Tastengewicht :)

Hallo Kölnklavier,
Sag wie spielt das denn?
Abweichungen von 2-3 Gramm +/- sind noch irgendwie akzeptabel. Bis vor kurzen waren die 47 Gramm bei Steinway blos für Hobbymusiker und 52-48 für Profis (Also ein rel. variabler Wert) Aber die Dinge ändern sich im Laufe der Zeit. Früher war es noch mehr.
Bei Bösendorfer in den Siebzigern 55-52 - jetzt auch weniger...

Ich nehme einmal an, daß die 70 Gramm irgendwo im Bass zu finden sind - dort überhaupt alles etwas schwerer ist .... und die 40 Gramm im Diskant.

Du schreibst, daß es nicht die Garnierungen oder die Achsen sind.
Ich würde mir da nicht so sicher sein mit den Achsen. Wie siehts mit den Gliederachsen aus? Es könnte auch an der Klaviatur liegen. Sind die Tastenstifte glatt? Sind die Piloten glatt? Ist der Tastenboden zu eng? Fragen über Fragen. Wurden die Hämmer in letzter Zeit irgendwann erneuert?

Ich wittere Arbeit! :-)

Liebe Grüße
Klaviermacher
 
"Bis vor kurzen waren die 47 Gramm bei Steinway bloß für Hobbymusiker und 52-48 für Profis."
Huch, Klaviermacher, wie soll man das verstehen? Steinway verkauft doch nicht einen Flügel erst und wiegt dann danach aus, wer ihn gekauft hat. Und davon daß es Profi-A-, B-, C-, D-Flügel und Hobby-A-, B-, C-, D-Flügel gäbe, habe ich noch nie gehört.
 
"Bis vor kurzen waren die 47 Gramm bei Steinway bloß für Hobbymusiker und 52-48 für Profis."
Huch, Klaviermacher, wie soll man das verstehen? Steinway verkauft doch nicht einen Flügel erst und wiegt dann danach aus, wer ihn gekauft hat. Und davon daß es Profi-A-, B-, C-, D-Flügel und Hobby-A-, B-, C-, D-Flügel gäbe, habe ich noch nie gehört.
Gilt für Reparaturen!
;-)
Liebe Grüße
Klaviermacher
 
Piloten polieren!

Den alten Thread noch einmal ausgegraben, weil er vielleicht auch für die Klavierbauerzunft nicht ganz uninteressant ist.

Heute nachmittag (am hl. Sonntag!) hat der Klavierbauer meine schwergängige FAZIOLI-Mechanik gebracht - und nun spielt sie sich wie Butter. Des Rätsels Lösung(en): z.T. recht stramm sitzende Achsen und Tastengarnierungen, vor allem aber waren die Messingpiloten (die Verbindung von Taste und Hebeglied) angelaufen und haben einen Reibungswiderstand erzeugt, der das Spielgewicht erheblich vergrößert hat.

Nachdem die Piloten poliert und auch die übrigen Störfaktoren aus der Welt geschafft waren, war die Spielart zwar sehr ausgewogen, insgesamt aber doch um gut 2 gr schwerer als das, was Steinway als Idealgewicht empfiehlt. Da ich keine Ambitionen mehr auf eine Karriere als Holzhacker habe, habe ich mich entschlossen, das Gewicht auf Steinway-Maß zu bringen - eine Wohltat für die Finger und Ohren: Gerade der Piano-Bereich läßt sich jetzt viel differenzierter gestalten. Ich werde den B-Dur-Schubert wohl noch mal aufnehmen (müssen).
 
Nachdem die Piloten poliert und auch die übrigen Störfaktoren aus der Welt geschafft waren, war die Spielart zwar sehr ausgewogen, insgesamt aber doch um gut 2 gr schwerer als das, was Steinway als Idealgewicht empfiehlt.


