische Präzision zu verbessern, nicht die Geschwindigkeit zu erhöhen. Dabei helfen unterschiedliche Artikulationen, Staccato, Betonungen, auch so Sachen wie 4 gegen 5, 6 gegen 7 etc. - da kann man sich viel selbst ausdenken. Mach es deinem Gehirn schwer, nicht deinen Fingern. Wenn man dann die zusätzlich eingebauten Schwierigkeiten wieder reduziert, geht das "normale" Spielen schon eine Stufe schneller, weil sich das Gehirn an die richtigen Abläufe gewöhnt hat.
Was mir auch immer geholfen hat, ist das Üben mit geschlossenen Augen. Man kann sich dann besser darauf konzentrieren, ob sich alles "richtig" anfühlt, oder ob irgendwelche Dinge unbequem sind. Was unbequem ist, ist normalerweise falsch und wird bei Erhöhung des Tempos nicht mehr funktionieren. Ebenso hört man einfacher, ob klanglich alles stimmt. Wenn man mit Metronom übt, konzentriert man sich darauf, mit dem Ding zusammen zu spielen. Das lenkt eine Menge Aufmerksamkeit von den wichtigen Dingen ab.
Diese Erkenntnisse habe ich nicht selber entdeckt - ich habe sie alle von meiner Lehrerin mitbekommen. Aber ich habe an mir selbst erfahren, dass sie wohl richtig sind.