Warmspielen

  • Ersteller des Themas tomita3
  • Erstellungsdatum

T

tomita3

Dabei seit
13. Dez. 2009
Beiträge
97
Reaktionen
0
Hallo :)
Ich werde manchmal in der Schule gefragt, ob ich ein Lied auf dem Klavier vorspielen möchte. Verneinen tu ich das eigentlich nie und setze mich gleich ans Klavier. Nur ist das bei mir so, dass ich ohne Warmspielen die Läufe vergeige und schnell aus dem Rhythmus komme.
Da denken die anderen natürlich "was ist denn mit dem los, der spielt doch schon so lange".
Ist das bei euch auch so oder könntet ihr auf anhieb "anständig" spielen?

LG Tomita
 
Ich spiele meistens zum Aufwärmen Hanon. Das mögen zwar für manche stupide Übungen sein, aber zum Einspielen sind die hervorragend.

Da ich eigentlich fast jeden Tag am Klavier sitze, brauche ich mich meistens gar nicht einzuspielen.

Aber man kann das auch üben, uneingespielt loszuspielen. Du musst einfach beim nächsten mal, wenn du übst, dich nicht einspielen. Hat den Nachteil, dass deine Stücke eventuell schlechter werden, weil du dich an ihnen aufwärmst, aber ich kenne keine andere Methode, um das unaufgewärmte Spielen zu üben.

Mfg, ubik
Klavier-Blog
 
ich kann mir vorstellen , dass das wirklich nur eine konzentrationssache ist. vielleicht sind die stücke später aber auch so anspruchsvoll, dass es ohne garnicht geht. keine ahnung. könnte es aber nicht einfach an der vorspielsituation liegen? oh ne vorspielen, und das auch noch unaufgewärmt?;)
 
Das ist auch mein großer Kummer. Ich brauch immer zwei, drei Anläufe, bevor das Stück einigermaßen gelingt. Unaufgewärmt geht es einfach nicht, ist egal ob mit oder ohne Publikum und unabhängig vom Schwierigkeitsgrad.

Ich könnte mich immer schwarz ärgern, aber davon wird es vermutlich auch nicht besser. Wäre sehr an Tipps interessiert, wie man das in den Griff bekommen kann.

LG, Klavieroma
 
Was immer Klasse ankommt, wenn man einfach verschiedene Stücke anspielt zum Warm werden oder ganz einfach die Blues Tonleiter mal hoch und runter spielen und hört sich auch meistens besser an, als wenn man dann beim ersten Lauf im Lied verkackt :D.

Aber ist doch bei jeder Angelegenheit so. Eine Bratpfanne wird schließlich auch nicht von jetzt auf gleich heiß, sondern braucht etwas:p.
 
Ich mußte meine Klavierprüfungen alle ohne Aufwärmen absolvieren. War aber meist im Herbst, und es war eher heiß.
Aber ehrlich gesagt, wäre mir ein Aufwärmen nie in den Sinn gekommen, aber umgekehrt kann ich mich erinnern, daß die Klavierlehrerin sagte, ich müsse auch im Urlaub üben, worauf meine Mutter am Meer ein Klavier suchte und auch fand. Nur finde ich, daß man 2 Wochen auch aussetzen kann.
Abgesehen von eisiger Kälte, finde ich persönlich, daß das Aufwärmen nicht nötig ist, wenn man genügend viel übt, und richtig übt, also wie ich schon mal hier sagte, nicht nur schöne Stücke, sondern richtig. Ich habe auch unterrichtet, und kann mich nicht erinnern, daß ein Schüler ein Aufwärmen gebraucht hätte, aber dies eine wirklich persönliche Erfahrung, die keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt.
lg Micha
 
Früher konnte ich auch auf Anhieb fehlerfrei spielen, jedenfalls habe ich das so in Erinnerung. Ich glaube, es ist auch eher ein Kopfproblem, ich schaffe es einfach nicht, mich vor dem Losspielen ausreichend zu konzentrieren. Vielleicht ist es ja Altersschwäche? - ich hoffe nicht, ich möchte diesen Zustand schon gern überwinden.

