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Ich finde durch @Normalo haben wir hier eine sehr interessante Gelegenheit ein gänzlich anderes System des Klavierunterrichts kennenzulernen. Ich wäre vorsichtig damit das deutsche System mit seinen großen Vorzügen (insbesondere die im Idealfall totale Individualisierung) so absolut über andere zu stellen. Wenn bei der Qualifikation zum Chopin Wettbewerb zig Chinesen und kein Deutscher (Frauen und Diverse sind mitgemeint und in der Mehrheit!) durchkommen, dann sollte man schon auch überlegen, wie arrogant man sein darf!Mich wuerde mal konkret interessieren, wie die Profis hier, die als Anfaenger ohne Hanon ausgekommen sind, z.b. in irgendeinem Stueck die chrom. Tonleiter gemeistert haben, obwohl sie die vorher nicht geuebt haben.
Wenn bei der Qualifikation zum Chopin Wettbewerb zig Chinesen und kein Deutscher [..] durchkommen, dann sollte man schon auch überlegen, wie arrogant man sein darf!
Ich muss da an Olympia denken. Nur 10 Goldmedaillen (davon etliche von nicht Biodeutschen für Deutschland erarbeitet [Mihambo und Zwerev]) sind kein Grund für Überheblichkeit.
Ob ich die komplexe Figuration der Etüde op. 25,2 von Chopin spiele, oder eine wie auch immer rhythmisierte chromatische Tonleiter in einem Stück spielen muss ist, wenn die Vorstellung der zu spielenden Musik klar ist und eine grundsätzliche Kontrolle über die Finger gegeben ist, relativ egal.Mich wuerde mal konkret interessieren, wie die Profis hier, die als Anfaenger ohne Hanon ausgekommen sind, z.b. in irgendeinem Stueck die chrom. Tonleiter gemeistert haben,
Dekadenz, Übermüdung, Verweichlichung???Ich frage mich bei sowas immer nach einem dahinter liegenden allgemeinem Grund.
Ich hab mir jetzt eine Klavierlehrerin gesucht und gefunden. Heute ist bereits die zweite Stunde. Die erste Stunde (Beratungsgespraech) war kostenlos, aber sehr effizient. Es gab gleich mal Hausaufgaben, Czerny 599 Stueck Nr. 12. War mir dann zu wenig, ich wollte bis Nr. 15 zumindest mal einueben. Mit drei Stunden Ueben jeden Tag kann man aus meiner Sicht sogar noch mehr als das bewaeltigen. Hab dann weiter meine Uebungen gemacht, also Tonleitern, Terzen, chrom. Tonleiter, Triller usw., was aber keine Vorgabe der Lehrerin ist. Als Hausaufgabe gab es dann noch die Staerkung der Finger durch Last des Armes auf einem einzigen Finger. in Zukunft wird es noch Stuecke zum Ueben geben, das Buch dazu ist unterwegs.
Andererseits wuensche ich mir jetzt, dass ich als Kind zum Klavierspielen gewungen worden waere
Jedesmal, wenn ich in einem Klavierladen uebe, sehe ich viele Eltern, die in den Gaengen sitzen, waehrend ihre Kinder gerade Klavierunterricht nehmen. Die Zeit wird natuerlich mit dem Handy verbracht. Ich frage mich dann immer, warum die die Zeit nicht nutzen und als Spaeteinsteiger Klavier (oder andere Instrumente) lernen.
Beispielsweise dauert das Erlernen der chromatischen Tonleiter mehrere Monate (nach Berichten). Wenn ich das erst
anfange, wenn ich es eigentlich anwenden will, wie soll ich dann das Stueck ueben? Wenn ich das jetzt als Anfaenger bereits jeden Tag ein paar Minuten lang uebe, dann kann ich es spaeter verwenden und musikalisch ausgestalten.
Schon diese sehr verkürzte Beschreibung des (Mutter)Spracherwerbs ist falsch. Die Lernleistung von den ersten Einwortsätzen bis zum ökonomischen Sätze verknüpfen (ca im 5. Schuljahr, vgl kognitive Entwicklung) ist die größte Lernleistung im Leben (vgl D.E.Zimmer) und sie vollzieht sich ohne Artikulations-Hanon, ohne Grammatik-Hanon (Kinder im Alter von 5-10 verwenden implizit richtig die Grammatik, kennen sie aber nicht: sie können richtig sprechen, müssen aber hinterher erst die Grammatik lernen vgl Chomsky usw) --- kurzum: wenn der Vergleich Spracherwerb oder gar laufen lernen (beides ohne "Training", ohne Lerneinheiten, ohne Sprech- und LaufHanon) zum Klavierspiel lernen richtig wäre, müsste jeder Klavierenthusiast zuverlässig dahin kommen, wirklich tauglich z.B. die Appassionata spielen zu können. Das ist aber nicht der Fall. Laufen, rennen ohne auf die Fresse zu fallen, sprechen/kommunizieren (grammatischen überwiegend korrekt, genügend Wortschatz, verständlich argumentieren etc) erwirbt wie nebenbei fast jeder - 100m Rekorde oder Romane verfassen schaffen nur wenige. Literatur bis zur Appassionata wäre die Entsprechung zum Spracherwerb, Gaspard & Co. wäre dann für die Überflieger.Jetzt überlege mal, wie man als Kind seine erste Sprache lernt. Man hört, spricht nach, erweitert seinen Wortschatz immer mehr und noch bevor man das ABC lernt kann man längst sprechen.
