Üben von schnellen Sprüngen

B

Bengerman

Guest
Hey Leute,
Ich habe mich hier angemeldet, da ich ein ziemliches Problem habe... Ich und mein Klavierlehrer haben die 9. Ungarische Rhapsodie angefangen und jetzt hat die Musikschule für 5 Wochen keinen Unterricht mehr und mein Lehrer ist nicht gut erreichbar.
Jetzt übe ich erstmal die Noten alleine weiter und bin im Finale auf ein Problem gestoßen, da sind nämlich ab und zu mal größere Sprünge die ich überhaupt nicht hinkriege(noch nicht). Die erste Stelle wäre kurz vor dem Thema in Fis-Dur wo man in Oktaven oktavsprünge machen muss (erst in c-dur, dann glaub ich in A-Dur). Die zweite ist im letzten Presto, vor allem die ersten 4 Takte wo man immer Oktave b im Bass spielt und dann jeweils einen b-Dur oder Es-Dur dazwischen.
Mir sind zwei Lösungsansätze bekannt, bin mir aber nicht sicher ob sie wirklich so gut sind.
1. Erst langsam dann schneller
2. Reduzieren, also z.B. immer nur die erste Oktave im Bass spielen aber beide Akkorde oben bis der Sprung gut klappt, dann die erste Oktave weglassen.
Welche der beiden Fassungen findet ihr besser (Ich die zweite, bin aber nicht sicher) oder wie übt ihr solche Stellen?

Und wenn wir schon mal dabei sind:
Wie würdet ihr das Pedal auf der letzten Seite machen wo man in Oktaven gebrochene Akkorde spielt (Verm. Auf As, verm. Auf A, Es-Dur und B-Dur)? Weglassen oder mit Pedal? Gibt zu beiden Versionen gute Aufnahmen.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen
 
Vorab, ich finde es erstaunlich, dass Du auf der einen Seite eine ungarische Rhapsodie spielst, auf der anderen ernsthaft die Frage stellst, wie Du Dir "schnelle Sprünge" erarbeiten sollst. :konfus:

Da die Sprünge schnell sind, hat es wenig Sinn, sie langsam zu üben. Der "Sprung" selbst muss schnell geübt werden. Was Du vor bzw. nach dem Sprung machst, DAS verlangsamst Du (fermatieren): Fermate, blitzschneller Sprung, Fermate.

Peu-à-peu reduzierst Du die Zahl der Fermaten, aber die Schnelligkeit der Sprünge bleibt immer erhalten. Falls es Akkorde sind, reduzierst Du zunächst die Anzahl der anzuschlagenden Töne so weit es Dir möglich ist und wie es sinnvoll ist.

Ich habe das Stück noch nicht gespielt, deshalb kann ich nichts Konkretes raten. Wenn viele schnelle Sprünge hintereinander kommen, etabliert man eine Blickchoreographie ("wann man wo hinschaut"), weil nie alle Sprünge gleich schwer zu treffen sind (ich z. B. treffe rechts bedeutend sicherer als links).
 
Gerade beim ersten Ausprobieren funktionierte es bei mir wider Erwarten zunächst gar nicht, insofern finde ich die Frage an dieser Stelle doch nicht verwunderlich.
Es wird wahrscheinlich immer grundsätzlich darum gehen, aufzupassen, dass man im Moment auf die richtige Taste haut und nicht die nebenan; die verschiedenen "Methoden" und Etüden sind m.E. zweitrangig...
Um das physische Problem aus dem Weg zu räumen, kann man die Stelle ein paar mal mit verdoppelten Tönen spielen (d.h. als durchgehende 16tel, zwei mal das untere, zwei mal das obere). So werden die Sprünge eingeprägt.
 
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Hallo Bengermann, einige allgemeine Hinweise zum Üben schneller Sprünge: -was Barrat schrieb: der Sprung selbst ist immer so schnell wie möglich, - immer die kleinste, kürzeste Bewegung wählen, keine Ellipsen, u.Ä., nicht auf die Sprungbewegung sehen!!, dazu das Relief einprägen, das beim Spiel des vorgesehenen Akkords oder Tons vor Augen liegt: in der Bewegung zu korrigieren ist zu langsam!, - wenn Du visuell unterstützt, nur auf das Ziel der Bewegung achten, -vorher da sein: nicht unkontrolliert aus Flug und Fall hineinstürzen, sondern Bruchteile einer Sekunde vorher alles unter den Fingern haben, um gezielt zu intonieren. Das Fermatenbilden zum Üben auf Start und Zielpunkt ist schon erwähnt und sehr zu empfehlen. Dazu kommt, am Zielakkord angekommen, erst bewusst die Fingerstellung wahrnehmen, eine Sekunde innehalten, und dann erst kontrolliert anschlagen, obgleich man schon hätte anschlagen können.
Ferner kann man Sprünge vor-und zurück üben, dann auch rhythmisiert: lang-kurz-lang, und umgekehrt: kurz-lang-kurz, etc, und auch immer mal wieder blind.
 
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