Urheberrechte, Mir platzt langsam der Kragen

Es ist doch egal ob GNU, Creative Commons - große Medienunternehmen bauen z.Zt. eigene Verwertungsgesellschaften auf -, aber das Prinzip bleibt: Der Nutzer sollte dem Hersteller Geld für die Nutzung dessen geistigen Eigentums und seiner Arbeit zahlen. Ich sage bewusst: Hersteller; denn an der Produktion und Verbreitung von Musik, egal welcher Art, sind fast immer verschiedene Personen (Musiker, Produzenten, Techniker, Grafiker, Vertriebler, Juristen...) beteiligt.
Aber, der Mensch ist gierig und möchte nichts bezahlen, was er nicht bezahlen muss außer Spenden und Trinkgeld. Da greift scheinbar das schlechte Gewissen.
Im Bezug auf Kunst und Kultur scheint es aber genau dieses schlechte Gewissen nicht (mehr) zu geben.
 
Flip: Grundsätzlich gebe ich dir ja Recht. Die Crux ist eben nur, dass vieles nicht einmal mehr das Stadium des Gratisangebots im Netz oder wo auch immer erreicht, weil viele Musiker sich halbwegs professionelle Aufnahmen gar nicht mehr leisten können.
Außerdem: Wir haben ja dank Homerecording auch ein totales Überangebot an selbst produzierter Musik - meistens von fragwürdiger Qualität. Auf jeden Fall schlecht genug, dass es ohnehin unendlich mühselig ist echte "Rosinen" zu finden. Was bringt es mir dann überhaupt noch irgendetwas zu veröffentlichen?
 
Nö, das kann man so nicht sagen, denke ich. Die Qualität der Produktionen ist zu Hause am PC schon fast so gut wie im teuren Profistudio.

...solange man keine akustischen Instrumente einsetzen will und nicht mit zu ausgefallenen Sounds arbeitet, wenn man kein qualifiziertes Premaster braucht, das die Musik in allen Bereichen unbedenklich einsetzbar macht usw.. Ich meine: Die technischen Möglichkeiten sind zwar besser denn je, aber das hat die Musiker nur zahlreicher nicht kreativer gemacht, und es gibt Grenzen, nämlich dort, wo besondere Ansprüche (hochwertige Instrumente, gute Solisten, spezielle Einsatzzwecke) ins Spiel kommen. Und dann sind wir wieder beim Thema: Das kostet Geld.
 
Nö, das kann man so nicht sagen, denke ich. Die Qualität der Produktionen ist zu Hause am PC schon fast so gut wie im teuren Profistudio.

Hi!

Da entgegne ich mal mit einem "niemals"! Wenn Du aufmerksam in professionelle Produktionen "reinschaust" und dies nicht mit einem Ipod und fragwürdigen Ohrstöpseln sondern mit einigermaßem odentlichem Werkzeug, dann solltest Du die Unterschiede eindeutig hören. Nicht das ich sage es gibt keine schlechten Produktionen aus "professionellen" Umgebungen, aber ein einwandfreies Ergebnis im Homerecordingstudio zu erzielen erfordert neben dem Einsatz von professionellem Wissen eben auch den Einsatz von ordentlichem Material. Da hilft weder Behringer noch T-Bone weiter.

Gute Tonstudios die neben gutem Material auch personell fähig sind gibt es heute leider bereits für schmales Geld. Ein Produktionstag geht in einem ordentlichen Studio bei ca. 200,- los. Ist eben die Frage was ist es einem Wert.

Gruß, Peter

Gruß, Peter
 
Natürlich musst Du in Hardware investieren. Aber was kostet ein passables Gesangsmikrofon, 400, 500 €? Und gemischt wird dann eh mit der DAW-Software. Also, kein Grund mehr ins Studio zu gehen.

Schon mal an schte Akustik gedacht :-) abgesehn davon benötigt ein gutes Mikro einen guten Preamp und alles was in der Signalkette kommt muß passen. Die ganzen DAW´s sind doch Kompromisse und können nicht gegen externes Equipment anstinken. Alleine ein guter Kompressor... wo nimmst Du den her? Aus der DAW? Sicher nicht. Die Plugins für Logic oder Cubase die was taugen liegen dann preislich in ähnlichen Regionen wie Outboards...

Naja, aber wie gesagt - wenns den Ansprüchen genügt...

