Wann tritt man die Pedale?

  • Ersteller des Themas Clavinova83
  • Erstellungsdatum

C

Clavinova83

Dabei seit
11. Nov. 2009
Beiträge
43
Reaktionen
0
Eine Frage. Bisher habe ich immer nur Keyboard ohne Pedale gespielt. Nun werde ich in Kürze auf ein E-Piano umsteigen. Woher weiß man, welches Pedal man wann tritt? (Ich habe drei Pedale). Macht man dies einfach nach Gefühl bzw. nach Gehör?

Oder ist dies auf jedem Notenblatt gekennzeichnet? Wie ist es gekennzeichnet? Bin dankbar für Tipps!
 
Normal brauchste nur das rechte Pedal "Nachhall" Pedal, welches in den Noten als "Hagenstrich" gekennzeichnet ist, nennt man das so? Egal jedenfalls siehts so ungefähr aus:
^----------
Nur das die Linie durch gezogen ist.
Sehr oft, außer am Anfang, sind die Pedalen nicht eingezeichnet, dann muss man eben nach Gefühl spielen, aber das bekommt man automatisch hin, denn wenn man einen Ton Tocato spielt und der hört sich kacke an, wird man automatisch beim nächsten Mal das Pedal betätigen;).

Wird dir warscheinlich alles dein Klavierlehrer erklären vorraus gesetzt du hast einen...

Das Pedal wird meistens in Verbindung mit einfachen Liedern bzw. Pentatonikübungen geübt.

Ich hab auch Jahre lang Keyboard gespielt und seitdem ich das Pedal hab kann ich es mir nicht mehr von "Piano/Klavier" Sound weg denken, außer bei manchen Boogies oder wenn man eben einen von den wenigen E-Piano Sounds z.B. Orgel einschaltet, dann ists klar das man es nicht betätigen sollte:-D.
 
Man kann die Pedale nach Gefühl benutzen und häufig macht man das auch. Aber es gibt schon ein paar Richtlinien dafür. Am besten fragst du deinen Lehrer, wenn es soweit ist. J.Gedan hat auf seiner Homepage auch einiges dazu geschrieben.

Das linke Pedal heißt unter anderem "una corda" und beim Flügel bewirkt das, daß nur noch zwei statt drei Saiten pro Ton angeschlagen werden (ursprünglich wurde nur eine Saite angeschlagen, daher der Name una / eine corda / Saite). Es verändert also vor allem den Klang. Bei Klavieren wird es vor allem leiser, der Klang ändert sich kaum und es werden immer noch alle Saiten angeschlagen. Ich glaube, Digitalpianos simulieren hier fast immer die Wirkung von Flügeln.

Das rechte Pedal hat viele Namen, zum Beispiel auch "Haltepedal". Wenn man einen Ton anschlägt, gibt ja der Dämpfer der dazugehörigen Saiten diese frei, damit sie klingen können und sobald man die Taste losläßt, werden die Saiten wieder gedämpft. Das Haltepedal hebt nun sämtliche Dämpfer an und die Saiten klingen nur sehr langsam aus. Außerdem werden beim Spielen jedes Tones auch andere Saiten durch Resonanz zum klingen gebracht, wodurch der Klang voller wird (was bei E-Pianos nicht umbedingt funktioniert, es gibt ja keine richtigen Saiten und auf elektronischem Wege ist das ziemlich aufwendig zu simulieren). Das Pedal sollte man mit Vorsicht benutzen, denn der Klang kann dadurch leicht "verschwommen" werden - man verbindet also nur soviele Töne, daß es besser klingt als ohne Pedal. Grundsätzlich benutzt man dieses Pedal tatsächlich so ähnlich wie eine Bremse, man kann nämlich sämtliche Töne gleichzeitig "anhalten", wenn man erst die Tasten und dann das Pedal losläßt.

