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Edwin
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- 26. Juni 2014
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Hallo Klavierspieler,
mein Versuch, ein Klavier an einem ruhigen Ort (mein Zimmer) zum Üben zu stellen ist mittlerweile zu einem großen Durcheinander von Problemen und Lösungsansätzen geworden, und ich weiß nicht so wirklich was ich jetzt tun soll, meine Eltern auch nicht, und ich dachte, ich schreibe mal hier, wo manche mehr Erfahrung mit so etwas haben.
Kurz vorweg etwas über mich: Ich bin 14 Jahre alt, spiele seit 7 Jahren Klavier, und habe auch noch nicht ganz so lange Trompeten- und Violinunterricht. Gelegentlich spiele ich auch Ocarina.
Meine Eltern kauften mir, kurz nachdem ich angefangen hatte, ein Yamaha U1. Ich bin auch ziemlich zufrieden damit. Dieses steht im Wohnzimmer (eines Altbaus, ca 1912, Doppelhaushälfte), zwischen Wand und Esstisch, etwas eng, aber der Platz reicht. Jedoch ist das ganze Erdgeschoss (bestehend aus Wonhzimmer, Küche, Eingangsbereich usw.) ziemlich offen gebaut (70-Jahre-Stil). Durch die immer voller werdenden Stundenpläne (Stufe 9) werden die Nachmittage immer kürzer. Außerdem haben es die Nachbarn ungern, wenn (in der Woche) nach 20 Uhr gespielt wird. Am Übeplatz ist es oft nicht ruhig, und oft fühlt sich der ein oder andere durch die dauerhaufte Musik am zentralen Ort etwas gestört. Das Üben wird immer schwieriger.
Also kauften wir Ende letzten Jahres ein Digitalpiano, und zwar ein Kawai CA-65, im Bundle kostete es etwa €2150. Es ist wohl eins der besten, wie das CA-95, nur ohne Resonanzboden; aufgrund des Preises, und weil anfangs in einem temperaturinstabilen Dachzimmer stehen sollte, entschieden wir uns für das CA-65. Ein Teil übernahmen meine Eltern, einen Teil musste ich bezahlen (musste mir das Geld leihen). Nun ja, es klingt schön, die Flügelsounds sind wirklich gut, der Pianino-Sound nicht so, aber: Die Mechanik. Nachdem ich es gekauft hatte, spielte ich 2 Wochen nur darauf. Danach war mein Anschlag völlig zerstört. Man muss jetzt sagen, ich hätte das Piano vielleicht nicht auf der viel zu weichen Standardeinstellung lassen sollen. Viel bringt das aber auch nicht. Die Mechanik ist einfach nicht hart genug. Wenn ich ein wenig auf dem Digitalpiano spiele, und dann auf dem U1, tun mir auf dem U1 meist die Finger weh... Der subjektive Eindruck ist, dass der Aufprall nicht hart genug ist. Außerdem kommen die Tasten etwas schwammig und locker wieder hoch. Man hat auch nicht den Eindruck, man drückt eine Taste, und durch viel Mechanik schlägt man dann einen Hammer auf eine (oder mehr) Saiten. Das Aufprallgefühl an den Finger fehlt. Man hat einfach nur das Gefühl, man drückt die Taste, und über ein Gelenk schlägt man dann einen Klotz, der gleichzeitig als Gegengewicht dient, an eine direkt über der Taste (an der Innenseite) angebrachten Leiste.
Also sollte das U1 in mein Zimmer, damit ich in Ruhe üben kann. Wir riefen ein Transportunternehmen (Stefang Gößing, http://www.klavierspezialtransporte.de/) an, er kam und meinte, man müsse das Klavier auseinander bauen. Per E-Mail bekamen wir einen Preisvorschlag, es sollten rund €340 sein. Da unser Klavierbauer- und Stimmer (pensionierter Ibach-Klavierbauer) meinte, bei Gößing wäre schon einmal ein Flügelbein (oder so etwas ähnliches, auf jeden Fall etwas unersetzbares) verloren gegangen, versuchten wir es bei http://www.piano-express.de/ , die wollten ungefähr €230 (sehr ungefähr). An einem morgen kamen zwei, um das Klavier auseinanderzubauen und hochzutragen. Das Klavier und das Treppenhaus wurden ausgemessen, sie trugen das Klavier auch schon probeweise imaginär nach oben. Doch sie meinten, da die Treppe nicht hoch genug sei (durch eine weitere Treppe über der Treppe ist es ziemlich niedrig), müsste sich einer an einer Stelle hinknien. Sie rieten uns dringlich davon ab, dies machen zu lassen, da "100-prozentig irgendetwas beschädigt werden wird, sei es die Treppe, das Klavier oder beides". Die Treppe ist eine Altbautreppe, im Fall eine Beschädigung müsste wahrscheinlich die gesamte Treppe ausgetauscht werden. Und "Scheiß drauf" kann man auch nicht sagen, wenn man zur Miete wohnt. Zum Klavier brauche ich wohl nicht viel sagen...
