Tastatur für schmalere Hände

Ich stell mir gerade vor, wie es wohl wäre wenn es nur eine Schuhgröße gäbe. Ob die Leute, die über zu große oder zu kleine Schuhe klagen würden, dann hier auch als Jammerlappen hingestellt werden würden.

Was nicht hinkt ist bei dir kein Vergleich?

Zähle mal alle Instrumente auf, die es in verschiedenen Größen für Männer und Frauen (alleine der Halbsatz ist schon verkehrt, egal) gibt!

Mir fällt da gerade nichts ein.
Höchstens 1/4, 1/2 etc. Geige und Gitarre. Wahrscheinlich auch Cello.
Aber diese Größen sind für Kinder.

Und sonst?
 
Zähle mal alle Instrumente auf, die es in verschiedenen Größen für Männer und Frauen (alleine der Halbsatz ist schon verkehrt, egal) gibt!

ich muss es einfach mal probieren.
Wie sieht es aus mit?
  • Akkordeon
  • Saxophon
  • Gitarre
  • Trompete
  • Posaune
  • Horn
  • Tuba
  • Orgel
  • Keyboard
  • Blockflöte
  • Querflöte
  • Klarinette
  • Oboe
  • Fagott
  • Geige
  • Bratsche
  • Cello
  • Kontrabass
  • Pauke
  • Schlagzeug
  • Congas
  • Bongos
  • Xylophon
  • Vibraphon
  • sonstigem Schlagwerk
Hingegen bei Kleidung sieht es ganz anders aus. Da ist es anscheinend der Normalfall, dass es individuelle Größen gibt.

Aber bei Instrumenten?
 
Bei der Orgel sind die Größenunterschiede besonders ausgeprägt, vom tragbaren Portativ über Truhen- und Hochpositive bis hin zum siebenmanualigen Monster mit ein paar hundert Registern. Die Tastenmaße können sehr unterschiedlich ausfallen.

Blockflöten gibt es etwa von der Garkleinblockflöte bis zur Subkontrabassblockflöte. Dabei handelt es sich aber eher um eine "Instrumentenfamilie" mit verschiedenen Tonumfängen. Zählt das auch oder sollen grundsätzlich nur Instrumente in unterschiedlicher Größe mit gleichen Tonumfängen genannt werden?
 
Bei der Orgel sind die Größenunterschiede besonders ausgeprägt, vom tragbaren Portativ über Truhen- und Hochpositive bis hin zum siebenmanualigen Monster mit ein paar hundert Registern. Die Tastenmaße können sehr unterschiedlich ausfallen.

Blockflöten gibt es etwa von der Garkleinblockflöte bis zur Subkontrabassblockflöte. Dabei handelt es sich aber eher um eine "Instrumentenfamilie" mit verschiedenen Tonumfängen. Zählt das auch oder sollen grundsätzlich nur Instrumente in unterschiedlicher Größe mit gleichen Tonumfängen genannt werden?

Wenn ein Damenkalvier gerne eine Terz höher klingen darf, gelten natürlich auch andere Ausprägungen. Aber ich schätze das war nicht gemeint.

@mick Gibt's Männer- und Damenbratchen, die in gleicher Höhe klingen, oder das gleiche Prinzip wie bei Gitarren und Geigen, mit 1/4 Bratche etc.?

Egal. Ich schätze, Mann, Frau und Eichhörnchen werden sich die passende Ausprägung ihres gewünschten Instruments aussuchen, dass ihnen nicht nur geschmacklich, sondern auch körperlich passt.

Das Klavier fällt da halt raus. Pianisten sind sowieso merkwürdig: Bringen sich selten ihr eigenes Instrument zu Probem und Auftritten mit, sondern müssen immer eines gestellt bekommen, und können meist nichtmal ihr eigenes Instrument stimmen. Komische Leute, das. Man stelle sich vor, Dienstleister müssten beim Orchester erstmal sämtliche Streicher und Bläser stimmen, weil die Musiker zu unfähig sind ...

P.S.: Ich war tatsächlich mal in einem Orchester der erste Pauker, der seine Pauken selbst gestimmt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
@mick Gibt's Männer- und Damenbratchen, die in gleicher Höhe klingen, oder das gleiche Prinzip wie bei Gitarren und Geigen, mit 1/4 Bratche etc.?
Es gibt Bratschen mit Korpuslängen zwischen (ungefähr) 38 cm und 44 cm. Klanglich sind die größeren Instrumente besser, aber eine 44 cm-Bratsche ist leider sehr anstrengend zu spielen. Für Amateure und auch kleiner geratene Profis (Frauen!) ist sowas völlig ungeeignet. Man muss halt sehen, wie unbequem das Instrument sein darf, ohne dass man auf Dauer gesundheitliche Schäden davonträgt.
 
Es gibt Bratschen mit Korpuslängen zwischen (ungefähr) 38 cm und 44 cm. Klanglich sind die größeren Instrumente besser, aber eine 44 cm-Bratsche ist leider sehr anstrengend zu spielen. Für Amateure und auch kleiner geratene Profis (Frauen!) ist sowas völlig ungeeignet. Man muss halt sehen, wie unbequem das Instrument sein darf, ohne dass man auf Dauer gesundheitliche Schäden davonträgt.

