Schüler tritt ohne Wissen des Lehrers öffentlich auf

Wie gesagt, Rolf. Auch ich ( Du weißt, als Amateurhaftester Amateur der Amateure ) kann teilweise nicht ganz mit dem Henle-Mann konform gehen, ich erwähnte es eben, und auch bei einigen anderen "Dingern" fallen mir kleinere Unstimmigkeiten auf ( Vgl. Asturias / Aragon, Albeniz, aber das sagte ich ja schonmal. )

Die Appassionata ebenfalls: Da ich sie, wie oben gesehen, subjektiv als gleichwertig mit Waldstein einordne, ordne ich sie gleichzeitig als leichter als op. 111 und op. 106 ein.

Aber nicht leichter als op. 109, und auch op. 109 ist nicht leichter m.E., daher ordne ich sie als gleichwertig zo op. 53 und op 57 ein. und die Tempofrage zu op. 106, da hatte ich Euch mal eine ganze LATTE von Pianisten verlinkt, die ALLE verschiedene Geschwindigkeiten bei der Hammerklaviersonate vorlegen... . Um Geschwindigkeitsrekorde zu brechen, ist glaub ich KEINE Sonate geeignet.

Und "unlösbar schwierig" sind KEINE gedruckten Noten. Bei op. 111 kann ja sogar ich große Teile, und beim schwierigen Boogie-Teil werd ich langsam besser, ich erwähnte meine Eskapaden ( unter Weizen-Einfluss ) mal, an anderer Stelle.

Op. 111 hat übrigens einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Sie ist KÜRZER als die LANGEN.

:D:D In diesem Sinne: Prosit ;)

LG, Olli !

PS.: Und mit der Einordnung der "Pastorale" seitens Henle bin ich übrhaupt nicht einverstanden, denn sie ist - für mich - eine der unangenehm-schwierigsten ( wenn auch schönsten ), und das "Unangenehme" für mich liegt an den letzten beiden Seiten, bzw. kurz vor Schluss... .

SEHR schwer, meines Erachtens ! ( knurr ) !!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Und "unlösbar schwierig" sind KEINE gedruckten Noten.
klingt logisch und cool...
was soll man da sagen?
Gaspard de la Nuit liegt gedruckt vor. Es gibt Pianisten, die alle Noten wie notiert spielen können. Vlado Perlemuter konnte das zumindest in Ondine nicht. Trotzdem ist seine Ondine eine der besten! Und zahlreiche Ondinden andere Leute mit allen vorgeschriebenen Noten sind nicht so gut wie dem Perlemuter seine.

aber ich will gar nicht weitschweifig Schwierigkeitsgrade klassifizieren... wer Beethovens op.53 oder op.57 wirklich ordentlich kann (!), der hat Grund, sich darüber zu freuen - ausgehend davon kann derjenige ja dann austesten, ob er dasselbe positive Ergebnis bei op.101, op.106, op.109-111 ebenfalls erreicht... (ich weiß, dass das Ergebnis dieses Experiments ernüchternd ist - aber egal, selber probieren)

in diesem Sinne:
Und "unlösbar schwierig" sind KEINE gedruckten Noten.
mag sein - aber leider nicht für jeden :D:D:D
 
Auftrittsüberwachung - ab welchen Niveau hängt beim Lehrer Herzblut dran

Frage: zu "Schüler tritt ohne wissen des Lehrers auf": ab welchen Niveau des Schülers werden da Lehrer angefressen?

Ich hab für die Familie nur teilweise Schriftform mit den Lehrern, und nur in einem Vertrag steht das explizit drin (Motto: keine Auftritte, keine paralleler Chor, Ausnahmen nur zulässig im geschlossenen oder schulischen Rahmen).

Dem Gegenüber nehme ich aber mal an unser Organist wäre nicht sauer wenn die Kleinste irgendwo flöten würde (auch wenn Sie schon fast 6 Griffe kann :D) - aus Persönlichkeitsschutz würde ich den Lehrer nicht nennen :p.

P.S. Geht es da mehr um Stolz "Herzeige mein Schüler nur ich", eher um Scham "ohne Vorbereitung mit mir nicht vorzeigbar" oder Konkurrenzdenken "Einlauf nur von mir".


vom unteren Rand hineinrufend: Manfred
 
Meine spontane Reaktion: "Was für ein armseliger Idiot!"