In der Musik (...)
Koennen wir den Faden mal weiterspinnen? Wie nutze ich nun die drei Stunden pro Tag, wenn ich nur die Hausaufgaben mache? Ich koennte ja einfach dreimal so viel Czerny ueben und dreimal so haeufig Unterricht nehmen. Dann hab ich theoretisch meine Zeit sinnvoll genutzt.
@Vanessa ...mehrere Monate für die Trivialität (sic! Meine ich exakt wörtlich so) 10 oder 20 direkt benachbarte, nebeneinander liegende Tasten zu spielen, ist wirklich bedauerlich. Dass du diese Erfahrung gemacht hast, tut mir leid für dich.Das stimmt, also das ist auch meine Erfahrung, es ging auch bei mir mehrere Monate, bis die chromatische Tonleiter ging.
@Vanessa ...mehrere Monate für die Trivialität (sic! Meine ich exakt wörtlich so) 10 oder 20 direkt benachbarte, nebeneinander liegende Tasten zu spielen, ist wirklich bedauerlich. Dass du diese Erfahrung gemacht hast, tut mir leid für dich.
Eigentlich genügt eine Woche (höchstens zwei) für die chrom. Skala mit beiden Händen gegenläufig und danach parallel.
Tastenanordnung wahrnehmen
Trivialanatomie (lange und kurze Finger)
r.H. beginnt mit 1 auf e1
l.H. beginnt mit 1 auf c1
gespiegelt auseinander
Aha: 123 oh, der lange 3. auf schwarz
Aha, ef und hc sind Lücken, sonst immer der Wechsel schwarz-weiß
1231313123131231313
Kinderleicht vorwärts und rückwärts
Pardon, da muss ich dir widersprechen. Gerade bei der chrom. Skala ist ins Tempo kommen unproblematisch und geht schnell, wenn man es vernünftig angeht (kleine Gruppen sofort schnell, später die Gruppen verlängern) weil sie prima übersichtlich ist!Übungsintensiv ist, das ganze auf Tempo zu bringen.
Durch das Spielen von Stücken in denen die Basics (schnell-langsam, laut-leise, kurz-lang, verbunden-getrennt, ........) ebenfalls gefordert werden. Wenn die Stücke-Auswahl gut ist, kann das funktionieren!Die grundsaetzliche Kontrolle ueber die Finger bekommst du woher
Pardon, da muss ich dir widersprechen. Gerade bei der chrom. Skala ist ins Tempo kommen unproblematisch und geht schnell, wenn man es vernünftig angeht (kleine Gruppen sofort schnell, später die Gruppen verlängern)
Ich bin definitiv kein Profi, aber ich beantworte das trotzdem mal.Mich wuerde mal konkret interessieren, wie die Profis hier, die als Anfaenger ohne Hanon ausgekommen sind, z.b. in irgendeinem Stueck die chrom. Tonleiter gemeistert haben, obwohl sie die vorher nicht geuebt haben.
Puh, und ich habe mich schon selbstzweifelnd gefragt, welche Finessen mir bei der chromatischen Tonleiter bisher entgangen sind, die ich daran monatelang hätte üben sollen...Eigentlich genügt eine Woche (höchstens zwei) für die chrom. Skala mit beiden Händen gegenläufig und danach parallel.
@Normalo
Noch ein wichtiger Punkt ist zu erwähnen, warum das Üben von Technik nicht isoliert passieren darf, sondern immer im musikalischen Kontext erfolgen muss: Es gibt etliche Klavierstücke, in denen schnelle Töne gespielt werden müssen, während die musikalische Spannung steigt. Nun darf sich diese Spannung jedoch nicht auf den Körper übertragen, sondern ganz im Gegenteil muss man wissen, an welchen Stellen man für winzige Momente entspannt. Und genau dieser zentrale Aspekt lässt sich nur im musikalischen Kontext üben!