Tastatur für schmalere Hände

Also als selbst Betroffene mit Puppenhänden, die auf weißen Tasten die Oktave nur vor den Tasten greifen kann und sie geradeso auf den schwarzen trifft wären minimal schmalere Tasten schon ein Segen.
0,5-0,75 mm pro Taste wären für mich schon ein Unterschied wie Tag und Nacht, das ergibt auf die Oktave genau die paar Millimeter, die mir fehlen und die jemand mit normalen großen Händen wahrscheinlich nicht mal bemerken würde.
Klavierhersteller bieten Klaviere in allen möglichen Größen und Preisklassen an, warum dann nicht auch normale und minimal schmalere Tasten?
Selbst ein etwas geringerer Tastenhub macht sich bei mir schon bemerkbar.

Komisch, dass es hier schon einige Fäden gab bezüglich der Spieltischhöhe: "Buhu ich bin zu groß und die Klaviaturen zu niedrig, ich pass nicht drunter, welcher Hersteller hat denn den höchsten Spieltisch."
Da scheint es ja auch keine Normen zu geben und komisch, dass da nie der Satz kommt, tja Pech gehabt, wenn du nicht drunter passt, such dir halt ein anderes Instrument, dann lern halt Blockflöte. (Ein bisschen überspitzt ausgedrückt).
 
Ich plädiere auch für Barrierefreiheit beim Hürdenlauf und Hochsprung. Des weiteren fühle ich mich diskriminiert, wenn Mathematiker den Bereich der Grundrechenarten verlassen - von deren Formeln verstehe ich dann nichts mehr. Weitere Beispiele gefällig? Daß Yuja Wang Liszt‘s h-moll-Sonate schneller und mit weniger falschen Tönen spielt als ich, ist ebenfalls ein Affront sondersgleichen - und, und, und ...

Man/frau kann auch alles übertreiben

Meint
cb

Bei Hochsprung und Mathematik gibt es ja soweit ich weiß keine Möglichkeit, diese Barrierefrei(in deinem Sinne) zu machen.

Bei Klavieren IST jedoch eine Möglichkeit bekannt diese an kleine Hände anzupassen. Und diese Möglichkeit ist nicht mal sonderlich kompliziert: Man muss nur die Tasten etwas schmälern. Warum ist DAS zuviel verlangt?
 
Ich wäre froh, wenn mein Cembalo so breiteTasten hätte wie mein Blüthner. Aber die Spinette wurden früher ja auch "Virginale" genannt - soviel zum Sexismus.
Es ist jedenfalls mit gerade noch klaviertauglichen Pranken schwer, in einer Spinett oder Cembaloklaviatur nicht hängenzubleiben.
 
Bei Klavieren IST jedoch eine Möglichkeit bekannt diese an kleine Hände anzupassen. Und diese Möglichkeit ist nicht mal sonderlich kompliziert: Man muss nur die Tasten etwas schmälern. Warum ist DAS zuviel verlangt?
Beim Klavier müsste bei etwas schmaleren Tasten die ganze Mechanik auch etwas schmaler sein. Die Gussrahmen müssten etwas schmalere Saitenabstände haben usw. Das wären zwei völlig verschiedene Instrumente. Bei Streichinstrumenten scheint sich das zu rechnen, beim Klavier offensichtlich nicht. Und ich glaube nicht, dass man ein RECHT einfordern kann, dass Instrument (oder auch die Noten) speziell auf meine Wünsche und Möglichkeiten angepasst werden.

Komisch, dass es hier schon einige Fäden gab bezüglich der Spieltischhöhe: "Buhu ich bin zu groß und die Klaviaturen zu niedrig, ich pass nicht drunter, welcher Hersteller hat denn den höchsten Spieltisch."
Der Unterschied scheint mir zu sein, dass der Aufwand einer Variation nicht groß ist und die Umstellung beim Spielen überschaubar. Wir haben zwei Instrumente mit unterschiedlichen Spieltischhöhen. Ich bekomme die Umstellung gut hin. Hätten die Instrumente unterschiedliche Tastaturbreiten, würde ich vermutlich nicht wechseln wollen. Ich kenne das von Synthesizern, die es manchmal auch mit kleineren Tasten gibt. Die will man (wenn man sonst die normalgroßen Tasten spielt) nur mit permanentem Blick auf die Tasten spielen und im Zweifelsfall mit Zweifingersystem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwischen 1840 und 1870 war die durchschnittliche Körpergröße in Deutschland bei ca. 163-167cm [1]. 1980 waren wir bei 180,5cm, also schon mal 15cm größer. Also WENN die Klaviatur tatsächlich mal an einen Mann perfekt angepasst wurde (was leider von denjenigen, die hier den Sexismus-Vorwurf gebracht haben, nicht im Ansatz belegt wurde), dann sollte die Klaviatur heutzutage ziemlich perfekt für eine Frau passen.

Ich vermute deswegen, der Sexismus-Vorwurf hier ist eher dem Bereich "Satire" zuzuordnen. Ansonsten wäre nämlich der ernsthaften Auseinandersetzung mit Sexismus ein ziemlicher Bärendienst erwiesen.

