Warum habt Ihr NICHT Klavier studiert?

  • Ersteller des Themas Pianojayjay
  • Erstellungsdatum

Pianojayjay

Pianojayjay

Dabei seit
17. Mai 2013
Beiträge
6.472
Reaktionen
6.992
Wir hatten gestern so viele tolle Pianisten im Programm, die das neben Beruf oder Studium betreiben. Wann und warum habt Ihr euch gegen das Studium entschieden? Bei mir war es mein Vater, der kurz vor dem Abitur zu mit sagte ich müsse wissen, dass ich möglicherweise irgendwann Frau und Kinder würde ernähren müssen... Im dem Moment wusste ich, das war's....
 
Mein "Problem" ist immer noch, dass ich mehrere Leidenschaften habe. Ich habe mich in die organische Chemie bereits mit 15 verliebt. Als wissenschaftler kann man immer noch Musik und einige anderen Sachen unter dem Hut bringen, auch wenn das auf einem relativ bescheidenen Niveau bleibt.

Als professioneller Musiker kann man allerdings nicht mehr im Labor forschen. Finanzielle Herausforderungen hätten mich dabei wahscheinlich weniger gekümmert.

Das schöne finde ich allerdings, dass die sogenannten Amateure die Musik auf einem etwas inimeren Niveau pflegen. Häusliches Musizieren mit der Familie oder Freunden ist eine sehr schöne Tradition.
 
HI,

Ich wollte damals gerne ein Posaunenstudium machen, aber ich hatte keine Unterstützung im Elternhaus. Musik wäre nix - kein vernünftiger Beruf - bla bla. :dizzy: Ach herje wenn ihr wüsstet was ich mir alles anhören musste. Ich habe es trotz meiner Sturheit nicht geschafft mich durchzusetzten. Ich habe versucht ihnen versucht ihnen zu erklären, wie ich mir meinen Lebensweg gehen, doch alles war nicht gut und nach ihren Standpunkt alles wackelig.

Ich finde es schade das meine Eltern so reagiert haben und mich nicht meinen weg gehen lassen haben.

LG
 
Hey Trombonella,

es ist schade, wenn einige Eltern das nicht nachvollziehen können. :( Bei dieser Situation soll man dann einfach vom Elternhaus wegziehen (sollte man meiner Meinung nach sowieso so früh wie möglich tun) und eigenes Studium selber finanzieren.

Alex
 
Ich habe eine Aufnahmeprüfung an einer MuHo mit angehört. Das Niveau lag dermaßen hoch, dass ich sofort ganz genau wusste, dass das niemals für mich in Frage kommen würde.

Diese spontane Erkenntnis war richtig. Ich bedauere sie nicht.

CW
 
Ich habe in den beiden letzten Jahren des Gynasiums parallel die C-Prüfung gemacht.
Als ich erfahren habe, daß man die Abschlußprüfung als Aufnahmeprüfung werten lassen kann, habe ich das so gemacht und eben dann 8 Semester Kirchenmusik mit Abschluß B gewählt.
Zu dieser Zeit war die Orgel mein bevorzugtes Instrument.
Toni
 
Ich hätte um ein Haar Kirchenmusik studiert, weil ich leidenschaftlich gerne Orgel spielte - als Schüler jeden Nachmittag 5 Stunden auf einer schönen Steinmeyer-Orgel mit 48 Registern (dafür mußte ich natürlich jeden Sonntag ran). Allein die Aussicht, lebenslang die Bayerische Landeskirche als Dienstherrn zu haben (ich hatte einen gewissen Einblick, was das bedeutete, weil ich 19 Jahre lang in einem Pfarrhaus inhaftiert war ;)), hat mich von dem Projekt Abstand nehmen lassen. Zu meinem Glück, wie ich immer noch finde.
 
Ich habe tatsächlich mal entfernt mit dem Gedanken gespielt, ob ich mich für ein Musikstudium bewerben soll, aber ich war realistisch genug zu erkennen, dass ich zwar nicht schlecht Klavier spiele, aber dafür dann doch auch nicht gut genug.
Diese Erkenntnis hat mir nicht weh getan, weil ein Musikstudium ja nie ein inniger Herzenswunsch von mir war. Ich war schon seit jeher sehr breit in sehr vielen Bereichen interessiert, allen voran aber die Naturwissenschaften (und zwar alle). Mir ging es dann quasi genau so wie von alexius beschrieben. Man hat so ein Gefühl, dass man Naturwissenschaften und vor allem naturwissenschaftliche tiefgehende Forschung nicht mal so nebenbei als Hobby machen kann, Musik aber nach wie vor. Außerdem ist es im Zweifelsfall wohl auch frustfreier, wenn man nicht darauf angewiesen ist, mit der schönsten Nebensache der Welt sein Geld verdienen zu müssen (hmm, das klingt jetzt anrüchig :-D - ich meine natürlich die Musik).