ABER: Kann es sein, dass Du ihn schon öfter genervt hast, weil er mit Dir nicht richtig systematisch arbeiten kann, weil Du immer ablenkst auf andere Themen oder nicht richtig das übst, was er Dir aufgibt oder so etwas??? Dann könnte man ihn nämlich auf einmal durchaus verstehen...

Oh weh. So etwas über den eigenen Lehrer lesen zu müssen, ist schon nicht nett. Ich bin ansonsten ja zufrieden mit ihm.
Er steht der Kammermusik nur eben sehr ablehnend gegenüber. Er hat auch keinerlei Interesse an den Werken und kennt auch nichts - selbst die Perlen der Kammermusik nicht. Seiner Meinung nach sollte man nur Solo-Klavierwerke spielen.
Aber ich kann ja gottseidank machen, was ich will.
Das wirkliche Dilemma ist nur, dass mein Mann, mit dem ich in 5-6 Ensembles Musik mache, meinem Solospiel genauso ablehnend gegenüber steht, wie mein Lehrer der Kammemusik. Da gibt es ebenfalls keinerlei Interesse. Er hat mich noch nie gefragt, was für Stücke ich gerade spiele. Er versucht es zu ignorieren und macht zudem noch meinen Lehrer schlecht, wo es nur geht.
Bin eine arme Sau ;-)
Er schneidet sich aber ins eigene Fleisch. Wenn ich irgendwann mal bei einem der Klavierwettbewerbe für Amateure mitmache, wird er nicht dabei sein. Denn er hat mir schon deutlich gesagt, dass er von solchen Unternehmungen nichts hält.
:-(
LG,
NaMu
 
Oh weh. So etwas über den eigenen Lehrer lesen zu müssen, ist schon nicht nett. Ich bin ansonsten ja zufrieden mit ihm.
Er steht der Kammermusik nur eben sehr ablehnend gegenüber. Er hat auch keinerlei Interesse an den Werken und kennt auch nichts - selbst die Perlen der Kammermusik nicht. Seiner Meinung nach sollte man nur Solo-Klavierwerke spielen.
Aber ich kann ja gottseidank machen, was ich will.
Das wirkliche Dilemma ist nur, dass mein Mann, mit dem ich in 5-6 Ensembles Musik mache, meinem Solospiel genauso ablehnend gegenüber steht, wie mein Lehrer der Kammemusik. Da gibt es ebenfalls keinerlei Interesse. Er hat mich noch nie gefragt, was für Stücke ich gerade spiele. Er versucht es zu ignorieren und macht zudem noch meinen Lehrer schlecht, wo es nur geht.
Bin eine arme Sau ;-)
Er schneidet sich aber ins eigene Fleisch.
Das tun in diesem Falle beide: Es ist ein Unterschied, ob man bestimmte Richtungen und Spezialisierungen aufgrund anders gerichteter eigener Spezialisierung außen vor lässt, aber achtet und respektiert - oder ob man diese grundsätzlich ablehnt mit der Einstellung, alles außerhalb der eigenen Sphäre sei "Quatsch". Mit diesem "Quatsch" sind viele beruflich mit Sicherheit erfolgreicher als derjenige, der ganze Berufszweige selbstgefällig schlechtredet. Nicht alles wissen und können ist nicht unprofessionell, wohl aber, darüber abfällige Reden zu schwingen. Und es ist dabei gleichgültig, ob es gegen Solorepertoire oder gegen Klavierkammermusik geht. Aus eigener Erfahrung: Aufgrund meiner extensiven begleiterischen, kammermusikalischen und sonstigen Aktivitäten komme ich inzwischen nur noch selten zu solistischen Aktivitäten - mit umso mehr Achtung und Respekt schätze ich meine Pianistenkolleg(inn)en, die ein umfangreiches Solorepertoire sofort abrufen können. Im Bedarfsfall würde ich zwar meine Schwerpunkte schnell wieder anders definieren und recht zeitnah ein anspruchsvolles Solorepertoire reaktivieren können - aber zur Zeit ist es eben so, wie es ist. Ganze Fachrichtungen einfach ablehnen ist unprofessionell, dumm und borniert. Aber es muss jeder selbst einschätzen, wie weit man sich aus dem Fenster lehnen möchte - abgestürzt ist man schneller als man denkt.