Viele Grüße
Konstantin

[1] https://de.statista.com/statistik/d...hen-koerpergroesse-in-ausgewaehlten-laendern/
 
Einfach Orgel spielen, und das regelmäßig in irgendwelchen Dorfkirchen, dann gewöhnt man sich an alle möglichen Abmessungen und Einbaumaße und lässt sich davon nicht mehr beirren. :party::heilig:

Oder sich zwischendurch am Akkordeon über die Leichtigkeit freuen, mit denen man auf einmal Dezimen greifen kann. Und am Klavier halt üben, passende Stücke wählen und/oder darauf vertrauen, dass die Beweglichkeit der Hände und Finger bei vernünftigem Üben über die Jahre ein wenig zunimmt.
 
Bei Klavieren IST jedoch eine Möglichkeit bekannt diese an kleine Hände anzupassen. Und diese Möglichkeit ist nicht mal sonderlich kompliziert: Man muss nur die Tasten etwas schmälern. Warum ist DAS zuviel verlangt?
Die Hersteller von Tastaturen bauen auf Wunsch auch Einzelanfertigungen. Wer bereit ist, dafür zu zahlen, bekommt auch hier viele Wünsche erfüllt.
NB: Im übrigen weisen stark gekröpfte Tasten denkbar schlechte Hebelverhältnisse auf.
 
Nicht alle versuchen sich diesen sexistischen Standards anzupassen. Dieser unbeugsame Mann (!) beispielsweise nicht:

( Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Józef_Hofmann )

Citation needed.

Diese Mär von Hofmanns eigener Klaviatur geistert seit Jahrzehnten in der Klavierwelt herum - und es findet sich nichts, aber auch gar nichts, was diese Geschichte mit Fakten untermauert.

Der Aufwand, eine Klaviatur mit schmaleren Tasten auszustatten wäre erheblich. Dabei ist nicht einmal die Frage geklärt, ob es nur die weißen oder auch die schwarzen Tasten wären, die anders dimensioniert würde, aber so oder so ist eine solche Änderung folgenreich, in vielerlei Hinsicht.

Und da Hofmann ja sogar ein Patent für die accelerated action hatte, wäre es sicherlich auch Patent geworden, hätte man den Mechanikboden neu konzipert, aber den Rest der Mechanik ab Pilote aufwärts beibehalten, das wäre nämlich in der Tat ein Novum.

Und mindestens ein Exemplar eines solchen Flügels hätte Steinway auch irgendwo mal erwähnt, dokumentiert, ausgestellt, aber dem ist nicht so. Und wenn man:



mit



vergleicht, dann sieht man, dass er auf Instrumenten mit identischer Mensur der Klaviatur spielt. Der Steinway bei der Orchesteraufnahme hat jedenfalls keine dickeren Backen :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Leute, lest doch wenigstens mal den Faden von vorn. Es gibt einen einzigen (!) Hersteller von schmaleren Flügeltastaturen, der ist dort verlinkt. Die Flügel-Mechanik bleibt original, die es werden im Bass und Diskant etwas stärker gekränkte Tasten eingesetzt. Das war's. Kostenpunkt für den Umbau oder Neubau (nach Vorlage der Original-Flügelmechanik) entsprechen dem, was andere Mechanikhersteller verlangen.

Umbauten von Klavieren werden nicht durchgeführt (obwohl prinzipiell auch möglich), weil dafür das komplette Klavier "vorgelegt" werden müßte.
 

Klavierhersteller bieten Klaviere in allen möglichen Größen und Preisklassen an, warum dann nicht auch normale und minimal schmalere Tasten?
Es wären Einzelanfertigungen für eine bestimmte Person, weil kein anderer drauf spielen wollte. wg. zu schmalen Tasten. Und dann gibt's eine weitere Person, die auch die schmalen Tasten gerne hätte, aber ein deutlich größeres Klavier. Und noch eine dritte, die sagt, dass sie gerne einen Flügel so hätte.

Dir ist offensichtlich nicht bewußt, wie ein Klavier gefertigt wird und wie unglaublich aufwändig bis unmöglich es ist, einen Produktionsprozess für Einzelstücke zu ändern oder anzupassen. Beim Gehäuse kann man da locker sehr viel mehr machen oder gleich an einen separaten Tischler liefern, der daraus ein Stilmöbel macht.

Aber mal eben die Klaviatur zu verengen und an eine vorhandene Mechanik anzupassen, das ist nicht mehr trivial und verlangt entweder komplette Handarbeit oder eine Neukonstruktion mit entsprechender Programmierung einer CNC-Maschine.

Und dann sehe ich schon die Erwartungshaltung, dass ein solches Intrument nicht mehr kosten dürfe als ein 'normales', weil sonst ja Diskriminierung. Das tut sich kein Hersteller an.


Diese Dame hat übrigens schon vor 200 Jahren Instrumente mit der heute üblichen Klaviatur gebaut - und wie sehr sich die Körpergröße im Laufe der Jahrhunderte geändert hat, führte ein Mitforist ja bereits aus.

Ich habe übrigens auch keine Riesenpfoten, vor allem habe ich aber erst dann angefangen Klavier zu spielen, als meine Hände bereits ihre heutige Größe hatten und auch vorher nicht mit entsprechenden Übungen gedehnt wurden. Da muß man halt mit leben.

Mit viel Übung und Ehrgeiz kann man auch mit winzigen Händen noch Erstaunliches hervorbringen:

https://www.aliciadelarrocha.com/en/content/her-hands
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist da eine Bezahlschranke :-D oder warum kann ich nicht sehen, was @OE1FEU geschrieben hat?
20862D97-070E-4837-9D91-8FE50975F18A.jpeg
 
Du siehst, was man mit winzigen Händen am Klavier hervorbringen kann: praktisch nichts :lol:
 

Zurück
Top Bottom