Man muß ein Werk nicht "schützen lassen", denn es ist per Gesetz automatisch geschützt.
Gegen Plagiatoren gibt es nur einen einzigen Schutz, nämlich das Werk nicht zu veröffentlichen, ob in Noten oder als Aufführung. Dann kennt es keiner, und es kann auch keiner die Idee plagiieren. Das macht zwar nicht viel Sinn, ist aber bombensicher. Ansonsten sind Plagiate selten eindeutig, und es ist immer schwierig zu belegen, daß etwas ein offensichtliches Plagiat ist und nicht nur zufällige Ähnlichkeiten hat.
Die GEMA nimmt für ihre Mitglieder nur das Inkasso für Aufführungen vor. Im Falle geistigen Diebstahls ist die Mitgliedschaft nicht wirklich hilfreich, denn Streitigkeiten hierüber wären immer vor Gericht zu klären, und die GEMA ist keine Rechtsschutzversicherung.
Lohnen wird sich die GEMA-Mitgliedschaft nur, wenn man auch hin und wieder aufgeführt wird (oder selber Eigenes aufführt), wobei "Lohnen" lediglich zu verstehen ist als "keinen Verlust einfahren", denn wirklich Geld verdienen kann man nur als Popstar, dessen Songs im Fernsehen zu hören sind; was Gelegenheitskomponisten durch Aufführungstantiemen an Verdienst aufs Konto kleckert, ist nur ein mickriges Taschengeld.
Kommentare in diesem Thread erwecken den Eindruck, daß die Mitgliedschaft in der GEMA horrend teuer sei. Das ist nicht wahr, der Jahresbeitrag beträgt 50 Euro. Bekommt man die durch Aufführungen nicht wieder herein, macht man allerdings Verlust, aber das Risiko bleibt kalkulierbar. Um als Komponierender aufgenommen zu werden, muß man entsprechende Fähigkeiten nachweisen, aber die Ansprüche sind gering, denn die GEMA agiert nicht als Zensor und wacht nicht über Qualität und nimmt jeden auf, der bis drei zählen kann und belegen, daß er was komponiert hat.
Kommt es zu einem Streit um Urheberschaften, hilft nur der eindeutige Nachweis. Dazu ist wohl die Hinterlegung beim Notar die einzig sichere Methode. Solche Streitigkeiten gibt es aber wohl nur in der Popmusik, wo jemand das eigene "Schubidubiduh" im "Schuhbihduhbihduh" eines Songs von einem anderen wiederzuerkennen wähnt. Ansonsten würde ich davon ausgehen, daß es albern ist anzunehmen, jemand könnte mein Werk genauso toll finden wie ich, es klauen und sich damit dümmer und dämlicher verdienen als ich selber. Das ist ungefähr so wahrscheinlich wie Tod durch Blitzschlag. Zugegeben, daß immer wieder Menschen (und Vieh auf der Weide) durch Blitz erschlagen werden, aber deswegen würde ich trotzdem nicht mit einer Kleidung herumlaufen, die einem Faradayschen Käfig gleicht.
Man kann allerdings auch GANZ sicher gehen und wie eine Figur Karl Valentins wegen der Meteoriten-Gefahr seine Wohnung aufgeben und in ein Bergwerk ziehen...