Übung: Bach Inventionen

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Jonny Greenwood

Jonny Greenwood

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14. März 2007
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Hallo,
mir wurde (nicht von meiner Lehrerin) empfohlen die 2 und 3 stimmigen Inventionen von Bach zu spielen. Welche Erfahrungen habt ihr mit diesen Stücken als Übung gemacht? Gibt es besonders zu Empfehlende/ Belehrende? Sollte man von einigen (oder allen) mit erst einem guten halben Jahr Klaviererfahrung lieber die Finger lassen?

Danke im Voraus für Antworten
jan

PS: Beim Durchhören sprach mich vor allem die 2. 2 stimmige Invention an. Ist die spielbar?
http://youtube.com/watch?v=YN8GFARVQXo
 
Hallo,

da Dich die 2. Invention gleich gepackt hat, muss ich mich mal wieder zu Wort melden, da ich die nämlich gerade durch habe und in 2 Wochen vorzuspielen gedenke.
Das war meine erste, nach 3,5 Jahren Unterricht! Meine Lehrerin wollte mit einer anderen beginnen ("..aber jetzt noch nicht..."), ich habe aber einfach damit begonnen, und so musste sie halt damit leben.
Will sagen, die 2. ist nicht die einfachste, die 2 Stimmen in Kanonform wollen herausgearbeitet sein. (dazu würde ich dann doch lieber einen von den Profis was sagen lassen:rolleyes: Rosenspieß!) Jedenfalls klingt sie leichter als sie ist.
Nach einem halben Jahr hätte ich mich jedenfalls nicht getraut, auch nur in Erwägung zu ziehen, sowas zu spielen.
Ich will Dich aber mitnichten davon abhalten! Denn man lernt eine Menge dabei, vor allem die Unabhängigkeit der Hände, was einem dann bei anderen Stücken wieder viel nützt.
Frag doch Deine Lehrerin nach einfacheren Stücken, mit denen Du draufhin arbeiten kannst, z.B. die kleinen Präludien und Fughetten sind auch nicht ohne! Von den 3-stimmigen Inventionen würde ich erst mal nur träumen. :D

Klavirus
 
Hallo Jonny,
hier meine Meinung als Laie (nicht-professioneller Klavierspieler):
Die Inventionen sind nicht hoch genug zu loben und zu schätzen, sowohl was ihre musikalische Qualität als auch ihren Übungseffekt angeht (z.B. gleichmäßige Ausbildung beider Hände, Sinn für polyphones Spiel etc.)
Aber meine Warnung: Schon nach einem halben Jahr damit zu beginnen, halte ich für verdammt früh. Die Dinger sind nicht einfach, schwieriger und vertrackter, als es das Notenbild vielleicht glauben macht.
Wenn Bach, dann schau dir doch erst mal das Notenbüchlein für Anna Magdalena an und die kleinen Präludien.
 
Hallo Jan,

bin der gleichen Meinung wie die beiden. Mit etwa der gleichen Vorlaufzeit wie Klavirus habe ich soeben die 1. Invention abgeschlossen und mit der 8. begonnen. Vielleicht solltest du mal hier auf diese Liste der Bachwerke nach Schwierigkeitsgrad schauen, das scheint in etwa allgemein anerkannt zu sein.

Das Notenbild bei Bachs Werken verführt ja oft zum Verkennen des Schwierigkeitsgrades. Ich glaube zwar nicht, dass es der Technik direkt schaden würde, jetzt schon mit den Inventionen oder Sinfonien zu beginnen; aber welchen Sinn hätte es, den zweiten vor dem ersten Schritt zu tun, wenn dich dann der ausbleibende Fortschritt nur frustiert.
 
Bach's Inventionen sind klasse, aber nicht schon nach 1/2 Jahr. Und mein Rat: gerade die Inventionen brauchen für jemanden im relativen Anfangsstadium - und dazu zähle ich mich mit meinen ca. 2 Jahren intensivem Unterricht und Übens auch noch! - auch noch ganz großzügige Hilfe und Unterstützung durch den Lehrer.