LG von Rheinkultur
 
@ manfred
Ich frage mich, was an der Sache so schwer zu verstehen ist.
Ich versuche nochmal eine Erklärung: wenn ein Lehrer hauptberuflich unterrichtet, dann macht er das normalerweise gut und engagiert und mit dem Ehrgeiz, dass die Schüler etwas bei ihm lernen. Wenn man jemand auf JuMu vorbereitet, dann hängt da von seiten des Lehrers ganz viel Extra-Engagement drin, glaub mir, ich weiss, von was ich rede. Man geht davon aus, dass dieser Einsatz auch bei dem betreffenden Schüler und seinen Eltern vorhanden ist, Stichwort Unterstützung. Nun erfährt man von dritter Seite, dass das betreffende Kind 1. nicht die Zeit investiert hat, von der du ausgegangen bist. Sondern auch noch öffentlich unter falscher Flagge segelt. Hier im Forum wird den Leuten immer geraten, sich die Schüler eines Lehrers anzuhören, wenn sie auf Lehrersuche sind. Weil das ja so aussagekräftig für seine Eignung zum Klavierlehrer ist. Dann wäre aber man im vorliegenden Fall zweimal hereingefallen: jeanpauls Schüler hat den Wettbewerb nicht anständig vorbereitet, weil er Extratouren gemacht hat. Und dieses Extrastück hat er auch nicht beherrscht, weil es nicht im Unterricht mit der qualifizierten Lehrern erarbeitet worden ist, sondern irgendwie in Heimarbeit. Das ist nicht gut, weil ja jeder weiss, das ist jeanpauls Schüler, aha, der spielt schlecht, man sollte nicht zu jeanpaul zum Klavierlernen gehen.

Lg
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@NaMu: Was gibts denn für Gründe, sowas wehement abzulehnen? Gibts welche - welche? Wenn einem jetzt Lied oder Geige + Klavier nicht gefällt, von mir aus, aber gleich grundsätzlich alles ablehnen? Was ist mit Zwischendingern wie Kammerkonzerten von Mozart oder Klassischen Violinsonaten, die auch fast schon ohne Geige gut klingen? Was ist mit Kammermusik ohne Klavierß
Und wegen deines Mannes - wie kann man denn Kammermusik ohne Solomusik mögen? Das ist ja genauso ein Rätsel...
So nach dem Motto - Wein mag ich ja, aber Alkohol ist nicht so meins...

Sind sich die beiden schonmal begegnet? Da gäbs sicher mindestens einen Toten :D
 
Was gibts denn für Gründe, sowas wehement abzulehnen? Gibts welche - welche?
Natürlich gibt es die:
  • Scheuklappen-Mentalität
  • Borniertheit
  • Denkfaulheit
  • Fehlende Bereitschaft dazu zu lernen und Neues zu entdecken
  • Der Irrglaube, Jahrzehnte nach dem Examen immer noch Weltmeister in seiner Klasse zu sein

Diese Liste könnte man fortsetzen oder sich irgendetwas aussuchen (Mehrfachauswahl erlaubt).

"Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein." (Philip Rosenthal, Unternehmer und Politiker)

LG von Rheinkultur
 
hi @exe

@ manfred
.. Stichwort Unterstützung ... unter falscher Flagge segelt. .. man sollte nicht zu jeanpaul zum Klavierlernen gehen...

Kein Problem, ich bin zugegebenermassen von "der anderen Seite" - und daher nicht persönlich betroffen (Zahler, nicht Dienstleister) - aber die Argumentation Wertschätzung und Marketingunterstützung ist valide.

Gute und begeisterte Schüler können natürlich ein/das schlagende Argument für den Lehrer sein.

Das glaub ich hier auch erwähnte Beispiel mit parallelen Lehrern könnte bei uns auch kommen, mal sehen was da passiert (ich würde irgendwann die Lernenden auch mit Kirchenorgel und/oder Jazz ausbüchsen lassen) - da muss ich mir überlegen wie ich das vorsichtig rüberbringe.
 


An sich, in einer idealen Welt (oder in bestimmten raren Kreisen) nicht.

Nur leider haben die Klavierlehrer, da (wie Musiker im allgemeinen) in der gesellschaftlichen Hierarchie eher unten angesiedelt, keine Deutungshoheit über ihren Aufgabenbereich.

Und da Verträge geschlossen und Geld bezahlt wird, sehen die allermeisten Leute Klavierlehrer sehr wohl als Dienstleister. Dies ist die Realität, an der man sich zumindest orientieren muss.

LG,
Hasenbein
 
An sich, in einer idealen Welt (oder in bestimmten raren Kreisen) nicht.

