Warum verspiele ich mich ständig?

Wie oft spielst Du die Stücke eigentlich? Ich hab auch so ein paar, wo ich immer wieder an der gleichen Stelle einen Fehler mache. Ich wiederhole diese Sequenz dann 20-30 mal, bis sie fehlerfrei passiert. Irgendwann gewöhnen sich bei mir die Finger an den Ablauf.
 
Darüber hinaus gilt nach wie vor auch, was ich oben geschrieben habe: Bei dem Tempo klingt es so fürchterlich, dass ich die alten Sachen lieber gar nicht spiele als mir das anzutun.
na ja, ein gutes Instrument klingt von allein nicht fürchterlich... das liegt an was anderem ;) :)

wie ich erklärt hab, gehört das unaufgeregte (also nicht gehetzt aufgeregte) einteilen der Zeit natürlich auch dazu, übrigens in jedem Tempo - mit anderen Worten, du musst ja gar nicht rhythmisch falsch langsam spielen. Niemand zwingt dich dazu. Und du kannst jeden Ton einteilen, denn jeder verbraucht Zeit - nach und nach gibt man ihm halt die in Relation richtige Zeitspanne (z.B. sowas wie jedes Viertel dauert 4 sec) --- damit kommt man nach und nach schon klar.
 
Darüber hinaus gilt nach wie vor auch, was ich oben geschrieben habe: Bei dem Tempo klingt es so fürchterlich, dass ich die alten Sachen lieber gar nicht spiele als mir das anzutun.
na ja, ein gutes Instrument klingt von allein nicht fürchterlich... das liegt an was anderem ;) :)

wie ich erklärt hab, gehört das unaufgeregte (also nicht gehetzt aufgeregte) einteilen der Zeit natürlich auch dazu, übrigens in jedem Tempo - mit anderen Worten, du musst ja gar nicht rhythmisch falsch langsam spielen. Niemand zwingt dich dazu. Und du kannst jeden Ton einteilen, denn jeder verbraucht Zeit - nach und nach gibt man ihm halt die in Relation richtige Zeitspanne (z.B. sowas wie jedes Viertel dauert 4 sec) --- damit kommt man nach und nach schon klar.
 
Ich dachte, das soll man nicht, weil es einen falschen Rhythmus vorgaukelt?
Wieso sollte es einen falschen Rhythmus vorgaukeln? An dem Rhythmus ändert sich dadurch ja überhaupt nichts.
Auch hier bleibt übrigens das Problem, dass es dadurch ja nicht schneller wird und es so langsam einfach fürchterlich klingt.
Natürlich soll man peu a peu das Tempo steigern, ist ja wohl Sinn der Sache. Ich finde übrigens nicht, dass es furchtbar klingt. Wenn man sehr langsam spielt ist es, als ob die Musik fast zu einem Gemälde erstarrt. Man kann jedes Detail in aller Ruhe betrachten, was im richtigen Tempo ja nicht geht, da jeder Ton, kaum erklungen schon wieder entschwunden ist.

Monte
 
Ich wüsste auch nicht, warum langsam spielen immer fürchterlich klingen sollte. Lieber langsam und richtig als im "richtigen" Tempo und vermasselt... Außerdem reden wir ja immer noch vom Üben, das klingt bei mir selten wirklich schön:D
Mit Metronom übe ich eigentlich nie, das nervt mich mehr. warum soll ich das Teil denn ein ganzes Stück durchlaufen lassen? Ich übe neue Sachen so langsam, dass ich eben durchkomme; wie schnell das ist, weiß ich gar nicht. Dann steigere ich das Tempo, bzw. übe ich die Stimmen alleine in schnellerem Tempo, weil ich manchmal den Fingersatz in schnellerem Spiel nicht beibehalten kann; und mich später umgewöhnen zu müssen, finde ich sehr ärgerlich.
Gruß, flageolett
 
.................
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wenn du die Stücke trotz der Fehler zu Ende spielen kannst, finde ich das sogar richtig gut. Wenn ich was verkehrt mache, oder wie mein KL sagt, etwa anders spiele, als es in den Noten steht(...), bin ich meist komplett weg vom Fenster. Das ärgert mich dann maßlos, v.a., weil mir das bei anderen Instrumenten doch nicht so geht. Aber Flöte und Gitarre spiele ich ja auch nicht erst seit zwei Jahren.
Zu den Dissonanzen bei langsamem Spiel: Da haben wir ja das richtige Instrument ausgesucht: der Klang wird von ganz alleine leiser... spiel mal auf der Orgel so langsam, da geht es mir auch auf den Zeiger, wenn ich zu lange zum Finger sortieren brauche
 