Das mittlere Pedal hat sicherlich auch einen Namen. Es bewirkt, daß sämtliche Dämpfer, die gerade von gedrückten Tasten hochgehalten werden, oben bleiben, auch, wenn man die Tasten wieder losläßt. In der klassischen Musik gibt es nicht allzuviele Stücke, wo man das braucht, das Pedal ist auch relativ neu. Man kann aber so ein paar Töne (oder auch einen einzelnen) lange klingen lassen, ohne sie festzuhalten und dazu anderes spielen. Zwischen elektronischen und akkustischen Instrumenten besteht bei diesem Pedal kein Unterschied.

Wenn du das Klavier bekommst, kannst du erstmal direkt ausprobieren, was die Pedale bewirken. Das ist viel besser als sich etwas anzulesen (ich habe ja nur die "Bedienungsanleitung" vorgegeben). Befasse dich vor allem mit dem Haltepedal, denn das ist das wichtigste von allen. Das Haltepedal funktioniert übrigens bei akkustischen Instrumenten stufenlos, was bei E-Pianos und Digitalpianos nicht der Fall ist, die kennen meistens nur "ein" und "aus" und manche noch "halb". Aber das ist für den Anfang nicht so tragisch aber es kann nicht schaden, das zu wissen, wenn man ein elektronisches Instrument hat.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Danke für eure Antworten!
Dann muss ich mal schauen ob ich das alleine hinbekomme mit den Pedalen, ich habe nämlich keinen Klavierlehrer bzw. keinen Unterricht.
 
Das Haltepedal funktioniert übrigens bei akkustischen Instrumenten stufenlos, was bei E-Pianos und Digitalpianos nicht der Fall ist, die kennen meistens nur "ein" und "aus" und manche noch "halb".

Meins kapiert auch noch halb, aber oft braucht man das nicht wirklich.
Aber einmal kurz auf einen Klavier gespielt und immer mal das Pedal nur etwas drücken und dann wieder durch drücken und das ganze, dann hat man es eigentlich auch bei "richtigen" Pedalen drinnen.
 
Mensch Matze, erzähl nicht so einen Sch...! Das Haltepedal am Piano ist wirklich überhaupt nicht mit den drei Positionen am Digi vergleichbar. Gerade die "Zwischenformen", halb, viertel, etc. sind m.E. für ein wirklich befriedigendes Spielen unverzichtbar und für mich fast der größte Schwachpunkt der Digis.
 
Mensch Matze, erzähl nicht so einen Sch...! Das Haltepedal am Piano ist wirklich überhaupt nicht mit den drei Positionen am Digi vergleichbar. Gerade die "Zwischenformen", halb, viertel, etc. sind m.E. für ein wirklich befriedigendes Spielen unverzichtbar und für mich fast der größte Schwachpunkt der Digis.

Was was was? :-D.
Fürn Anfang reicht das doch voll kommen ganz/halb und gar nicht oder irr ich mich da?
Und im Unterricht spiel ich entweder mit Pedal oder ohne, also fürn Anfang braucht man das meiner Meinung nach echt nicht;).
Jeder hat da aber eine andere Meinung dazu.
Vielleicht braucht ich das auch einfach nicht für meine Stücke/Lieder kann auch sein, keine Ahnung :cool:
 
Mensch Matze, erzähl nicht so einen Sch...! Das Haltepedal am Piano ist wirklich überhaupt nicht mit den drei Positionen am Digi vergleichbar. Gerade die "Zwischenformen", halb, viertel, etc. sind m.E. für ein wirklich befriedigendes Spielen unverzichtbar und für mich fast der größte Schwachpunkt der Digis.

wie ich da nur zustimmen kann, hab auch nur ein digi undwerde jetzt bald gottsei dank ein akustisches klavier haben, aber im unterricht auf dem akustischen geht meistens beim ersten durchgang eines stückes garncihts oder erst ab der hälfte, ist immer eine herbe umgewöhnung und ich glaube das über kurz oder lang auch meinspie ldran leiden wird, dess wegen ja der wechsel.
 
ich muß matzelo recht geben. Der Unterschied zwischen einem stufenlosen Pedal und "an/aus" ist zwar dramatisch aber die meisten Anfänger werden damit keine Probleme haben. Sobald dann ein akkustisches Instrument zur Verfügung steht, werden diejenigen, die sowieso auf Klang achten, ihren Pedaleinsatz fast automatisch verfeinern. Die anderen würden auch dann nicht besonders darauf achten, wenn sie von Anfang an ein stufenloses Pedal gehabt hätten.

