Ich habe tatsächlich mal entfernt mit dem Gedanken gespielt, ob ich mich für ein Musikstudium bewerben soll, aber ich war realistisch genug zu erkennen, dass ich zwar nicht schlecht Klavier spiele, aber dafür dann doch auch nicht gut genug.
Diese Erkenntnis hat mir nicht weh getan, weil ein Musikstudium ja nie ein inniger Herzenswunsch von mir war. Ich war schon seit jeher sehr breit in sehr vielen Bereichen interessiert, allen voran aber die Naturwissenschaften (und zwar alle). Mir ging es dann quasi genau so wie von alexius beschrieben. Man hat so ein Gefühl, dass man Naturwissenschaften und vor allem naturwissenschaftliche tiefgehende Forschung nicht mal so nebenbei als Hobby machen kann, Musik aber nach wie vor. Außerdem ist es im Zweifelsfall wohl auch frustfreier, wenn man nicht darauf angewiesen ist, mit der schönsten Nebensache der Welt sein Geld verdienen zu müssen (hmm, das klingt jetzt anrüchig

- ich meine natürlich die Musik).
Jedenfalls habe ich es absolut nie bereut, dass ich dann so einen seltsamen interdisziplinären Studiengang (Bioingenieurwesen) für mich rausgepickt habe und mich jetzt nach dem Studium in meiner Forschung dann doch wieder ganz weit von der Biologie weg vertiefe (ich stecke in der verfahrenstechnischen Grundlagenforschung irgendwo in der Nähe der physikalischen Chemie, wenn man den Begriff "physikalische Chemie" weit fasst).
Das schöne daran: Die Musik macht mir nach wie vor mindestens genau so viel Spaß wie noch zu Abiturzeiten!