Die meinten, ein Yamaha B1, oder auf jedenfall etwas von maximal 110cm und ohne Konsole, würden die raufkriegen.
Ich habe von jemandem gehört, es gäbe da auch "unprofessionelle Arbeiter" die so etwas irgendwie hinkriegen würden, naja, aber wahrscheinlich lieber nicht. Reintheoretisch könnte man das Klavier auch auseinanderbauen und mit einen Kran durchs Fenster hieven. Die Kosten für so etwas sind bestimmt hoch, und vielleicht muss das Klavier auch irgendwann mal wieder raus. Es gab auch schon den Einwand, dass das U1 wahrscheinlich sowieso ein wenig zu füllig für das Zimmer wäre. Mein Vater aber will das U1 nicht verkaufen (ich auch nicht wirklich), und meine Mutter hätte das Klavier auch gerne noch unten im Wohnzimmer.
Also muss ein relativ günstiges, max. 110 großes, konsolenloses Klavier her. Wahrscheinlich würde das CA-65 verkauft werden (ich denke mal so für €1800-1950), um davon dann das Klavier zu finanzieren. Im Internet habe ich schon viel geschaut, habe bis jetzt aber nur 2 Verkäufer kontaktiert. Vom gucken wird man ja auch nicht schlau.
Als ich meinen Eltern klargemacht habe, dass ich auf dem CA-65 eindeutig nicht üben kann, waren die auch nicht gerade begeistert....
Gestern war ich dann bei Piano Schmitz (Essen). Auf deren Website war bei den gebrauchten ein Sauter 105 von 1956 für €1700. Das war leider schon verkauft. Ich habe dann mal mehrere Klaviere der Größenordnung gespielt. Ein Schimmel 100B, aber ich mag den Schimmelklang nicht so.. Dann das Yamaha B1 (eins von 2009 für €2440). Eigentlich mag ich den Klang, komischerweise erinnert der mich aber immer so ein bisschen an Gitarren, ein wenig mehr Pling Plong vielleicht. Das Kawai K-15 ist näher am U1 (oder generell an großen Klavieren), der Klang ist wärmer.
Zu den Silent-Systemen: Mein Favorit ist das Yamaha SH. Es ist wirklich natürlich (hab es am P 121 N ausprobiert). Das SG2 spielt nicht so toll. Ich habe es jetzt nicht ausgiebig getestet, aber eine Polyphonie von 64 ist schon lahm, wenn man €1000 mehr dafür bezahlt. Beim Kawai ATX passten die Klänge nicht so zum Klavier, und beim K-15 scheint das ATX auch keine klangliche Hochleistung zu liefern (habe es jetzt nur am K-2 getestet).
Dann war ich nochmal in der Musikelektronik-Abteiling. Zum Vergleich habe ich nochmal ein preislich ähnliches Yamaha gespielt. Da ist die Gewichtung zwar stärker, aber dafür bewegen sich die Tasten auch zu langsam.
Da wurde mir das NU1 Hybrid-Piano gezeigt. Es hat eine Klaviermechanik- und Tastatur, nur die Hammer sind Dummys. Anschlagsprobleme würde man da eher wenige haben, aber mit €4560 liegt es schon preislich bei kleinen Silent/Anytime-Klavieren. Gebraucht habe ich nichts gefunden (außer eine Versand-retour für €4000), aber das liegt alles über dem Budget (mit dem verkauften CA-65 maximal €3000).
Gestern aber habe ich noch etwas auf Ebay Kleinanzeigen gefunden: http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeig...rkaufen,-950-vb/216857605-191-2063?ref=search
Ein Steingraeber & Söhne, die Verkäuferin wollte ich heute kontaktieren. Laut Wikipedia sind dies aktuell sehr hochwertige, handwerklich gebaut Klaviere. Ob die das immer waren?
Ich werde es mir mal anschauen.
Ich habe gehört, man könnte Silentsysteme nachrüsten. Was ich bisher gesehen hatte, war aber alles sehr teuer... Vielleicht werde ich auf Silent verzichten müssen.
Sorry, das ist jetzt wirklich ein wenig viel und ziemlich unkonkret, ich denke aber, es ist vielleicht gut, den Gesamtkontext zu wissen.
Der Sinn hiervon ist, dass ich gerade ein wenig ratlos bin, und dachte ich schreib das mal hier rein, da hier vielleicht schon jemand Erfahrungen mit Teilen der Probleme oder Lösungsansätzen gemacht hat.