Im übrigen muß man sich fast immer auf neue Instrumente einstellen, denn auch Pedale können reguliert werden und sind deswegen immer etwas, manchmal sogar sehr unterschiedlich.
 
wenn Matzelo DAS gemeint hat, tue ich gerne Abbitte und Dir im Übrigen recht, Guendola!
 
Hallo,

ich gehe davon aus, dass Du ein Clavinova hast:

Das linke Pedal ist das Soft Pedal, auch oft Una Corda genannt.
Bei Flügeln (und das Clavinova ist ja einem Flügel nachempfunden) bewirkt es, dass der Anschlag weicher wird, der Ton milder und etwas leiser.

Das wird bewirkt, indem die Hämmer so verschoben werden, dass nur noch 2 Saiten statt 3 getroffen werden und zwar von einer weicheren (weil unbenutzten) Stelle des Hammers.
Evtl. ist dieser Effekt so subtil, dass man ihn kaum hört.
Braucht mqan nur bei wenigen (klassischen Stücken) dort steht dann das Zeichen für Una chorda.
Im Clavinova wird das digital simuliert.

Das mittlere ist Sostenuto. Damit kann man alle Tasten, die vor dem Drücken des Pedals aktiv waren "verriegeln", dh. diese Tasten klingen weiter, wenn man sie loslässt und verstummen erst dann, wenn man das Pedal loslässt. Viele Pianos haben dieses Pedal nicht und ich habe noch nie ein Stück gesehen, bei dem man es braucht.

Das rechte Pedal ist das Dämpfer Pedal, bzw. Sustain Pedal. Trotz des Namens /ent/dämpft es die Saiten, wenn man es drückt.
Bei Clavinovas -und eigentlich bei allen "besseren"- modernen Digitalpianos funktioniert es stufenlos, bzw. bei Kawai 8-stufig.

Die Zwischenstufen bewirken, dass die Töne etwas länger nachklingen, evtl. ändert sich auch die Klangfarbe. Drückt man es voll, dann werden die Saiten vollständig entdämpft.

Normalerweise drückt man es, bevor man einen Akkord oder mehre harmonische Töne angeschlagen hat. Bevor eine neue Harmonie kommt, muss es kurz losgelassen werden.

In klassischen Noten, wird die Stelle, an der man dieses Pedal drückt, mit dem Wort "Ped" gekennzeichnet, das Ende der Sequenz mit einem Stern, oder es werden Linien unter die Noten gemacht. Das hängt jedoch sehr von der Ausgabe ab, oft wird das hinzugefügt, obwohl es nicht in den Original Noten stand, oder wird vice versa weggelassen.
Ansonsten benutzt man es nach Gefühl, es ist auch Geschmacks- und Interpretationssache.

Fortgeschrittene Spieler drücken es auch kurz nachdem eine Taste losgelassen wurde, und erzielen damit eine besondere Modulation des Tones. Englisch heisst das "Re pedalling", den deutschen Ausdruck weiss ich nicht. Die Clavinovas sollten diese Spielweise ebenfalls unterstützen. (Die Kawai CA Modelle unterstüzen es)
Wenn das Pedal gedrückt ist entstehen zusätzliche Resonanzen im Piano, das wird ebenfalls simuliert.


Bei Digis sind die Pedalfunktionen auch oft programmierbar, z.B. kann man einen Pitchbend Effekt drauflegen, den Sequenzer oder den Rhytmus starten o.ä.

Wie man das Pedal benutzt, hängt sehr von der persönlichen Spielweise ab.
Hier:
http://www.youtube.com/watch?v=2FSnalrPYpc
ist ein anrührendes Video über eine behinderte Klavierspielerin, die an jeder Hand nur 2 Finger hat. Für die ist das Pedal unentbehrlich

Das alles hab ich eigentlich nur geschrieben, um einigen verbreiteten Vorurteilen gegen Digitalpianos entgegenzuwirken.
Das kontinuierliche Pedal beim Digitalpiano hat aus meiner Sicht einen Nachteil:

Beim akustischen Piano ist der Bereich, in dem der Dämpfer anspricht, relativ eng. Beide Digis, die ich habe bzw. hatte, versuchen, das akustische Piano in dieser Beziehung nachzuahmen, d.h. bei etwa 50% beginnt das Pedal anzusprechen, und bei etwa 70% sind die Saiten voll entdämpft. Es gibt aber keine taktile Rückmeldung, weil die Dämpfermechanik ja fehlt.
Deshalb ist es schwierig zu benutzen.