OK, dann haben wir ein Beispiel gefunden.

War's das?
 

Mal ne andere Überlegung: Da schafft sich unsere Schneeflocke also ein extra kleines Mädchenklavier an, und dann geht es zum Konzert, und dann steht da ein völlig diskriminierender Konzertflügel, wie er überall steht.

Was ist da die bessere Lösung? Sich an das Material gewöhnen, mit dem man später auch arbeiten muss, oder ab in die Muckibude, um das eigene Instrument im Gig-Bag mitschleppen zu können?
 
Mal ne andere Überlegung: Da schafft sich unsere Schneeflocke also ein extra kleines Mädchenklavier an, und dann geht es zum Konzert, und dann steht da ein völlig diskriminierender Konzertflügel, wie er überall steht.

Was ist da die bessere Lösung? Sich an das Material gewöhnen, mit dem man später auch arbeiten muss, oder ab in die Muckibude, um das eigene Instrument im Gig-Bag mitschleppen zu können?

Es ist ja heutzutage außerhalb des Klassikbereiches völlig üblich, sein (digitales) Klavier zum Auftritt mitzubringen. Die ganzen Entwicklung von elektronischen Pianos für zeitgenössische Musik beruht ja auf dem Wunsch, als Pianist am Veranstaltungsort nicht auf irgendeine verstimmte Gurke angewiesen zu sein, während der Rest der Band ihr Zeug mitbringen kann.

Ironischerweise befindet sich die bei Stage Pianos die simplifizierte Hammer-Mechanik unter den Tasten - und benötigt entsprechend Platz. Weshalb eine Verkleinerung ausgerechnet dort, wo man ein unhandliches 1,4m langes Instrument herumzuschleppen hat, nicht stattfindet. Im Gegenteil, die Hersteller überbieten sich darin, bis zu 35 kg schwere Instrumente zu entwerfen, die Musiker dann ihren Roadies aufladen.

Ich könnte bei Gigs problemlos mit 73 7/8-Tasten zurechtkommen - und die wären dann unter 10 kg (trotz Hammermechanik) auch rucksacktauglich. Aber der Markt gibt das nicht her, nicht mal im 3000€-Boutique-Sektor.
 
Es ist ja heutzutage außerhalb des Klassikbereiches völlig üblich, sein (digitales) Klavier zum Auftritt mitzubringen. Die ganzen Entwicklung von elektronischen Pianos für zeitgenössische Musik beruht ja auf dem Wunsch, als Pianist am Veranstaltungsort nicht auf irgendeine verstimmte Gurke angewiesen zu sein, während der Rest der Band ihr Zeug mitbringen kann.

Ich behaupte mal, dass der Grund ist, dass an den üblichen Locations überhaupt kein Klavier zu finden ist, statt eines im schlechten Zustand.

Ich könnte bei Gigs problemlos mit 73 7/8-Tasten zurechtkommen - und die wären dann unter 10 kg (trotz Hammermechanik) auch rucksacktauglich. Aber der Markt gibt das nicht her, nicht mal im 3000€-Boutique-Sektor.

Es gibt doch haufenweise elektronische Tasteninstrumente mit kleineren (teilweise ganz schön mini) und weniger Tasten.
Die von Nord sind doch sogar recht verbreitet.

Klar, das Gefühl von gewichteten Tasten bieten die nicht bis kaum, aber Gewichtung bedeutet auch wieder Gewicht. Und Gewicht ohne Gewicht? Ich hoffe, das erklärt sich von selbst.
 
Ich behaupte mal, dass der Grund ist, dass an den üblichen Locations überhaupt kein Klavier zu finden ist, statt eines im schlechten Zustand.

Klar, das hat sich dann über die Jahrzehnte so eingepegelt. Nachdem die Künstler ihre Tasten sowieso selber mitgebracht haben, sind die schlechten Klaviere ganz verschwunden. Wozu die auch weiter vorhalten wie 18hundertnochwas im Western-Saloon?

Es gibt doch haufenweise elektronische Tasteninstrumente mit kleineren (teilweise ganz schön mini) und weniger Tasten.
Die von Nord sind doch sogar recht verbreitet.

Bei Clavia Nord gibt es nur Standard von Fatar (und ggf. Kawai). Die Existenz von 73 Tasten-Varianten haben wir nur der Tatsache zu verdanken, daß bei ersten E-Pianos technisch nicht mehr möglich waren.

Klar, das Gefühl von gewichteten Tasten bieten die nicht bis kaum, aber Gewichtung bedeutet auch wieder Gewicht. Und Gewicht ohne Gewicht? Ich hoffe, das erklärt sich von selbst.

Ich habe ja schon geschrieben, dass die Mechanik unter den Tasten Platz braucht - auch die Hammergewichte. Einen Großteil des Gewichtes bei Stage-Pianos liefert allerdings das Metall-Gehäuse. Ein Yamaha P-121 ist mit 10 kg schon nah dran, aber immer noch deutlich über 1 Meter lang.