LG
Edwin
mein Versuch, ein Klavier an einem ruhigen Ort (mein Zimmer) zum Üben zu stellen ist mittlerweile zu einem großen Durcheinander von Problemen und Lösungsansätzen geworden, und ich weiß nicht so wirklich was ich jetzt tun soll, meine Eltern auch nicht, und ich dachte, ich schreibe mal hier, wo manche mehr Erfahrung mit so etwas haben.
Kurz vorweg etwas über mich: Ich bin 14 Jahre alt, spiele seit 7 Jahren Klavier, und habe auch noch nicht ganz so lange Trompeten- und Violinunterricht. Gelegentlich spiele ich auch Ocarina.
Meine Eltern kauften mir, kurz nachdem ich angefangen hatte, ein Yamaha U1. Ich bin auch ziemlich zufrieden damit. Dieses steht im Wohnzimmer (eines Altbaus, ca 1912, Doppelhaushälfte), zwischen Wand und Esstisch, etwas eng, aber der Platz reicht. Jedoch ist das ganze Erdgeschoss (bestehend aus Wonhzimmer, Küche, Eingangsbereich usw.) ziemlich offen gebaut (70-Jahre-Stil). Durch die immer voller werdenden Stundenpläne (Stufe 9) werden die Nachmittage immer kürzer. Außerdem haben es die Nachbarn ungern, wenn (in der Woche) nach 20 Uhr gespielt wird. Am Übeplatz ist es oft nicht ruhig, und oft fühlt sich der ein oder andere durch die dauerhaufte Musik am zentralen Ort etwas gestört. Das Üben wird immer schwieriger.
Also kauften wir Ende letzten Jahres ein Digitalpiano, und zwar ein Kawai CA-65, im Bundle kostete es etwa €2150. Es ist wohl eins der besten, wie das CA-95, nur ohne Resonanzboden; aufgrund des Preises, und weil anfangs in einem temperaturinstabilen Dachzimmer stehen sollte, entschieden wir uns für das CA-65. Ein Teil übernahmen meine Eltern, einen Teil musste ich bezahlen (musste mir das Geld leihen). Nun ja, es klingt schön, die Flügelsounds sind wirklich gut, der Pianino-Sound nicht so, aber: Die Mechanik. Nachdem ich es gekauft hatte, spielte ich 2 Wochen nur darauf. Danach war mein Anschlag völlig zerstört. Man muss jetzt sagen, ich hätte das Piano vielleicht nicht auf der viel zu weichen Standardeinstellung lassen sollen. Viel bringt das aber auch nicht. Die Mechanik ist einfach nicht hart genug. Wenn ich ein wenig auf dem Digitalpiano spiele, und dann auf dem U1, tun mir auf dem U1 meist die Finger weh... Der subjektive Eindruck ist, dass der Aufprall nicht hart genug ist. Außerdem kommen die Tasten etwas schwammig und locker wieder hoch. Man hat auch nicht den Eindruck, man drückt eine Taste, und durch viel Mechanik schlägt man dann einen Hammer auf eine (oder mehr) Saiten. Das Aufprallgefühl an den Finger fehlt. Man hat einfach nur das Gefühl, man drückt die Taste, und über ein Gelenk schlägt man dann einen Klotz, der gleichzeitig als Gegengewicht dient, an eine direkt über der Taste (an der Innenseite) angebrachten Leiste.
Also sollte das U1 in mein Zimmer, damit ich in Ruhe üben kann. Wir riefen ein Transportunternehmen (Stefang Gößing, http://www.klavierspezialtransporte.de/) an, er kam und meinte, man müsse das Klavier auseinander bauen. Per E-Mail bekamen wir einen Preisvorschlag, es sollten rund €340 sein. Da unser Klavierbauer- und Stimmer (pensionierter Ibach-Klavierbauer) meinte, bei Gößing wäre schon einmal ein Flügelbein (oder so etwas ähnliches, auf jeden Fall etwas unersetzbares) verloren gegangen, versuchten wir es bei http://www.piano-express.de/ , die wollten ungefähr €230 (sehr ungefähr). An einem morgen kamen zwei, um das Klavier auseinanderzubauen und hochzutragen. Das Klavier und das Treppenhaus wurden ausgemessen, sie trugen das Klavier auch schon probeweise imaginär nach oben. Doch sie meinten, da die Treppe nicht hoch genug sei (durch eine weitere Treppe über der Treppe ist es ziemlich niedrig), müsste sich einer an einer Stelle hinknien. Sie rieten uns dringlich davon ab, dies machen zu lassen, da "100-prozentig irgendetwas beschädigt werden wird, sei es die Treppe, das Klavier oder beides". Die Treppe ist eine Altbautreppe, im Fall eine Beschädigung müsste wahrscheinlich die gesamte Treppe ausgetauscht werden. Und "Scheiß drauf" kann man auch nicht sagen, wenn man zur Miete wohnt. Zum Klavier brauche ich wohl nicht viel sagen...