Gruß Peter
 
Ich werde es mal als Profi beantworten:
Ich arbeite unter anderem mit Pro Tools HD, Fairlight, Logic und (wenn's unbedingt sein muss) Cubase. Hinzu kommen Mikrofone, hochwertiges z.T. analoges Outboard, Wandler und nicht zu vergessen: Premaster - dafür hat man im Idealfall nicht nur ein separates Studio sondern auch speziell ausgebildete Leute.
Ein gutes Mikrofon liegt, je nach Einsatzzweck, zwischen 500 und 5000 Euro. Aber ein Mikro reicht natürlich nicht aus. Wer mal versucht hat ein Drumset aufzunehmen, weiß wovon ich spreche. Und natürlich nimmt man für einen Bass ein ganz anderes Mikro als für ein Saxophon oder Gesang.
Das klingt vielleicht alles ziemlich abgehoben, aber in der Summe hört man das sehr deutlich. Und ich spreche nur von "profaner" Popmusik. Bei Klassik, besser gesagt: rein akustischer Musik wird es dann richtig aufwändig - auch personell. Wen das interessiert, der sollte sich z.B. mal ansehen, wie eine Ausbildung zum Tonmeister aussieht. Das ist schon eine ganz hohe Kunst für sich.
 
Hallo Peter,

ich frag mal ganz scheinheilig. Bist Du in der Branche (Tontechnik) tätig? Dann würde ich deine Stellungnahme verstehen.

Gruß
FLIP

Hallo!

ja ich war viele Jahre als Tontechniker unterwegs, aber die Unterschiede sollte man eigentlich auch ohne "Hintergrund" hören. Just listen hat das ja nochmals verdeutlicht.

Gruß, Peter
 
Manuel, ich glaubs nicht.
Es gibt den Beruf Komponist, den Beruf Arrangeur, diese machen Stücke, um Geld zu verdienen.
Wie soll ein Musiker noch überleben, wenn die Musik/die Noten nur kostenlos aus dem Netz gezogen werden?

Das finde ich ziemlich übertrieben...

Ich denke der Verkauf von Klaviernoten eines bestimmten Songs macht nicht mehr als 1% des Gesamtumsatzes aus. (Ich weiss nicht genau, aber gibt es dazu vielleicht genauere Statistiken? Das würde mich schon interessieren.)

Denn, wie viele Leute auf der Welt spielen schon Klavier? Und wie viele von diesen Klavierspielern kaufen sich gerade die Klaviernoten zu diesen "einen" Song?

Die Musiker leben vielmehr von der musik selbst und dem verkauf der musik, denn es gibt millionen mal mehr menschen die die Musik hören als sie auf dem Klavier zu spielen.

Ich finde Klaviernoten sollten kostenlos sein.

Es gibt sogar Komponisten, die die Noten zu ihrer eigenen Musik kostenlos ins Internet stellen (z.b. Yann Tiersen, Ubou Uematsu [Final Fantasy]).

Die meisten Leute die Klavierspielen, wollen ihre Lieblingsmusik einfach nur zu Hause auf dem Klavier nachspielen, und nicht irgendwie Geld damit machen (öffentlich auftreten usw.)

Sogar selbt transkribierte oder arrangierte Notenblätter zu einem Song, die man selber rausgehört und in Noten niedergeschrieben hat, sind illegal!

Es sind doch nur Noten und nicht die Musik selber...

Wenn ich ein Lied auf dem Klavier spiele das ich selbest rausgehört habe, aber ohne die noten zu besitzen oder gekauft zu haben... ist das etwa dann auch illegal?

Oder auf YOUTUBE gibt es auch viele Piano Tutorials zu aktuellen Songs, die kann jeder angucken und nachspielen ohne irgendwelche noten zu kaufen. Das ist ja auch nicht illegal oder?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Souljah, du liegst insofern falsch, das vielleicht für einen Komponisten der Filmmusik komponiert hat, kostenlose Noten nicht mehr viel ausmachen, allerdings muss es ja noch Leute geben, die die Noten arrangieren, Leute die sie Setzen. Insofern ist das KOPIEREN von Noten sehr problematisch. Und wie stellst du dir kostenlose Noten vor? Soll man nun Musiker verpflichten die Noten offen zu legen?

Nicht so einfach finde ich dann aber, dass Leute die die Noten aus einem Stück heraushören, diese selbst setzen (mit Notensatzprogrammen) und im Internet zur Verfügung stellen verfolgt werden, wie das z.B. bei Gitarrentabulaturen öfters geschehen ist. Denn das ist kein einfaches kopieren. (Natürlich ist es nicht immer leicht festzustellen, ob da nicht jemand den Notentext irgendwo aus der kommerziellen Quelle abgetippt hat).

