Technikübungen

H

Hacon

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28. Juli 2007
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Hiob hat mich auf die Idee gebracht und deshalb frage ich jetzt auch, ob ihr Vorschläge für Technikübungen für mich habt. Ich hab einen eigenen Threat aufgemacht, weil ich doch etwas fortgeschrittener als Hiob bin;)
Mein letztes vorgetragenes Stück war Maple Leaf Rag, zurzeit arbeite ich an Beethovens Sonate Op.2 No.1, und in den nächsten Monaten will ich den 3.Satz der Mondscheinsonate sowie die Revolutionsetüde versuchen.
Hättet ihr passende Technikübungen für mich?
 
Repertoire

Hi Hacon, die von dir aufgelisteten Stücke bilden eine lustige Mixtur - Maple Leaf Rag und Revolutionsetüde. Wie lange spielst du bereits ? Und wie schätzt du denn deinen momentanen Stand ein.
 
Als Vorübung für die Revolutionsetüde könnte ich mir das G-Dur Chopin-Präludium (op. 28 Nr. 3) sehr gut vorstellen. Ich finde es eine grossartige Übung für die linke Hand, und es lernt sich schnell (übersichtliche Harmonien). In dem berühmten Buch von H. Neuhaus "Die Kunst das Klavier zu spielen" ist der linken Hand für dieses Stück eine längere Passage gewidmet, die ich als sehr hilfreich empfand. Vielleicht hast du das Buch, wenn nicht, die Investition lohnt sich bestimmt.
 
Klavigen, du hast das falsch verstanden, so weit bin ich noch nicht;)
Die Revolutionsetüde habe ich noch nicht begonnen, sondern habe es in den nächsten Monaten vor.
Ich habe mit 11 mit dem Klavierspielen begonnen ( bin jetzt 17), habe aber nie geübt weil ich absolut keinen Spaß daran hatte. Vor einem Jahr kam dann der Wendepunkt und ich hab richtig losgelegt.
Ab dann habe ich Fluch der Karibik,weitere Stücke dieses Films, den Türkischen Marsch und das Hauptthema von Herr der Ringe eingeübt, bin aus technischen Gründen an einem Walzer von Chopin gescheitert, habe dann mit zwei anderen Leuten ein Kammermusikstück (Valse de fleurs) eingeübt, den Maple Leaf Rag, und bin jetzt bei der Sonate Op.2 No.1 gelandet.
Vielleicht helfen diese Angaben um sich mein Niveau zu erschließen.

Die Frage ist jetzt, was für technische Übungen passend für mich wären. Meine Klavierlehrerin hat mir nämlich noch nie welche gegeben.
 
Frag doch deine Klavierlehrerin, die müsste deine Probleme beim Spielen doch gut kennen, so dass sie Übungen raussuchen kann die dir helfen können.


oli
 
Amfortas, ich wollte doch vor allem für die Ferien schon Übungen haben, weil ich jetzt Zeit dazu hab. Und es wird doch wohl einige solcher Übungen geben. Und wenn ihr in etwa mein Niveau kennt, dann dürfte es euch doch wohl leichter fallen, mit passende Übungen zu empfehlen. Natürlich könnte ich jetzt einfach die Tonleiterübungen nehmen, die Hiob vorgeschlagen wurden, doch weiß ich nicht, ob die nicht vielleicht eher auf Hiob abgestimmt waren.
 
Ferienübezeit

Wenn du wirklich demnächst so schöne Stücke spielen möchtest, kann ich Mindenblues´ Vorschlag sehr unterstützen.

Nimm dir das G-dur Oräludium vor und versuche, die figuren der linken Hand einzuüben- wenn die fliessend laufen, auich die in den anderen tonarten, bringt das mehr als alle sonstigen Trockenübungen.

Hast du denn schon mal eine etüde von Burgmüller gespielt? Das sind schöen Vortagsstücke.
 
Danke für den Tipp. Ich habe mir das Stück jetzt ausgedruckt und fange gleich an zu üben.
 
ja

ich nehem in allen Tonarten den gleichen Fingersatz- so ist zwar auch der Daumen auf schwarzen Tasten aber das trainiert die Eleganz.


5,2,1,3,2,3,4,1,2,3,1,2,3,2,1,2, und so weiter
g,d,g,a,h,a,g,e,d,c,h,a,g,a,h,d,
 

Was Meister Neuhaus dazu empfiehlt

Klavigen's Fingersatz ist fast identisch zu dem, was von Neuhaus in dem erwähnten Buch "Die Kunst des Klavierspiels" vorgeschlagen hat; Neuhaus hat lediglich als letzte Note im Takt den 3. statt 2. Finger genommen.