Es wäre gut, wenn die Entwickler sich hier dazu durchringen könnten, vom Vorbild abzuweichen, und den kontinuierlichen Bereich über den gesamten Weg zu verteilen, oder eine Simulation der "echten" Mechanik einzubauen, wobei letzteres allerdings viel teurer ist und ersteres praktisch kostenlos.


Grüsse,

Peter
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Nochmal eine Frage zu den Pedalen!

Heute habe ich mein E-Piano bekommen und bin total begeistert.
Nun habe ich beim Stück Ballade pour Adeline festgestellt, dass ich häufig das mittlere Pedal betätige und bin mir unsicher, ob es möglicherweise sinnvoller wäre, häufiger das rechte, anstatt das mittlere Pedal zu benutzen.
Meine Logik und mein Gehör sagen mir jedoch, dass ja nicht alle Noten nachklingen sollen, daher das Mittlere. Was meint ihr?
 
Gerade am Anfang würde ich es erstmal bevorzugen mit den rechten Pedal lernen um zu gehen und dann erst mit den mittleren.
Leg mal das Lied/Stück bei Seite und spiel was leichteres wo du erstmal mit den Pedal lernst zu recht zu kommen;).
 
Nochmal eine Frage zu den Pedalen!

Heute habe ich mein E-Piano bekommen und bin total begeistert.
Nun habe ich beim Stück Ballade pour Adeline festgestellt, dass ich häufig das mittlere Pedal betätige und bin mir unsicher, ob es möglicherweise sinnvoller wäre, häufiger das rechte, anstatt das mittlere Pedal zu benutzen.
Meine Logik und mein Gehör sagen mir jedoch, dass ja nicht alle Noten nachklingen sollen, daher das Mittlere. Was meint ihr?

Das mittlere Pedal ist da falsch. Benutze das rechte und zwar so, daß es eben keinen Brei gibt. Die Töne dürfen gerne ein bischen in einander fließen, aber nur so, daß es noch gut klingt. Spätestens bei einem Harmoniewechsel mußt du das Pedal loslassen. Am Anfang von Ballade pour Adeline könntest du zum Beispiel immer den ersten Anschlag im Takt "festhalten" und das Pedal am Ende des Taktes loslassen. Du kannst auch einfach immer auf eins das Pedal treten und auf der vier loslassen. Probier einfach beides aus. Bei der ersten Version kontrollierst du direkt den Klang, mußt aber gegen den Takt das Pedal betätigen, die zweite Version ist vermutlich leichter.

Um einen Akkord wirklich voll klingen zu lassen, muß man das Pedal allerspätestens mit dem Anschlag zusammen treten, damit andere Saiten die Möglichkeit haben, mitzuschwingen. Das sollte auf dem Digitalpiano auch funktionieren aber sicher ist es nicht.
 
Vielen Dank für eure Antworten. Damit kann ich schon einiges anfangen.
Danke auch an Peter für den Hinweise mit dem Pedal, welches in klassischen Stücken mit "Ped" bezeichnet wird. Bei Ballade pour Adeline bzw. auf meinen Notenblättern davon steht in der Tat sehr häufig Ped und nun weiß ich dann auch, was das bedeutet und wann ich das Pedal treten kann. Super.
Ich habe mir auch nochmal ein Youtube Video angesehen, wo die Spielerin in diesem Stück das Pedal immer genau dann tritt. Ein guter Anhaltspunkt.
Wahnsinn auch die Frau mit den zwei bzw. vier Fingern. Soll man garnicht meinen, dass so etwas möglich ist. Aber was es nicht alles gibt!
 

Zurück
Top Bottom