Unser Urheberrecht hat mehrere Probleme aktuell:

- Es geht von Vollberufskünstlern aus, soll deren Verdienst sichern. Das ist gut so und niemand will die Profis um ihren Verdienst bringen, aber: Hobbykünstler die kein Geld verlangen kommen nicht vor.
- Ein Kunstwerk steht immer in einem Kontext, nie alleine. Ein Künstler baut auf dem Werk anderer Künstler auf. Das wird wohl im Urheberrecht wenig gewürdigt. Wer ein Werk mit "Schöpfungshöhe" herausbringt, bekommt Tantiemen, wo die Schöpfungshöhe nicht ausreicht, müssen Tantiemen abgeführt werden. Nur erhält der keine Tantiemen, dessen Werk dem schöpfungshohen Künstler zur Inspiration diente.
 
Hier herrscht ein heilloses Durcheinander von Mißverständnissen.

Just Listen schreibt, das Verwenden geistigen Eigentums für gemeinnützige Zwecke sei generell erlaubt und kostenfrei. Das ist Unsinn, es gibt kein Gesetz, das einen Urheber zwingt, seine Werke für gemeinnützige Zwecke zu verschenken.

Souljah findet, Klaviernoten sollten kostenlos sein. Warum eigentlich nur Klaviernoten? Und warum nur Noten? Warum nicht auch Klaviere, Flöten, Geigen, Käse, Wurst, Brot? Letzteres ist sogar lebenswichtiger als Noten, ist aber trotzdem nicht kostenlos.

Doctor Gradus schreibt, er finde es nicht so einfach, daß Leute verfolgt werden, die die Noten aus einem Stück heraushören, diese mit Notensatzprogrammen selbst setzen und im Internet zur Verfügung stellen, denn das sei kein einfaches Kopieren. Mag sein, daß es kein einfaches Kopieren ist, aber es ist eine unerlaubte Veröffentlichung, und die ist schlicht nicht akzeptabel, weil allein der Urheber das Recht hat, darüber zu bestimmen, wer wo in welcher Form seine Werke veröffentlicht. Enteignet werden Urheber, bzw. deren Erben, ja früh genug, nämlich 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers; danach werden ihre Werke öffentliches Eigentum, und jeder kann damit tun und lassen, was er will und als sei er selber der Urheber. Bei materiellem Eigentum wäre das undenkbar, bei geistigem ist die Enteignung Gesetz.

Außerdem schreibt Doctor Gradus, das Urheberrecht gehe von Berufskünstlern aus. Auch das ist Unsinn. Jeder Hobbykünstler ist in gleichem Maße durchs Gesetz geschützt wie ein Profi – der Status spielt für den Urheberschutz nicht die mindeste Rolle, entscheidend ist allein die Urheberschaft. Und es steht jedem Urheber frei, ob Profi oder Hobbykünstler, sein Werk zu verschenken, das verbietet kein Gesetz. Also scheint Doctor Gradus der Meinung zu sein, daß ein Gesetz den Urheber zwingen sollte, alles zu verschenken?

Souljah fragt, ob es denn auch illegal sei, ein Lied auf dem Klavier zu spielen, das er selber rausgehört hat. Nein, ist nicht illegal. Zum eigenen Gebrauch darfst du geschützte Noten sogar einmal abschreiben. Aber eben nur zum eigenen Gebrauch, nicht zur Aufführung und nicht zur Weitergabe an andere. So lautet das Gesetz.

Völlig konfus ist Doctor Gradus Anmerkung: "Wer ein Werk mit Schöpfungshöhe herausbringt, bekommt Tantiemen, wo die Schöpfungshöhe nicht ausreicht, müssen Tantiemen abgeführt werden." Das Urheberrecht regelt keinerlei Tantiemen-Fragen. Bearbeiten darf man alles, was urheberrechtlich nicht mehr geschützt ist. Ob die Bearbeitung ausreichende Schöpfungshöhe hat, um ihrerseits einen eigenen Urheberschutz zu bewirken, kann man im Zweifelsfall nur vor Gericht klären lassen, per Gesetz ist die Bearbeitung zunächst einmal genauso geschützt wie ein Originalwerk. Aber noch geschützte Werke darf man nur mit Genehmigung des Urhebers bearbeiten. Ob er für die Bearbeitungserlaubnis Lizenzgebühren nimmt, bestimmt allein der Urheber und kein Gesetz. Alles ganz einfach.

