Unterschied Athletik/Musik

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Der Unterschied zwischen Athletik und Musik lässt sich sehr gut anhand zweier Interpretationen der Sonate
K. 141 von Domenico Scarlatti aufzeigen:

Hier die Athletik


Hier die Musik:


Es grüßt
Die Drahtkommode
 
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Reaktionen: LMG
Ui, da hast Du ausgerechnet meine Lieblingsaufnahme dieser Sonate erwischt, sowie eine der Aufnahmen, mit denen mich Argerich technisch/musikalisch außerordentlich überzeugt... das Stück ist, denke ich, eines ihrer Paradestücke...(?)

Ich finde es so langsam, wie Gilels hier spielt, nicht so passend für das Musikstück...
 
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Irgendwie erinnert der Faden mich ein wenig an mich selbst und mein Verhältnis zum Schulsport :lol: - dennoch muss ich eindeutig sagen: Argerich spielt nicht nur "athletischer", sondern vor allem eines: sehr viel musikalischer! :herz: :heilig:
 
( Ergänzung: Mutige, und vor allem: Joystick-gestählte COMMANDO - und TWIN COBRA ( 4.6 Mio. Punkte mit 1 Dm, danach ohnmächtig geworden bei 38 Grad C oben in der Halle, meine Freunde lachen heute noch - ich weniger, ich war 30 Sekunden "tot", wenn der Tod so ist, habe ich keine Agnst, Max, der Sohn vom Schornstenifeger, hat mich durch "Rütteln" wieder "zurückgeholt", er war am Flippern, grad. ) , aber 4.6 Mio waren WM-verdächtig... ) - Experten aus den 8oer und 90er Jahren ( C 64 und Spielhalle )) spielen nicht "mutando i deti" bei der Sonata Toccata, sondern spielen die Repetitionen mit 1 Finger, also präziser: gleiche Noten - gleicher Finger..

Erläuterung: Bei beiden Spielen musste man in der Lage sein, über bis zu 2 STUNDEN eine Schussfrequenz von > 10 Schüssen pro Sekunde zu halten - mit 1 Finger ( Zeigefinger ) , notfalls durch Mittelfinger verstärkt. Allerdings gab es bei Levelwechseln auch Pausen.

LG, Olli!

PS.:
Zu "Twin Cobra" ( Spielhalle ) :

http://en.wikipedia.org/wiki/Twin_Cobra

Zu "Commando" ( C 64 ) :

http://en.wikipedia.org/wiki/Commando_(video_game)

Zitat:

The well received Commodore 64 version was developed at Elite in a very tight schedule (2 months), by:

Developer: Chris Butler
Graphics: Rory Green and Chris Harvey
Sound: Rob Hubbard

The Commodore 64 version's theme, a "funky" version of the arcade, was created in less than 12 hours by Rob Hubbard, " started working on it late at night, and worked on it through the night. I took one listen to the original arcade version and started working on the C64 version. [...] By the time everyone arrived at 8.00 in the morning, I had loaded the main tune on every C64 in the building! I got my cheque and was on a train home by 10.00". The music since then has reached a cultic status among Commodore 64 enthusiasts - nearly everyone who ever had a C64 knows and recognizes the tune. The song is available from the HVSC. The cracking group Lurid Tricycle considered the Commodore version so easy that they added an un-trainer, to make the game harder. ( Anm. Olli: Nat. Quatsch, gilt nur für Durchgang 1, und auch für den brauchte man ne Menge Übung ) .



Hier die Commando-Musik, by Rob Hubbard ( ich habe sie MILLIONENFACH gehört...) :

 
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( Ergänzung: Mutige [...] spielen nicht "mutando i deti" bei der Sonata Toccata, sondern spielen die Repetitionen mit 1 Finger, also präziser: gleiche Noten - gleicher Finger.

Ich glaube, dass Scarlatti in dieser Sonate das Tremolo einer Mandoline imitiert, und dieser Klangvorstellung kommt die Argerich ziemlich nahe. Mit Athletik hat das nichts zu tun - das ist einfach brillant und sehr musikalisch gespielt.

In diesem Tempo ist es ganz und gar unmöglich, die Sonate ohne Fingerwechsel zu spielen. Und sowas überhaupt zu versuchen, ist auch nicht mutig, sondern dumm. Denn gerade mit so einem Unsinn reduziert man das Stück auf eine rein mechanische Artistik - mit musikalischer Kunst hat das dann wirklich nichts mehr zu tun.

LG, Mick
 
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Es ist ein bisschen unfair gegenüber der Gilels-Aufnahme, sie direkt nach Argerich zu hören, wenn man noch so von deren schnellem Tempo beeindruckt/beeinflusst ist. Vielleicht besser erst Gilels hören, dann hört man auch dort viel Schönes.
Ich glaube, dass Scarlatti in dieser Sonate das Tremolo einer Mandoline imitiert
Das ist bedenkenswert und spräche für ein deutlich höheres Tempo als es Gilels spielt. Mir ist Argerich aber zu schnell und ich kann Drahtkommodes Assoziation mit "Athletik" nachvollziehen. Gilels Spiel begeistert mich ja sonst fast uneingeschränkt, bei diesem Stück hingegen ist er mir zu langsam. Ich würde das Tempo irgendwo zwischendrin ansetzen, mit leichter Tendenz zu Argerich.

Ich dachte anfangs spaßeshalber kurz: hm, Gilels' Interpretation dauert jetzt wohl 28:23 min., nachdem Argerich es in 3:24 min. geschafft hat. :-)

Grüße von
Fips
 

@Olli: warum sind dann die Leute so begeistert von Argerichs Arbeit (53k Aufrufe), während Gilels nur magere 8,2k Aufrufe abbekommen hat? Ob das wohl ein Zufall ist? ;)

Ich heiße zwar nicht Olli aber diese Logik ist bestechend. Die Anzahl der Aufrufe entscheidet über die Qualität der dargebotenen Musik? Dann ist ein gewisser chinesischer Pianist ja besser als 10 seiner berühmtesten Kollegen zusammen;-). Ernsthaft: Die höhere Anzahl an Aufrufen lässt sich durch ganz andere Faktoren erklären, z.B. dass Martha Argerich glücklicherweise noch unter uns weilt und daher mehr im Fokus steht, dass ihr Auftritt ein wirkliches Video ist und keine reine Tonaufnahme wie bei Gilels, sie nur diese Sonate spielt und Gilels eine ganze Handvoll (viele haben in der heutigen Zeit doch gar keine Muße mehr sich eine halbe Stunde Scarlatti am Stück anzuhören) etc.. Mir gefällt übrigens Argerich wesentlich besser bei dieser Sonate.
 
Lieber Christian,
ich wollte eigentlich das Forum gern mit meinen "Theorien" verschonen. Aber ich glaube, daß es ein genetisch festgelegtes "allgemeines Grundempfinden für musikalische Gestaltung" gibt, welches alle Menschen miteinander teilen. Um's kurz zu machen: Argerich trifft m.E. dieses "Grundempfinden" bei diesem Stück sehr gut, und hat aufgrunddessen bei vielen Menschen "Erfolg".

Schönen Gruß
Chris
 
ich wollte eigentlich das Forum gern mit meinen "Theorien" verschonen.
das ist eine gute Idee!!

aber warum hältst du dich nicht an deine eigenen Worte???--:
Aber ich glaube, daß es ein genetisch festgelegtes "allgemeines Grundempfinden für musikalische Gestaltung" gibt, welches alle Menschen miteinander teilen.
...früher hatte man die Leute aus weit geringerem Anlaß gevierteilt...
 

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