Auch in Bezug auf Übungen würde ich die Lehrerin einmal ansprechen. Jeder hat andere Schwächen und braucht andere Übungen in anderer Reihenfolge, wenn Du Dir unkoordiniert etwas heraussuchst, wird Dir das sicher nicht schaden, aber vielleicht - da nicht das richtige zur richtigen Zeit - machst Du Dir vielleicht mehr Arbeit als nötig und vermisst doch den durchschlagenden Erfolg
 
Danke für eure Ratschläge.
Habe mir eben auch mal die 2. 2stimmige Invention ausgedruckt und versucht ein bißchen davon zu spielen um den Schwierigkeitsgrad zu ermitteln. Komme dabei zum selben Schluss wie ihr.
Aus dem Notenbüchlein für A.M.B. spiele ich grade auch was bzw. bin daebi es abzuschließen. Es handelt sich dabei übrigens um das Menuett in g-moll.
 
Die Frage passt zwar nicht 100%ig in den Thread, aber als Threadstarter setze ich mich für ein paar Sekunden mal eben drüber hinweg. Ich wollte hierfür nämlich keinen neuen eigenen Thread starten.
So:
Wie schätzt ihr den 1.Satz der Sonate op.49 nr.2 von Beethoven hinsichtlich der Schwierigkeit ein?
Ich spiele seit einem guten halben Jahr. Habe bisher "Für Elise" und ein paar Sachen aus dem "Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach" gespielt.
Machbar? Meine Lehrerin sagt ich solle zwar nebenher noch aus dem Notenbüchlein für A.M.B. spielen, aber ich könnte das spielen.
Da es bei solchen Fragen ja viele unterschieldich Meinungen gibt und meine Lehrerin generell nicht vor schweren Stücken zurückschreckt, wollte ich mal noch eure Ansichten hören bzw. lesen.

jan
 
Hallo, Jan,
das ist wieder der typische Anfänger-Enthusiasmus. :rolleyes:
Sobald sich die ersten Erfolge zeigen, will man am liebsten alles auf einmal. Ich halte die Sonate nicht grade für schwer, würde aber an Deiner Stelle vorher erst noch die beiden Sonatinen in G und F durchnehmen, so bekommst Du erst mal ein Gefühl für Beethoven und die Sonatinen- bzw. Sonatenform. Einfach das Stück sich einpauken und runterrasseln bringt meiner Meinung nach nichts. Womöglich stößt Du an Deine Grenzen, sei es technisch, musikalisch oder einfach dass Du die Geschwindigkeit nicht hin krigst. Du übst dann wochen- oder monatelang dran rum und bekommst es doch (noch) nicht befriedigend hin.
Ärgere Dich doch erstmal mit kleineren Sachen!:D

Auch wenn es hier jetzt so aussieht, als wollen Dich alle von Deinen Vorhaben abbringen, reden wir doch alle aus Erfahrung, auf jeden Fall die, die als Erwachsene angefangen haben, denn dann ist meist der Ehrgeiz besonders hoch!

Immer weiter üben, dann kommst Du auch dahin!

Klavirus
 
Hi Jan,

super, dass Du eine Lehrerin hast, die Dir Deine Vorlieben nicht einfach abschlägt. Ich vermute, dass Deine Lehrerin auch immer wieder Stücke einschiebt, die sie danach auswählt, dass Du in sinnvoller Reihenfolge mit verschiedenen wichtigen Techniken usw. vertraut wirst?

Das ist nämlich meines Erachtens viel wichtiger als einfach neue Stücke zu lernen, auch wenn es tolle Stücke sind, weil diese Grundlagen die Bausteine dafür sind, dass Du Dich gut entwickelst.
 