Die Forderung, vieles müßte kostenlos sein, wendet sich hier, scheint mir, an die falsche Adresse, nämlich an den Gesetzgeber, von dem man anscheinend verlangt, ein Gesetz zu entwerfen, das den Urheber von vornherein enteignet. Die richtige Adresse wäre der Urheber, denn dem ist es tatsächlich freigestellt, ob er Geld für seine Werke nimmt. Wollen mal hoffen, es bleibt ihm, bzw. seinen Erben, auch in Zukunft freigestellt, über sein Werk selber zu bestimmen, zumindest 70 Jahre lang.
 
@Kernbeisser:
Hier herrscht ein heilloses Durcheinander von Mißverständnissen.
Allerdings. Ich spring mal gleich zu dem Teil wo du dich auf meine Aussagen beziehst.

Doctor Gradus schreibt, er finde es nicht so einfach, daß Leute verfolgt werden, die die Noten aus einem Stück heraushören, diese mit Notensatzprogrammen selbst setzen und im Internet zur Verfügung stellen, denn das sei kein einfaches Kopieren. Mag sein, daß es kein einfaches Kopieren ist, aber es ist eine unerlaubte Veröffentlichung, und die ist schlicht nicht akzeptabel, weil allein der Urheber das Recht hat, darüber zu bestimmen, wer wo in welcher Form seine Werke veröffentlicht. Enteignet werden Urheber, bzw. deren Erben, ja früh genug, nämlich 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers; danach werden ihre Werke öffentliches Eigentum, und jeder kann damit tun und lassen, was er will und als sei er selber der Urheber. Bei materiellem Eigentum wäre das undenkbar, bei geistigem ist die Enteignung Gesetz.

Ich will hier erstmal betonen, dass ich nicht davon ausgehe dass es legal ist aufgeschriebene Noten einfach so ins Netz zu stellen. Die juristischen rechtlichen Grundlagen sind klar. Ich wollte mit meinem Beitrag allerdings darstellen, dass aus gesellschaftlicher/ethischer Sicht die Konsequenzen problematisch sind.

Du erklärst deine Prämisse. Ein Werk sei geistiges Eigentum seines Urhebers, der Urheber habe die vollen Rechte an seinem Werk und könne analog zu materiellem Eigentum komplett darüber verfügen. Demnach ist jemand der dieses Urheberrecht verletzt auf einer Ebene mit einem Verbrecher, der ein materielles Eigentum stiehlt. Ein Autodieb und ein Kopist stehen auf einer Stufe.

Gerne (du benutzt es nicht) wird dann in diesem Kontext vom Raubkopierer gesprochen um das du dramatisieren. Raub ist allerdings Diebstahl unter Gewalteinwirkung oder zumindest Androhung, also handelt es sich nicht um Raub.

Als Enteignung bezeichnest du das verlöschen des Urheberrechts nach 70 Jahren nach Tod des Urhebers. Das ist schwer überzogen, der eigentliche Urheber ist dann seit jahren Tod, die Erben haben 70 Jahre lang vom Urheberrecht profitiert. Es wird Zeit, dass das an die Gesellschaft übergeht.

Außerdem schreibt Doctor Gradus, das Urheberrecht gehe von Berufskünstlern aus. Auch das ist Unsinn. Jeder Hobbykünstler ist in gleichem Maße durchs Gesetz geschützt wie ein Profi – der Status spielt für den Urheberschutz nicht die mindeste Rolle, entscheidend ist allein die Urheberschaft. Und es steht jedem Urheber frei, ob Profi oder Hobbykünstler, sein Werk zu verschenken, das verbietet kein Gesetz. Also scheint Doctor Gradus der Meinung zu sein, daß ein Gesetz den Urheber zwingen sollte, alles zu verschenken?

Hier unterstellst du mir etwas, das ich nicht gesagt habe. Ich will niemanden zwingen, sein Werk zu verschenken.

Jedoch bleibe ich dabei, dass das Urheberrecht für professionelle Gewerbetreibende abgestimmt ist, und nicht für einen Hobbykünstler. Die Musikverlage und -labels handeln untereinander Verträge aus, der private Künstler hat da wenig Chancen auf eine faire Behandlung, wenn er bei monopolistisch agierenden Labels anfragt, die Interesse an der Vermarktung eigener Künstler haben

Das Patentrecht trägt ähnliche züge und aus diesem ist mir folgender Mechanismus bekannt.