LG, Klavieroma (sonst noch ganz fit)
 
Ich ging jetzt von dieser Jahreszeit aus, sprich Winter und nicht von Sommer.
Also sobald es wärmer ist bzw. ich nicht in der Früh spiel, muss ich mich auch nicht aufwärmen.
 
aufwärmen soll ledeglich dem PHYSISCHEN einspielen dienen. in nem fitnesstudio radelt man ja auch erst 15 minuten bevor man an die geräte geht.
wer meint sich nciht gleich konzentrieren zu können, bildet sich das am ehesten ein....

wenn meine hände warm sind, kann ich meistens gleich mit einem richtigen stück (nicht ner etüde o.ä. ) beginnen. sind sie es nicht, mach ich sie halt warm indem ich ne etüde spiele ;)
 
Abgesehen von eisiger Kälte, finde ich persönlich, daß das Aufwärmen nicht nötig ist, wenn man genügend viel übt, und richtig übt, also wie ich schon mal hier sagte, nicht nur schöne Stücke, sondern richtig. Ich habe auch unterrichtet, und kann mich nicht erinnern, daß ein Schüler ein Aufwärmen gebraucht hätte, aber dies eine wirklich persönliche Erfahrung, die keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt.

hallo,

teilweise geht es mir ähnlich, teilweise anders (wobei ich übrigens extrem viel geübt habe, und das auch richtig).

Meine persönlichen Erfahrungen sind:
Morgens, nach dem ersten Kaffee, kann ich nicht Klavierspielen - da kommt nichts vernünftiges heraus. Ich muss erst Zeitung lesen und Kaffee trinken, joggen gehen, duschen - dann ist erst alles "aufgewacht" und ich kann an mein Repertorie oder an neue Sachen gehen.

mittlere bis "normal schwierige Sachen sowie schwierige Stücke, die ich seit mehr als zehn Jahren im Repertoire habe (z.B. verschiedene Beethovensonaten, darunter auch op.111) kann ich sofort im Tempo spielen, brauche da auch kein "Aufwärmprogramm". Das kommt durch sehr viel Praxis über viele Jahre hinweg.

sehr virtuose Sachen kann ich vormittags nicht sofort spielen, da muss ich mich immer "herantrainieren", bis alles im Tempo vorhanden ist.

Für mich hängt die Notwendigkeit des "sich warm Spielens" oder des "sich Einspielens" vom Schwierigkeitsgrad der Stücke ab - für die sehr schwierigen brauche ich durchaus ein "warmlaufen" des Spielapparats (es muss alles richtig wach sein, quasi "hochgefahren" sein).

Vermutlich hängt das auch mit der Konzentration zusammen: ich bin ein klassischer Morgenmuffel... dafür aber kann ich danach bis in die Nacht üben, proben, trainieren. Ich bin heute um 22 Uhr vom "Studis mit Etüden trimmen" heimgekommen, habe kurz was gegessen, übe seitdem in Lisztsachen, mache kurze Erholungspausen (indem ich hier tippe) - und das wird bis 3 Uhr früh so weiter gehen.

Gruß, Rolf
 
Bei mir hängt das u.a. auch vom Schwierigkeitsgrad der Stücke ab. Leichtere Stücke gehen immer. Bei schwierigeren braucht es eine Weile "praktizierenden Vorlauf".

Ansonsten ist es bei mir so, dass ich mich warmspielen muss, wenn ich mich zum erstenmal am Tag ans Klavier setze. Meistens improvisiere ich dann erstmal 15-20 min. lang, das ist schön entspannt und ich komme ins Spielen rein (außer ich bin am Digi :mad:, da macht improvisieren keinen Spaß). Danach übe ich nicht die schwersten Stücke zuerst, sondern fange eher mit den leichteren an.