Ich nehme fast denselben Fingersatz wie Klavigen, eine einzige Note mit anderem Finger:

5,2,1,3,2,3,5,1,2,3,1,2,3,2,1,2, und so weiter
g,d,g,a,h,a,g,e,d,c,h,a,g,a,h,d,

Damit komme ich besser zurecht, es muss aber dazu gesagt werden, dass dieser Fingersatz mit 5. Finger statt 4. von Neuhaus als die schlechtere Variante angeführt wird. Muss wohl jeder selbst ausprobieren.

Größeres Augenmerk braucht die letzte Note bevor der nächste Takt anfängt, da sind in manchen Takten größere Tonsprünge oder machmal nur Sekundschritte, das sind die Stellen mit hoher Fehlerquelle (zumindest bei mir), (da bietet sich ein anderer Fingersatz für den letzten Ton des Taktes an, z.B. 4. Finger bei Takt 8 und 11).

Für rechte Hand Takt 28 und folgende Takte nehme ich einen anderen Fingersatz, als in meiner Henle-Ausgabe vorgeschlagen, nämlich 1,2,3,4,5,3,1,5,4,3,2,1,2,3,5,2

Hier noch in Kurzform, was von Neuhaus zur Übung dieser Figur vorgeschlagen wurde:

an der fettgedruckten Stelle
g,d,g,a,h,a,g,e,d,c,h,a,g,a,h,d,
sollte man drauf achten, dass der Daumen, der gerade das "g" gespielt hat, während des Spielens der folgenden Noten bereits in Richtung "e" wandert, um zur richtigen Zeit zur Stelle zu sein (statt zu spät loszumarschieren!). Die Hand sollte sich dabei nach innen drehen.

Neuhaus schlägt 2 Varianten vor, die beide geübt werden sollen, weil nur die Kombination aus beiden Varianten die gewünschte Geschmeidigkeit im hohen Speed später garantiert:
1) Bewegung der Hand und des Armes so, dass die Finger sich nur auf die Tasten legen müssen
2) Hand und Arm möglichst bewegungslos, alle Arbeit aus den Fingern alleine.

Wenn diese beiden Varianten lange genug geübt werden, und dabei die Geschwindigkeit steigert, entsteht bei höherer Geschwindigkeit eine Synthese aus beiden Varianten. Und genau das ist es. Soweit die Kurzform von dem, was Neuhaus vorschlägt.
 
Vielen vielen Dank für die Beschreibung:p
Mit so einer detaillierten Ausführung hatte ich nun wirklich nicht gerechnet:p
 
Ich muss jetzt gleich mal weiterfragen.
Das Problem ist der Übergang von Takt 7 zu Takt8. Fest steht, dass ich Ende T 7 auf dem e den ersten Finger benutzen muss, um in T 8 mit dem fünften Finger auf das d zu kommen. Die Frage ist, welchen Finger ich dann für das c in T 7 benutzen soll? Egal welchen Finger ich benutze, es für zu einer derben Verrenkung im gesamten Handgelenk.
 
Ich nehme da den Fingersatz, der in meiner Henle-Ausgabe (Fingersätze: Hermann Keller) steht, hier die 2. Takthälfte und den Ton davor von Takt 7:

2, 1,2,3, 1,3,2,1, 2, -> 5
fis,e,d,cis,h,a,h,cis,e, -> d

Das heißt, nicht Daumen auf e, sondern Zeigefinger. Es ist dann eben nicht legato. Aber die Legatobögen fangen immer am Taktanfang an und gehen bis Taktende. Daher ist es nicht so schlimm, wenn am Taktende gesprungen wird.

Aber ich sehe, du bist an den gleichen Stellen angelangt, die ich auch als die kniffligsten ansehe, nämlich die Taktenden.

Die große Frage ist noch, mit oder ohne Pedal? Chopin hat keine Pedalmarkierungen gemacht, obwohl er sonst so genau damit ist. Und Chopin hat unglaublich genau die Stimmen der rechten Hand mit unterschiedlichen Tondauern versehen, Ober- und Unterstimmen der rechten Hand. D.h., es sollte wohl ohne Pedal gespielt werden, und bei vollem Tempo funktioniert das auch. Macht die Sache nicht gerade einfacher, auch nicht die Kombination sehr schnell und leise für die linke Hand. Aber dafür ist die Übung ja da...
Ich wünschte, ich hätte ein mittleres Pedal an meinem Flügel, um den 1. Basston der Taktanfänge verlängern zu können. Hat aber leider meine 70 Jahre alte Kiste nicht.
 
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