Ein kleiner Betrieb meldet eine Technologie zum Patent an, erhält das Patent. Eine Firma auf dem Weltmarkt, setzt das Patent um, verdient Millionen. da sich die Gerichtskosten am Streitwert orientieren, kann sich die kleine Firma garnicht leisten den Konzern zu verklagen. Ich vermute dass so auch eine Geschichte im Musik Business ablaufen könnte, es sei denn der Urheber steckt unter den Fittichen eines großen Labels.

Völlig konfus ist Doctor Gradus Anmerkung: "Wer ein Werk mit Schöpfungshöhe herausbringt, bekommt Tantiemen, wo die Schöpfungshöhe nicht ausreicht, müssen Tantiemen abgeführt werden." Das Urheberrecht regelt keinerlei Tantiemen-Fragen. Bearbeiten darf man alles, was urheberrechtlich nicht mehr geschützt ist. Ob die Bearbeitung ausreichende Schöpfungshöhe hat, um ihrerseits einen eigenen Urheberschutz zu bewirken, kann man im Zweifelsfall nur vor Gericht klären lassen, per Gesetz ist die Bearbeitung zunächst einmal genauso geschützt wie ein Originalwerk. Aber noch geschützte Werke darf man nur mit Genehmigung des Urhebers bearbeiten. Ob er für die Bearbeitungserlaubnis Lizenzgebühren nimmt, bestimmt allein der Urheber und kein Gesetz. Alles ganz einfach.

Ich werde gerne mit dem großen Konfuzius verglichen, aber ich schätze das war an dieser Stelle kein Lob.

Wer Musik macht, und das ist in jedem Genre zu sehen, weiß, dass Musiker voneinander lernen, sich gegenseitig imitieren, abschreiben, kopieren, ändern, über musikalische Themen improvisieren, kreativ-innovativ musizieren. Am Ende steht ein neues Lied, unterscheidbar von der Inspirationsquelle, aber doch noch ähnlich. Das geschieht sogar ganz unfreiwillig, oder kann ein Künstler immer dafür garantieren, dass die Melodie die er niedergeschrieben hat nicht die war, die er vor einer Woche im Supermarkt gehört hat?

Momentan wird versucht das mit dem Begriff der Schöpfungshöhe in den Griff zu bekommen. Ist sie ausreichend kann der Urheber sein Werk schützen, reicht sie nicht aus - dann eben nicht.

Deine Sichtweise gibt vor, dass ein Urheber mittels Lizenzen alles in Mark und Pfennig verrechnen kann. Das ist eine Illusion.

Und bevor mir wieder das Wort im Mund verdreht wird: Ich sage nicht, dass ich so einem Handel mit Urheberrrechten widerspreche. Lediglich, dass das Urheberrecht nicht Optimal ist, nicht jedem Aspekt des Musikalischen Lebens gerecht wird.

Die Forderung, vieles müßte kostenlos sein, wendet sich hier, scheint mir, an die falsche Adresse, nämlich an den Gesetzgeber, von dem man anscheinend verlangt, ein Gesetz zu entwerfen, das den Urheber von vornherein enteignet.

Der Gesetzgeber spricht dem Urheber sein Recht zu, es ist nicht so als würde man ein Haus enteignen. Das Urheberrecht erlischt.

Die richtige Adresse wäre der Urheber, denn dem ist es tatsächlich freigestellt, ob er Geld für seine Werke nimmt. Wollen mal hoffen, es bleibt ihm, bzw. seinen Erben, auch in Zukunft freigestellt, über sein Werk selber zu bestimmen, zumindest 70 Jahre lang.

Tatsächlich bleibt zu hoffen, dass Urheber und Rechteverwalter mit Augenmaß vorgehen, wenn sie Urheberrechtsverstöße ahnden.
 

was ich auch überhaupt nicht verstehe, und noch ein weitere grund für kostenlose noten ist, sind die teuren Preise für Klaviernoten...

Klaviernoten von einem akutellen song kosten im Internet etwa 5€.
Und das ist nur eine PDF Datei, die man dazu noch selber ausdrucken muss! Also zu den 5€ sind noch vorausgesetzt ein PC mit Drucker, eigene Tinte und Blätter für den Ausdruck...
Die orginal gedruckten Versionen sind manchmal noch teurer, aber können auch sogar etwas günstiger als die "elektronischen Klaviernoten Variante" sein....

Und das sind einfache Piano/Voice/Guitar Arrangements, die auf dem Klavier nicht einmal gut klingen...
Ein anständiges Piano Solo Arrangement findet man wenn überhaupt nur "illegal" im Internet, welches von Hobby Pianisten erstellt wurden und die ihre arrengements kostenlos ins Internet stellen.