Und bei Mini-Synths (die nicht zum Live-Spielen gedacht sind), gibt es in erster Linie kürzere, aber kaum schmalere Tasten. Siehe zum Beispiel Yamaha Reface CP.
 
Bei Clavia Nord gibt es nur Standard von Fatar (und ggf. Kawai). Die Existenz von 73 Tasten-Varianten haben wir nur der Tatsache zu verdanken, daß bei ersten E-Pianos technisch nicht mehr möglich waren.

Und deshalb magst du sie nicht benutzen um durch weniger Tasten Gewicht zu sparen?

Es kommt dir also nicht nur auf die Tatsache an, dass du weniger schleppen musst, sondern dass der Hersteller das auch wollte?

Muss ich nicht verstehen, oder?

 
Hmmm ... ich glaub' mein Klavier hat auch schmalere Tasten ... aber ich habs nie nachgemessen.

Ich erinnere mich aber, dass ich bereits an Flügeln saß, an denen ich auch mit Mühe keine kleine Dezime greifen konnte ... an meinem Kasten geht sogar ne große.

Ist auch schon ein etwas älteres Modell (die älteste Restaurationsplakette ist von 1935 meine ich).
Momentan spiele ich meist auf meinem Digipiano ... und die Tastatur ist natürlich genormt. Bei der Rückkehr auf mein altes Stück, fällt mir immer auf, dass ich besonders mit den Zwischenräumen zwischen den schwarzen Tasten Probleme habe ... da ist es einfach etwas enger als auf dem Kawai CN 290.

Natürlich sind schmalere Tasten eine fiese Falle, wenn man drauf angewiesen ist, heute in Tokio und übermorgen in Johannisburg mit nur wnig Vorbereitungszeit auf fremden Flügeln zu spielen.
Für den Hausgebrauch tut es aber dem Spass eher einen Abbruch, ständig an den größeren Händen des Komponisten zu scheitern, und sich dann "irgendwie" behelfen zu müssen.
Gerade be Tonarten mit "vielen schwarzen Tasten" hilft es tatsächlich, zwischendurch mal auf einer Klaviatur mit etwas schmaleren Tasten zu üben ... sitzt man dann wieder an einer "normalen" Tastatur, dann hat man weitaus bessere Chancen, auch die weißen Tasten dazwischen genau zu treffen ... also in Es-Dur eben nur das g zu erwischen ... und nicht noch das as oder fis dazu. Bei schmalen Tasten passiert das öfter ... und es nervt ... also beginnt man automatisch nach Möglichkeiten zu suchen, wie man das vermeiden kann.

Ich habe als eigenes Klavier scheinbar eins mit schmaleren Tasten ... und ich hatte nie Probleme, an einem anderen Klavier zu spielen ... an breitere Tasten gewöhnt man sich schneller, als andersrum. 30 Minuten irgendwas daddeln, und man hat sich umgewöhnt.
Ein Problem wird das erst, wenn man ein Klavier vor dem Konzert nicht mal ne Weile anspielen kann ... und das sollte man schon aus dem Grund machen, dass sie eben nicht alle die selbe Anschlagsdynamik bzw. allgemeine Spielhaptik haben. Setzt man sich da unvorbereitet vor, erlebt man manchmal komische Überraschungen.

Ich liebe mein altes Piano ... vor allem wegen dem Klang. Ein "Wandpiano" bzw. "upright" mit knapp 30cm Resonanzraum hinterm Resonanzboden und einer dadurch unglaublch großen realisierbaren Dynamik-Range.
Damit geht von "totalem Fortississimo Geballer" bis "ppppp" wirklich fast alles. Einfach geil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade be Tonarten mit "vielen schwarzen Tasten" hilft es tatsächlich, zwischendurch mal auf einer Klaviatur mit etwas schmaleren Tasten zu üben ... sitzt man dann wieder an einer "normalen" Tastatur, dann hat man weitaus bessere Chancen, auch die weißen Tasten dazwischen genau zu treffen ... also in Es-Dur eben nur das g zu erwischen ... und nicht noch das as oder fis dazu...

Das Problem, die Zwischenräume zwischen den schwarzen Tasten ordentlich zu treffen (wenn man "tief" in der Tastatur spielen muss), kenne ich auch, da ich relativ breite Finger (vulgo "Wurstfinger") habe. Da wäre eigentlich eine Tastatur mit schmaleren schwarzen Tasten hilfreich...
 
Da wäre eigentlich eine Tastatur mit schmaleren schwarzen Tasten hilfreich...
Nur die weißen zu verschmälern wäre auch wirklich ziemlich kontraproduktiv ... gerade bei "Wurstfingern".
Dieses Schicksal teilen wir leider und es hat bei mir eine Weile gedauert, zu meinem Klavier eine echte Liebe aufzubauen.
Die ersten Male Mondscheinsonate (1. Satz) darauf klangen fast "modern" (schief ist englisch und englisch ist modern) - da waren einfach zu viele Töne dabei, die Beethoven nicht aufgeschrieben hat.
 

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