Ton klingt nicht, Hammer geht nicht zurück

  • Ersteller des Themas Jazzplayer06
  • Erstellungsdatum

J

Jazzplayer06

Dabei seit
16. Jan. 2022
Beiträge
2
Reaktionen
0
Hallo zusammen,
Als ich heute Klavier gespielt habe kam plötzlich beim f''' (Taste 69) kein Ton mehr. Ich haben dann das Klavier von vorne komplett aufgemacht um zuschauen, was der Auslöser ist.
Leider bin ich kein Profi, daher wende ich mich an euch bevor ich den Klavierbauer drüberschauen lasse.
Ich sehe keinen Unterschied zu den anderen Tasten außer, dass der Hammer(?) Nicht zurückgeht, siehe Fotos...
Ich habe dieses Ding bereits öfters nach hinten geschoben, aber nach einmal auslösen bleibt es wieder vorne verharren.
Ich wäre über Hilfe wirklich sehr dankbar!
Viele Grüße
JazzPlayer06
 

Anhänge

  • 20220116_155655.jpg
    20220116_155655.jpg
    661,3 KB · Aufrufe: 50
  • 20220116_155912.jpg
    20220116_155912.jpg
    711,7 KB · Aufrufe: 50
  • 20220116_160033.jpg
    20220116_160033.jpg
    708 KB · Aufrufe: 49
Das Problem ist eine steife Stoßzungenachse. Die gute Nachricht ist: kann man leicht beheben mittels speziellem Gleitmittel. Oder falls das nicht funktioniert, die Achse austauschen. Die schlechte Nachricht ist: es ist sehr wahrscheinlich nicht nur diese eine Achse. Wenn man gezielt sucht, findet man wahrscheinlich etliche andere.
 
Die Stoßzunge mag wohl ned so recht - läßt sich in der Regel mit ein paar Tropfen Protek beheben.
 
Vielen Dank für eure Antworten! Habt ihr vielleicht eine Anleitung für das Prozedere?
 
Vielen Dank für eure Antworten! Habt ihr vielleicht eine Anleitung für das Prozedere?
Das ist ansich ganz einfach - Du brauchst Protek und einen dünnen Furnirstreifen von 0,5 km Stärke.

Diesen Furnierstreifen tunkst Du in Protek, und führst in vorsichtig am Hebeglied beidseitig in die Stosszungenkapsel ein und zwar so, daß die Achsen befeuchtet werden.
 
Die Menge an Protec erst, um das Ding einzutunken. :-)
 
Könnte es nicht auch eine defekte Stosszungenfeder (sieht man schlecht auf den Bildern), oder aber auch zu geringe Schnabelluft durch zu stramm eingestellte Pilote sein? (durch exzessiven Venta Gebrauch zum Beispiel?)

Eine steife Stosszungenachse ist mir bei meinen Basteleien noch nie untergekommen (die waren tendenziell eher zu lose, selbst beim "steifen" Schimmelchen) die anderen beiden Ursachen aber schon :konfus:
 
Defekte Feder könnte sein. Ist aber super selten. Zu stramme Pilote kann nicht sein. Dann würde die Stoßzunge nicht so weit von der Hammernuss stehen bleiben. Zu steife Stoßzungenachse ist sehr häufig. Quasi Alltag.
 
Defekte Feder könnte sein. Ist aber super selten. Zu stramme Pilote kann nicht sein. Dann würde die Stoßzunge nicht so weit von der Hammernuss stehen bleiben. Zu steife Stoßzungenachse ist sehr häufig. Quasi Alltag.

Naja, kaputte Stoßzungenfedern habe ich schon erlebt, insbesondere bei älteren Yamahaklavieren.

Aber das kommt - wie Du schon richtig bemerktest- ehr selten vor.

In der Regel sind die Achsen zu fest, ist aber mit Protek schnell zu beheben.
 