Jedenfalls habe ich es absolut nie bereut, dass ich dann so einen seltsamen interdisziplinären Studiengang (Bioingenieurwesen) für mich rausgepickt habe und mich jetzt nach dem Studium in meiner Forschung dann doch wieder ganz weit von der Biologie weg vertiefe (ich stecke in der verfahrenstechnischen Grundlagenforschung irgendwo in der Nähe der physikalischen Chemie, wenn man den Begriff "physikalische Chemie" weit fasst).

Das schöne daran: Die Musik macht mir nach wie vor mindestens genau so viel Spaß wie noch zu Abiturzeiten!
 

Außerdem ist es im Zweifelsfall wohl auch frustfreier, wenn man nicht darauf angewiesen ist, mit der schönsten Nebensache der Welt sein Geld verdienen zu müssen (hmm, das klingt jetzt anrüchig :-D - ich meine natürlich die Musik).
Für mich waren der immense Zeitaufwand des Übens und die Erforderlichkeit von Auftritten Gründe gegen den Eintritt in den gnadenlosen Wettbewerb. Schon bevor feststand, daß handphysiologische Einschränkungen eh das obere Limit setzen. ;-)
 
Man könnte auch umgekehrt mal diejenigen hier fragen, die, natürlich entgegen aller Ratschläge ;-), Klavier studiert haben, ob sie es hinterher bereut haben.
 
Hi Alex,

das mit dem ausziehen hat ja geklappt, aber Studium selbst finanzieren, tzzz da war nicht an zu denken. Musste ja schließlich arbeiten gehen um Miete und etc. zu bezahlen. Das ist nicht so einfach wie man sich das vorstellt, habe es Selbst erfahren und verstehen lernen müssen. "Das Leben ist kein Zuckerschlecken" oder wie heißt es so schön. :lol: :lol: :lol:

LG
 
Ich wollte Musik studieren, bin aber durch die Aufnahmeprüfung gerasselt, weil ich zu schlecht war. Daran dürfte sich zwar bis heute nichts geändert haben, aber im Nachhinein bin ich froh, dass es so kam.

Gregor
 
Ich wollte Klavier studieren, wusste aber nach jahrelanger Klavierunterricht-Abstinenz nicht mehr, wo ich pianistisch stehe. Eine Autorität auf diesem Gebiet, der ich vorspielte, meinte, wenn ich mich voll dahinterklemmen würde, wäre es möglich, aber eher nicht auf einer der wichtigen Musik-Unis. Habe mich dann erst einmal ins Üben gestürzt, aber wie das halt so ist, kamen irgendwann Zweifel auf, ob das nicht zu schwierig wird. Man will ja auch nicht unbedingt zu denen gehören, die es gerade so schaffen.
Daher nahm mein Weg schließlich eine andere Richtung.

Grüße von
Fips
 
Ich wollte Klavier studieren, wusste aber nach jahrelanger Klavierunterricht-Abstinenz nicht mehr, wo ich pianistisch stehe. Eine Autorität auf diesem Gebiet, der ich vorspielte, meinte, wenn ich mich voll dahinterklemmen würde, wäre es möglich, aber eher nicht auf einer der wichtigen Musik-Unis. Habe mich dann erst einmal ins Üben gestürzt, aber wie das halt so ist, kamen irgendwann Zweifel auf, ob das nicht zu schwierig wird. Man will ja auch nicht unbedingt zu denen gehören, die es gerade so schaffen.
Daher nahm mein Weg schließlich eine andere Richtung.

Grüße von
Fips

in welche ????? :lol::lol::lol::lol::lol:
 
Nach nun etwa 5 Jahren Berufserfahrung auf anderem Gebiet und damaliger Entscheidung gegen den Versuch einer Aufnahmeprüfung, würde ich sagen:
wer mit seiner Leidenschaft Geld verdienen muss, kann tief fallen. Sehr viel tiefer als jemand, der nur seinen Job macht und bei Jobverlust einfach den Job wechselt, ohne Trauer.
Jobs sind austauschbar, Leidenschaften nicht.
Ich habe ein warmes und sicheres Bettchen, erledige meine Arbeit sauber und verantwortungsbewusst, mache mich aber auf Arbeit nicht tot.
Das ist ein praktikabler Kompromiss für einen pragmatischen Menschen.
 

Zurück
Top Bottom