Die meinten, ein Yamaha B1, oder auf jedenfall etwas von maximal 110cm und ohne Konsole, würden die raufkriegen.
Ich habe von jemandem gehört, es gäbe da auch "unprofessionelle Arbeiter" die so etwas irgendwie hinkriegen würden, naja, aber wahrscheinlich lieber nicht. Reintheoretisch könnte man das Klavier auch auseinanderbauen und mit einen Kran durchs Fenster hieven. Die Kosten für so etwas sind bestimmt hoch, und vielleicht muss das Klavier auch irgendwann mal wieder raus. Es gab auch schon den Einwand, dass das U1 wahrscheinlich sowieso ein wenig zu füllig für das Zimmer wäre. Mein Vater aber will das U1 nicht verkaufen (ich auch nicht wirklich), und meine Mutter hätte das Klavier auch gerne noch unten im Wohnzimmer.
Also muss ein relativ günstiges, max. 110 großes, konsolenloses Klavier her. Wahrscheinlich würde das CA-65 verkauft werden (ich denke mal so für €1800-1950), um davon dann das Klavier zu finanzieren. Im Internet habe ich schon viel geschaut, habe bis jetzt aber nur 2 Verkäufer kontaktiert. Vom gucken wird man ja auch nicht schlau.
Als ich meinen Eltern klargemacht habe, dass ich auf dem CA-65 eindeutig nicht üben kann, waren die auch nicht gerade begeistert....
Gestern war ich dann bei Piano Schmitz (Essen). Auf deren Website war bei den gebrauchten ein Sauter 105 von 1956 für €1700. Das war leider schon verkauft. Ich habe dann mal mehrere Klaviere der Größenordnung gespielt. Ein Schimmel 100B, aber ich mag den Schimmelklang nicht so.. Dann das Yamaha B1 (eins von 2009 für €2440). Eigentlich mag ich den Klang, komischerweise erinnert der mich aber immer so ein bisschen an Gitarren, ein wenig mehr Pling Plong vielleicht. Das Kawai K-15 ist näher am U1 (oder generell an großen Klavieren), der Klang ist wärmer.
Zu den Silent-Systemen: Mein Favorit ist das Yamaha SH. Es ist wirklich natürlich (hab es am P 121 N ausprobiert). Das SG2 spielt nicht so toll. Ich habe es jetzt nicht ausgiebig getestet, aber eine Polyphonie von 64 ist schon lahm, wenn man €1000 mehr dafür bezahlt. Beim Kawai ATX passten die Klänge nicht so zum Klavier, und beim K-15 scheint das ATX auch keine klangliche Hochleistung zu liefern (habe es jetzt nur am K-2 getestet).
Dann war ich nochmal in der Musikelektronik-Abteiling. Zum Vergleich habe ich nochmal ein preislich ähnliches Yamaha gespielt. Da ist die Gewichtung zwar stärker, aber dafür bewegen sich die Tasten auch zu langsam.
Da wurde mir das NU1 Hybrid-Piano gezeigt. Es hat eine Klaviermechanik- und Tastatur, nur die Hammer sind Dummys. Anschlagsprobleme würde man da eher wenige haben, aber mit €4560 liegt es schon preislich bei kleinen Silent/Anytime-Klavieren. Gebraucht habe ich nichts gefunden (außer eine Versand-retour für €4000), aber das liegt alles über dem Budget (mit dem verkauften CA-65 maximal €3000).
Gestern aber habe ich noch etwas auf Ebay Kleinanzeigen gefunden: http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeig...rkaufen,-950-vb/216857605-191-2063?ref=search
Ein Steingraeber & Söhne, die Verkäuferin wollte ich heute kontaktieren. Laut Wikipedia sind dies aktuell sehr hochwertige, handwerklich gebaut Klaviere. Ob die das immer waren?
Ich werde es mir mal anschauen.
Ich habe gehört, man könnte Silentsysteme nachrüsten. Was ich bisher gesehen hatte, war aber alles sehr teuer... Vielleicht werde ich auf Silent verzichten müssen.
Sorry, das ist jetzt wirklich ein wenig viel und ziemlich unkonkret, ich denke aber, es ist vielleicht gut, den Gesamtkontext zu wissen.
Der Sinn hiervon ist, dass ich gerade ein wenig ratlos bin, und dachte ich schreib das mal hier rein, da hier vielleicht schon jemand Erfahrungen mit Teilen der Probleme oder Lösungsansätzen gemacht hat.
LG
Edwin