Und die eigentliche Musik um die es ja eigenltich geht (also die audio oder mp3 Datei) die kostet gerde mal 1€ im Internet :rolleyes:

gar kein Sinn...

Das beste ist man lernt selber nach gehör zu spielen und zu arrangieren/improvisieren. Da kommt bestimmt eine schönere Musik bei raus als wenn man sturr nach den teuren original Piano/Voice/Guitar Arrangements spielt.

Man kann sich ja auch auf Youtube die Piano Versionen von anderen Leuten anschauen und einfach versuchen sie nachzuspielen oder sich aus den verschiedenen Videos eine eigene Version zusammen zu basteln.

Auf Youtube habe ich schon viele sehr schöne Piano Covers von modernen Liedern angeschaut, welche die Hobby Pianisten ohne Noten und nach Gehör gespielt haben. Solche schöne Klavier Arrangements bekommt man nicht mit den herkömmlichen original Klaviernoten hin.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
was ich auch überhaupt nicht verstehe, und noch ein weitere grund für kostenlose noten ist, sind die teuren Preise für Klaviernoten...

Klaviernoten von einem akutellen song kosten im Internet etwa 5$.
Und das ist nur eine PDF Datei!

Die gedruckten Versionen sind manchmal noch teurer, aber können auch sogar etwas günstiger als die "elektronischen Klaviernoten Variante" sein....

Und die eigentliche Musik um die es sich ja eigenltich geht (also die audio oder mp3 Datei) die kostet gerde mal 1$ im Internet :rolleyes:


gar kein Sinn...

Hi!

Angebot und Nachfrage! Wenn das niemand zu dem Preis kaufen würde würden die Preise fallen. Ich bin aber froh das die Preise nicht fallen sonst würde zwangsläufig die Qualität leiden.

Ja klar, alles darf nur noch 1 EUR kosten aber jedes Jahr solls mehr auf dem Gehaltszettel sein - verkehrte Denke!

Da stellt sich die Frage wieviel Stücke / Lieder kauft man denn pro Jahr im Schnitt?

Gruß, Peter
 
Hier herrscht ein heilloses Durcheinander von Mißverständnissen.

Just Listen schreibt, das Verwenden geistigen Eigentums für gemeinnützige Zwecke sei generell erlaubt und kostenfrei. Das ist Unsinn, es gibt kein Gesetz, das einen Urheber zwingt, seine Werke für gemeinnützige Zwecke zu verschenken.

Wir hatten uns diesbezüglich mehrfach Rechtsauskünfte eingeholt. Mit Kostenfreiheit sind natürlich nur Leistungsschutzrechte - nicht Material gemeint, und es gilt auch nur für nicht kommerzielle Einrichtungen. Aber vielleicht wurde das ja auch geändert.

Zu diesem Thema gibt es ein interessantes Interview im Spiegel der letzten Woche (4/2010) mit dem bekannten Computerwissenschaftler Jaron Lanier. Lanier war lange Zeit ein Befürworter der Gratis-Downloads.

Zitat: "Wenn das Kostenmodell funktionieren würde, hätten wir inzwischen Tausende Musiker, die Ihre Musik kostenlos anbieten und trotzdem gut leben würden. Das ist nicht der Fall. Inzwischen, glaube ich, dass es langfristig für alle besser wäre, wenn geistige Erfindungen bezahlt würden. Wenn alles Immaterielle gratis ist, werden wir alle zu digitalen Bauern, die für Lords der digitalen Wolken wie Google oder YouTube kostenlose Inhalte bereitstellen. Wenn man aber eine dynamische Welt will, in der jeder noch selbst erfinden, denken und seinen eigenen Weg suchen darf, brauchen wir Kapitalismus - gerade für den Geist. Intellektuelle Leistung muss wieder belohnt werden, und zwar individuell."
 
Hi!
Ich bin aber froh das die Preise nicht fallen sonst würde zwangsläufig die Qualität leiden.

Die qualität der noten sind doch nicht gut... Das sind doch ganz einfache "Piano Voice Guitar" arrangements (natürlich nicht alle offiziellen Noten). Wären das anständige Piano Solo arrangements dann könnte ich die teuren preise vielleicht verstehen. Aber das wäre mir trotzdem zu teuer, denn das sind ja immer noch einfach nur Klaviernoten, und dazu noch elektronische PDF Dateien, die man sich selbt ausdrucken muss...