Wie oft spielst Du die Stücke eigentlich? Ich hab auch so ein paar, wo ich immer wieder an der gleichen Stelle einen Fehler mache. Ich wiederhole diese Sequenz dann 20-30 mal, bis sie fehlerfrei passiert. Irgendwann gewöhnen sich bei mir die Finger an den Ablauf.
Das ist das "Prinzip Hoffnung"... Du wiederholst also eine Stelle zigmal und hoffst, dass sie irgendwann funktioniert...
Leider können die Finger nicht zwischen richtig und falsch unterscheiden. Wenn Du also eine Stelle 20x falsch und 10x richtig gespielt hast, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die falsche Version "gespeichert" wird...
Wenn ich etwas zigmal falsch gespielt habe, dann muss ich mich doch nicht wundern, dass ich immer an der gleichen Stelle einen Fehler mache. Die Finger haben sich dann an den falschen Ablauf gewöhnt.
 
Doch, weil man ja dadurch den Eindruck bekommt, dass z.B. die Achtel Viertel wären, die dann entsprechend anders betont werden würden.
von solchen Eindrücken solltest du dich möglichst endgültig verabschieden!
ein Achtel innerhalb eines Taktes bleibt ein Achtel, ganz egal ob wir entscheiden, dass jedes Achtel 20 Sekunden oder nur eine halbe Sekunde dauert, denn die Proportionen im Takt ändern sich dadurch nicht und folglich ändert sich auch nichts am Rhythmus - lediglich das Tempo ist verändert

;) falls du das nicht glauben magst: es gibt sehr schnelle und langsame Walzer, z.B. von Chopin, und obwohl sie im Tempo sehr unterschiedlich sind, haben sie den eindeutig erkennbaren Walzerrhythmus
 
Ich rede die ganze Zeit nicht vom Üben neuer Sachen, sondern von alten Sachen, bei denen ich genau so vorgegangen bin (Tempo langsam steigern). Aber ich sehe einfach nicht, warum ich diese Sachen jetzt, wenn ich sie vielleicht alle 7 oder 10 Tage einmal durchspiele, so langsam spielen soll. Das macht für mich keinen Sinn.
ja ok, das, was du kannst, musst du nicht in Zeitlupe spielen (es sei denn, dass sich Ungenauigkeiten häufen - dann wäre das hilfreich zum überprüfen, ob man den Notentext wirklich mit jedem Detail kennt)
 
Wenn du beim Spielen auf das Notenblatt blickst ist es keine Schande am Anfang unsicher zu sein.
Würdest du dich auch mit deinem Blick auf die Klaviatur konzentrieren wärest du bestimmt um vieles sicherer und würdest keine Fehler machen, allerdings ist es bestimmt erstrebenswerter blind spielen zu können! Und das braucht eindeutig seine Zeit! Man muss ein Gefühl für die gesamte Klaviatur aufbauen und intuitiv wissen wo sich welcher Ton befindet. Das kann ich blind auch nicht wirklich gut. Und ich spiele genau wie du auch erst ein paar Monate. Ich denke wir brauchen einfach Geduld und Fleiß!
 

Das ist das "Prinzip Hoffnung"... Du wiederholst also eine Stelle zigmal und hoffst, dass sie irgendwann funktioniert...
Leider können die Finger nicht zwischen richtig und falsch unterscheiden. Wenn Du also eine Stelle 20x falsch und 10x richtig gespielt hast, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die falsche Version "gespeichert" wird...
Wenn ich etwas zigmal falsch gespielt habe, dann muss ich mich doch nicht wundern, dass ich immer an der gleichen Stelle einen Fehler mache. Die Finger haben sich dann an den falschen Ablauf gewöhnt.

Ich finde Kritik toll, wenn sie konstruktiv ist. Bietest Du noch eine Lösung für das Problem an?
 
.................
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich finde Kritik toll, wenn sie konstruktiv ist. Bietest Du noch eine Lösung für das Problem an?
aber klar doch. ;)
Zitat von Chrissi:
(...)Üben heißt für mich als erstes ein "Problem" zu erkennen und es dann mit einer angebrachten Übeweises zu beheben. Das setzt allerdings voraus, dass man das Probelm schon selbständig erkennen kann und auch verschiedene Übemethoden kennt. "Wiederholen" ist auch eine Übemethode, allerdings nur, wenn es um mehr Sicherheit etc. geht, nicht um technische Mängel zu beheben. Meine Faustregel ist, was nach 3xigem Wiederholen nicht funktioniert muss anders angegangen werden. Dann stimmt ein Bewegungsablauf oder auch die innere Vorstellung nicht, oder auch, man hat es zu schnell versucht.
Zu Übemethoden und zum Üben allgemein gibt es hier schon viele Fäden mit Tipps usw.
Klingt jetzt ziemlich platt und blöd, ist aber sicher richtig. Am besten übt man so, dass man alles gleich richtig lernt und erst gar keine Fehler einübt. Deshalb auch die vielen Tipps langsam UND entspannt zu üben und den Ton vorzubereiten um von Anfang an mit gutem Ton zu spielen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
....................
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Weißt du auch noch, warum man das nicht tun sollte? Ich meine, was kann es schaden, wenn man wirklich seeehr laaangsaaam spielt und sonst den Takt nicht halten kann? Ich würds wohl ausprobieren; wenn mir das Metronom dann helfen würde, besser klarzukommen, kanns doch nicht so verkehrt sein?
 