Wenn ich mich nach kürzeren oder längeren Pausen später am Tag nochmal ans Klavier setze, brauche ich meistens diese Einspielzeit nicht mehr. Aber auch dann fange ich nicht gleich mit den schweren Hämmern an... ;)

Grüße von
Fips
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Tip aus dem Chang:

Wann immer Du an Deinem (oder auch eine anderen) Klavier vorbeikommst: Hinsetzen und spielen - wenigstens den Anfang eines Stückes, das Du kannst. Aber nicht nur so nebenher, sondern mit Konzentration - und auch zu Beginn jeder Übungsstunde kalt mit einem Stück beginnen, das Du gut kannst. Schließlich lernt man ja auch das spielen "aus dem Stand" nur durch üben.

LG

Pennacken
 
Ich glaube das Spielen ohne warmmachen ist vor allem eine mentale Frage.
Man muss sich meintal und emotional auf das Spielen des jeweiligen Stückes vorbereiten.

LG
VP
 
Zum Warmwerden habe ich eine kleine Auswahl oft immerdergleichen Stücke - aber ich spiele privat, und habe nicht das Problem, gleich vor Publikum irgendwie perfekt spielen zu wollen oder zu "müssen".

Sehr schnell merke ich, ob es ein guter Tag zum Spielen ist oder eben nicht - meine Spanne scheint mir da recht groß. Und ich habe - ehrlich gesagt - keinerlei Idee, ob sich das vergleichmäßigen oder "professionalisieren" ließe.

Mitunter komme ich über "Umwege" dann doch noch ans gewohnt flüssige Spiel (hmm.. najaa.. was eben so subjektiv beim Amateur flüssig ist..) Mitunter aber cancele ich die Session gleich, weil ich merke, hm nee Allder, heute ist absolut nicht dein Tag.. Ist aber selten so.

In aller Regel hilft mir aufs musikalische Fahrrad, wenn ich das Stück spiele, das gerade am "dransten" ist zum Üben. Damit geht's am schnellsten, sich zu versenken, die eine Wirklichkeit ds Alltags hinter sich zu lassen, und die Gedanken auf die andere, fordernde Wirklichkeit zu konzentrieren - gute Musik.

Und ich wette, vielen Profis geht das genauso - dafür steht dann hinter der Bühne in einem schalldichten Raum ein Piano, und wenn der Maesto oder die Maitresse de piano auf die Bühne geht, ist er/sie daran bereits eingespielt.. kurzer Wechsel in der Konzentration - Verbeugung - Konzentration - und weiter geht´s , aber nicht kpl. neu..

Zu musizieren lebt in genau diesem Spannungskreis, wenn es mit Anspruch geschieht: kaum einer schrammelt ja nur mal so nebensächlich was herunter.. Die allermeisten konzentrieren sich, um dann - oft am Limit ihrer Befähigungen - etwas am Klavier zu tun. Das genau ist es ja, was das Klavierspiel - neben den Klangerlebnissen - so doll macht: diese Möglichkeit, völlig abzuschalten, eben WEIL das Klavierspiel Hochkonzentration erfordert.

Dieser Prozess ist typischerweise störungsbehaftet und störanfällig - dagegen hilft Technik und Routine. Bei mir sind es immer die gleichen zweidrei Stücke zum Warmwerden - Stücke, die normal nicht auf die Bühne gehören. Laangsame Stücke - ich lausche dem Klang. Der Antwort des Pianos auf meine Finger. Versenke mich.. Und schon bin ich im Rhythmus..

Aber ich hab's gut - spiele privat, nur zu meiner eigenen Freude..
 
Natürlich kommt es sowohl auf den Schwierigkeitsgrad des Stückes wie auch auf den persönlichen Zustand an.