Klavirus...kannst noch die genaue Bezeichnung für die beiden Sonatinen geben? Dann könnt ich mir nämlich mal die Noten von sheetmusicarchive.com holen und die zur nächsten Stunde sofort mitbringen. (Kaum zu glauben, dass die Seite legal ist...)
Naja wer schon am Anfang den Enthusiasmus nicht hat, der wird es am Klavier nicht lange durchhalten. Nur gut, dass man manchmal darin gebremst wird.
In diesem Sinne, danke für die Ratschläge

jan
 
Hallo, Jan,

es sind die Sonatinen G-Dur und F-Dur, vom Schwierigkeitsgrad ist die G-Dur als erstes zu empfehlen, ich hatte sie nach ca. 1 Jahr und die F-Dur nach 2 Jahren Unterricht gespielt.

Ich kann Dir die Noten auch per eMail schicken, brauch dann aber Deine Adresse! :)

Viel Spaß noch beim Ausloten aller Fähig- und Möglichkeiten!

Klavirus
 

Jetzt ist ja etwas Zeit vergangen...
Ist denn die 9. 2 stimmige Invention nach 9 Monaten Klavierspiel machbar?
Es wundert mich, dass die 9. in der Liste (siehe Wu Weis Post) bei late intermediate steht. Sie macht auf mich einen verhältnismäßig leichten Eindruck.
Hab die auch mal angespielt und meine, dass die geht. Oder eignet diese sich nicht als Einstieg?

jan
 
Meine Hände wollen zur Zeit nicht wie ich es gerne hätte, vor allem mögen sie keine weiten Griffe und nichts, was Spannung in der Hand erzeugt. Von daher pausiert der Klavierunterricht und Bach erhält endlich seine Chance.

Nach #8 habe ich jetzt mir jetzt Invention #10 vorgenommen, doch schon im zweiten Takt taucht die erste Frage auf, denn die Verzierungen werden in den Notenausgaben unterschiedlich ausgeführt. Laut Wiki beginnen Pralltriller/Mordent vor 1800 mit dem oberen Nebenton wie z.B. auch hier vorgestellt:



In meiner bei IMSLP gefundenen Notenausgabe jedoch beginnen sie direkt auf dem Ton, in Takt 2 wird die Verzierung also fis-g-fis ausgeführt.

Gehe ich recht in der Annahme, dass ich mich eher an einer Version wie im oben angezeigten Video orientieren sollte?

Was gibt es noch bei dieser Invention zu beachten?
 
Sollte man von einigen (oder allen) mit erst einem guten halben Jahr Klaviererfahrung lieber die Finger lassen?
Das ist verdammt "sportlich". Wenn Du kein "Ausnahmetalent" bist, erscheint mir das zu früh - auch nach 9 oder 12 Monaten. Wenn Du Barockmusik magst - da gibt es Alternativen, die Bach kaum nachstehen, aber weniger "tricky" sind. zB . Bei diesem Autor/Poster wirst Du noch weitere Anregungen finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Hände wollen zur Zeit nicht wie ich es gerne hätte, vor allem mögen sie keine weiten Griffe und nichts, was Spannung in der Hand erzeugt. Von daher pausiert der Klavierunterricht und Bach erhält endlich seine Chance.

Nach #8 habe ich jetzt mir jetzt Invention #10 vorgenommen, doch schon im zweiten Takt taucht die erste Frage auf, denn die Verzierungen werden in den Notenausgaben unterschiedlich ausgeführt. Laut Wiki beginnen Pralltriller/Mordent vor 1800 mit dem oberen Nebenton wie z.B. auch hier vorgestellt:



In meiner bei IMSLP gefundenen Notenausgabe jedoch beginnen sie direkt auf dem Ton, in Takt 2 wird die Verzierung also fis-g-fis ausgeführt.

Gehe ich recht in der Annahme, dass ich mich eher an einer Version wie im oben angezeigten Video orientieren sollte?

Was gibt es noch bei dieser Invention zu beachten?


Ich habe mal gelernt, dass man, wenn die Melodie unmittelbar vor dem Triller den Nebenton des Trillers enthält, auch mit dem Hauptton beginnen kann.

Schön, dass Du wieder spielen kannst :super:

Liebe Grüße
Gernot
 

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