Ähh, sorry, hab das Zitat vergessen..
Du schreibst, man solle das Metronom nicht auf Achtel- oder Sechzehntelnoten einstellen. Hast Du auch einen Grund dafür gelesen? Um das Rhythmusproblem zu lösen, mags doch erstmal helfen. Ich nehme mal an, dass es den Gesamtfluss eher stört, aber fürs erste mag das doch helfen, wenn man in langsamen Tempo den Rhythmus nicht auf die Kette kriegt,oder?
 
Ich lerne seit einigen Monaten Klavier. Mir ist aufgefallen, dass ich bisher nichts "auf Anhieb" fehlerfrei hinkriege, auch nicht kleine Stücke, die ich schon vor zwei Monaten gelernt habe

Ich muss alles immer mindestens 2-3 Mal spielen, um es einigermaßen hinzukriegen, und selbst dann klappt es nicht immer. Woran kann das liegen? Ist das eine Konzentrationsfrage?

Liebe nica,

da ich gerade im Kratzert stöbere, ist mir dieser von dir vor einiger Zeit erstellte Faden eingefallen.

Vielleicht sind die folgenden Zitate aus der "Technik des Klavierspiels" für dich in diesem Zusammenhang hilfreich:

Bei einer so kontinuierlichern Aktivität wie dem Klavierspiel beides zu bewahren - Leichtigkeit und Balance - und beides für die Gewährleistung der Kontinuität des Spiels zu nutzen, ist die eigentliche technische Kunst des Klavierspiels....

Es ist darum schon im Unterricht von Anfängern geboten, Unterbrechungen beim Spiel nicht zuzulassen.Besser ist es entweder nur kleinste Sinn-Einheiten zu erarbeiten, oder aber darauf zu bestehen, dass (notfalls auch fehlerhaft) größere Zusammenhänge ununterbrochen durchgespielt werden - und dass man sich danach erst um die Beseitigung von Fehlern kümmert. Denn ein immer wieder mitgelerntes Unterbrechen oder Stottern ist erfahrungsgemäß leider sehr fest verankert. ... Viele Fehler sind nichts anderes als die Folge mangelnder bzw. gestörter Kontinuität.....

Eine der häufigsten Ursachen solcher Störungen (und damit auch von Spielfehlern) ist eine falsche Reihenfolge von Reiz-Reaktionen. Ähnlich wie der Legastheniker beim Lesen un Schreiben optische Reize in ihrer tatsächlichen Ordnung durcheinander bringt und falsch oder gehemmt produziert, so bringen viele Klavierspieler - und dies leider oft schon gewohnheitsmäßig - akustische, visuelle und kinästhetische Reize in ihrer Reihenfolge durcheinander. Mindestens ihre Reaktion auf diese Reize erfolgt nicht in der richtigen Sequenz.

Es ist aber schwer.... auszumachen, ob erst die Reaktion auf die Reize, oder nicht schon die Empfindung der Reize gestört ist. Wie auch immer - mit Sicherheit handelt es sich um eine Überreaktion......

Hier wirkt das aus der Neurophysiologie bekannte "startle-pattern" (Schreckmuster), ein jedem Menschen angeborenes Reiz-Reaktions-Muster. Wenn wir z.B. als Babies fallen (oder dies auch nur befürchten müssen), so werden wir alle auf die gleiche, nur graduell unterschiedliche Weise reagieren. Wir ziehen den Kopf (in Relation zum Hals) stark zurück, und fixieren ihn, wir ziehen sehr schnell Luft ein und halten die Atmung an, wir schließen die Augen, versuchen uns mit unseren Händen noch irgendwo (fast immer vergebens) festzuhalten.....

Diese Reaktionsweise kann dann im weiteren Leben bei allen uns Unbehagen, Angst, Ärger etc. bereitenden Reizen auftreten......

Aber so nützlich dieses Schreckmuster für das Baby ist, so schädlich ist es für uns Erwachsene



LG

Debbie digitalis
 
...................
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Zurück
Top Bottom