Viele Piano Videos auf YOutube von Hobby Pianisten sind besser als die einfachen orginalen Piano/Voice/Guitar Noten.

Was meinst du nun eigentlich mit Qualität?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die qualität der noten sind doch nicht gut... Das sind doch ganz einfache "Piano Voice Guitar" arrangements (natürlich nicht alle offiziellen Noten). Wären das anständige Piano Solo arrangements dann könnte ich die teuren preise vielleicht verstehen. Aber das wäre mir trotzdem zu teuer, denn das sind ja immer noch einfach nur Klaviernoten, und dazu noch elektronische PDF Dateien.

Viele Piano Videos auf YOutube von Hobby Pianisten sind besser als die einfachen orginalen Piano/Voice/Guitar Noten.

Was meinst du nun eigentlich mit Qualität?

Hi!

Ich nehm mal greatscores.com als Beispiel. Hier habe ich zu jedem Stück 1 bis X Variationen an Noten zur Auswahl. Kann mir die Noten für SoloPiano, für ne ganze Band usw. runterladen. Wenn ich will kann ich den Song transponieren und mir das ganze vorher anhören. Sofern ich ein gutes GM-Device am Rechner habe tönt das auch ordentlich.

Die Qualität der Noten kann ich also bewerten bevor ich sie mir runterlade. Der Druck bzw. die Druckqualität ist, ein guter Drucker vorausgesetzt, einwandfrei. Lediglich das "nur einmal ausdrucken" können ist nervig, aber wenn man den Job nach dem Drucken nicht löscht kann man das prima mit einem SPL-Viewer wegspeichern.

Die Noten kosten dann € 3.75 egal ob das ein Blatt oder 12 Blatt sind.

Ich finde das nicht zu teuer - leben und leben lassen!

Gruß, Peter
 
Zitat: "Wenn das Kostenmodell funktionieren würde, hätten wir inzwischen Tausende Musiker, die Ihre Musik kostenlos anbieten und trotzdem gut leben würden. Das ist nicht der Fall. Inzwischen, glaube ich, dass es langfristig für alle besser wäre, wenn geistige Erfindungen bezahlt würden. Wenn alles Immaterielle gratis ist, werden wir alle zu digitalen Bauern, die für Lords der digitalen Wolken wie Google oder YouTube kostenlose Inhalte bereitstellen. Wenn man aber eine dynamische Welt will, in der jeder noch selbst erfinden, denken und seinen eigenen Weg suchen darf, brauchen wir Kapitalismus - gerade für den Geist. Intellektuelle Leistung muss wieder belohnt werden, und zwar individuell."


Das ist ein wirklich hervorragender Kommentar!
 
Es gibt sogar Komponisten, die die Noten zu ihrer eigenen Musik kostenlos ins Internet stellen (z.b. Yann Tiersen, Ubou Uematsu [Final Fantasy]).

Hallo,

das halte ich für ein Gerücht. Vielmehr sind es wohl andere Leute, die besagte Musik ins Netz stellen.


Spielefix, der geschluckt hat, als er sich Yann Tiersen-Noten gekauft hat und jetzt erfahren muss, dass der gute Mann seien Werke womöglich verschenkt!!
 
Also auf der HP von Yann Tiersen konnte man sich früher einige Noten zu seinen Songs runterladen, doch die gibt es da leider schon lange nicht mehr...

Nobuo Uematsu bietet immer noch Noten zu seinen Final Fantasy Soundtracks an:
http://www.nobuouematsu.com/sheet.html

Ich denke den "großen" Komponisten macht es nichts aus Noten zu ihren Kompositionen kostenlos anzubieten.
Sie "leben" ja nicht von den Verkauf von MusikNoten sondern von den Verkauf ihrer MUSIK!
Diejenigen denen das nicht gefällt und die es nicht erlauben sind die Musiklabels, z.b Sony, Walt Disney, Warner Bothers usw.

In diesm Thread habe ich viele kommentare gehört wie in etwa grob: "Die Musiker müssen ja von was leben um weiter schöne Musik zu machen".

Wenn es keine offiziellen Noten zu verkaufen gäbe, würden es dann bedeuten dass die musiker und musiklabels alle pleite machen und es keine schöne Musik mehr gibt?

