Hallo,
ich gehe davon aus, dass Du ein Clavinova hast:
Das linke Pedal ist das Soft Pedal, auch oft Una Corda genannt.
Bei Flügeln (und das Clavinova ist ja einem
flügel nachempfunden) bewirkt es, dass der Anschlag weicher wird, der Ton milder und etwas leiser.
Das wird bewirkt, indem die Hämmer so verschoben werden, dass nur noch 2 Saiten statt 3 getroffen werden und zwar von einer weicheren (weil unbenutzten) Stelle des Hammers.
Evtl. ist dieser Effekt so subtil, dass man ihn kaum hört.
Braucht mqan nur bei wenigen (klassischen Stücken) dort steht dann das Zeichen für Una chorda.
Im Clavinova wird das digital simuliert.
Das mittlere ist Sostenuto. Damit kann man alle Tasten, die vor dem Drücken des Pedals aktiv waren "verriegeln", dh. diese Tasten klingen weiter, wenn man sie loslässt und verstummen erst dann, wenn man das Pedal loslässt. Viele Pianos haben dieses Pedal nicht und ich habe noch nie ein Stück gesehen, bei dem man es braucht.
Das rechte Pedal ist das Dämpfer Pedal, bzw. Sustain Pedal. Trotz des Namens /ent/dämpft es die Saiten, wenn man es drückt.
Bei Clavinovas -und eigentlich bei allen "besseren"- modernen Digitalpianos funktioniert es stufenlos, bzw. bei
Kawai 8-stufig.
Die Zwischenstufen bewirken, dass die Töne etwas länger nachklingen, evtl. ändert sich auch die Klangfarbe. Drückt man es voll, dann werden die Saiten vollständig entdämpft.
Normalerweise drückt man es, bevor man einen Akkord oder mehre harmonische Töne angeschlagen hat. Bevor eine neue Harmonie kommt, muss es kurz losgelassen werden.
In klassischen Noten, wird die Stelle, an der man dieses Pedal drückt, mit dem Wort "Ped" gekennzeichnet, das Ende der Sequenz mit einem Stern, oder es werden Linien unter die Noten gemacht. Das hängt jedoch sehr von der Ausgabe ab, oft wird das hinzugefügt, obwohl es nicht in den Original Noten stand, oder wird vice versa weggelassen.
Ansonsten benutzt man es nach Gefühl, es ist auch Geschmacks- und Interpretationssache.
Fortgeschrittene Spieler drücken es auch kurz nachdem eine Taste losgelassen wurde, und erzielen damit eine besondere Modulation des Tones. Englisch heisst das "Re pedalling", den deutschen Ausdruck weiss ich nicht. Die Clavinovas sollten diese Spielweise ebenfalls unterstützen. (Die Kawai CA Modelle unterstüzen es)
Wenn das Pedal gedrückt ist entstehen zusätzliche Resonanzen im Piano, das wird ebenfalls simuliert.
Bei Digis sind die Pedalfunktionen auch oft programmierbar, z.B. kann man einen Pitchbend Effekt drauflegen, den Sequenzer oder den Rhytmus starten o.ä.
Wie man das Pedal benutzt, hängt sehr von der persönlichen Spielweise ab.
Hier:
http://www.youtube.com/watch?v=2FSnalrPYpc
ist ein anrührendes Video über eine behinderte Klavierspielerin, die an jeder Hand nur 2 Finger hat. Für die ist das Pedal unentbehrlich
Das alles hab ich eigentlich nur geschrieben, um einigen verbreiteten Vorurteilen gegen Digitalpianos entgegenzuwirken.
Das kontinuierliche Pedal beim Digitalpiano hat aus meiner Sicht einen Nachteil:
Beim akustischen Piano ist der Bereich, in dem der Dämpfer anspricht, relativ eng. Beide Digis, die ich habe bzw. hatte, versuchen, das akustische Piano in dieser Beziehung nachzuahmen, d.h. bei etwa 50% beginnt das Pedal anzusprechen, und bei etwa 70% sind die Saiten voll entdämpft. Es gibt aber keine taktile Rückmeldung, weil die Dämpfermechanik ja fehlt.
Deshalb ist es schwierig zu benutzen.
Es wäre gut, wenn die Entwickler sich hier dazu durchringen könnten, vom Vorbild abzuweichen, und den kontinuierlichen Bereich über den gesamten Weg zu verteilen, oder eine Simulation der "echten" Mechanik einzubauen, wobei letzteres allerdings viel teurer ist und ersteres praktisch kostenlos.
Grüsse,
Peter