Für mich als Neuling sind solche Beiträge immer wieder spannend zu lesen.
Kann mir garnicht vorstellen, daß 2g so viel ausmachen soll. :confused:
 
Aber wer ahnt das schon bei einem so gut wie neuen Instrument? :confused: Das nächste Mal werde ich besser auf Dich hören. :D

lg
Wolfgang
Für mich als Neuling sind solche Beiträge immer wieder spannend zu lesen.
Kann mir garnicht vorstellen, daß 2g so viel ausmachen soll.
Auch alte Klavierhasen wundern sich manchmal, was es noch alles zu lernen gibt. Aber 2 g mehr pro Tastenanschlag summieren sich im Laufe einer Beethoven-Sonate oder Chopin-Etüde schon auf ein hübsches Gewicht. :D - Und nun an die Arbeit :) !
 
Und wie machst du es jetzt 2 Gramm leichter?

Würde mich auch interessieren. Ein Bleigewicht würde ja zwar bewirken, dass beim Tastendruck nach unten es um 2 Gramm leichter wird, aber es geht auch um 2 Gramm schwerer nach oben, oder?

D.h. leichteres Tastendrücken erkauft man sich mit zäherem Hochkommen der Taste und außerdem insgesamt etwas trägeres Spielgefühl wegen Bleigewicht? Oder sehe ich da was falsch?
 

Wenn ich meinen Klavierbauer richtig verstanden habe, hängt die Trägheit des Aufgewichts auch davon ab, wo man die Bleie positioniert. Jedenfalls kann ich jetzt die a-moll-Etüde (op. 10,2) üben, ohne nach zwanzig Minuten dicke Arme zu bekommen. :bongo: Und vielleicht gelingt mir ja auch irgendwann einmal "La Campanella" (wenigstens im Largo). :floet::floet:
 
@ koelnklavier

hier mal ein Link



duck und weg
 
D.h. leichteres Tastendrücken erkauft man sich mit zäherem Hochkommen der Taste und außerdem insgesamt etwas trägeres Spielgefühl wegen Bleigewicht? Oder sehe ich da was falsch?

Das siehst du richtig.

Kölnklavier, hat dein Klavierbauer denn jetzt schon das Spielgewicht verringert oder nur die Messingpiloten poliert und solche Sachen gemacht?
 
Wenn es denn mal bloß die Muckis wären. Eher wenig belastbare Gelenke ...

Kölnklavier, hat dein Klavierbauer denn jetzt schon das Spielgewicht verringert oder nur die Messingpiloten poliert und solche Sachen gemacht?
Wie es sich gehört, erst das eine, dann ausgiebigst gespielt und mich entschlossen, den schweren Schritt der Gewichtsreduzierung (vulgo: Diät) zu machen. Wie schon gesagt: ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Wenn ich mein Urteil mal revidieren sollte, werde ich es hier kundtun.
 
Wolfgang, ich habe es immer noch nicht verstanden: mit welchem Ergebnis bist du nun zufrieden? Mit der bisherigen Arbeit des Klavierbauers, die lediglich darin bestand, die Achsen und Tastengarnierungen und die Messingpiloten leichtgängiger zu machen? Oder hat der Kollege bereits Bleigewichte installiert mit denen du zufrieden bist. Aus deinem letzten Posting geht zwar hervor, dass du dich dazu entschlossen hast das Gewicht reduzieren zu lassen, nicht aber, ob das bereits geschehen ist. Und da du im nächsten Satz schreibst, dass du zufrieden bist, bin ich jetzt halt ein wenig verwirrt. Hiiilfe :)
 
Wird eigentlich in Flügeln und Klavieren heutzutage noch echtes Blei verbaut? Oder nimmt man da ein anderes Metall?

Und werden heute noch Flügel mit unverbleiten Tasten hergestellt?
 
Wird eigentlich in Flügeln und Klavieren heutzutage noch echtes Blei verbaut? Oder nimmt man da ein anderes Metall?
Erlaubt ist es offenbar noch:


Es gibt aber Alternativen, z. B. aus Messing:




 

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