Natürlich nicht, denn wie schon gesagt, Musiker leben nicht von den Verkauf von Noten, sondern "ganz allein" von der MUSIK. (natürlich noch Konzerte, andere Vermarktungen usw.)
Wie viel Prozent des Gesamtumsatzes eines bestimmten Songs macht der verkauf von Noten denn schon aus, beispielweise von einem aktuellen Popsong? 0,1%?
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Und noch was zum Thema teuren Klaviernoten, hier ein krasses Beispiel:

Ich bin hier auf dieser Seite auf die Klaviernoten z.B. von Beatles - Yesterday gesstossen. Ich gehe mal davon auf, das es ein simples Piano/VOice/Guitar Arrangement ist, und kein "schönes" Piano Solo.
Die noten kosten 7,50€ !!! Und das Lied ist aus dem Jahr 1965... Kennt jemand den Grund für diese hohen Preise?

https://www.clavio.de/shop/klaviern...gabe-fuer-gesang-und-klavier-the-beatles.html


Ich kann mir nicht vorstellen das es einer jetzt noch kaufen würde, es sei denn er ist ein riesiger Beatles Fan und sammelt alles was mit Beatles zu tun hat.
Oder vielleicht noch ein Klavieranfänger, der das Lied sehr mag. Die meisten suchen bei solchen Preisen ganz einfach nach kostenlosen Noten im Internet.

Fortgeschrittene Pianisten brauchen sowieso keine Noten, da sie nach gehör spielen und ein viel besseres arrangement hinkriegen als das original arrangement.
Klar, es gibt sicherlich auch ein paar fortgeschrittene Pianisten die nach Noten spielen und sich auch welche kaufen, aber das sind dann schon sehr anspruchsvolle Arrangement die sich auch wirklich für den Preis lohnen...

Ich will damit ja auch nicht sagen, dass offiziele Noten sinnlos und unbrauchbar sind. Es gibt auch viele gut arrangierte offiziele Noten und besonders Klaviernotensammlungen mit vielen Songs sind sehr schön und lohnen sich zu kaufen.
Aber die meissten offiziellen Piano/Voice/Guitar Noten klingen als Piano Solos einfach nicht gut. Da ist es viel besser auf YOUTUBE zu gehen und sich die Piano Solos von Hobby Pianisten anzuhören. Dort findet man sehr schöne und anspruchsvolle Piano Solos, und einige bieten auch die Noten dazu zum Download an. Oder man findet einfach in Google gute arrangements zu den Songs.
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Das beste wäre, kostenlose Noten zu legalisieren. Das würde zwar bedeuten, das es keine offiziellen Noten gäbe, aber dafür könnten dann die ganzen Arrangements von Hobby Pianisten frei im Internet verbreitet werden.
Es gibt ja jetzt schon sehr viele kostenlose "Hobby Arrangements" im Internet zu finden, und wenn kostenlose Noten legal wären, dann gäbe es noch viel mehr hobby arrangements, und man könnte dann auch ohne den "offiziellen musiknoten" zu fast jedem Lied Noten finden.
Für Gitarre findet man ja jetzt schon zu jedem Lied ohne Problem Noten und Tabs, obwohl das ja nicht legal ist.

Klar, es gibt offizielle Noten, die simpel und nicht so gut arrangiert sind, aber es gibt auch ordentliche und anspruchsvolle offizielle Noten die sehr schön zu spielen sind.

Genauso ist es bei den Kostenlosen Hobby Arrangements. Einige sind ganz simpel, aber es gibt auch viele klasse hobby arrangements die sogar jedes offizielles Arrangement übertreffen.

Wer lust hat, kann mal nach "mercuzio piano arrangement" googlen.
Mercuzio ist ein klasse Hobby Pianist der solche Klaviernoten von Pop Songs, Filmmusik ect. arrangiert und kostenlos ins Internet stellt. Da kann nicht einmal ein ordentliches offizielles Arrangement mithalten :D :D
Solchen klasse Piano Arrangements findet man in keinem offiziellen Notenbuch. Wenn es solche offiziellen Noten zu kaufen gäbe, dann würde sich der Preis dafür wenigstens lohnen!


Zum Schluss des langen Beitrages (so ein langen beitrag habe ich noch nie geschrieben :D :D) hier ein paar Beispiele von sehr schönen Piano Arrangements von bekannten modernen Liedern, von klasse Pianisten nach Gehör gespielt:


Steve Siu
Viva La Vida - Coldplay - Piano Cover
Beyonce - If I Were A Boy
Rihanna -Take A Bow


David Sides
Rihanna - Live Your Life
Akon - Don't Matter


Kyle Landry
Yiruma - River Flows In You
Pachabel's Canon
Pirates of the Caribbean Piano Medley
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

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