Tochter Zion

Ich sehe: Tochter Zion = (Tochter) Jerusalem

Wenn es alleine steht, ja. Bei Sacharja steht dem aber entgegen, dass sich Zion und Jerusalem freuen sollen. Lt. Biblisch-Histor. Wb. wird in nachexilischer Zeit mit Zion der Tempelberg bezeichnet und dann, als pars pro toto - Extension, sekundär die ganze Stadt.
Mit Sacharja befinden wir uns in der Zeit des 2. Tempelbaus; so könnten sich die Doppelung der Apostrophe als die Differenzierung zwischen Tochter Zion = Kultzentrum und Tochter Jerusalem = Hauptstadt verstehen lassen.

In Rankes Text dagegen lässt sich "Jerusalem" als explikative Apposition zu "Tochter Zion" lesen.


Nachtrag: ich sehe gerade, dass im online zugänglichen Lexikon "Bibelwissenschaft" ein sehr guter Artikel dazu steht.
 
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Mit Sacharja befinden wir uns in der Zeit des 2. Tempelbaus; so könnten sich die Doppelung der Apostrophe als die Differenzierung zwischen Tochter Zion = Kultzentrum und Tochter Jerusalem = Hauptstadt verstehen lassen.

Nachtrag: ich sehe gerade, dass im online zugänglichen Lexikon "Bibelwissenschaft" ein sehr guter Artikel dazu steht.

Es ist wirklich interessant, diese weibliche Personifizierung Jerusalems zu studieren. In dem Artikel wird auch von der "Frau Zion" gesprochen. Es steht sogar für die zukünftige Gottestadt, wohl das himmliche Jerusalem.
 
Ja, es gibt diesen Berg Zion. Der biblische Begriff Zion kann auf diesen Berg bezogen werden aber auch in poetischer Version auf die Stadt selbst. "Tochter Zion" wird darüber hinaus als personifizierende Methapher verwendet, sozusagen Jerusalem als lebendiges Wesen. Das geschieht mehrfach in vielen Texten.

In Sacharja 9:9: "Aber du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm, und reitet auf einem Esel und auf einem jungen Füllen der Eselin."

Ich sehe: Tochter Zion = (Tochter) Jerusalem

Mag sein daß ich völlig daneben liege - aber ich sehe hier auch eine Anspielung auf die Mutter Gottes der Jungfrau Maria.

LG
Henry
 
Mag sein daß ich völlig daneben liege - aber ich sehe hier auch eine Anspielung auf die Mutter Gottes der Jungfrau Maria.

Henry, ich glaube, da liegst Du tatsächlich falsch. Wenn antike Städte personifiziert werden, sind es in der Regel weibliche Personifikationen. Das geschieht sehr oft, und dann werden sie als Gottheiten verehrt. Die Stadt Rom etwa bekam, zum Erstaunen und Widerwillen der Römer, im hellenistischen Osten, wo man derlei gewhont war, einen Kult als Thea Rome verpasst. Erst viel später macht sie dann auch im Westen als dea Roma eine späte Karriere. Mit Maria hat das alles nichts zu tun.
 
Henry, ich glaube, da liegst Du tatsächlich falsch. Wenn antike Städte personifiziert werden, sind es in der Regel weibliche Personifikationen. Das geschieht sehr oft, und dann werden sie als Gottheiten verehrt. Die Stadt Rom etwa bekam, zum Erstaunen und Widerwillen der Römer, im hellenistischen Osten, wo man derlei gewhont war, einen Kult als Thea Rome verpasst. Erst viel später macht sie dann auch im Westen als dea Roma eine späte Karriere. Mit Maria hat das alles nichts zu tun.

Da wäre ich nicht so sicher. Henry sieht die "neue Tochter Zion".
http://www.kath.net/news/35816
"Papst Johannes Paul II. 1996 in einer Katechese: »Maria ist als neue ›Tochter Zion‹ in der Tat besonders geeignet, den bräutlichen Bund mit Gott zu schließen."
 
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Gauf,

schreibt eure Gedanken nieder bis zum 4. Advent. Dann ist Schluss mit Tochter Zion. Weil es handelt sich um ein Adventslied.

Gauf!
 

es sogenannte "absolute Gehör" ist eh nur Angeberei und antrainiert. Das absolute Gehör wäre wenn jemand auf Anhieb die genaue Frequenz eines Tones bestimmen kann - Menschen mit gewissen Behinderungen sind da zu durchaus in der Lage, aber sie leiden darunter auch Qualen.
Wir sollten dem Herren danken, daß wir ein normales Gehör haben und kein absolutes ;-)

LG
Henry
 

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