Nur leider haben die Klavierlehrer, da (wie Musiker im allgemeinen) in der gesellschaftlichen Hierarchie eher unten angesiedelt, keine Deutungshoheit über ihren Aufgabenbereich.

Und da Verträge geschlossen und Geld bezahlt wird, sehen die allermeisten Leute Klavierlehrer sehr wohl als Dienstleister. Dies ist die Realität, an der man sich zumindest orientieren muss.

Vielleicht solltest Du erstmal Deine Privatdefinition von Dienstleister hier reinschreiben. Dein Text macht doch überhaupt keinen Sinn. Was sollen Klavierlehrer denn sonst sein? Sachleister? Welches materielle Gut wird denn produziert?
 
Oh Himmel - trete ich hier mit Begeisterung in emotionale Fettnäpfchen

Und da Verträge geschlossen und Geld bezahlt wird, sehen die allermeisten Leute Klavierlehrer sehr wohl als Dienstleister

Treffer - hier war das Vertragsverhältnis gemeint, in meiner Branche geht es z.B. oft um Werkvertrag vs. Dienstleistungsvertrag. Wer letzteren unterschreibt ist eben ein [zensiert].Dienstvertrag - wobei das mit dem "Dienstleister" für mich keine negative Konnotation hat.

Was wäre der bessere Begriff für den von mir bezahlten Musiklehrer als Vertragspartei in meinem Fall, bin kein Jurist?
 
@Manfred
Auch ein Werkvertrag kann mit einem Dienstleister abgeschlossen werden (z.B. mit Architekten, wie es ja auch Deinem eigenen Link steht). Dienstleister sind alle, die eine immaterielle Leistung erbringen (Beispiele: Ingenieure, Rechtsanwälte, alle Lehrer und Professoren, IT-Spezialisten, Bundestagsabgeordnete, Manager).
 
Hm... irgendwie ist ein Lehrer wohl zum Teil Dienstleister, aber eine Spezialdisziplin. Er stellt etwas zur Verfügung was man WISSEN nennt. Er erkennt die Probleme des Schülers und stellt Hilfsmaterial zur Verfügung, aufgrund dessen der Schüler die Hürden meistern kann. Er kann jedoch nicht auf alles was im Kopf des Schülers vor geht reagieren und somit kann sein Aufgabenbereich sehr wohl von unvorhersagbaren Fakten vereitelt werden, denn anders als beim Friseur muss der Client mitmachen bei der Sache damit ein Schuh daraus wird. Auch ein Klavier kann ich stimmen, ohne zutun des Kunden .. dann sogar besser :D Ein typischer Dienstleister kann seinen DIENST abarbeiten, DIENSTBAR sein zu einem definierten Endprodukt. Das Auto ist fertig gewaschen, die Installation tut was der Kunde möchte und die Heizung funktioniert und die Post ist angekommen.

Wenn Lernblockaden überhand nehmen und der Schüler mitten im Geschehen das Weite sucht, hat der Lehrer wohl keine Chance. Das wäre gerade so, als ob der Patient im Zahnarztstuhl abhaut bevor der Arzt mit seiner Arbeit fertig ist. Der Zahnarzt hat jedoch andere Möglichkeiten.. Er setzt einfach noch eine Spritze. ;) Wie soll das der Lehrer tun? Dann kommt noch dazu, dass er vom "abhauen" noch nicht mal was mit bekommt, weil er ja eh in der Stunde "anwesend" war.. usw.. Wenn der Schüler die Pläne des Lehrers vereitelt, ist der Lehrer machtlos.

Der klassische Dienstleister hat ein vordefiniertes Endprodukt, dass sowohl der Dienstleister als auch der Dienstnehmer kennt. Alleine da beginnt schon das Problem! Was ist das Produkt des Lehrers? Was ist das Produkt, dass sich der Schüler erwartet? Hat der Schüler überhaupt eine Idee des Endprodukts und welche Hürden dann ER meistern muss? Nicht der Lehrer muss am Ende trillern, sondern die Arbeit liegt beim Schüler. Ist der Schüler nicht eigentlich der Arbeiter und der Lehrer der Vorarbeiter, der dem Schüler zeigt was er zu tun hat?

LG
Michael
 
Ich habs jetzt nur überflogen, aber wurde hier schon besprochen, was passiert wenn der Lehrer tatsächlcih sagt "ne du darfst da nicht auftreten"?
 

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