Hallo, ich hatte eine defekte Stosszungenfeder. Die Taste (Ton) ging bei mir ebenfalls gar nicht mehr. Diese Federn habe ich ausgetauscht und eine Anleitung dazu mit Bildern geschrieben. Denke, so bekommt das jeder hin. https://lehp.de/reparatur/klavier-reparaturen.html

Bei hängenden Hämmerchen tendiere ich zu einer zu fest angeszogenen Schraube der Achse des Hämmerchen. Diese sind bei mir beim Jahreszeitenwechsel durch die veränderte Luftfeuchtigkeit ebenfalls problematisch. Minimales Lösen der Schraube hilft bei mir sehr gut. Bei der Justierung dieser Schraube sollte man auf die Federhäufigkeit des Hammers beim Zurückfallen in die Ruheposition schauen. Diese sollte bei ~3 Mal liegen. Bei klemmenden Hämmerchen ist diese eher bei 0-bis 1x. Zu locker ist häufiger, erzeugt dann störende Geräusche beim Klavierspielen.

Die besagte Schraube zur Justierung befindet sich bei meinem Klavier glaube ich auf der Rückseite der Mechanik. Ich kann bei bedarf gerne noch ein Bild hinzufügen.
 
Bei hängenden Hämmerchen tendiere ich zu einer zu fest angeszogenen Schraube der Achse des Hämmerchen. Diese sind bei mir beim Jahreszeitenwechsel durch die veränderte Luftfeuchtigkeit ebenfalls problematisch. Minimales Lösen der Schraube hilft bei mir sehr gut.

Die Schrauben sollte man keineswegs lösen, die müssen schon fest sitzen.

Bewegen muß sich die Achse, diese muß - so sie hängt - gängig gemacht werden.

Mit gelösten Schrauben verursacht man nur klapperne Geräusche und eine erhöhte Abnutzung.
 
Hallo, ich hatte eine defekte Stosszungenfeder. Die Taste (Ton) ging bei mir ebenfalls gar nicht mehr. Diese Federn habe ich ausgetauscht und eine Anleitung dazu mit Bildern geschrieben. Denke, so bekommt das jeder hin. https://lehp.de/reparatur/klavier-reparaturen.html
Die Anleitung find ich persönlich gelungen! :super:

Allerdings sind bei den Klavieren die unter meinen Fingern waren die Federn zusätzlich verklebt, was das Ausbauen nicht eben einfacher macht.
https://lehp.de/reparatur/klavier-reparaturen.html
Bei hängenden Hämmerchen tendiere ich zu einer zu fest angeszogenen Schraube der Achse des Hämmerchen.
Ist jetzt wohl klar geworden, das die Methode eher nicht so fachgerecht ist... :blöd:

Viel bemerkenswerter finde ich allerdings, das die Hälfte der Mechanikbauteile aus Plastik ist!

Selbst die Hammernusskapseln! Wer hat denn wann und wo sowas gebaut? Nach Kawai ABS Materialien sieht das nicht grade aus!
 
Allerdings sind bei den Klavieren die unter meinen Fingern waren die Federn zusätzlich verklebt,
Hat man bei alten Instrumenten einseitig (unten) gemacht.

Ist aber im Grunde genommen nicht nötig, da hier eh Einbuchtungen für die Federn sowohl an der Stoßzuge als auch am Hebeglied vorgesehen sind.

Das Verkleben stellt keinen Nachteil dar, so lange die Feder in Ordnung ist - bricht die Feder allerdings irgendwann einmal, wird es eher schwierig die Rudimente der Restfeder raus zu kratzen.
 
@Henry könnte das etwa so eine legendäre Pianic Mechanik aus DDR Zeiten sein? J.Schiller spricht schonmal dafür...

Würde ich jetzt nicht ausschließen.

Die haben fast schon exessiv "Plaste und Elaste" verbaut.

Solche Mechaniken sind an sich für den Müll - jemand der so eine Ostkiste hat, die ansonsten recht passabel klingt, würde ich zu einer neuen Rennermechanik raten....langt ja, daß die Tastatur scheiße ist.
 

Zurück
Top Bottom