Ich wärme mich vor dem Spielen nie auf, ich beginne mit einfacheren Stellen und gehe erst später zu den schwierigen Sachen über.

Was die mentale Seite betrifft, so muß man sich halt beweisen, daß man ohne Warmspielen zurecht kommt. Dazu kann man jedes Üben damit beginnen, daß man ein relativ einfaches Stück spielt, das man schon kann, und zwar mit dem Ziel, es so gut wie möglich zu spielen - nur ein Versuch (aber wenn es besonders schief geht, besser noch einmal gut spielen, mit etwas weniger Anspruch). Den Schwierigkeitsgrad kann man langsam erhöhen, bis man seine Grenze findet. Alle Stücke, die unterhalb dieser Grenze liegen, sind dann ideale Kandidaten für das "kalte Vorspielen".

PS: Gibt es auch Klavier-Filous? Ich arbeite ja daran, Maestra delle Pianoforte zu werden, zumal ich aus dem Olymp vertrieben wurde und nicht besonders stierlieb bin.
 

Anhänge

  • domina_piano_lessons_01.jpg
    domina_piano_lessons_01.jpg
    63,6 KB · Aufrufe: 41
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
oh- ich krieg richtig Angst-:D
wenn die beim Spielen hinter mir steht, ists aus mit dem mentalen Gleichgewicht.:D

Ich meinte das ganz ernst mit dem mental präparieren. Ehrlich.:p
 
Es ist doch tatsächlich auch so, dass die Finger warm werden, wenn man sich wohl fühlt und konzentriert und mit einer genauen Vorstellung spielt. Jedenfalls ist das bei mir so. Das funktioniert schon über das vegetative Nervensystem.

Allerdings, wenn ich an kalte Kirchen denke:rolleyes:, da nützen teilweise keine Stulpen und auch keine Vorstellungskraft, sei sie noch so intensiv.

Und es ist außerdem wichtig, keine kalten Füße zu haben, denn wenn die kalt sind, wird bei mir auch sonst nichts warm.
(kleiner Exkurs zum Thema Finger warmkriegen, hatten wir kürzlich.)

By the way: manchmal ist es für mich auch nicht gut, mich mit einem Stück "aufzuwärmen". Wenn man beispielsweise vorspielen will, dann ist es nicht unbedingt gut, das vorgesehene Stück noch einmal zu spielen, finde ich.
Man muss die Sitaution schon genauer klären. Will ich nur üben oder will ich vorspielen?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
"Warme Finger" bzw. das Resultat vom Warmspielen hat glaube ich relativ wenig mit Temperatur zu tun, obwohl natürlich die Virtuosität unter zu großer Kälte leidet.

Ein Stück zum Warmspielen hatte ich übrigens nicht empfohlen, falls das so aufgefaßt wurde. Meine Empfehlung zielt darauf, im "Ernstfall" auf das Warmspielen verzichten und trotzdem gut spielen zu können.

PS:
...ich hoffe doch sehr, dass die Inspiration zu diesem Projekt nicht unbedingt in dem von Dir geposteten Bildmaterial zu finden ist... :)

wo hast Du denn das entdeckt?? :D

Gruß, Rolf

(kennt wer "die Klavierlehrerin" von Udo Lindenberg?)

Das Bild fiel mir aufgrund von "Maitresse - Maestra - Mistress" ein. Ich hatte es Scherz für "Second Life" gemacht, denn dort sind manche Pianos auch noch nach erfolgreichem Ständchen nützlich, allerdings (bislang) nicht in englischer Manier (die aber gelegentlich im Zusammenhang mit der russischen Klavierschule erwähnt wird). Vielleicht auch eine Lösung für kalte Finger (aber das war das letzte, was ich zu diesem Off-Topic-Thema gesagt habe). "die Klavierlehrerin" kenne ich auch, wäre heute wohl ein Politikum, obwohl es nicht im Internet passiert.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Zurück
Top Bottom